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Danke danke danke November 3, 2023, 15:58

Posted by Lila in Bloggen.
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für die Kommentare, einer schöner als der andere. Altbekannte Namen, neue Namen – ich freue mich so, euch alle hier zu sehen.

Ach je ach je, es hat mir gefehlt, das Schreiben, der Austausch mit interessanten Menschen. IHR habt mir gefehlt.

Spaß mit Twitter Februar 9, 2020, 19:13

Posted by Lila in Bloggen.
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Da hat wohl jemand nicht verstanden, daß ich die Taktik, asiatisch aussehende Menschen zu verprügeln, um sich so vorm Coronavirus zu schützen, nicht etwa anpreise, sondern anprangere. Irrational wie Impffurcht, rassistisch wie Neue Germanische Medizin (egal ob Germanen diese Taten begehen oder Nicht-Germanen).

Ob sie meine Erklärung verstehen werden, weiß ich nicht. Tja, hab ich mehr Zeit zu arbeiten. Sollen sie mich ruhig bannen. Wer mich gemeldet hat, ist eindeutig ein guter Freund 🙂

Hashtag-Empfehlungen Dezember 14, 2019, 12:20

Posted by Lila in Bloggen.
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für Leute, die keine Geduld für die Reizüberflutung bei Twitter haben, aber Informationen suchen, die man sonst nur schwer findet.

Imshin, deren Blog ich jahrelang gelesen habe, hat sich darauf spezialisiert, aus den Tiefen und Untiefen von Youtube private Clips von Familien aus dem Gazastreifen ans Licht zu fördern und sie weiterzugeben. Unter #TheGazaYouDontSee findet Ihr jede Menge Alltagsleben im Gazastreifen – Familienfeiern, Shopping-Orgien, Kinder beim Spiel, Rundfahrten durch Neubaugebiete, Fahrten an den Strand….

Man erkennt sehr viel bei diesen Clips. Es gibt eine Schicht im Gazastreifen, der es sehr gut geht. Sie sind westlich gekleidet, kaufen in gut bestückten Läden ein, sie haben also Kaufkraft. Ich wüßte gern mehr über den Hintergrund dieser Familien, aber da ich leider kein Arabisch kann, ist das schwierig, außerdem möchte ich auch niemanden stalken.

Es ist einerseits sehr beruhigend zu wissen, daß im Gazastreifen diese Normalität möglich ist, und ich möchte allen wünschen, daß sich diese Normalität weiter ausbreitet. Unbestreitbar gibt es auch Armut, wenn auch nicht so kraß wie in vielen arabischen Ländern. Aber die Leute, die im Meat-City-Supermarkt einkaufen, wirken nicht wie Superreiche, das sieht man auf der Facebookseite. Es gibt also eine Mittelschicht. Und dieser Supermarkt könnte genausogut in Nahariya stehen und Faisal heißen (wo wir einkaufen).  Ebenso ein Restaurant wie Snounu (hier bei Google Maps, falls jemand nicht glaubt, daß es im Gazastreifen liegt).

Andererseits fragt man sich natürlich auch: wenn es eine satte, wohlhabende Schicht gibt, warum dann die Schuld für die weiter existierende Armut allein bei Israel suchen? Warum herrscht im Gazastreifen keine oder so wenig soziale Gerechtigkeit? Wann werden die Gazaner Verantwortung übernehmen für die Gesellschaft, in der sie leben?

Und dann: wie viel Korruption steckt hinter diesen Verhältnissen? Imshin zeigt, wie normal es ist, daß von UNRWA gespendete Lebensmittel in Supermärkten verkauft werden. In der Originalverpackung, mit dem UNRWA-Logo. Ist also die kritiklos von der ganzen Welt abgesegnete UNRWA, bei der bekanntlich fast nur Palästinenser beschäftigt sind, und zwar nicht weniger als 30.000!, tatsächlich so selbstlos? Es sieht doch eher danach aus, daß ein Teil des Reichtums im Gazastreifen dadurch gewonnen wird, daß man gespendete Güter verkauft. Sollte einen zum Nachdenken bringen.

Imshin jedenfalls ist für mich eine wichtige und interessante Quelle zum Gazastreifen geworden – eine Welt, die von den Medien nicht mal ansatzweise gezeigt wird, auch von unseren nicht.

 

Doch Imshin nutzt auch einen zweiten Hashtag, den ich hier weitergeben möchte: #TerrorVictims 

 

https://platform.twitter.com/widgets.js

Sie postet regelmäßig Bilder und Geschichten von Menschen, die durch palästinensischen Terror ihr Leben oder Angehörige verloren. Die verheerende Spur des Terrors, die aus keiner Formel über den Nahen Osten herausdividiert werden kann. Die meisten Geschichten werden außerhalb von Israel unbekannt sein. Für Israelis und Juden hat Terror eine ständige, verstörende Präsenz. Seit 1929 in Hebron hat er nie aufgehört, nie pausiert.

Beide Projekte von Imshin verschaffen sonst unter-berichteten Realitäten Aufmerksamkeit, und dafür bin ich dankbar.

Aufgegeben September 27, 2019, 8:10

Posted by Lila in Bloggen.
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Eigentlich wollte ich was zur politischen Lage hier schreiben, wurde aber nach ein paar Absätzen so deprimiert, daß ich nicht mehr weiterschreiben konnte. Ich gehe lieber das Katzenklo saubermachen, alles ist besser, als weiter über Bibi und Co. nachzudenken.

