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Auf Jobsuche September 28, 2014, 9:51

Posted by Lila in Land und Leute.
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Könnt Ihr Euch einen Politiker vorstellen, der sich selbst so auf die Schippe nimmt? Mir fällt keiner ein.

In der nächsten Zeit September 16, 2014, 15:35

Posted by Lila in Bloggen.
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wird das Bloggen weniger werden – das konnten meine geschätzten Leser ja schon in der letzten Woche merken. Ich habe mehrere Projekte im Ofen, die leider, leider höhere Priorität haben als mein Blog. Ist das nicht blöd? Andererseits: wie beruhigend, daß es noch andere Dinge als Bloggen gibt! Wenn ich Zeit habe, werde ich mir das Bloggen nicht versagen, aber es wird ziemlich dicht kommen in den nächsten Monaten.

Tooooov? Tov.

Wo wart Ihr September 11, 2014, 13:07

Posted by Lila in Bloggen, Persönliches.
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vor dreizehn Jahren?

Wenn bei mir der Hektik-Pegel sinkt, erzähle ich auch von mir.

Wohl bekomm´s September 8, 2014, 7:04

Posted by Lila in Presseschau.
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Wie gut, daß es MEMRI gibt – die dort gezeigten und untertitelten Reden kennt im Westen sonst kein Mensch. Warum die westlichen Medien ihren Hörern, Lesern und Zuschauern die Begegnung mit diesen ungefilterten Realitäten vorenthalten, frag ich hier im Blog ja schon seit langem.

Ich bin ziemlich sicher, daß Ismail Haniyas offene Worte auf anderem Weg nicht zu Euch finden werden, drum sie Euch hier an.

Der MEMRI-Kanal bei Youtube hat den Clip leider noch nicht, darum kann ich die Ansprache nicht „einbetten“. Aber hier ist der Wortlaut:

Ismail Haniya: In this war, we won the media war as well. This war was a military victory, which was achieved even before the end of the war. This war was a victory on the military front, on the political front, on the media front, and on the moral front. We waged a war in the realm of moral values as well.

Therefore, the Palestinian people has won the war on the military front, the political front, and the media front. Our narrative has gained the upper hand in the media and was the more credible. Our image in the media was the more effective.

The media analysis and the men of the [Palestinian] media everywhere constituted the river from which the global media quenched its thirst for information about what was happening on the ground.

Even Zionist society itself no longer believed the narrative of its leaders and of the Israeli army. They got their news from the committed Palestinian media of the resistance.

Er redet viel Unfug, wenn der Tag lang ist. Die Hamas ist alles andere als strahlender Sieger in dieser Auseinandersetzung geblieben, und daß sie weiterhin auf Tunnel– und Raketenbau setzen, sagt einem alles über diese Terroristen, was man wissen muß. Aber eines stimmt: den Medienkrieg hat die Hamas gewonnen. Ahnungslose Zeitungsleser haben über Monate hinweg Nachrichten konsumiert, die keineswegs objektiv oder gar wahr sind, sondern Produkte der palästinensischen Propagandamaschinerie. Verdrehte Fakten, erlogene Zahlen, gestellte Bilder (immer hübsch intaktes Spielzeug auf Trümmern dekoriert), falsche Vergleiche und unterschlagener Kontext – so sieht die Mischung aus, die aus palästinensischen Quellen sprudelt.

Ja, die internationalen Medien haben ihren Durst an diesen zweifelhaften Quellen gelöscht. Und Ihr habt es alle morgens beim Frühstück per Tageszeitung, tagsüber auf Nachrichtseiten im Internet und abends in den Nachrichtensendungen serviert bekommen, dieses Gebräu.

Da kann man nur sagen: wohl bekomm´s.

Welcher Arsch und welche Zähne? September 8, 2014, 6:41

Posted by Lila in Bloggen, Deutschland.
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Gegen Ausländerhaß protestieren, sich gegen Haß und Ungerechtigkeit wehren, Partei ergreifen – da sind die Kölner auf den Beinen, und das ist ja auch gut so. Da singt man mit, wenn BAP fordert: Arsch huh, Zäng ussenander.

Aber wenn es um Juden geht, um Israel? Da bleibt der Arsch mi Sessel und die Zähne werden höchstens zum Gähnen, Essen oder Biertrinken geöffnet.

Seit Jahren kämpft Gerd Buurmann gegen die Haß-Plakatierung vor der Domplatte. Klagen bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Ordnungsamt halfen nichts – der ekelhafte Str0m anti-israelischer Haßparolen hört nicht auf.

