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Zusatz-Information Januar 30, 2013, 22:17

Posted by Lila in Presseschau.
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zu diesem Artikel:

Die israelische Luftwaffe hat offenbar einen Angriff auf einen Waffentransport an der syrisch-libanesischen Grenze geflogen. Der Konvoi sei in der Nacht auf dem Weg in den Libanon noch auf syrischem Gebiet angegriffen worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. US-Regierungsbeamte bestätigten dies. Bei den Waffen soll es sich um Luftabwehrraketen des russischen Typs SA-17 gehandelt haben.

Israel hatte wiederholt mit Angriffen auf Konvois gedroht, die Chemiewaffen oder andere Waffen zu Syriens Verbündetem, der radikalislamischen Hisbollah-Miliz, in den Libanon bringen könnten.

Wegen des Bürgerkrieges in Syrien hat die israelische Regierung Bedenken, dass der Führung in Damaskus die Kontrolle über ihre Chemiewaffen entgleiten könnte. Sollte es dafür Anzeichen geben, sei ein Einsatz Israels nicht auszuschließen, hatte sie am Sonntag erklärt. Auch die konventionellen Waffen Syriens werden in dem jüdischen Staat als Bedrohung gesehen, insbesondere wenn sie in die Hände von islamistischen Rebellen oder Guerilla-Kämpfern der Hisbollah geraten sollten.

Darf ich daran erinnern:

Der Sicherheitsrat

  • fordert die vollständige Einstellung der Feindseligkeiten

  • fordert den Rückzug aller israelischen Truppen aus dem südlichen Libanon

  • fordert die uneingeschränkte Achtung der Blauen Linie durch beide Parteien

  • fordert alleinige Autorität der regulären libanesischen Armee sowie der UNIFIL-Truppen im Libanon

  • fordert, dass es keine bewaffneten Gruppen außer der libanesischen Armee im Libanon geben darf, und daher die Entwaffnung aller anderen Gruppen

  • fordert keine Verkäufe oder Lieferungen von Rüstungsgütern und sonstigem Wehrmaterial an Libanon zuzulassen, soweit diese nicht von dessen Regierung genehmigt sind

Haette Israel auf ein Eingreifen der UNIFIL warten sollen? Die hat sich ja bisher schon sehr ueberzeugend bewaehrt.

(Und obwohl ich die Kommentare eigentlich nicht mehr angucken will, geht aus ihnen ziemlich deutlich hervor, dass es ihnen entweder unbekannt oder gleichgueltig ist, was die sog. internationale Gemeinschaft Israel 2006 zugesagt hat. Ausserdem scheint den Geiferern, die sich ueber Israels angebliche Verletzung des libanesischen Luftraums aufregen, entgangen zu sein, dass der Angriff noch auf syrischem Gebiet erfolgt ist – und dass Syrien in den letzten Wochen immer wieder auf israelisches Gebiet gefeuert hat. Klar, die wuerden die Golanhoehen nicht als israelisches Gebiet definieren – also auf israelische Zivilisten. Und es war Assad, der die Golanhoehen in Verhandlungen nur fuer 100%ige Erfuellung ihrer Forderungen zurueckhaben wollte, worauf Israel nicht eingehen musste und es auch nicht tat. Zum Glueck.)

Zwei Monate Kindle Januar 30, 2013, 1:04

Posted by Lila in Persönliches, Rat und Tat, Uncategorized.
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und ich kann mich Cronenburg Wort fuer Wort nur anschliessen. Nachdem ich hier vor einiger Zeit mal nachgefragt hatte, was meine geschaetzten Leser zu E-Book-Readern einfaellt, und ich so viele Empfehlungen bekommen habe, habe ich mir erstmal die Kindle-App fuers Telefon und Kindle for PC runtergeladen. Die Auswahl an Buechern ist gut, und im Laufe der Jahre wird sie bestimmt noch viel besser werden. Ich kann auch Buecher von anderen Seiten runterladen und auf dem Laptop lesen. Manchmal muss ich sie dafuer mit Calibre in ein Kindle-kompatibles Format umwandeln, ist kein Problem.

Seitdem konnte ich mit grossem Vergnuegen auf dem Laptop und unterwegs auf dem Smartphone-Bildschirm lesen. Beides ist nicht ideal – ein Laptop lieg beim Einschlaf-Lesen doch nicht so bequem in der Hand (die Katzen setzen sich auch gern drauf), und das Telephon auf die Dauer doch ein bisschen klein. Also war klar, dass ich mir das „echte“ Modell anschaffe.

Ich hab es mir selbst zu Weihnachten geschenkt – tatsaechlich habe ich dieses Jahr mich selbst am besten beschenkt, denn es hiess ja „Weihnachten ohne Geschenke“, und ich hab ein etwas schlechtes Gewissen, dass ich nun ausgerechnet mir selbst das schoenste Geschenk gemacht habe. Nach langem Ueberlegen habe ich mich fuer das billigste Modell entschieden, denn es bietet mir genau das, was ich brauche, und der Preisunterschied kommt mir sehr gross vor. Ich will ja kein Tablet, ich will auch nicht ins Internet damit, will weder Musik hoeren noch Filme gucken – sondern einfach nur lesen. Lesen, lesen, lesen.

Seit ich mich erinnern kann, war ich eigentlich nur mit Buch unterwegs. Meine Mutter erzaehlt oft, dass sie mit mir eine lange Bahnfahrt gemacht hat, als ich drei Jahre alt war, und dass ich alle meine Bilderbuecher auswendig wusste, besonders mein Lieblingsbuechlein vom Schlaufuchs (was gaeb ich darum, das noch mal in der Hand zu haben – es ist untergegangen, als meine Kindheit unterging, bei der Trennung meiner Eltern). Die Leute im Abteil glaubten damals, ich kann schon lesen.

pixiebuch schlaufuchs

Daran erinnere ich mich nicht mehr, an den Schlaufuchs, aber meine Mutter hat uns schon vor der Schulzeit das Lesen beigebracht. Sie las damals ein Buch ueber die Vorzuege, die es fuer Kinder hat, wenn sie frueh lesen koennen, und da waren so Wortkaertchen dabei. Perfekt war die Methode nicht, aber sie muss gereicht haben, denn ich kann mich zwar noch genau an den Prozess des Schreibenlernens in der Schule erinnern, aber nicht ans Lesenlernen. Das konnte ich schon. Unsere Fibel war uebrigens „Wunderbare Sachen“ mit schoenen Texten von Ursula Woelfel und noch schoeneren Bildern von Lilo Fromm. Ich habe diese Fibel geliebt und jedes Bild weckt in mir heute noch Erinnerungen – Heiner und das Vogelhaus, das haben wir vor Weihnachten gelesen, jedes Kind hatte eine Kerze auf dem Tisch und wir haben vor dem Unterricht gesungen. Ein Lied vor dem Unterricht gab es uebrigens jeden Morgen, das war schoen, aber nur im Advent gab es Kerzen…

Ich habe seit meiner Kindheit immer, immer ein Buch dabei. Ach, ich weiss noch, meine Reise zu Freunden in Passau, da kam ich mit einer riesigen Tasche an, sechzehn Buecher fuer eine Woche. Und dann habe ich bei Heiner Henke antiquarisch noch eingekauft. Keine Ahnung, wie ich die Rueckfahrt mit der Bahn geschafft habe, mit kiloweise Buechern im Gepaeck… Weswegen ich Reclam-Ausgaben immer geschaetzt habe, weil man die so prima in die Handtasche stecken kann. Seit ich alle meine Reclam-Buecher mit Umschlaegen versehen habe (gern aus National-Geographic-Photographien, das Papier eignet sich ideal dafuer), muss ich nicht mal das relativ fiese Gelb ertragen.

