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Mal was anderes… Juli 27, 2014, 0:09

Posted by Lila in Persönliches, Rat und Tat.
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… wie miserable Gesprächspartner immer sagen 🙂

Mein über alles geliebtes Kindle-Gerät hat heute früh seinen Geist aufgegeben. Es war ein ganz einfaches Modell, mit dem ich zufriedener war als mit je einem Kauf. Es hatte diese schönen schmalen Knick-Knack-Knöpfe an den Seiten, kein Touchscreen, keine Beleuchtung, sondern nur eine schön matte Oberfläche, die sich leicht sauberwischen ließ.

Jetzt überlege ich mir, mit welchem Modell ich dieses Wunderwerk ersetzen kann. (Der Kundendienst bietet mir Ermäßigungen an, wenn ich das alte Gerät einsende – werde es also nicht melancholisch im Garten begraben können…)

Ich bleibe bei Kindle, ich liebe nun mal meine Ketten, die mich an Amazon binden. (Zum Leiden geboren, das bin ich.) Aber lohnt es sich, in Schnickschnack zu investieren? Kann man sich an ein Touchscreen gewöhnen? (Daß Beleuchtung nützlich ist, ist mir schon eher klar.) Was meint Ihr???????

Sein bisher sinnfreistes Bild Juli 26, 2014, 21:11

Posted by Lila in Presseschau.
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hat Alexander Gerst aus der ISS geschossen.

Ihr habt das anders mitgekriegt?

Derdeutsche Astronaut Alexander Gerstzeigtauf Twitter, wie der Gaza-Konflikt vom All betrachtet aussieht: Er teilte eine Satellitenaufnahme von Israel und dem Gaza-Streifen, auf dem einige helle Punkte zu sehen sind. Diese zeigen laut Gerst die Explosionen und Raketen über Israel und Gaza.

„Mein traurigstes Foto“, schreibt Gerst dazu.

Alle Welt veröffentlichte dieses Bild und die ach so trübselige Beschreibung.

Was sieht man denn eigentlich auf dem Bild?

Wenn man das Bild anguckt und Israel kennt, sieht man rechts zweifelsfrei die Bucht von Haifa. Ich habe mal ein bißchen gesucht, ob das noch jemandem außer meinem Mann aufgefallen ist (mir erst, nachdem er mich drauf aufmerksam machte). Und wurde fündig. Im Meer der Nachquatscher haben sich wohl ein paar Kluge die Mühe gemacht, den Bildausschnitt zu identifizieren.

Bitte sehr. Was da so schön blitzt und funkelt, das ist Tel Aviv bei Nacht und nicht der Gazastreifen.

Und wer immer noch glaubt, daß die weißen Punkte Raketen sind, dem zeigt die Seite mal Melbourne bei Nacht.

Tja, genau dasselbe Funkeln. Urbane Zentren sind viel zu hell erleuchtet – aber es sind nicht die bösen Israelis, die daran schuld sind (und auch die bösen Palästinenser sind es nicht).

Wie leichtgläubig sind die Menschen eigentlich???????? Die Kommentatoren brechen massenhaft in Tränen aus. Oh nein, wie schrecklich.

Jetzt fragt sich nur: hat Gerst selbst an den Quark geglaubt, den er verzapft hat, oder war es eine bewußte Täuschung, weil auch er das „Narrativ verinnerlicht“ hat?

 

 

160 tote palästinensische Kinder Juli 26, 2014, 20:37

Posted by Lila in Presseschau.
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Wer weint um sie? Wer demonstriert für sie? Wer ist empört, verlangt Antworten, verlangt politische Konsequenzen für ihren elenden Tod?

Niemand weint für sie, niemand demonstriert für sie, niemand ist empört. Antworten und politische Konsequenzen werden nicht eingefordert.

Sie sind einfach nur tot. Sie nützen niemandem mehr. Sie sind kein politisches Kapital, mit dem man wuchern kann – es sei denn, man deklariert ihren Tod um und lastet ihn Israel an.

Denn sie sind beim Tunnelbau erstickt. Statt einer Kindheit mit Spiel und Lernen kennen sie nur die Fron unter Tage, als wären sie im London des frühen 19. Jahrhunderts geboren. Der Geldstrom, der in den Gazastreifen fließt, wird nicht etwa in gute Schulen gesteckt, sondern in das Tunnelsystem, das als Waffe gegen den Todfeind dienen soll. Gegen einen Todfeind, der diesen Kindern viel lieber helfen würde, als gegen das Ergebnis der Schufterei in den Krieg zu ziehen.