Ein Nachruf August 22, 2019, 12:17

Posted by Lila in Bloggen.
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Über Jahre hinweg war Willow meinem Blog treu. Wer hier länger mitgelesen hat, kannte seine Beiträge. Er hat mich oft in Diskussionen die Rolle des good cop übernehmen lassen, die mir bequemer ist, und hat sich für mich als bad cop ins Getümmel gestürzt. Wir haben uns über Jahre geschrieben, uns auch mit Familien kennengelernt. Ich habe ihn sehr gemocht und geschätzt.

Mein schönstes Erlebnis mit Willow war in Berlin. Ich war mit einer Studentengruppe da, also ohne auch nur eine Minute Freizeit, um liebe Menschen zu treffen. Außerdem sind die Willows keine Berliner. Ich raste also mit meinem Kollegen durch einen großen U-Bahnhof, um für alle Studenten und Kollegen Wochenkarten zu kaufen, als auf einmal jemand rief: LILA! Es war Willow mit Frau und Sohn. Sie begleiteten uns noch zu den Studenten in einem Cafe, und es war eine tolle Situation. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich so in Berlin über den Weg zu laufen?

Sein Verlust hat seine Familie schwer getroffen, natürlich, aber auch weiter entfernte Menschen wie mich. Seine Stimme, oft von einem gewissen Spaß am Streit geprägt, sein Witz und die große Warmherzigkeit, die dahinter lag, fehlt mir nicht nur im Internet.

Ich fühle mich vielen Kommentatoren, Bloggern und auch Twitterern nah. Es stellt sich durch das gegenseitige Lesen eine Art Nähe ein, die manche für eine Illusion ansehen, aber meine Erfahrung ist, daß Menschen, die im Internet sympathisch sind, das auch bei einer Begegnung sind. Ich habe ja nicht wenige von den hier Mitlesenden schon persönlich getroffen, und ich hoffe, die Sympathie war gegenseitig.

Meine und Willows Beziehung war herzlich, und wir haben uns mehrmals getroffen und immer verstanden. Er hatte einen großen Freundeskreis und war begabt für das Knüpfen von Beziehungen. Er war meinungsstark, konnte aber auch zuhören und lachen.

Er fehlt nun schon seit über einem Jahr.

Widersinnig August 19, 2019, 23:49

Posted by Lila in Bloggen.
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Als ich vor Ewigkeiten mit dem Bloggen aufgehört habe, war ein Grund dafür Zeitknappheit. Ich hatte das Gefühl, ich wende einfach zu viel Zeit auf meine kleine versunkene Stadt. Und die Zeit hatte ich nicht.

Trotzdem merke ich, daß ich eigentlich pausenlos schreibe. Es ist vermutlich gut, daß ich letzten Sommer die letzten Kisten mit meinem Namen drauf entsorgt habe, und zwar direkt in die Papiertonne – es waren meine gesammelten Tagebücher. Und ich habe mit dem Tagebuchschreiben am 7.7.1976 angefangen, ein schönes Datum, das ich auch jahrelang gefeiert habe. Die Papierschlange, die ich hinter mir her ziehe, ist einfach zu lang geworden, und darum habe ich ihren Anfang gekappt und in die Tonne geworfen. (Was mir fast leidtut – vor allem, wenn ich mir vorstelle, wie ein Mitarbeiter der Müllabfuhr mit roten Backen in einer Ecke sitzt und meine peinlichsten Abenteuer liest!)

Es dauerte nicht lange, und das Twittern ersetzte das Bloggen. Anfangs hier in Zwitsch und dort ein Zwatsch, und dann immer mehr, und natürlich ist so eine Buchstabenbeschränkung nur eine Empfehlung, denn man kann Zwitsch an Zwatsch kleben und sich Ärger, Frustration, Ratlosigkeit, aber auch gute Laune und nette Kleinigkeiten von der Seele schreiben.

Kein Dampfmaschinschen kann ohne Ventil auskommen, und meins ist nun mal das Schreiben.

Keine Ahnung, ob ich mich hier wieder warmschreiben kann, aber in die Tonne kloppen kann ich es auch nicht. Die ist nämlich voll.

Eine Bitte um Entschuldigung Mai 9, 2017, 17:37

Posted by Lila in Bloggen.
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ist fällig – bei allen Kommentatoren, die sich still gewundert haben müssen, warum ihre Beiträge einfach im Orkus verschwinden.

Ich habe in den Orkus nämlich gar nicht reingeschaut, bis ich darauf aufmerksam gemacht wurde, daß Kommentare verschmachten! Mein Zerberl ist hypersensibel, und ich bin überarbeitet und unaufmerksam.

Bitte nicht böse sein – ich hoffe, in Zukunft achte ich besser darauf.

Vom Krankenbett… Februar 15, 2017, 11:27

Posted by Lila in Bloggen, Persönliches.
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… bin ich heute endlich richtig aufgestanden. Als ich krank wurde, war das Haus tipptopp aufgeräumt und sauber, abgesehen von den exterritorialen Gebieten natürlich (sprich, die Mädchenzimmer), aber während meiner Krankheit sind sowohl Wäschetrockner als auch Spülmaschine kaputtgegangen. Da beide Töchter mit dem Gedanken, Geschirr per Hand zu spülen und Wäsche auf die Wäscheständer zu hängen, gänzlich unvertraut sind, stehen in der Küche und im Wirtschaftsraum Berge von dreckigem Zeug.

Aber der gute Y., der immer erst spät wiederkommt und der sich dann erstmal in die Spülmaschine gelegt hat, hat die Putzlappen, mit denen er die Überschwemmung aufgewischt hat, natürlich auf meine peinlich sauberen Wäscheständer gelegt. Die ich jetzt erstmal schrubben muß.

Oh, die Gasflaschen sind auch leer, und mein idiotischer Versuch, in der Mikrowelle Grießbrei für Quarta zu kochen, hat mir dort einen Vulkanausbruch beschert, der mich auch beschäftigt hält.