(Bildquelle: Tapfer im Nirgendwo)

Wer jemals miterlebt hat, wie schnell und erbarmungslos deutsche Behörden gegen jede Ordnungswidrigkeit zur Stelle sind, der kann nur staunen, wenn er diesen Bericht liest.

§ 3 Absatz 3 der Kölner Stadtordnung ist eindeutig:

“Es ist nicht gestattet, die in § 1 bezeichneten Flächen, öffentlichen Anlagen und Einrichtungen sowie private Grundstücke einschließlich ihrer baulichen Anlagen, soweit diese von der Straße einsehbar sind, unbefugt zu beschreiben, zu bekleben, zu besprühen, zu beschmieren sowie zu bemalen oder dies zu veranlassen. Dieses Verbot gilt auch für das Anbringen von Werbung aller Art, wie z.B. Plakate, Suchanzeigen etc. (Wildplakatierung).”

Seit einigen Wochen plakatiert Walter Herrmann nun schon den Gehbereich vor dem Kölner Dom mit Plakaten. Er begnügt sich nicht mehr nur damit, seine Plakate hochzuhalten oder an einer eigens errichteten Mauer zu hängen. Er plakatiert mittlerweile sogar den Boden der Domplatte. Dies ist eindeutig durch die Kölner Stadtordnunguntersagt.

Ich informierte daher heute die Ordnungskräfte über den Bruch der Kölner Stadtordnung. Mir wurde mitgeteilt, das Plakatieren sei zwar grundsätzlich verboten, aber das Ordnungsamt der Stadt Köln toleriere diese besondere Wildplakatiererei.

Was würde passieren, wenn jemand dagegen an plakatiert? Er hätte natürlich sofort das Ordnungsamt auf dem Hals.

Ich verfolge den Kampf gegen diese Art der offenen Volksverhetzung schon lange, und mein Adrenalinspiegel geht automatisch in die Höhe, wenn ich lese, daß es offenbar unmöglich ist, sie zu stoppen. Die „normalen“ Medien ignorieren das Phänomen natürlich, aber bei Tapfer im Nirgendwo ist die ganze Saga dokumentiert. Man kriegt die Wut beim Lesen.

Es ist ein Skandal sondergleichen, daß dieser Mensch unter Tolerierung der Behörden seine Aktivitäten fortführen darf und seine widerliche, offene Unterstützung einer Terror-Organisation wie Hamas täglich zur Schau stellen darf. Wildplakatierenderweise.

Je mehr Menschen davon wissen, je mehr Menschen sich dagegen wehren, desto besser. Ich finde, WDR, Kölner Stadtanzeiger und Konsorten könnten das Thema ruhig mal aufgreifen.

Also – Arsch hoch und Zähne auseinander gegen diese ästhetische, politische und moralische Umweltverschmutzung. Es wird Zeit, die Vorschriften konsequent anzuwenden, auch gegen einen Judenhasser.

Unverständlich September 6, 2014, 18:27

Posted by Lila in Presseschau.
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Ich verstehe die Aufregung um die Scharia-Polizei in Wuppertal überhaupt nicht. Scharia ist doch was Schönes!

Die Briten machen´s vor. Dort ist die Scharia schon teilweise ins Rechtssystem integriert, meint der Erzbischof von Canterbury, zweitwichtigster Mann der anglikanischen Kirche.

[…] in the interview, rather than proposing a parallel system of law, he [der Erzbischof] observed that „as a matter of fact certain provisions of sharia are already recognised in our society and under our law“ . When the question was put to him that: „the application of sharia in certain circumstances – if we want to achieve this cohesion and take seriously peoples‘ religion – seems unavoidable?“, he indicated his assent.

Damit mir keiner vorwerfen kann, Rowan Williams außer Kontext zu zitieren – die Zitate sind von seiner Web-Seite:

The Archbishop opened his lecture by noting importantly that the very term sharia is not only misunderstood, but is the focus of much fear and anxiety deriving from its ‚primitivist‘ application in some contexts. As such he said that sharia is a method of law rather than a single complete and final system ready to be applied wholesale to every situation, and noted that there was room, even within Islamic states which apply sharia, for some level of ‚dual identity‘, where the state is not in fact religiously homogenous.

Bitte sehr. Sharia und Aufklärung müssen immer hübsch äquidistant kritisch dekonstruiert werden, sie sind für den Erzbischof von Canterbury gleichwertig. Denn fair muß sein.

He concludes his lecture with the comment:

„if we are to think intelligently about the relations between Islam and British law, we need a fair amount of ‚deconstruction‘ of crude oppositions and mythologies, whether of the nature of sharia or the nature of the Enlightenment“

Wer was anderes sagt, kann nur kompletter Ignorant oder aber Rassist sein.