Wann kommt der Tag, an dem die palästinensischen Eltern ihre Kinder mehr lieben, als sie uns hassen?

Und wann kommt der Tag, an dem auch die öffentliche Meinung in Europa und den USA kapiert, daß sie alle, alle Opfer der Hamas sind – die Tunnelgräber-Kinder, die Schmuggel-Kinder, die Kinder mit dem Bombengürtel und die menschlichen Schutzschilde, die für den Irrsinn der Eltern sterben.

Es ist leicht, von Israel zu fordern, daß die israelische Armee palästinensische Kinder schützen soll statt israelische. Aber wären nicht zuerst die Eltern dieser Kinder gefragt, ihren Kindern eine normale Kindheit zu ermöglichen, ohne Indoktrination und Haß und Todeskult und gefährlicher Schufterei im Dunkeln?

 

 

Ein Beispiel für sachliche und kompetente Berichterstattung: Gisela Dachs in der ZEIT.

Und ein Beispiel für sentimentale Identifikation mit den Tunnelbauern: National Geographic.

Elder of Zion: das Wichtigste Juli 26, 2014, 11:43

Posted by Lila in Bloggen.
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Elder war so nett, seine wichtigsten Beiträge noch einmal zusammenzufassen. Wer sie gelesen und verstanden hat, weiß vermutlich mehr, als Tageszeitungs-Leser in einem ganzen Jahr über den Konflikt erfahren.

Gioras Enkelin oder: die nächste Generation Juli 26, 2014, 10:52

Posted by Lila in Persönliches.
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Vor drei Jahren habe ich davon erzählt, wie der Tod eines Kibbuzniks im Yom-Kippur-Krieg seither die ganze große Familie überschattet. Giora war der Vater eines guten Freundes von Y., der nur noch wenige Erinnerungen an den Vater hat und auch einen Film über ihn gedreht hat. Giora selbst (der übrigens, selbstverständlich, aus einer schwer vom Holocaust getroffenen Familie kam) hatte rote Haare, sein Sohn hingegen hat die schwarzen Locken und Augen seiner jemenitischen Mutter. Die Enkelin, in Primus´Alter und mir natürlich von Geburt an bekannt, hat die roten Haare ihres nie gekannten Großvaters Giora geerbt.

Vor drei Jahren habe ich sie kurz erwähnt:

Als das erste Enkelkind geboren wurde, war riesige Aufregung im Kibbuz – das kleine Mädchen hatte die roten Locken des verstorbenen Großvaters. Gioras Haare, sie hat Gioras Haare! Gestern haben wir das kleine Mädchen getroffen, sie ist längst Studentin und hat immer noch eine traumhafte rote Mähne.

Inzwischen ist das hübsche Mädchen mit der roten Mähne verheiratet und ihr Mann ist im Gazastreifen. Y. hat mir erzählt, daß sie mit der Angst um ihn allein kaum fertig wird und darum zurück zu ihren Eltern gezogen ist.

Denkt daran, wenn Ihr Bilder der Soldaten seht – die israelischen Familien haben es sich nicht ausgesucht, über Generationen hinweg zu kämpfen. Sehr viele von ihnen tragen alte Narben der jüdischen Geschichte, die bei jedem Konflikt, jeder Bedrohung neu schmerzen.

Vorbereitungen aufs Fest Juli 26, 2014, 10:39

Posted by Lila in Presseschau.
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Y. erzählte mir gestern, daß bei den Verhören von Hamas-Leuten, die sich Israel ergeben haben, ein Plan entdeckt wurde, den man mit Fug und Recht teuflisch nennen kann: sie wollten zu Rosh HaShana, dem jüdischen Neujahrsfest, Hunderte Kämpfer durch Dutzende Tunnel schleusen und einen Massenangriff auf israelische Dörfer und Kibbuzim starten. Einen Teil der verhaßten Zionisten ermorden, einen Teil verschleppen.