Gut, daß im Moment Semesterferien sind. Ich wühle mich langsam durch die Berge und bin froh, wieder auf den Beinen zu sein. Was alles in der Mailbox auf mich wartet, das wage ich nicht anzufassen. Erst die Katzenklos!

Ich hatte schon ganz vergessen, daß ich mal gebloggt habe, aber mal gucken, ob ich dafür noch ein Plätzchen finde in meinem Tagesablauf?

Neues von Frau Schwalbe Februar 13, 2015, 11:31

Posted by Lila in Bloggen.
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Frau Schwalbe ist ’ne Schwätzerin,

sie schwatzt den ganzen Tag,

sie plaudert mit der Nachbarin,

so lang sie plaudern mag.

Das zwitschert, das zwatschert

Den lieben langen Tag!

.

Sie schwatzt von ihrem Manne viel,

von ihren Kinderlein,

und wenn sie niemand hören will

schwatzt sie für sich allein,

Das zwitschert, das zwatschert

und kann nicht stille sein!

.

Hat sie im Herbst Gesellschaft gar

auf jenem Dache dort,

so schwatzen die Frau Schwalben all‘

erst recht in einem fort!

Das zwitschert, das zwatschert

und man versteht kein Wort!

.

Im Blog, da schwatzt´ sie jahrelang

erzählte pausenlos

doch dann bekam sie Arbeitsdrang

der Blog stand leer und bloß.

Kein Zwitschern, kein Zwatschern, 

ja was war da nur los?

.

Zum Bloggen hat sie keine Zeit,

statt dessen twittert sie,

das Twittern ist ne Kleinigkeit

und Trolle gibt´s fast nie.

Sie zwitschert, sie zwatschert, 

und twittert spät und früh. 

 

@LilaR

In der nächsten Zeit September 16, 2014, 15:35

Posted by Lila in Bloggen.
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wird das Bloggen weniger werden – das konnten meine geschätzten Leser ja schon in der letzten Woche merken. Ich habe mehrere Projekte im Ofen, die leider, leider höhere Priorität haben als mein Blog. Ist das nicht blöd? Andererseits: wie beruhigend, daß es noch andere Dinge als Bloggen gibt! Wenn ich Zeit habe, werde ich mir das Bloggen nicht versagen, aber es wird ziemlich dicht kommen in den nächsten Monaten.

Tooooov? Tov.

Wo wart Ihr September 11, 2014, 13:07

Posted by Lila in Bloggen, Persönliches.
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vor dreizehn Jahren?

Wenn bei mir der Hektik-Pegel sinkt, erzähle ich auch von mir.

Welcher Arsch und welche Zähne? September 8, 2014, 6:41

Posted by Lila in Bloggen, Deutschland.
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Gegen Ausländerhaß protestieren, sich gegen Haß und Ungerechtigkeit wehren, Partei ergreifen – da sind die Kölner auf den Beinen, und das ist ja auch gut so. Da singt man mit, wenn BAP fordert: Arsch huh, Zäng ussenander.

Aber wenn es um Juden geht, um Israel? Da bleibt der Arsch mi Sessel und die Zähne werden höchstens zum Gähnen, Essen oder Biertrinken geöffnet.

Seit Jahren kämpft Gerd Buurmann gegen die Haß-Plakatierung vor der Domplatte. Klagen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Ordnungsamt halfen nichts – der ekelhafte Str0m anti-israelischer Haßparolen hört nicht auf.

(Bildquelle: Tapfer im Nirgendwo)

Wer jemals miterlebt hat, wie schnell und erbarmungslos deutsche Behörden gegen jede Ordnungswidrigkeit zur Stelle sind, der kann nur staunen, wenn er diesen Bericht liest.

§ 3 Absatz 3 der Kölner Stadtordnung ist eindeutig:

“Es ist nicht gestattet, die in § 1 bezeichneten Flächen, öffentlichen Anlagen und Einrichtungen sowie private Grundstücke einschließlich ihrer baulichen Anlagen, soweit diese von der Straße einsehbar sind, unbefugt zu beschreiben, zu bekleben, zu besprühen, zu beschmieren sowie zu bemalen oder dies zu veranlassen. Dieses Verbot gilt auch für das Anbringen von Werbung aller Art, wie z.B. Plakate, Suchanzeigen etc. (Wildplakatierung).”

Seit einigen Wochen plakatiert Walter Herrmann nun schon den Gehbereich vor dem Kölner Dom mit Plakaten. Er begnügt sich nicht mehr nur damit, seine Plakate hochzuhalten oder an einer eigens errichteten Mauer zu hängen. Er plakatiert mittlerweile sogar den Boden der Domplatte. Dies ist eindeutig durch die Kölner Stadtordnunguntersagt.

Ich informierte daher heute die Ordnungskräfte über den Bruch der Kölner Stadtordnung. Mir wurde mitgeteilt, das Plakatieren sei zwar grundsätzlich verboten, aber das Ordnungsamt der Stadt Köln toleriere diese besondere Wildplakatiererei.

Was würde passieren, wenn jemand dagegen an plakatiert? Er hätte natürlich sofort das Ordnungsamt auf dem Hals.

Ich verfolge den Kampf gegen diese Art der offenen Volksverhetzung schon lange, und mein Adrenalinspiegel geht automatisch in die Höhe, wenn ich lese, daß es offenbar unmöglich ist, sie zu stoppen. Die „normalen“ Medien ignorieren das Phänomen natürlich, aber bei Tapfer im Nirgendwo ist die ganze Saga dokumentiert. Man kriegt die Wut beim Lesen.