Und das wollen wir doch alle nicht.

 

Update:

Ebenfalls angetan von der Idee: die Achse.

“Scharia-Polizei” gegen Drogen, Alkohol, Prostitution, unsittliches Verhalten, Glücksspiel, Schmutz und Schund – die Empörung ist groß in Wuppertal. Aber warum eigentlich? Die Vogel, Lau & Co. reizen ihre Religionsfreiheit gerade so aus, wie das islamische Gesetz es befiehlt und wie Art. 4 Grundgesetz es erlaubt. Am Ende profitieren wir doch alle: Weniger Kriminalität, weniger Aggressivität, weniger sichtbares Elend, und nicht zuletzt weniger Überstunden für die reguläre Polizei. Das gestresste soziale Leben auf unseren Straßen und Plätzen könnte sich regenerieren. “Scharia-Polizei”, das ist gelebte Willkommenskultur, gerade auch für die vielen Muslime, die uns derzeit aus dem “Furchtbaren Halbmond” (sic!) erreichen!

 

Ein Brief September 5, 2014, 6:49

Posted by Lila in Presseschau.
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Vor zwei Wochen traf eine Mörsergranate aus dem Gazastreifen ein Haus in einem Kibbuz. Eine Familie mit drei kleinen Kindern wohnte in diesem Haus. Der Älteste, ein vierjähriger Junge, spielte im Wohnzimmer in seinem Spielzelt, das die Eltern im Haus aufgebaut hatten, weil es draußen viel zu gefährlich war. Obwohl er gewöhnt war, bei Alarm schnell in den Schutzraum zu laufen, blieb ihm keine Zeit. Vor den Augen seiner kleinen Geschwister und Eltern starb er.

Das Geschoß, das ihn tötete, wurde aus einer Schule abgefeuert, in der unter Schutz der UNRWA flüchtende Zivilisten Zuflucht gefunden hatten. Eine Grundschule für Jungen. Die israelische Armee hatte diese Schule verschont, um die Zivilisten nicht zu gefährden, und diese Tatsache nutzten die Terroristen, um von dort aus Israel anzugreifen.

Eine halbe Stunde nach Daniels Tod rief Ban Ki Moon Netanyahu an, um ihm zu verkünden, daß er gerade einen Untersuchungsausschuß zusammenstellt, um israelische Kriegsverbrechen zu untersuchen.

Daniels Eltern haben nun einen Brief an Moon geschrieben, mit der Forderung, die Untersuchung auch auf die Hamas auszudehnen. Ausdrücklich betonen sie, daß auch das palästinensische Volk unter dem Terror der Hamas leidet (und nicht wenige Geschosse landen im Gazastreifen selbst).

Wer die palästinensischen  Zivilisten auf dem Gewissen hat, ist eine skrupellose Führung, die sie bewußt in Gefahr bringt. Das ist für sie ein win-win: klappt das Patent mit den menschlichen Schutzschilden, wie beim Shifa-Krankenhaus, dann sind die dort versteckten „wichtigen Männer“ geschützt. Klappt es nicht, nun, dann wird die Welt mithilfe der Opferzahlen davon überzeugt, daß Israel blindwütig zuschlägt, gezielt Kinder anvisiert und einen Völkermord begeht. (Dabei werden auch ungeniert Kämpfer in Zivilisten umgefälscht, im sicheren Wissen, daß kein westlicher Journalist das nachrecherchiert, sondern nur ein paar Blogger, die man als Spinner abtun kann.)

Daß die UN damit kollaboriert, kann keinen überraschen, der verfolgt, wie diese Organisation Israel über Jahrzehnte hinweg behandelt. (Mehr zur UNRWA hier, zu tendenziösen Berichten hier.)

Den Ausschuß wird ein Mann leiten, der jetzt schon weiß, was das Ergebnis sein wird.

Der Tambal wurde neulich im israelischen Fernsehen interviewt und gab dort u.a. zum besten, daß er Netanyahu gern vor Gericht sehen würde, allein schon wegen der im Goldstone-Report aufgezählten Gräuel. Kleiner Haken: damals war Olmert israelischer PM und nicht Netanyahu (hinterher herrschte im Studio leichte Heiterkeit).

Wunderbar, nicht wahr? Nur Israel wird untersucht, niemand sonst. Das Untersuchungsergebnis steht fest, Netanyahu muß vor Gericht für Dinge, die er gar nicht zu verantworten hat, und die UNRWA bleibt weiterhin die einzige UN-Flüchtlingsorganisation für eine spezifische Gruppe Flüchtlinge mit besonderen Privilegien.