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Ich weiss noch aus meiner Schulzeit, wie mich die Mitschuelerin genervt hat, die mit grossen Augen zusah, wie ich im Schulbus mit einem schoenen Eichendorff in der Hand neben ihr sass, und sie mich fragte: „waaas, lieste ne Lektuere?“ Denn sie kannte Reclam natuerlich nur aus dem Unterricht, das war fuer sie kein Buch, sondern eine Schullektuere. Aber ich lese nun mal nach wie vor sehr gern 18. und 19. Jahrhundert. Und Reclam hat mir immer gut gedient. Solide Ausgaben guter Literatur.

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Jedoch selbst bei Reclam-Buechern setzt mir die Tasche natuerliche Grenzen. Mehr als drei, vier oder fuenf… zur Auswahl kann auch ich nicht mitschleppen. Aber ich brauche Buecher, ueberall.

Ich weiss noch, wie meine Kommilitonen in Deutschland, alle so sophisticated, auf mich herabgeblickt haben, weil ich einfach schmoekere und Personen sympathisch oder unsympathisch finde und auch Fachliteratur wie Romane lese. Alles so uncool und unwissenschaftlich. Aber fuer mich ist Lady Bertram lebendig, ich hoffe bei jedem Lesen fuer Anna Karenina, dass sie diesmal der Katastrophe entgeht. Wenn ich ein Buch ueber Illuminationen lese, dann werden Julia Aniciana und der Moench Eadfith genauso lebendig fuer mich wie Lady Bertram und Maditas Kindermaedchen Alva.  Oh, und Tante Schorlemmer und die kleine Wienke. Ich habe einfach gern Buecher um mich herum.

Hans Fallada erzaehlt in seinen Erinnerungen von seiner Schwester Itzenplitz, die sich beim Kochen am Kochbuch festliest und beim Kofferpacken an den Zeitungen, in die sie die Schuhe einwickeln will. So geht’s mir auch mein Leben lang, alles Gedruckte lockt mich, und ich bedaure sehr, dass ich nicht spontan Buecher kaufen kann. Selbst Amazon-Bestellungen muss ich mir zu meiner Mutter schicken lassen, weil sie nicht nach Israel liefern, die Doofen. Und sehr viel Antiquariatbuecher bestelle ich. Das muss dann alles mitgeschleppt werden im Flieger. Sehr laestig.

Y. sagt schon seit Jahren, dass das Haus voll ist und ich an mich halten soll. Er hat ja Recht, aber verglichen mit anderen Leuten, deren Blogs ich lese oder die ich besuche, habe ich ueberhaupt nicht viele Buecher. Und neue gar nicht. Na ja, kaum. Mir fehlt viel neue Literatur, die lese ich dann bei meiner Mutter, zuhause habe ich in den letzten Jahren fast nur Fachliteratur hinzugefuegt. Und davon vieles, was ich auf dem Kindle weniger geniessen koennte.

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Es war also eine gute Entscheidung, in den letzten Jahren ueberwiegend in Fachliteratur zu investieren, denn in meinem Fach sind viele illustrierte Werke, die sich fuer den Kindle nicht eignen. Dafuer macht mir’s der Kindle einfacher, Literatur, die nur von Worten lebt, zu lesen. Vielleicht hole ich dann irgendwann mal auf, was ich in den Jahren hier versaeumt habe? Denn runterladen kann ich natuerlich, egal wo ich bin – kein Porto, keine Wartezeiten, kein Bibbern beim Einchecken, ob ich im erlaubten Bereich bin oder wieder mal…

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Mit dem Kindle erweitert sich die Anzahl der Buecher in der Handtasche ins fast Unerschoepfliche. Ich habe mir auch schnell eine Huelle gehaekelt, damit er nicht verkratzt. Denn ich schleppe ihn ueberall, ueberall mit hin.

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Selbst wenn ich vom Bus zur Taxi-Haltestelle tappe, halte ich ihn in der Hand und lese. Ich kann ihn mit einer Hand halten. Umblaettern ist einfach, sowohl mit der linken als auch der rechten Hand. Wenn ich nicht die olle Lesebrille rauskramen will, die ich ja leider seit zwei Jahren brauche, dann stelle ich die Schrift auf groesser. Das Schriftbild ist deutlich, der Bildschirm ermuedet die Augen nicht (Laptop und Telefon leider sehr wohl). Die matte Oberflaeche sehe ich gar nicht mehr. Es passiert beim Lesen auf dem Kindle, was auch bei einem Buch passiert: das Material verschwindet, nur das Leseerlebnis bleibt uebrig. Sammeltaxi und Stress bleiben zurueck, und ich bin in den endlosen Gaengen von Moria oder in Tizians Atelier. Je nachdem, was mich gerade lockt.

Ich wusste ja schon, seit ich Euch im Mai gefragt habe, dass mir so ein Ding gefallen wuerde. Gerade die Leseratten waren die groessten Fuersprecher der E-book-reader. Und gerade sie haetten abgeraten, wenn die Technologie das Leseerlebnis, den Genuss, beeintraechtigt haetten. Dass ich auf den Kindle, also ein Amazon-Mainstream-Produkt, gekommen bin, liegt daran, dass ich wenig wagemutig bin, es gern einfach habe, und natuerlich auch an Amazons schlauer Kundenbindung. Ich bin seit Jahr und Tag Amazon-Kundin, und nachdem ich mir durch die kostenlosen Apps schon eine kleine Bibliothek aufgebaut hatte, kam mir Kindle am heimeligsten vor. Mein Schwager hat gelacht, dass ich so willig nach dem Koeder geschnappt habe, aber ich bin zufrieden.

Die Synchronisierung ist nicht perfekt. Auf dem Laptop habe ich meine Kindle-Buecherei in viele schoene Sammlungen aufgeteilt. Die wurde beim Synchronisieren nicht uebernommen, und ich musste auf dem Kindle noch mal alle Sammlungen neu aufbauen. Ob ich das optimieren koennte, weiss ich nicht – es hat mich nicht so doll gestoert, dass ich nun recherchiert haette, wie ich es aendern kann.

Meine drei Kindle-Stationen (Laptop, Telefon, Kindle) synchronisieren sich und wissen immer, welche Seite ich zuletzt gelesen habe – wenn ich das Buch zum ersten Mal lese. Beim zweiten Lesen versteht der Kindle nur, dass ich zur letzten Seite gekommen bin. Um die Seiten-Synchronisierung wieder auf Null zu setzen, muss ich auf meine Kindle-Seite bei Amazon gehen und fuer jedes gelesene Buch einzeln die Einstellung aendern. Es waere bequemer, wenn ich diese Verwaltungs-Seite direkt auf dem Geraet haette und nicht nur auf der Webseite. Aber geschenkt, das ist kein grosses Problem.