Es ist ein Skandal sondergleichen, daß dieser Mensch unter Tolerierung der Behörden seine Aktivitäten fortführen darf und seine widerliche, offene Unterstützung einer Terror-Organisation wie Hamas täglich zur Schau stellen darf. Wildplakatierenderweise.

Je mehr Menschen davon wissen, je mehr Menschen sich dagegen wehren, desto besser. Ich finde, WDR, Kölner Stadtanzeiger und Konsorten könnten das Thema ruhig mal aufgreifen.

Also – Arsch hoch und Zähne auseinander gegen diese ästhetische, politische und moralische Umweltverschmutzung. Es wird Zeit, die Vorschriften konsequent anzuwenden, auch gegen einen Judenhasser.

Elder of Zion: das Wichtigste Juli 26, 2014, 11:43

Posted by Lila in Bloggen.
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Elder war so nett, seine wichtigsten Beiträge noch einmal zusammenzufassen. Wer sie gelesen und verstanden hat, weiß vermutlich mehr, als Tageszeitungs-Leser in einem ganzen Jahr über den Konflikt erfahren.

Das bisher Beste, Juli 26, 2014, 10:16

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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das ich bisher zu Protective Edge gelesen habe. Claudio auf Spirit of Entebbe.

 

Lesetipps Juli 23, 2014, 12:24

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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Ihr habt ja bestimmt sonst nichts zu tun…. aber ich möchte ein paar Texte, die ich gestern abend gelesen habe, weiterempfehlen. Wenn Ihr weiteren Lesestoff findet, könnt Ihr ihn in den Kommentaren hinzufügen. Ich schalte frei, wenn ich dazu komme – also bitte keine ungeduldigen Mails, falls es mal was dauert.

Interessant – ein Artikel in der Süddeutschen fragt, wo wohl die Waffen alle herkommen, die im Nahen Osten von Terroristen genutzt werden.

Ich hingegen frage mich schon länger, wo die ganzen zornigen jungen Männer herkommen (nicht nur im Nahen Osten), und wovon sie leben, wenn sie Steine oder Raketen werfen, schießen oder Allahu akbar schreien. Bisher habe ich nichts dazu gefunden.

Elder of Zion hat immer sehr gute Links – auch heute, ich hab sie noch nicht alle gelesen, aber guckt sie euch einfach mal an. Sehr viel Material, gut ausgewählte Ausschnitte. Auch seine Überlegungen zu den Opferzahlen sind lesenswert.

Über die Berichterstattung:

Melody Sucharewicz:

Israel entwickelt Raketen um seine Bevölkerung zu schützen – die Hamas hält nicht viel von Heimatschutz, schon gar nicht auf Kosten des Jihads. Sie zwingt ihre Bevölkerung daher, die Raketen zu schützen.

Ergo, in Israel wurde bisher ein Zivilist getötet – im Gazastreifen hunderte. Und das verleitet den einen oder anderen Schöngeist zu brilliant-unlogischen Schlußfolgerungen; zum Beispiel, dass Israel der Agressator in diesem Konflikt sei.

Nach dieser Logik sollte Israel besser die Raketen auf seine Städte niederprasseln lassen und möglichst viele seiner Zivilisten opfern, um den langersehnten Frieden zu erleben.

Über israelische humanitäre Hilfe für Gaza-Bewohner – ein Thema, das in deutschen Zeitungen nicht vorkommt:

The Tower und der Tagesspiegel.

Über die Kosten des Tunnel-Wahnsinns: The Tower stellt ein paar Links und Fakten zusammen.

While the Gaza Strip remains mired in poverty — the 2011 per capita income was $1,165 — Hamas is thought to have sunk more than $1 million into the excavation and maintenance of every tunnel.

Da macht das Steuerzahlen doch richtig Spaß, nicht wahr?

Und jetzt zu Deutschland.

Über die Demos, bei denen offen zutage tritt, was ich schon lange geahnt habe:

Alexander Kissler:

Warum sind die westlichen Gesellschaften so wenig abwehrbereit gegenüber dem alten Gift des Antisemitismus? Erstens reicht die besonders in Deutschland so stolz zelebrierte „Aufarbeitung“ doch nicht bis in jene Regionen von Hirn und Herz, wo die Keime des Bösen sprießen. Der schlimme Verdacht gegen die Juden als heimliche Herren der Welt, denen letztlich alles zuzutrauen sei, hält sich wacker. Zweitens gibt es keine Konzepte wider die in einer Migrationsgesellschaft eben ansteigenden antijüdischen Stereotype des Islam. Und drittens war man wohl auch auf dem linken Auge blind. Nicht erst die perverse Eskalation bei einer Demonstration der „Linken Jugend“ (NRW) in Essen, wo Antisemiten die Hamas feierten und „Adolf Hitler“ skandierten und im Medium angeblicher Friedensliebe Schmähkritik gegen Israel vorgetragen und schließlich ein Häuflein Gegendemonstranten durch die Straßen gejagt wurde, zeigt: Der Antisemitismus von links ist genauso unappetitlich und geistlos wie der Antisemitismus von rechts.

Gideon Böss über (Magen, schweig stille) Konstantin Wecker:

Konstantin Wecker ist ein Feinschmecker-Antifaschist. Er bekämpft nur den Faschismus und Antisemitismus, den man mit Hitlergruß, Drittem Reich und blond und blauäugig verbindet, mit dem Judenhass von Deutschen, deren Vorfahren aus der Türkei oder dem Westjordanland stammen, gibt er sich nicht ab. Das ist einfach nicht der Menschenhass, den er bekämpfen will. Er hat die falsche Hautfarbe und die falsche Religion.