Und Daniels Eltern haben keine Antwort erhalten.

Danke September 4, 2014, 21:22

Posted by Lila in Presseschau.
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Ich hab ihre Sendung nicht gesehen, die hier in Israel populär ist.

Joan Rivers wird sich damit außerhalb von Israel nicht viele Freunde gemacht haben, gerade deswegen hat ihre leidenschaftliche Parteinahme hier viele berührt.

In Kürze September 3, 2014, 16:15

Posted by Lila in Presseschau.
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Leider leider hab ich viel zu viel Kram um die Ohren – an alle Korrespondenten: ich bitte SEHR um Verzeihung und Nachsicht, demnächst mehr von mir.

Jedoch eine kleine Fußnote zur Enthauptung von Steven Sotloff: ich hatte von Anfang an das Gefühl, daß er vermutlich jüdisch ist – weiß nicht wieso, der Name und auch der Name seiner Mutter (Shirley), und so war es tatsächlich. Er hat sogar eine Zeitlang in Israel studiert. Ist das ein wichtiges Detail oder nicht? Ich weiß es nicht. Aber es ist eine Gnade, daß seine Mörder das nicht wußten. So schlimm sein Ende war – hätten sie gewußt, daß er nicht nur Amerikaner ist, sondern auch Jude, wer weiß, was sie sich für ihn ausgedacht hätten.

Man hat keine Worte für dieses Böse, es liegt jenseits jeder Vorstellungskraft. Und die von der Kamera aufgezeichneten Enthauptungen zeigen ja nur die wenigen Opfer, die Namen und Gesicht für uns haben – Tausende namenloser Menschen sind umgebracht worden, keiner weiß es, keiner fühlt, was sie gelitten haben. Es ist so bedrückend, wie nehmen wir uns eigentlich heraus, normal zu leben?

Jedes Jahr… September 1, 2014, 9:19

Posted by Lila in Kinder, Land und Leute, Persönliches.
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… ein großer Tag. Am 1. September fängt die Schule wieder an. Ich kann mich nicht erinnern, ob das in Deutschland jedes Jahr so zelebriert wird – hier fangen am 1. September alle Nachrichtensendungen mit ausführlichen Berichten an (die Zeitungen auch), und jeder Politiker, der auf sich hält, muß irgendwo mit i-Dötzchen abgelichtet werden. Manchmal gibt es Aufregung, weil die Lehrer streiken. Ich werde nie vergessen, wie enttäuscht mein Secundus war, weil sein erster Schultag durch einen Lehrerstreik immer wieder rausgeschoben wurde. Da Lehrer hier sehr wenig verdienen (ich kann ein Lied davon singen) und immer weniger Lehrer gesicherte Arbeitsplätze haben, ist ihr Protest verständlich, aber er geht natürlich auf Kosten der Schwächsten, d.h., der Kinder.

Dieses Jahr war natürlich die große Frage, ob und wie man die Schule normal anfangen soll, wenn ein Großteil der Schulkinder auf dem Schulweg, aber auch in der Schule selbst der Gefahr von Raketen- und Mörserangriffen ausgesetzt ist. Auch die besten Schutzräume nützen nichts, wenn Hunderte von Kindern nur Sekunden haben, um sie zu erreichen – von der Fahrt im Schulbus ganz zu schweigen.

Man muß dazu wissen, daß die Hamas ihre Raketensalven in den letzten Jahren gern zwischen sieben und acht Uhr morgens abgefeuert hat, wenn sie wußte, daß Schulkinder unterwegs sind. Und die gelben Schulbusse waren schon oft Ziel von Anschlägen.

Nun, die Waffenruhe hat dieses Problem (vorerst?) gelöst. Die Bedeutung des 1. September und Präsenz der Frage „Schule oder nicht? wo und wie?“, die im Juli und August überall zu hören war, war auch für die Regierung groß. Hätte das Schuljahr nicht normal begonnen, wäre das wie ein Eingeständnis der Regierung gewesen, daß sie es nicht schafft, normales Leben in Israel zu ermöglichen. Aber nicht nur für Netanyahu, sondern für alle Israelis ist „Normalität“ ein hohes Gut. (Was ist Normalität? Was wir in Deutschland „normales Leben“ nennen würden, kennt man hier eigentlich nicht – aber israelische Normalität ist im Normalfall normal genug, damit sich Menschen normal entwickeln können…) Nach jedem Anschlag, nach jedem Krieg werden schnell und effizient Spuren beseitigt und Normalität wiederhergestellt.