Wenn ich Buecher mit Ortsangaben lese, benutze ich Kindle auf dem Laptop. Denn dann kann ich gleich in Google Earth nachgucken, worueber ich gerade gelesen habe, und Buch und Schauplatz verlinken. Ich kopiere in Google Earth das Zitat aus dem Buch an den Schauplatz, und beim Wiederlesen kann ich virtuell reisen. Manchmal denke ich, das muesste ich eigenlich als Google-Maps oeffentlich machen, so viele schoene kleine Erlebnisse habe ich, wenn ich die Landschaften oder Gebaeude angucke.

Anmerkungen in die Kindle-Buecher schreibe ich nur auf dem Laptop, denn die kleine Bildschirm-Tastatur auf dem Kindle ist ziemlich muehsam zu bedienen. Aber die Anmerkungen werden synchronisiert, und das reicht mir. Es tut  mir nicht leid, dass ich das einfachste Modell gekauft habe – waere eine Tastatur dabei, dann waere es schon nicht mehr die ideale Groesse. Gerade das Spartanische gefaellt mir daran.

Ich habe noch nicht probiert, wie das mit dem Ausleihen funktioniert. Als Premium-Kundin oder wie das heisst habe ich diese Moeglichkeit, ein Buch pro Monat fuer einen Monat auszuleihen. Was ich sehr stark nutze, sind die Leseproben. Wenn ich eine Biographie ueber Michelangelo suche, dann kann ich mir von allen in Frage kommenden Buechern Leseproben runterladen, meist die Inhaltsangabe und ungefaehr das erste Kapitel. Dann habe ich schon einen ganz guten Eindruck davon, wie das Buch geschrieben ist, und ob ich den Rest auch haben will. Klar, ich koennte auch bis nach Haifa in die sehr gute UB fahren, aber es ist doch bequemer, mich auf der Couch zu luemmeln und meine Leseproben genau zu ueberdenken.

Die Buecher, die taeglich bei Amazon fuer nichts angeboten werden, taugen allerdings nicht viel. Natuerlich, die gesamte Literatur vor dem 20. Jahrhundert gibt es umsonst, und das ist wunderbar. Ich habe zu meiner Freude jetzt vieles auf dem Kindle, was ich auch im Regal habe, und wuerde am liebsten beides aneinander koppeln – wenn ich ein Buch kaufe, dann gleich mit Zugriff auf die Kindle-Ausgabe. Aber bei den Klassikern funktioniert das umsonst. Ich habe beim Stoebern auch alte Kinderbuecher entdeckt, die ich nicht kannte. Eine echte Entdeckung war die Familie Pfaeffling – zum ersten Mal nicht-perfekte Eltern in einem Kinderbuch, das vor den 50er Jahren erschienen ist. Eine manchmal griesgraemige oder ungerechte Mutter, ein aufbrausender Vater.  Ohne Kindle waere ich auf solche Buecher gar nicht gestossen, aber ich freue mich, dass ich sie gefunden habe. Anne of Green Gables in englischer Ausgabe – eine Wiederbegegnung mit einer Heldin meiner Kindheit.

Aber was nicht Klassik ist und umsonst bei Amazon auf der Liste steht, ist nicht verlockend. Das muss es auch  nicht sein. Ich suche keine Schnaeppchen, sondern gute Buecher. Meine Tante, die mir im Laufe meines Lebens zahllose Buecher geschenkt hat, deren Haus von Buechern und Bildern foermlich aus den Naehten platzt, hat den Kindle mit Misstrauen betrachtet, weil sie glaubt, dass das ein Geraet fuer Leute ist, die nicht „richtig“ lesen, sondern kurzlebigen Schrott konsumieren. Als ob Menschen auf der Suche nach kurzlebigem Schrott nicht lieber den Fernseher anstellten. Jedoch im Amazon-Bauchladen fuer lau findet sich auch kurzlebiger Schrott. Qualitaet hat ihren Preis. Und Autoren wollen auch leben.

Unterwegs und vorm Einschlafen lese ich eigentlich immer. Wie schlaeft man ohne Buch ein? Das geht doch gar nicht.  Jahrelang hat Y. mir nachts das Buch aus den Haenden genommen und das Licht ausgemacht, wenn mich der Schlaf beim Lesen ueberwaeltigt hatte – inzwischen ist es kein Buch mehr, sondern meist der Kindle. Er fuehlt sich angenehm an, und das alte Problem, wie man ein Buch mit einer Hand haelt und umblaettert, waehrend man auf der Seite liegt, ist geloest. Besonders in kalten Naechten, wenn man am liebsten ganz und gar unter die warmen Decken kriechen moechte. Mit dem Kindle kann ich tatsaechlich auch dicke Buecher lesen, bis die Schrift vor meinen Augen verschwimmt und ich das Buch mit in den Traum nehme. Weil ich ja sehr unter Einschlafproblemen leide, ist das ideal fuer mich. Statt an meine endlosen Reihen von Emails zu denken oder an auf uns gerichtete Raketen-Sprengkoepfe, sehe ich die Eltern Drendorf vor mir oder reise durchs 14. Jahrhundert.

Das war eine sehr gute Anschaffung. Nachteile habe ich noch nicht entdeckt. Ich bin spaet auf diesen Zug aufgesprungen, und neulich habe ich irgendwo gelesen, dass die Zeit des E-book-readers ohnehin vorbei ist, weil alle Welt Tablets will. Ich nicht. Ich will nicht abgelenkt werden – alle Welt lenkt mich ab. Ich will nur lesen.

Altmodisch Januar 29, 2013, 18:05

Posted by Lila in Persönliches.
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Noch ein Beweis dafuer, dass ich hoffnungslos altmodisch bin. Ich habe noch „Hobbies“ (obwohl man ja laut Onkel Adorno dieses Wort gar nicht benutzen darf). Oh Gott, ich haekle, sticke und lese. Altmodischer kann man ja wohl gar nicht sein. Gestickt habe ich lange nicht mehr, schade eigentlich, aber ich habe sogar zwei Hobbies verbunden, indem ich fuer mein Kindlechen ein Bettchen gehaekelt habe.

Jetzt muesst Ihr ganz tapfer sein.

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(ich hab seit einem Monat einen Eintrag zum Kindle im Lauf, soll ich ihn loslassen?)

Gedenktage Januar 27, 2013, 23:07

Posted by Lila in Land und Leute.
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Der internationale Holocaust-Gedenktag war ja heute – der Jahrestag der Befreiung des Lagers Auschwitz. In der Wahl des Tags drückt sich der Wunsch aus, irgendetwas Tröstliches zu finden. Ausserdem sind an diesem Tag die Befreier Helden, die Nicht-Beteiligten rücken an diesem Tag ins Licht. Darum macht es dieser Tag auch leichter, allgemeine Lehren zu ziehen, wie in vielen typischen Holocaust-Tags-Gedenkreden. Ein Appell, dass der Mensch an sich besser sein sollte, keine Diskriminerung, kein Hass mehr — Worte, denen jeder zustimmen kann. Das sind die Lehren, die die Welt aus der Shoah gezogen hat.