Jasper von Altenbockum in der FAZ:

Auch in Deutschland flogen jetzt Steine auf Synagogen und antisemitische Parolen hinterher, die sich nicht mit der üblichen nahöstlichen Kriegslüsternheit entschuldigen lassen. Es ist offener Rassismus, und jeder Deutsche, der „integriert“ ist, weiß das und versteht, warum der israelische Botschafter sich an das Jahr 1938 erinnert fühlt. Dennoch ist es eine „Kultur“, über die gerne hinweggesehen wird, wenn wieder einmal leichtfertig vom Zauber einer multikulturellen Gesellschaft geschwärmt wird. Der Antisemitismus ist aber nur eine Seite der Barbarei, die anderen firmieren unter religiösem Fanatismus aller Art. Das gilt nicht nur für den Islam; es ist allerdings nicht zu übersehen, dass seine arabischen Spielarten besonders davon infiltriert sind.

Die Frankfurter Rundschau berichtet:

Ein Polizeisprecher sagte, in den Auflagen für pro-palästinensische Kundgebungen werde künftig verboten, zu Gewalt gegenüber Juden oder Israel aufzurufen.

Untersagt werden demnach auch Parolen wie das in den vergangenen Tagen skandierte „Jude, Jude, feiges Schwein“, „Tod Israel“ oder „Tod den Israelis“. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte die Parolen geprüft, dann aber entschieden, dass diese nicht den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllten.

Wie beruhigend!

In der FR auch: der israelische Botschafter.

Seit März 2012 bin ich Botschafter des Staates Israel in Deutschland. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich in diesem Land Zeuge solcher hasserfüllter, volksverhetzender und antisemitischer Erscheinungen in aller Öffentlichkeit werden würde, hätte ich es wohl nicht für möglich gehalten.

Siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind in den Straßen Berlins und in vielen anderen Städten in ganz Deutschland tatsächlich wieder Aufrufe zur Vernichtung des jüdischen Volkes zu hören. Und die Demonstranten flüstern nicht. Laut und deutlich und unüberhörbar verkünden sie ihre Parolen. Sie stehen auch nicht irgendwo abseits. Sie versammeln sich direkt vor der Gedächtniskirche in Berlin oder in der Innenstadt von Gelsenkirchen. Dort rufen und schreien sie – unter den Augen hilfloser oder teilnahmsloser Passanten.

Ja selbst die ZEIT, die sonst ja gern ihr unreflektiert Israel-feindliches Süppchen stocht oder simmert, zeigt sich gar peinlich berührt, führt Beispiele für aus dem Ruder gelaufene „Israel-Kritik“ an und zitiert Experten:

„Es gibt so viel Gewalt in der Welt. Der blutige Krieg in Syrien, die Schreckensherrschaft von Isis, der Konflikt in der Ukraine. Auch hier sterben sehr viele unschuldige Zivilisten. Doch was treibt die Menschen auf die Straße: wenn Israel seine Bevölkerung gegen massenhafte Raketenangriffe der Hamas verteidigt. Ich will das Leid der Menschen in Gaza nicht relativieren. Ich bin auch für einen Waffenstillstand. Ich glaube aber, die Empörung hat damit zu tun, dass das Thema tiefer geht. Das sind oft auch tief verankerte Ressentiments gegen Juden, die da mitspielen. Und das finde ich erschreckend“, sagt Kindler. Antisemitismus-Forscher Benz stimmt ihm zu: Menschen, die antisemitische Ressentiments hegen, nähmen gern die Politik der israelischen Regierung zum Anlass, „um einmal seinem Herzen, seinen feindschaftlichen Gefühlen gegen den Juden so richtig Luft zu machen“, sagt Benz.

Wobei Benz schon mal dazu neigt, Antisemitismus kleinzureden. Nicht gerade ein Alarmist.

Und zum Schluß zurück zu Israel: die Gefallenen-Liste.

Und noch drei Links, wo man sich schnell Informationen holen kann, die in deutschen Medien nicht vorkommen, weil sie nicht ins Narrativ passen: Ynet Breaking News für Kurznachrichten, Times of Israel für längere Artikel, und wer Hebräisch versteht, der kann bei Mako die Channel-2-Nachrichten sehen und Artikel lesen. Google Translate hilft beim Übersetzen.

Eine Mail Juli 11, 2014, 6:59

Posted by Lila in Bloggen, Land und Leute.
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Meine Korrespondentin hat mir erlaubt, sie zu veröffentlichen.

Liebe Lila,

wir wohnen ja ganz in der Nähe unserer Tochter, Schwiegersohn und 4 kleinen Enkelkindern ( zwischen 1  – 6 Jahren) hier in Bet Shemesh.

Als vor 3 Tagen der erste mal zewa adom*  kam waren die die beiden Kleinen schon im Bettchen, das im Mamad** ist und die beiden Grossen in ihrem Schlafzimmer.
Das war nicht so einfach für sie und sie fürchteten sich.
Beim zweiten Mal gings dann schon „besser“, wenn man das so sagen kann. Es war auch in der Nacht.

Heute aber um 6 Uhr , da waren sie alle am essen. Sie konnten das gar nicht verstehen und haben zu ihrer Ima gesagt: aber es ist ja noch gar nicht Nacht!

Es ist für uns/ mich nicht so einfach, wenn man auch nur einige Minuten entfernt wohnt, ich kann nicht hinspringen und helfen… oder wenn man unterwegs ist, denkt man stets daran, wann der nächste Alarm kommt und wo man dann Schutz sucht, vor allem wenn man mit 4 Enkelkindern unterwegs ist….

Vorgestern Abend war ich alleine zu Hause, kam grad zur Dusche raus , als es losging. Mein Mann war im Bet Midrash und konnte ihn einfach nicht erreichen….