Gil Yaron in der Welt:

Doch erst jetzt, eine Woche nach Beginn der Bodenoffensive, wird Israel sich der wahren Gefahr und des Ausmaßes der Tunneloperationen der Hamas bewusst: Verhöre in Gaza gefangen genommener Hamas-Aktivisten sollen einen tödlichen Plan aufgedeckt haben. Demnach planten die Islamisten zum jüdischen Neujahrsfest im September ein Massenattentat.

Hunderte Hamas-Kämpfer sollten gleichzeitig durch Tunnel ins Grenzgebiet rund um Gaza eindringen, dort sechs Ortschaften angreifen, so viele Menschen wie möglich töten und zahlreiche Zivilisten in den Landstrich verschleppen. Das teilten israelische Militärs der Webseite nrg.co.il mit.

Und wenn die ganze Welt von Israel forderte, gegen diese Tunnel nicht vorzugehen – das können wir uns nicht leisten. Diese Gefahr muß ausgeschaltet werden.

Davon gibt es offenbar mehr als erwartet. „Die Hamas hat Gaza in mehrere Abschnitte unterteilt“, erklärt der Ex-General im Gespräch mit der „Welt“. „Jeder Abschnitt wird von einem Brigadegeneral befehligt, der 400 bis 600 Kämpfer befehligt.“ Dafür erhalte er ein Budget, um seinen Bereich auf den Krieg vorzubereiten – Hinterhalte legen, Kommandobunker und Depots bauen. Doch am meisten wollten die Hamas-Kommandeure Angriffstunnel nach Israel: „Das bringt Prestige“, sagt der Offizier. Die würden jedoch nicht von Kämpfern gegraben: „Das ist ein Beruf, sogar ziemlich gut bezahlt.“ Ganze Familien lebten davon, Gaza für die Hamas zu untertunneln. Laut israelischen Schätzungen sollen die Islamisten dafür Hunderte Millionen US-Dollar ausgegeben haben.

Warum das nicht ein ähnlich großes Thema in internationalen Medien ist wie in den israelischen? Keine Ahnung…

Es ist auf jeden Fall eine echtere Bedrohung als das Risiko, daß ein Flugzeug beim Anflug auf Ben Gurion von einer Rakete getroffen wird. Die hysterischen Kommentatoren des ängstlichen SPon-Artikels jedenfalls scheinen nicht zu begreifen, daß aus dem Gazastreifen keine gezielten Anti-Aircraft-Missiles geschossen werden – die könnten aus der sog. Westbank kommen, aber die ist ja noch unter israelischer Kontrolle, wie gut! ach nein, wie gräßlich! Was aus dem Gazastreifen kommt, wird zu 90% von Iron Dome abgefangen und ist nicht speziell auf Flugzeuge ausgelegt wie die (ungenau gefeuerten) Strelas beim Angriff 2002 in Mombasa. Also wesentlich weniger Risiko als beim routinemäßigen Überfliegen vieler anderer gefährlicher Gegenden…

Das bisher Beste, Juli 26, 2014, 10:16

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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das ich bisher zu Protective Edge gelesen habe. Claudio auf Spirit of Entebbe.

 

Telepathie? Gedankenlesen? Synchronizität…? Juli 25, 2014, 0:29

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Seltsam – doch so steht es geschrieben… 

So endeten immer die Gruselgeschichten, die meine Freundin Monika in der Sexta und Quinta aus der Schultasche zog und die wir in der Klasse heimlich unter dem Tisch lasen. Huuuuh, und was, wenn es sowas wiiiirklich gibt…?

Genauso ein Gefühl hatte ich vorhin, als ich Broders Artikel über den Flugstopp nach Tel Aviv las (verlinkt bei Achse des Guten).

Wort für Wort hatte mein Mann kurz zuvor am Telephon dasselbe gesagt.

Nachts und bei klarem Wetter kann man von Deir Ammar aus den Flughafen von Tel Aviv mit bloßem Auge sehen. Die Gebäude und die Landebahnen laden förmlich zu einem Überraschungsbesuch ein. Wenn eine Boden-Luft-Rakete ein Flugzeug in 10 Kilometer Höhe treffen kann, dann kann sie auch ein unbewegliches Objekt in 12 Kilometer Entfernung treffen. Das ist die Luftlinie zwischen Deir Ammar und dem Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv. Und Deir Ammar ist nicht der einzige Punkt in der Westbank, von dem die Küstenebene übersehen werden kann.