In Israel ist ein anderes Datum fuer den Shoah-Gedenktag gewählt worden. Der Jahrestag des Warschauer Ghetto-Aufstands. Auch dieses Datum zeugt vom Wunsch, einen Lichtpunkt in der totalen Finsternis zu finden. Der Tag ist auch nicht den Opfern allein gewidmet, sondern auch den Helden des Aufstands – verzweifelte, hoffnungslose Gegenwehr, und ein Tod im Kampf, nicht in der Wehrlosigkeit. Dementsprechend erwähnen die Reden in Israel die Lehren, die das Volk Israel aus dem Holocaust gezogen hat: sich wehren ist besser als stillhalten, lieber kämpfend untergehen als dahingeschlachtet werden, Warnungen ernstnehmen, ein Auge auf antisemitische Drohungen und Taten haben.

Die Welt hat allgemeine Lehren gezogen (und ein Teil der Welt bestreitet, dass es die Shoah ueberhaupt gegeben hat, bedauert ihr vorzeitiges Ende, und moechte beim naechsten Versuch die Sache zu Ende bringen – von denen rede ich hier nicht). Israel hat spezifische Lehren gezogen.

Die verschiedenen Daten bringen das glasklar zum Ausdruck. Wer wissen möchte, wo sich der Westen und Israel unterscheiden (die doch so vieles gemeinsam haben), der findet hier einen Ansatzpunkt. Amerikaner und Europäer begehen den Tag, an dem sie die Opfer befreit haben. Israelis und Juden begehen den Tag, an dem sie Widerstand geleistet haben.

So oder so – unerträgliche Abgruende.

Traurig Januar 26, 2013, 22:18

Posted by Lila in Persönliches, Uncategorized.
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Bei den im Moment in deutschen Medien diskutierten Themen halte ich mich sonst zurueck – aber nachdem ich die Reaktion allzu vieler Internet-Nutzer auf Pola Kinskis Geschichte mit Schock zur Kenntnis genommen habe, kommt nun die Aufschrei-Kontroverse. Allzu viele Maenner, schmerzlich viele Maenner reagieren mit Abwehr. Sie zweifeln zuallererst an den Aussagen der Frau – Pola Kinski will ja nur Geld scheffeln, und die Journalistin ist bestimmt rein aus politischen Gruenden jetzt an die Oeffentlichkeit gegangen mit der Bruederle-Geschichte. Dabei weiss jeder, der mal mit Trauma-Opfern zu tun hatte, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis einem selbst das Ausmass des eigenen Leids bewusst wird. (Doch damit genug zu Pola Kinski – die Faelle sind kaum vergleichbar, ausser in der verbreiteten Reaktion, die Botin zu erschiessen, statt ihre Botschaft zur Kenntnis zu nehmen.)

Und selbst wenn die Bruederle-Bemerkungen aus politischem Kalkuel jetzt veroeffentlicht werden – das aendert nichts an der unertraeglichen Allgegenwart sexueller Belaestigungen, die junge Frauen durchstehen.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt, dass nach wie vor junge Frauen genauso verunsichert und beschaemt sind wie ich vor 20 Jahren, als ich Umwege von meiner Wohnung zur U-Bahn ging, um nicht mehr den frechen Bemerkungen und Anzueglichkeiten eines Ladenbesitzers ausgesetzt zu sein, der sich an meinem Erroeten weidete. Ich habe das nie jemandem erzaehlt, es kam mir laecherlich vor, es war mir peinlich. Peinlich, von diesem Ekeltyp beglotzt zu werden, peinlich, dass mir seine Worte die Roete in die Wangen trieben, und peinlich, dass er seine Macht genoss. Und noch peinlicher, dass ich, statt ihn anzubruellen, einfach einen Umweg ging. Ins Unendliche potenzierte Peinlichkeit.

Wie viele Angstsekunden, wie viel Ekel-Anmache, die ich ertragen habe, weil ich Konflikt scheue und der Mann sich so sicher war, dass er das Recht hat, sich zu verhalten, wie er es tut. Junge Frauen rechnen jederzeit damit. Sie entwickeln Strategien, die meist im Ignorieren und Abschuetteln bestehen. Oder hinterher eine Anekdote draus machen.

Und das hat mit Flirt nichts zu tun. Es ist ohne weiteres moeglich, zwischen einem einverstaendlichen Flirt und unerwuenschter sexueller Belaestigung zu unterscheiden. Es reicht, ein grundlegendes menschliches Instrument zu benutzen, das das Empathie heisst. Ein Blick auf das Gesicht der Frau, ihre Haltung, sollte jedem reichen, um zu sehen, ob es sich um ein Spiel zwischen gleichberechtigten Teilnehmern am Spiel handelt, oder um eine Grenzueberschreitung.

Dass so viele Maenner in ihren Kommentaren darlegen, dass sie beides nicht auseinanderhalten koennen, ist schockierend. Sie wehren den Aufschrei, der sich jetzt entlaedt, auf jede moegliche Art und Weise ab: sie bezeichnen die Frauen als unglaubwuerdig oder hysterisch, bescbuldigen sie der blinden Vorurteile gegen Maenner, erklaeren das Verhalten belaestigender Maenner als normal oder als das gute Recht des Mannes, sie stellen heraus, dass auch Maenner belaestigt werden, sie spielen die Vorfaelle zu Einfaellen herunter oder meinen, Frauen haetten das eben provoziert. Und so weiter.

Zweifellos koennen auch Maenner belaestigt, beschaemt und bedraengt werden  – aber ich glaube nicht, dass Maenner mit dieser Allgegenwart der Angst vor Uebergriffen leben, die jede Frau von klein auf kennt, und nach der wir automatisch unsere Alltagswege einrichten. Ich bezweifle auch, ob sie Erinnerungen haben wie fast jede Frau – als mir in der Schule das erste Mal ein Junge an die sich gerade entwickelnde Brust grabschte und mich dafuer auslachte.  Bjoern hiess der. Er erinnert sich bestimmt nicht mehr. Die anderen Jungens haben mitgelacht, die Maedchen weggeguckt. Das habe ich nicht zuhause erzaehlt, es war mir peinlich. Da war ich zwoelf. Als sich bei einer Veranstaltung auf der Strasse ein Unbekannter von hinten an mir rubbelte, in Koeln. Als mir ein Wichser bis in den Hausflur folgte – da war ich aber so wuetend, dass ich wie eine Hornisse auf ihn losgegangen bin und er floh. Wie gross meine Angst war, an bestimmten Baustellen vorbeizugehen, als ich Maedchen war.