Nach (mir schien es so) langer Zeit endlich konnte ich ihn sprechen. Niemand hatte während dens Lernens etwas gehört und als die Männer eine Etage tiefer in die Shul*** für Maariv**** gingen ,sahen die Raketen fliegen….

Dann haben wir noch Kinder in Jerusalem. Sie hatten vor 2 Tagen auch Alarm am Abend und meine ( hochschangere) Schwiegertochter musste die beiden 3 und 4 – jährigen Kinder aus dem Schlaf reissen und in den Shelter springen.
Auch sie war alleine zu Hause. Sie hat es irgendwie geschafft. Wenn man muss, hat man irgendwie die Kraft dazu.

Die andern wohnen im Shomron in einem Yishuv seit letzter Woche. Sie wohnten vorher ganz nah bei Ramallah.

Ich denke oft an all unsere Soldaten , ihre Familie und all diejenigen die im Moment sehr exponiert sind und ich hoffe von ganzem Herzen, dass niemandem etwas zustossen soll und wir in Ruhe und Frieden leben dürfen.

Ich wünsche auch euch, dass ihr alle gesund bleibt.

Lieber Gruss

S.

 

* Alarm

** Luftschutzraum

*** Synagoge

**** Abendgebet

Startup nation Juli 10, 2014, 7:47

Posted by Lila in Bloggen.
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Kleines Fundstück: eine Karte mit allen israelischen Startup-Unternehmen. Sehr interessant! Eine ganze Menge kreativer Ideen, von denen sich bestimmt nicht alle durchsetzen werden – aber viele eben doch. ILI-news verschickt Newsletter mit israelischen Innovationen, warum sie seit Mai keine mehr verschicken, weiß ich nicht. Aber da sind oft interessante Sachen dabei.

Gelesen Juli 1, 2014, 19:33

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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Ich gebe einfach mal ein paar Lese-Anregungen, ich kann gerade nicht klar denken und schreiben, und mir kommt es so vor, als hätten andere es viel besser gesagt, was ich hätte sagen wollen.

Deutsche Links:

Dieter Heck ärgert sich genau wie ich über die deutsche Berichterstattung. Ärgert ist übrigens ein schwaches Wort.

Ich erwarte nicht, dass Deutschland um die drei Jungs trauert, es wäre sowieso nicht ehrlich. Ich erwarte auch nicht, dass die Weltmeisterschaft deswegen unterbrochen wird. Das hat Deutschland im Jahre 1972 während der Olympiade in München und der Ermordung israelischer Sportler durch palästinensische Terroristen auch nicht getan. Ich erwarte auch nicht, dass die deutsche Öffentlichkeit endlich mal einen Unterschied macht zwischen Terroristen, die israelische Kinder und Zivilisten angreifen und töten und sich hinter ihren eigenen Zivilisten verstecken, und einem demokratischen Staat Israel, der sich gegen Terroristen zur Wehr setzen muss. Ich erwarte aber von den deutschen Medien eine objektive Berichterstattung. Und ich erwarte von meiner Regierung, dass sie terroristisches Handeln der Palästinenser nicht weiter mit meinen Steuergeldern finanziert.

Tapfer im Nirgendwo hat sich die Mühe gemacht, einige Aussagen aus arabischen Fernsehsendern zu verdeutschen. In meinem drafts folder schimmelt eine Sammlung vno MEMRI-Videos vor sich hin, die in atemberaubender Klarheit zeigen, WIE groß der Haß gegen Juden in der arabischen Welt ist. Ja, gegen Juden, nicht gegen Israel. Diese postmoderne antizionistsche Unterscheidung ist lächerlich. Yahud, Yahud, Yahud, so klingt es immer wieder.

Drei Kostproben:

„Juden sind Schweine und Affen! Gott sagt das!“ (Ein kleines Mädchen auf Iqra TV (Saudi-Arabien), 7. Mai 2002)

„Ich unterstütze Deutschland in der Politik und Brasilien im Sport. Ich mag die Art wie Brasilien Fußball spielt, aber ich mag die Deutschen, weil sie die Juden hassen und sie verbrannt haben. Hahahahaha!“ (Wiam Wahhab, ehemaliger libanesischer Minister, auf Al-Jadid/New TV (Libanon) 4. Juli 2010)

„Immer wieder hat Gott Strafen über die Juden kommen lassen. Die letzte Strafe wurde von Hitler ausgeführt. Bei allem, was er ihnen angetan hat, und die Juden übertreiben bei der Beschreibung dieser Taten, hat Hitler die Juden nur an ihren gerechten Platz gesetzt. Es war die göttliche Strafe für sie!“ (Al-Jazeera TV (Katar) 30. Januar 2009)

MEMRI hat noch viel, viel mehr. Es lohnt sich, wenn man sich dort auf dem Laufenden hält – da merkt man erstmal, was den Medien (auch unseren) alles durch die Lappen geht. Auch bei uns wird nur ein Bruchteil dieser Dinge bekannt. Die Mühe, durch diesen Dreck zu waten, muß man sich schon mal machen, sonst kann man nicht behaupten, einschätzen zu können, wie Arabern Juden gegenüberstehen und wie viel Chancen auf Frieden bestehen.