So also auch jetzt. Der Bildungsminister, selbst Lehrer, Lehrerssohn und in Bildungsfragen kompetent und selbstbewußt, hat für die ersten zwei Wochen weniger Lernen und mehr Verarbeitung des Erlebten angekündigt. Die Lehrer sollen mit den Kindern die traumatischen Wochen des Kriegs, der ja fast ganz Israel betroffen hat, zum Thema machen. (Im Süden wächst ja eine Generation auf, die ein Leben ohne Raketen nicht kennt – DAS wäre doch mal ein Thema für einen Artikel in einer deutschen Zeitung…) Danach wird normal weitergelernt, in der Hoffnung, daß der Konflikt nicht noch einmal aufflammt.

Die enormen Kosten des Kriegs werden durch strike Budget-Kürzungen rausgeholt, und es wird wohl ein paar Jahre dauern, bis sich der Staat davon erholt hat. Der Streit „Steuern erhöhen oder nicht“ tobt in allen Medien – die einen sagen, irgendwoher muß das Geld ja kommen, die anderen sagen, wenn der Verbraucher noch mehr belastet wird, bricht er zusammen und ohne Kaufkraft der Verbraucher macht die Wirtschaft zu. Wenn Steuererhöhungen kommen, wen werden sie treffen? Na, uns natürlich, die ächzende Mittelschicht, die ihren Strom-, Wasser- und Mietkosten hinterherhechelt. Gehaltserhöhungen wird es nicht geben, denn auch die Betriebe sind betroffen – unter anderem sind internationale Kunden aus Empörung abgesprungen, oder internationale Partnerschaften sind auf Eis gelegt. Ich glaube nicht, daß Netanyahu die wirklich Reichen zur Kasse bitten wird.

Es kommen also schwierige Zeiten auf die Familien zu, und für die Kinder bedeutet es: weniger Ausflüge, weniger zusätzliche Aktivitäten, weniger Förderung, weniger Unterstützung für Hort und Betreuung. Der Bildungsminister hat viele Ideen, die meisten davon werden erstmal in die Schublade wandern. Da in den letzten Jahren das Bildungssystem für jeden neuen  Minister eine Art Experimentierfeld war, hat es vielleicht sogar gute Seiten, daß einige Ideen noch etwas länger simmern werden, bevor sie umgesetzt werden.

Ich weiß von Kollegen, daß der Minister seine Betonung des Themas „sinnvolles Lernen“ ernst meint. Was für eine Erleichterung nach all den fachfremden, eher aus der Wirtschaft kommenden Bildungsministern, die dem Fetisch Quantifizierung, Tests und dauernde Überprüfung abfragbaren Wissens hinterherliefen, so daß die Schüler praktisch nur noch auf Tests hin lernten. Das hat ein Ende, auch wenn viele Leute nicht verstehen warum und Angst haben, ohne ständige Überprüfung in Form von Multiple-Choice-Tests würden Kinder gar nichts lernen. Je mehr diese Tests eingerissen sind, desto weniger haben die Kinder gelernt, ist mein persönlicher Verdacht. „Sinnvolles Lernen“ bedeutet in erster Linie, daß man versteht, warum man lernt, und dann erst, was man lernt. Und Zusammenhänge kann man sowieso nicht in Tests abfragen, die brauchen auch manchmal Zeit, bis sie einem dämmern.

Quarta fängt heute die Oberstufe an – ihre letzten drei Jahre Schule. Für die Großen ist die Schule längst Vergangenheit. Ich hoffe, sie hat weiterhin Spaß an der Schule, auch wenn ihre Schule in vielem nicht mit der Kibbuz-Schule mithalten kann. Sie lernt gut und leicht und natürlich ist für sie Schule in erster Hinsicht Treffpunkt mit den Freundinnen… so ist das in dem Alter. Aber sie hat mit ihren Freundinnen auch den Sommer über fleißig Hausaufgaben gemacht und ist heute früh ganz vergnügt losgezogen. Die neue Klassenlehrerin ist nach Quartas Eindruck sehr nett, und die Klasse wird neu zusammengesetzt beim Übergang in die Oberstufe, je nach Schwerpunkten. Quarta hat Naturwissenschaften als Schwerpunkt gewählt. Es wird also viel Neues geben.

In Israel gibt es keine Schultüten, obwohl ich für meine natürlich bei der Einschulung welche gebastelt habe. Ich erinnere mich noch gut an die Schultüten für Primus´ ersten Schultag – eine große für ihn, zwei kleine für die kleinen Geschwister. Lang ist´s her. Aber ich bin froh, daß ich noch drei Jahre lang eine Schülerin zuhause habe. Es ist ein schöner Abschnitt im Leben, zumindest für mich als Mutter.