Ich kann jetzt erst, wo ich aus dem Alter raus bin, richtig empfinden, wie gross die Erleichterung ist, diese Situationen nicht mehr zu erleben. Und wie soll ich es sagen, ohne missverstanden zu werden – diese Art Anmache hoerte auf, als ich mich nicht mehr unsicher fuehlte, lange bevor ich von einer Amazone zur Matrone (na ja, Amatrone) wurde. Das bedeutet nicht, dass Frauen es herausfordern. Es bedeutet, dass sexuelle Belaestigung vorkommt, wo die Frau als schwaecher wahrgenommen wird – jung, verletzlich, abhaengig, oder in einer Situation, in der sie keinen Skandal riskieren moechte, oder in der man ihr Angst einjagen kann. Komplimente von Unbekannten bekomme ich immer noch, und von Zeit zu Zeit versucht auch mal ein Unvorsichtiger, mit mir zu flirten. Aber belaestigt worden bin ich ewig nicht mehr.

Es ist dieses Ungleichgewicht, diese Grausamkeit, die den Flirtversuch von der Belaestigung unterscheiden. Ich mag kaum glauben, dass es so viele Maenner gibt, die nicht imstande sind, diesen Unterschied zu begreifen. Wenn doch die meisten Frauen den Unterschied genau benennen koennen. Und ja, es gibt auch Grenzfaelle, es gibt Interaktionen, die umkippen. Aber in der deutlichen Mehrzahl der Faelle ist klar, worum es sich handelt. Und die vielen, vielen Geschichten, die Frauen mit sich herumtragen, sind nicht wegzuleugnen.

Ich lese mich mit einer Art Faszination des Grauens durch einen Kommentar nach dem anderen, in dem Maenner erklaeren, dass Emanzen eine Kampagne gegen Maenner fuehren und Maenner das Recht haben, Frauen anzumachen und so weiter. Und ich denke mir, wenn dieser Besitzer der Tierhandlung in der Urbanstrasse lesen und schreiben koennte, dann wuerde er vermutlich auch so einen Kommentar verfassen. Dass es Frauen doch schmeicheln sollte, wenn sie Maennern gefallen. Und auch der Bjoern wird sich nicht mehr daran erinnern, dass er in meiner Erinnerung der Erste war, der mich wegen meiner Brust beschaemt hat.

Ja, und warum spreche ich nach so vielen Jahren heute zum ersten Mal drueber? Bestimmt habe ich es erfunden, provoziert, uebertrieben, nicht wahr? Es kann doch nicht sein, dass es mir seit Jahrzehnten peinlich ist? Oder ich mich dazu gezwungen habe, solche Erlebnisse als trivial abzuhaken? Oder ich gedacht habe, ich habe eben was falsch gemacht, wenn ich in solche Situationen gerate?

Ich weiss, dass im Internet eine bestimmte Sorte Menschen ihren Ressentiments Luft macht, egal zu welchem Thema. Aber trotzdem schockiert es mich, dass anscheinend doch eine grosse Zahl Maenner nicht imstande ist, zwischen einer geschmeichelt-koketten und einer gedemuetigten Frau zu unterscheiden. Oder sie tun nur so, als waeren ihnen der Unterschied nicht klar – und geniessen es innerlich, wenn die Frau ihnen gegenueber mit ihrem Zorn und ihrer Hilflosigkeit kaempft. Ich weiss nicht, was schlimmer ist.

Aus den Nachrichten Januar 25, 2013, 22:36

Posted by Lila in Land und Leute, Presseschau.
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Wo nun die Wahlen vorbei sind, kann ich auch wieder Nachrichten gucken. Heute sind mir dabei ein paar Zitate im Ohr haengengeblieben.

Eine Reportage ueber drei Wahllokale – in Yerucham im Sueden (hohe Arbeitslosigkeit), in der Siedlung Nokdim (wo Lieberman wohnt) und in Kibbuz Merom Golan (dicht an der syrischen Grenze, die sich „erwaermt“ und die sehr heiss werden koennte, wenn Assad faellt). Ueberall wurden Buerger nach ihren Problemen und Vorstellungen befragt, und schliesslich das Wahlergebnis gezeigt.

In Yerucham meinte ein beduinischer Bauarbeiter: „wir hier (und wies auf seine beduinischen Kollegen)  waehlen alle Shas“ Der Reporter fragte unglaeubig nach: „Waas, ausgerechnet Shas?“ „Na klar“, meinte der Bauarbeiter, „das sind die einzigen, die wirklich fuer grosse Familien sorgen, und wir haben alle grosse Familien.“

Aehnlich verblueffend die Antwort eines Palaestinensers in der Naehe von Nokdim. Er waehlt in Israel nicht mit (da die Gebiete nicht zu Israel gehoeren), aber wenn er koennte, wuerde er Ozma le-Yisrael waehlen, die ultra-rechte Splitterpartei von Arie Eldad, die es nicht in die Knesset geschafft hat. Warum? „Weil die gegen eine Raeumung der Gebiete sind. Und fuer uns ist es gut, wenn die Juden hier sind.“

Bei der Nokdim-Reportage wurde auch wieder die mehrmals getane Aeusserung von Lieberman wiederholt: „wenn wir einen echten Frieden erreichen koennten, wuerde ich auch meinen eigenen Heimatort und mein eigenes Haus raeumen“ – das haette man ihm nicht zugetraut, in Nokdim haben es manche uebelgenommen, und seine Frau hoert es auch nicht gern.

Abgesehen von diesen Stereotypen-Brechern waren die Gespraeche mit den Buergern und auch die Wahlergebnisse wirklich interessant.

Und dann war ein Interview mit einem Mann, von dem ich noch nicht gehoert hatte, Mohammad Reza Heydari. Er hat dem iranischen Staat jahrelang gedient, aber nach der brutalen Niederschlagung der Proteste vor drei Jahren hat er sich entschlossen, sich abzusetzen. Er versteckt sich in Norwegen, wo er frueher iranischer Konsul war, und im Interview hat er erzaehlt, wie die Iraner zB mit der Diplomatenpost verbotene Stoffe ins Land schmuggeln, wie leere Passagierflugzeuge ebenfalls zum Transport von Material fuer das Nuklearprogramm genutzt werden, und wie nutzlos wirtschaftliche Sanktionen sind, die in erster Linie das Volk treffen, nicht aber die Regierung. Er plaediert fuer politische und diplomatische Sanktionen.

Auf die Frage, was die iranische Fuehrung mit dem Atomprogramm vorhat, sagte er ohne zu zoegern: „wenn das iranische Regierung die Atombombe hat, wird sie sie auch einsetzen wollen – gegen Israel oder einen anderen Staat, den sie als Feind sieht“.

Man kann nur hoffen, dass er mit seiner Einschaetzung falsch liegt, aber er gehoert bestimmt zu den Menschen, die mehr Einsicht haben als viele andere, die sich zu dem Thema aeussern.

Oh, und Haydari appellierte an die westliche Welt, die inner-iranische Opposition nicht noch einmal im Regen stehen zu lassen. Es war grauenvoll, was dort passiert ist, und niemand hat eingegriffen. Er sagt, dass trotz aller Hetze und Gehirnwaesche das iranische Volk seiner Regierung kritisch gegenuebersteht. Wie schoen waere es, wenn der Iran eine freie Demokratie werden koennte – das hat er so nicht gesagt, aber das klang ganz stark durch.

Das waren die Highlights der Freitag-Abend-Nachrichten, fuer mich.

Update: hier steht’s in der Jerusalem Post.