Und noch ein guter Link: Heplev übersetzt den (wohl satirischen) Artikel eines schiitischen Flüchtlings aus Mossul, der zu folgendem Schluß kommt:

Wenn es etwas gibt, das wir durch die Vertreibung aus dem einzigen Haus, das wir kannte, gelernt haben, dann das, dass niemand das Recht auf ein Anspruchsdenken hat. Ansprüche sind eine Seuche, die einen Menschen nur zu immerwährender Enttäuschung und Verzweiflung verurteilen kann. Auch wenn es hart für uns ist, sind wir dankbar, dass wir wenigstens nicht von der UNO trainiert werden zu glauben wir hätten Anspruch auf irgendetwas, das niemand sonst je erhielt. Rückkehrrecht? Wann war das je Ergebnis irgendwelcher internationaler Vereinbarungen? Welche Art absurden „Rechts“ ist das? Niemand wird für MEIN Recht auf Rückkehr nach Mossul kämpfen.

Da liegt er richtig.

Englische Links:

Elder of Zion gibt sehr interessante Hintergrundinformationen zum Clan, dem beide Verdächtigen angehören, und zu ihren komplizierten Beziehungen zur Hamas. Er resümiert folgendermaßen:

Hamas cannot take gleeful credit for the many atrocities performed by the Qawasamehs and then claim ignorance when there are going to be consequences for their actions. If Hamas really wants a ceasefire, they need to denounce the clan. Otherwise, their distancing themselves now after celebrating and taking credit for the family’s many terror attacks over 20 years rings more than hollow.

Auf Israellycool erinnert ein Artikel an viele, viele Massaker von Arabern an Juden, die nichts mit Israel oder Besatzung zu tun hatten. Was viele Leute gar nicht wissen.

It’s not about Israel, or Palestine if you prefer, it never was. In 629 when Muhammad and his ruthless devotees vanquished the Jews of Khaybar it had little to do with the 1947United Nations partition plan. When Islamic leader Tamim and his tribal hordes massacred six thousand Jews in Fez, it was not inspired by the 1949 armistice line. The 1967 Israeli victory had nothing to do with the 1066 murder of 4000 Jews in Granada. The list is long and bloody and all before the star of David was raised over the Knesset. 1013 in Cordoba, 1517 in Tzfat and Hebron. More recently 1834 and 1838 in Tzfat, 1840 in Damascus, 1910 in Shiraz, 1921 in Jaffa, 1929 in Jerusalem and Hebron, 1934 in Thrace, 1938 in Tiberias, 1945 in Tripoli, 1947 in Aden and Jerusalem.

Diese Erinnerungen sind im jüdischen Volk präsent. Immer wieder dieselbe Lehre, die sie daraus ziehen: wenn einer „Tod den Juden“ wünscht, dann sollte man davon ausgehen, daß er es ernst meint. Ich staune immer über die Leichtfertigkeit, mit der deutsche Kommentare, denen diese Erinnerungen nicht präsent sind, israelische Sorgen als Paranoia abtun. Nie gebranntes Kind scheut eben kein Feuer – besonders nicht Feuer, das andere brennt.

Elder of Zion zitiert ihn, aber der ganze Artikel ist lesenswert: Bret Stephens fragt eindringlich: wo sind die palästinensischen Mütter?

What about their killers? The Israeli government has identified two prime suspects, Amer Abu Aysha, 33, and Marwan Qawasmeh, 29, both of them Hamas activists. They are entitled to a presumption of innocence. Less innocent was the view offered by Mr. Abu Aysha’s mother.

„They’re throwing the guilt on him by accusing him of kidnapping,“ she told Israel’s Channel 10 news. „If he did the kidnapping, I’ll be proud of him.“

It’s the same sentiment I heard expressed in 2005 in the Jabalya refugee camp near Gaza City by a woman named Umm Iyad. A week earlier, her son, Fadi Abu Qamar, had been killed in an attack on the Erez border crossing to Israel. She was dressed in mourning but her mood was joyful as she celebrated her son’s „martyrdom operation.“ He was just 21.

Here’s my question: What kind of society produces such mothers? Whence the women who cheer on their boys to blow themselves up or murder the children of their neighbors?

Das frag ich mich die ganzen Jahre über auch. Hört mir auf mit Ausreden wie „aber die Besatzung, aber die Siedlungen“. Die Bewohner von Nordzypern sind ebenfalls besetzt und erziehen ihre Kinder trotzdem nicht dazu, sich in Eisdielen in die Luft zu jagen. Und vergessen wir auch nicht, daß Selbstmordattentate auch außerhalb von Israel fast ausschließlich von Arabern, und zwar moslemischen,  begangen werden – sie brauchen Israel nicht dafür. Irgendwas stimmt in einer Kultur nicht, die den Tod vergöttert und hysterisch von Heroismus faselt, während sie Wehrlose aufs Korn nimmt: harmlose Familien in einem Einkaufszentrum zu Tode quält, hilflose Schulmädchen entführt, Autobomben auf Marktplätzen hochgehen läßt. Feige Taten. Sinnlose Taten.

Und ohne Mütter-Mythologie zu treiben, die ich immer nervig finde, fragt man sich doch, wie stark eine Ideologie sein muß, die ausgerechnet eine Mutter dazu bringt, ihre Kinder so freudig in den mörderischen Tod zu treiben. Mütter sind keineswegs bessere Menschen als andere Menschen, take it from me, aber sie haben in ihre Kinder investiert, um es ganz evolutionsbiologisch zu sehen.

Diese ganze jahrelange Investition, die mit Schwangerschaftsmüdigkeit und Preßwehen anfängt und über Söckchen und Windeln, Schulbücher, Hilfe bei den Hausarbeiten bis Pubertäts-Kleinkrieg und Begleitungs ins Erwachsenwerden reicht… diese ganze unermüdliche, befriedigende, gern geleistete, nie endende Arbeit, dei sich Elternschaft nennt, und die sich nur lohnt, weil man an die Zukunft des nervigen Lämmchens denkt und sich daran freut und diese irrationale, lodernde Liebe zum Nachwuchs fühlt, die diesem so peinlich ist…………. wenn man dies alles auf die Waage legt, und auf der anderen Waagschale liegen zur Unkenntlichkeit zerfetzte „Feinde“ (sprich: Eis essende jüdische Familien), und mitten drin die zur Unkenntlichkeit zerfetzte Leiche des eigenen Lämmchens – ist es das wert?????

Eine Gesellschaft, in der ein nicht kleiner Prozentsatz von Müttern ruft: JA! – ist die wirklich normal? Und was kann man tun, damit sie den Tod nicht mehr höher als das Leben einschätzt? Golda Meirs Worte sind immer noch gültig, und zwar nicht nur in Israel:

„Frieden wird es geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen.“

Der Streit um die Drei-Finger-Photos Juni 20, 2014, 9:07

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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Vor ein paar Tagen habe ich im Eintrag „Drei Finger“ Bilder gezeigt, die in Ynet und im Blog Israellycool veröffentlicht wurden. Sie zeigten offenen Triumph über die Entführung der drei Jugendlichen (von denen wir seit einer Woche keinerlei Lebenszeichen haben), in verschiedener Form: als Graphiken und Bilder von Erwachsenen und Kindern, die triumphierend drei Finger hochhalten.

Es stellte sich heraus, daß ein Teil der Bilder, die von Palästinensern schadenfroh auf Facebook gepostet wurden, gar nichts mit dem Entführungsfall zu tun hatten, sondern vor einem Jahr im Rahmen des Arab-Idol-Talentwettbewerbs aufgenommen und veröffentlicht wurden.

Ein Kommentator hat mich freundlicherweise darauf hingewiesen und ich habe sofort meine Erleichterung ausgedrückt – es ist ja immer ein bedrückendes Gefühl, wenn man sieht, wie Kinder für Propagandazwecke eingesetzt werden.

Doch Aussie Dave von Israellycool ist der Sache weiter nachgegangen und hat heute eine Klarstellung veröffentlicht: ALLE von ihm gezeigten Bilder stammen von Seiten, die mit der Entführung in Verbindung stehen. Das bedeutet: nicht etwas übereifrige Israel-Freunde haben unsachgemäßen und unredlichen Gebrauch von Kinderbildern gemacht, um harmlose palästinensische Kinder zu Plakatsäulen der Häme zu degradieren. Sondern es waren hämische, schadenfrohe Anti-Israel-Propagandisten, die Bilder von drei Finger hochhaltenden Kindern hochluden, wo sie sie nur finden konnten, um den Eindruck hervorzurufen, daß diese Triumphgeste weite Verbreitung hat.

Facebook hat inzwischen einen Teil dieser Propagandaseiten gelöscht.

Doch Aussie Dave hat noch mehr gefunden.

Selbst wenn ein Teil der vorher veröffentlichten Bilder nichts mit der Entführung zu tun hatte – diese hier haben es mit Sicherheit.

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Strammstehen und Parolen rufen lernen die Kinder ja schon in Schule und Sommerlager.

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Diese niedlichen kleinen Mädchen leben in den Niederlanden. Auf ihren Händen stehen die Namen der Entführten. Sie beweisen damit die Solidarität ihrer Eltern aus der Ferne.

Wer möchte, kann hier in den Kommentaren seinen Senf dazugeben. Ganz interessant: die arabischen Kommentaren drücken Beifall aus, die nicht-arabischen Kritik.

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Link zur Facebook-Seite

und von derselben Seite:

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Es ist, für Leser, die es nicht sofort erkennen, das Logo der Hamas, das auf ihrem Kopfschmuck prangt.

hamas log ii

Nota bene: weder Zweistaatenlösung noch friedliche Mittel zu seiner Erreichung sind Ziele der Hamas, wie das Logo in peinlicher Deutlichkeit erklärt.

Ja, ein Teil der Kinderbilder wurde zynisch mißbraucht, aber weder von mir noch von Aussie Dave, sondern von skrupellosen Anti-Israel-Hetzern. Und ja, die palästinensische Gesellschaft macht ihre Kinder zu Propaganda-Figuren, beutet ihre unschuldigen Gesichter aus, um die häßlichsten menschlichen Gefühle überhaupt, Schadenfreude, Triumph und Mitleidlosigkeit, zum Ausdruck zu bringen.

So sieht die Welt aus. Leider nicht schöner als gestern oder vorgestern.

Breaking News April 19, 2014, 9:33

Posted by Lila in Bloggen, Persönliches.
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Meine Mutter brachte mir als Geschenk einen Ziegelstein von einem Buch mit – es war nicht ihre Idee, sie mußte das riesige Ding mitschleppen und hat es, während sie hier war, selbst angefangen. (Wie gut war das, meine Mutter mal nicht ständig auf Achse zu sehen, sondern ganz entspannt im Garten, zwischen all dem Unkraut und den Schmetterlingen in der warmen Frühlingsluft! mit einem Buch in der Hand!)

Ich werde mir die Kindle-Version zulegen – dieses Gerät verwöhnt einen ganz schön, ich hab gar keine Geduld mehr für ziegelsteindicke Bücher, mit denen man sich im Bett nicht ordentlich einkuscheln kann, weil sie einem immer entgegenfallen.

Jedenfalls würde mich interessieren, ob jemand Frank Schätzings „Breaking News“ kennt und was Ihr davon haltet. Meine Mutter meinte, der Stil ist ungenießbar und reißerisch, der Inhalt aber überraschend interessant. Sehr viel Geschichte des Nahen Ostens, auch aus der nächsten Vergangenheit, an die man sich noch erinnert.

Ich bin jedenfalls mal gespannt. Also, her mit Euren Kritiken.