Der Wahlkampf ist vorbei… Januar 23, 2013, 14:53

Posted by Lila in Land und Leute, Uncategorized.
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… die Wahlergebnisse sind noch nicht ganz sicher (die beruehmten „Stimmen der Matrosen, Soldaten und Diplomaten“ muessen noch ausgezaehlt werden, und da es bei der Kadima-Partei an einem Haar haengt, ob sie reinkommen, und sich dadurch auch die Mandate der anderen Parteien verschieben…), und die Koalitionsverhandlungen werden vermutlich lange und qualvoll. Aber. Puh. Es ist vorbei.

Ich ziehe den Hut vor den israelischen Waehlern, deren Zahl dieses Jahr durch meine drei Erstwaehler verstaerkt wurde, und die getan haben, was ich kaum zu hoffen gewagt hatte. Sie haben Dan Shiftan rechtgegeben, der vor Jahren mal gesagt hat: andere Voelker in der Situation Israels wenden sich extremen Parteien zu – Israelis tendieren eher in die Mitte. Und das hat sich auch diesmal bewiesen. Gisela Dachs sagt’s, wie es ist.

Ich persoenlich bin kein grosser Fan von Yair Lapid. Wenn ich seine Artikel lese, stimme ich oft innerlich zu – aber seine persoenliche Eitelkeit erfuellt mich mit Misstrauen, und das Vorbild seines Vaters, der mit einem beeindruckenden Wahlsieg in die Knesset einzog, um dort fast nichts zu bewirken, habe ich ebenfalls nicht vergessen – ist ja auch erst zehn Jahre her. Die Stimmen hat er nun – was macht er damit? Wo ist Yes Atid in zehn Jahren?

Zu viele Meteor-Parteien habe ich schon kommen und gehen gesehen. In Deutschland kennt man das auf Landesebene – die Piraten machen es gerade vor. Aber Landesparlamente gibt es hier ja nicht. Und eine 5%-Huerde auch nicht, sondern eine 2%-Huerde.

Und das macht schon einen gewaltigen Unterschied in der Parteienlandschaft. Einer meiner Studenten vom letzten Jahr hat eine Mini-Partei gegruendet, und zu meinem grossen Erstaunen sah ich ihn in einem Webefilmchen, als ich mich ein einziges Mal dazu durchrang, die Parteienwerbung anzusehen. Das war uebrigens an einem der letzten Abende, als sie ausgestrahlt wurden, alle Kinder haben zugeguckt, und die Maedchen haben sich vor Lachen ausgeschuettet. Es war so viel Unfug dabei. „Ist das eine Parodie oder ernstgemeint?“, kann man da nur staunen.

Bei dieser Gelegenheit kann ich auch gleich mal damit strunzen, wie meine drei Erstwaehler sich auf die Wahl vorbereitet haben in den letzten drei Wochen. Sie haben sich rundum informiert, Parteiprogramme gelesen, diskutiert, nachgefragt, und sie haben auch nicht alle dasselbe gewaaehlt. Keiner von ihnen hat sich nach anderen gerichtet, jeder nach bestem Wissen und Gewissen gewaehlt. Darauf bin ich stolz. Besonders mein gewissenhafter Primus hat alles bedacht, und Tertia konnte ihn fragen, was sie wollte – er kennt die Standpunkte der meisten Parteien zu wichtigen Fragen, und er hat sich auch die Zusammensetzungen der Listen genau angeguckt. Es war sehr interessant, ihnen zuzuhoeren.

Dann haben wir natuerlich gestern alle (bis auf Tertia, die bei der Armee ist) zusammen ferngesehen. Fuer mich war der beste Moment des Abends ein kleiner Neben-Moment der demokratischen Fairness: Uri Ariel, ein Abgeordneter der nationalreligioesen Partei, die ja zum Juedischen Haus mutiert ist, gratulierte allen Parteivorsitzenden, und ausdruecklich auch Zehava Galon von Meretz. Als der Journalist verdutzt nachhakte, sagte Ariel, „ja, auch Zehava Galon gratuliere ich – wir sind alle Zionisten und wollen das Beste fuer Israel, jeder auf seine Art und Weise“. Und das hat mich sehr gefreut, denn es ist ja meine Ueberzeugung, dass es selbst von ganz rechts und ganz links Zionisten miteinander mehr gemeinsam haben als Antizionisten, die in anderen Fragen uebereinstimmen. Wobei Zionismus bedeutet: die Ueberzeugung, dass das juedische Volk ein Recht auf Selbstbestimmung in einem unabhaengigen Staat hat wie andere Voelker auch. Und Rechts und Links – das hat eigentlich in Israel gar keine Bedeutung, denn die Parteienlandschaft ist ganz anders als in anderen Laendern.

Ansonsten war der Wahlabend amuesanter, als ich erwartet hatte. Die Politiker hielten Reden, die nicht immer ganz dem Wahlergebnis entsprachen – Naftali Bennet feierte einen ueberwaeltigenden Sieg, den er nur in den Prognosen errungen hatte, und Arie Deri versicherte uns, dass eine Regierung ohne Shas unmoeglich ist. So so. Dann definiert mir mal „unmoeglich“.

Shelly Yahimovitch hielt eine lange und ziemlich schrille Rede, in der mehr die Rede davon war, wie sie einen „Blockade-Block“ der Mitte-Links-Parteien zustandebringen will, der Netanyahu verhindert. Obwohl jeder weiss, dass Lapid das eh nicht vorhat, er will in die Regierung und dort was veraendern, und auch Zipi Livni wird sich wohl nicht mit Zehava und Shelly in den Sitzstreik begeben . Es war eine etwas destruktive Rede und ich fand sie irritierend. Der Wahlkampf ist vorbei, Shelly, und frag dich lieber, warum deine Partei zwar besser dasteht als unter Barak vor vier Jahren, aber noch lange nicht gut, kann man da nur sagen.

Netanyahu tat mir fast leid. Meines Erachtens hat Lieberman ihn schlicht ausgetrickst. Als Lieberman klar wurde, dass er persoenlich bald auf einer Anklagebank statt am Regierungstisch sitzen wird, hat er begriffen, wie er seine Partei retten kann. Indem er sie mit der Likud verschmilzt. Vielleicht liege ich falsch, aber ich habe schon bei der Verkuendung dieser Neuigkeiten nicht verstanden, wie Netanyahu das helfen soll. Allerdings war es schoen, mal einen Zusammenschluss zu sehen statt der endlosen Spaltungen auf der linken Seite, und haetten Livni, Yair Lapid und Shelly Y. aehnlich gedacht, dann haetten sie vermutlich besser abgeschnitten. (Das Gehaekele zwischen den dreien war abstossend und ich hab so viel wie moeglich weggeguckt….) Aber fuer mein ungeuebtes Auge lagen alle Vorteile bei Lieberman.

Ich nehme an, dass viele zornige Likud-Ex-Abgeordnete jetzt Bibi die Bude einrennen. Limor Livnat, die jahrelang eine dicke Nummer in der Partei war, als Nummer 27, hinter relativ unbekannten Lieberman-Adepten… das wird Limor nicht freuen, auch wenn es vielleicht eine gute Chance fuer neue Gesichter ist.

Keine Ahnung, wen die Likudwaehler von vor drei Jahren diesmal gewaehlt haben. Vermutlich Bennet und Lapid. Ich bin auf die Analysen gespannt. Ich hoffe, die Koenigsmoerder bei Likud und Avoda wetzen nicht schon ihre Messer – sie sollen sich lieber auf Sachthemen konzentrieren. Auch das sagt dieses Wahlergebnis.

Obwohl sich kein eindeutiges Bild ergibt, haben die Waehler eigentlich gesagt, was sie auch vor vier Jahren schon gesagt haben: eine Koalition um die Mitte herum wollen sie. Soziale Gerechtigkeit, mehr Fairness beim Tragen der Lasten („shivayon ba-nettel“).

Als betroffener Lastesel kann ich meinen deutschen Lesern versichern, dass der israelische Mittelstand enorme Lasten an Kosten und Verpflichtungen schultert und im Gegenzug praktisch nichts dafuer zurueckbekommt – das ist kaum zu beschreiben. Wenn man aechzend und schnaufend hochguckt, draengt sich wirklich Yair Lapids Fragen auf: Leute, wo ist eigentlich das Geld geblieben, das ich erwirtschaftet habe? wo ist es versickert?

Es ist in den enormen Verteidigungsaufgaben versickert, denn das ganze Land ist bewacht und umzaeunt. Es ist in den Siedlungen versickert, die meist eine viel bessere Infrastruktur haben als zB Entwicklungsstaedte in der Provinz – vergleicht mal Maale Adumim oder Ariel einerseits mit Shlomi oder Akko oder Lod andererseits. Es ist in den Transferleistungen an den ultra-orthodoxen Sektor versickert, denen man zwar nicht vorwerfen kann, dass sie sich bereichern, das sie zumeist in Armut leben, aber auch das wenige Geld, das sie haben, ist oft nicht erarbeitet, sondern eine Unterstuetzung durch den Staat. Weiss der Geier, wo es sonst noch versickert – Wasser ist teuer, Strom ist teuer, Mehrwertsteuer auf alles, Steuern, Zoelle…

Nicht ohne Grund schleppe ich Kosmetika vom dm nach Israel. Das waere hier  unbezahlbar. Man kann gegen die Ausgaben gar nicht an-schuften. Wer Israelis gluecklich machen will, bringt ihnen ein Geschenkpaket mit Labellos, Shampoos, guter Handcreme mit – das kostet hier alles das Drei- bis Vierfache. Oh, und Suessigkeiten ebenfalls. Und gutes Kinderspielzeug. Wer im Flug nach Israel die Israelis mit grossen Einkaufstueten und hektischen roten Wangen sieht, der sollte sich vor Augen halten, dass er ein Volk frustrierter Schnaeppchenjaeger vor sich hat. Schnaeppchenjaeger in einem Land ohne Schnaeppchen. Was koennte tragischer sein ;-)?

Obwohl die deutschen „kritischen Freunde“ unheimlich gern saehen, dass das ungeloeste Problem mit den Palaestinensern die Israelis in erster Linie umtriebe, ist dem nicht so. Wir haben schon kapiert, was Deutsche nur kapieren, wenn sie es in Mali oder Algerien vor sich sehen: mit einer bestimmten Art von Gegnern ist Frieden zwar erstrebenswert, aber nicht erreichbar. Einen status quo erhalten, der es ihnen unmoeglich macht, uns die Gurgel durchzuschneiden, ist alles, was wir im Moment erhoffen duerfen. Die Erfahrungen von Camp David, Wye und Olmert sitzen zu fest drin, die Reden von Abu Mazen und der Hamas sind zu deutlich, wir haben die Hoffnungen der Osloer Jahre laengst verloren, und dass man sie im Ausland bewahrt, beweist nur, dass die Zuschauer im Ausland eine selektive Wahrnehmung haben und nicht mitkriegen, was wir taeglich hoeren und sehen. Das erklaert die Umfrageergebnisse, in denen eine Mehrheit der Israelis aller politischen Couleur grundsaetzlich bereit sind fuer territoriale Kompromisse. Aber nicht alles, wozu man innerlich bereit ist, kann man auch umsetzen. (Das gilt uebrigens auch fuer die Palaestinenser, die fuer Kompromisse bereit sind, aber kein Bein auf den Boden kriegen und die wirklich etwas riskieren, wenn sie sich fuer eine Verstaendigung mit Israel einsetzen – z.B. den Verdacht, Kollaborateure zu sein.)

Natuerlich werden Lapid und Livni versuchen, neue Verhandlungen in Gang zu bringen, und das ist auch richtig so. Es gibt keine Alternative dazu. Wenn es einen gangbaren Weg gibt, dann wird dieser nur in Verhandlungen offenbar, und wenn es keinen gibt, dann waren die Verhandlungen doch keine vergeudete Zeit. Aber wir haben keine unrealistischen Erwartungen mehr – und gerade das kann nur von Vorteil sein. Ebenso wie die Deutschen sich fuer deutsche Interessen an die Wahlurne stellen und nicht fuer griechische, so halten es die Israelis auch. Die draengendsten Alltagsprobleme Israels haben diese Wahl entschieden. Und das ist richtig so. Fair und redlich und pragmatisch die eigenen Interessen vertreten, und anerkennen, dass das Gegenueber dasselbe tut – das ist eine gute Ausgangsposition fuer gegenseitiges Verstaendnis.

Um eines jedenfalls bin ich sehr froh. Wenn ich mir vorstelle, dass Yair Lapid Aussenminister wird, fallen mir die Wackersteine nur so vom Herzen. Ja, auch Silvan Shalom oder Zipi Livni oder wer auch immer ist mir willkommen fuer das Amt. Aber nicht mehr Lieberman, dieser grobe Klotz. Seine Holzhammer-Rhetorik, sein miserables Englisch, seine drastischen Ausdruecke, seine viel zu haeufigen Holocaust/Antisemitismus-Vorwuerfe, seine absolut undiplomatische Art – das ist mir seit Jahr und Tag gegen den Strich gegangen. Wir koennen ohne die Aussenwelt nicht ueberleben. Und statt muerrisch und mucksch zu werden, ist es ja wohl besser, Israels Position rational zu erklaeren, verstaendlich und nachvollziehbar zu machen.

Netanyahu war darin frueher eigentlich sehr gut – es war sogar eine seiner Staerken. Vielleicht kaeme diese Faehigkeit mit einem anderen Partner im Gespann wieder besser zum Tragen. Besonder nachdem uns Amud anan gezeigt hat, dass wir sehr wohl auf Verstaendnis fuer unseren Wunsch nach raketenfreien Innenstaedten und Kibbuzim rechnen koennen. Ein guter Aussenminister tut uns sehr not – und fast jeder waere besser als Lieberman. Mir faellt gerade niemand ein, der ungeeigneter gewesen waere fuer den Job. Ich will mich nicht mehr fremdschaemen muessen.

Ich spekuliere auch, wer das in Israel wichtige Verteidigungsministerium bekommt – Bugi Yaalon (der mal Y.s Commander war, vor vielen Jahren), oder Yaakov Peri, oder vielleicht, allein meine Idee, Miri Regev. Eine Frau in dem Job, das waere doch mal was. Und sie koennte es, sie kennt die Armee inside out.

Ja, ich bin erleichtert. Mann, Mann, Mann, ich habe nicht zu hoffen gewagt, dass die Wahlen so ausgehen, und hatte die Augen ganz fest zugekniffen. Bibi als Regierungschef stoert mich nicht – eine Regierung in Israel ist keine One-man-show, sondern immer eine Koalition, die manchmal ganz schoen heterogen sein kann. Ich hoffe, dass Bibi mit einem anderen Team auch anders operieren kann.

Und zum Schluss, weil bis hierhin bestimmt sowieso niemand liest, ein kleines Gestaendnis, das meine charakterliche Schaebigkeit entbloesst: ich habe schon ein kleines Spaessken, wenn ich lese, wie sich im SPon-Forum oder bei den Tagesschau-Kommentaren manche Leser winden und kruemmen. Trotz ihrer alles anderen als beneidenswerten Lage in einem kleinen, bedrohten Land, ohne offene Grenzen, taeglich in Reden auf arabisch und persisch verflucht und verdammt, haben die israelischen Waehler sich als gemaessigt und flexibel erwiesen. Wie ist das moeglich? Die verzweifelten Versuche, trotzdem das negative Israel-Bild der von blindem Hass zerfressenen Extremisten zu bewahren, sind recht drollig und aufschlussreich. Das Prokrustesbett der Vorurteile.

Nichts als Arbeit und Alltag Januar 17, 2013, 20:12

Posted by Lila in Persönliches.
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Mein Leben ist im Moment ungeheuer langweilig, was mir nicht schlecht gefaellt, und darum habe ich gar nichts zu erzaehlen. Vor einer Woche war in unserer Gegend Schnee, da sind wir mit Primus und Quarta nur ein paar Kilometer weit gefahren und standen auf einmal im Schnee – vielleicht stell ich ein paar Bilder rein? Man sollte meinen, Kanadier und Norweger muessten alle Analphabeten sein, wenn man sieht, was hier los ist, wenn es schneit – Schulen machen eher oder ganz zu, Eltern lassen ihre Kinder nicht aus dem Haus, alles wegen ein paar cm Neuschnee. Schon lustig. Die Strasse nach Fassuta war dann auch irgendwann gesperrt.

Einen Tag spaeter war der Schnee dann schon wieder weg. Statt dessen weht jetzt wieder der von mir innig gehasste Ostwind mit grosser Staerke, trocken, scharf und unangenehm. Immerhin ohne Staub – die Naechte sind sternklar und kuehl.  Ich bin so froh, dass es bei uns im Ort ab Mitternacht die Strassenbeleuchtung abgeschaltet wird, und finde mich oft nachts im Garten wieder, Sterne angucken.

Das Semester geht seinem Ende zu, ich feile an den Fragen fuer die Pruefungen, und die Tage sausen vorbei. Ich werde mich noch nach diseser Zeit sehnen – Primus ist auf Heimatbesuch, Secundus kommt jedes Wochenende nach Hause, voll mit neu gelerntem Wissen ueber ansteckende Krankheiten, das er besonders bei Tisch gern weitergibt, Tertia hat interessante Aufgaben, von denen sie nicht viel erzaehlt, aber sie hat leuchtende Augen, und Quarta bewaeltigt Schule und soziales Leben mit beneidenswerter Leichtigkeit. Heute abend habe ich sie alle wieder beisammen. Das sind meine schoensten Stunden.

Nachrichten und Wahlkampf ignoriere ich nach Kraeften. Es deprimiert mich nur. Und die Anrufe von Politikern, die mir dann irgendwelche Aufnahmen vordudeln, nerven wirklich. Wann ist das denn Mode geworden? Oder hatten die vorher unsere Nummer nicht? Man hetzt ans Telefon, um von einer aalglatten Politikerstimme begruesst zu werden, die dann eine Rede voller Selbstlob herunterspult. Hoert sich jemand das wirklich bis zu Ende an? Ich finde das jedenfalls graesslich.

Bald haben wir’s hinter uns.

Herrlicher Regen Januar 9, 2013, 0:24

Posted by Lila in Land und Leute, Persönliches.
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in rauhen Mengen, das ist das Einzige, was ich im Moment von der Aussenwelt mitbekomme. Nachrichten guck ich nicht mehr, ich glaube, bis die Wahlen vorbei sind, tu ich mir das nicht mehr an. Und sowieso reden alle nur vom Regen. Das Haus, in dem wir wohnen, hat zwar solide, dicke Waende, aber die Fenster sind billig und wer sie eingesetzt hat, wusste wohl nicht ganz, was er tat. Sobald Regen dagegentrommelt, geben sie auf. Nach einer Weile sickert das erste Wasser an den Ecken ins Haus, bei Primus stroemt die ganze Wand nur so, und im Flur wird der Riss immer groesser, wo angebaut wurde. Auch dort plaetschern Baeche ins Haus. Ueber unseren Haeupten im Schlafzimmer geht der Putz in Placken ab.

Wir werden wohl ein paar Handwerker bei uns sehen. Selten nur treten haeusliche Notfaelle ein, denen mein Mann und sein Werkzeugkasten nicht gewachsen sind, aber feuchte Waende gehoeren dazu. Na ja, dafuer ist das Haus im Sommer herrlich kuehl. Und auch die feuchteste Wand trocknet im israelischen Sommer wieder. Wir nehmen es nicht so schwer. Wenn ich darueber nachdenke, haben wir eigentlich nur in unserer letzten Wohnung im Kibbuz regenfest gewohnt. Und auch da hatten wir Schimmel im Bad, weil es durchs Dach feucht wurde.

Die Katzen bestehen darauf, aus allen Tueren des Hauses ihre Nasen nach draussen zu stecken, um sicherzugehen, dass es wirklich auch ueberall regnet. Auf ihre Patrouillen ums Haus verzichten sie nicht, der boese Gingi vom Nachbarn koennte ja ihre Lieblingsplaetze okkupieren, aber mit Widerwille und aus reinem Pflichtbewusstsein schleichen sie in diese unbehaglich nasse Welt. Die 8 Grad, die es heute tagsueber war, fand ich angenehm, aber alle Katzen und Menschen, die ich angetroffen habe, fanden es empoerend kalt.

Der Betzet-Fluss, den wir normalerweise gar nicht bemerken, ist reissend geworden. In unserer Gegend fallen unglaubliche Mengen von Wasser. Der Gaaton ist voll, der Kishon ebenfalls. Ich sehe so gern Pfuetzen – am liebsten wuerde ich zu jeder einzelnen sagen: bleib so, ruehr dich nicht vom Fleck!

Ja, es wurde sogar wieder was von Schnee geraunt… mein Schwiegervater rief uns extra heute abend an, um zu fragen, ob bei uns „in den Bergen“ schon welcher fiele. Das nicht. Aber es regnet. Und das ist doch die Hauptsache – Niederschlaege, egal in welcher Form.