Wer unter diesen Umständen glaubt, Israel werde die Westbank komplett räumen – so wie es im Jahre 2005 Gaza geräumt hat – und das Gebiet irgendeiner palästinensischen Behörde überlassen, der macht sich entweder etwas vor, oder er hat noch nie einen Blick auf die Landkarte geworfen. Wie zum Beispiel Ban Ki-moon, der Generalsekretär der UN, der erst vor zwei Tagen die Israelis ermahnt hat, sich der „Zwei-Staaten-Lösung“ mit „offenen Grenzen“ nicht zu verweigern.

Er hätte genauso gut die Israelis auffordern können, aus Angst vor dem Tode Selbstmord zu begehen oder Israel auf den Mond zu verlegen. In solchen Fällen wäre es von Nutzen, dem Ratgeber einen mehrtägigen Aufenthalt im Kibbutz Nirim, direkt an der Grenze zu Gaza, oder in der Kleinstadt Sderot anzubieten, die beide seit 13 Jahren beinah täglich von Gaza aus mit „selbst gebastelten Kleinraketen“, die angeblich keinen Schaden anrichten, beschossen werden.

Ja, so gern wir oft den Ärger los wären – man KANN den Palästinensern nicht die Küstenebene, Ben Gurion und alles andere auf dem Tablett servieren. Das haben sie mit ihrer Bedrohung des Flughafens, vor der wir ja immer gewarnt haben, zweifelsfrei unter Beweis gestellt.

Ich habe es schon oft gesagt und wiederhole mich: ich bin in den 70ern und 80ern in Deutschland aufgewachsen. Für mich sind Waffensysteme Dinge, die man kauft, um andere abzuschrecken, nicht aber, um sie anzuwenden. So denken die meisten Deutschen – es fällt uns schwer zu glauben, daß andere Waffen horten, um sie tatsächlich zu verwenden (und daß unsere Bundeswehr sie inzwischen auch verwendet…) Wir sind Mokkatäßchen-Sammler – aber andere Leute trinken da tatsächlich draus. Newsflash: wenn die Araber Waffen haben, dann wenden sie die auch irgendwann an. Und zwar gegen Israel.

Und darum KANN man, auch wenn man noch so gerne wollte, die Gebiete, die Westbank, Judäa und Samaria nicht räumen. Sonst ist überall Sderot. Oder Ben Gurion unter Raketenbeschuß.

Das weiß mein Mann, und Broder weiß es auch. Sonst haben sie nicht viel gemeinsam, aber hätte ich bei meinem Gespräch mit Y. mitgeschrieben, wäre fast wörtlich Broders Artikel dabei rausgekommen.

Seltsam? Doch so steht es geschrieben……..

Gelesen Juli 24, 2014, 23:35

Posted by Lila in Presseschau.
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Bei Jameel in der Muqata findet sich ein Brief von einem Soldaten im Süden.

What’s happening here in the staging area [area where soldiers prepare to enter Gaza] is beyond comprehension, not rationally, not emotionally and beggars the imagination.

Almost every hour a car shows up overflowing with food, snacks, cold drinks, socks, underwear, undershirts, hygiene supplies, wipes, cigarettes, backgammon and more. They’re coming from the North and the Center, from manufacturers, from companies and private businesses, from prisons, Chareidim and Settlers, from Tel Aviv and even Saviyon.

Every intersection on they way down here we get stopped, not by the police, but be residents giving out food. What is amazing is that the entire situation wasn’t organized and everyone is coming on their own without coordination between the folks coming.

They’re writing letters and blessings, how they’re thinking of us all the time. There are those who spent hours making sandwiches, so they’re as perfect and comforting as possible.

The Chareidim are coming from their yeshivot to ask the names of the soldiers with their mothers‘ names so that the whole yeshiva can pray for them. It should be mentioned that all of this is done under the threat of the terrorist tunnels and rockets in the area.
Soroka Hospital (in Be’er Sheva) today looks like a 5 star hotel. A wounded friend who was recently discharged told us how the MasterChef truck is parked outside and is preparing food for the wounded.

So sind sie, die Israelis. Sie lieben die Soldaten, alles unsere Jungens und Mädchen!, und sie drücken Liebe gern mit Essen aus, mit Briefen und Liedern und Gebeten.

Wer sich aus der Ferne beteiligen möchte, kann hier eine Pizza für die Soldaten bestellen.

Später:

die passenden Bilder dazu habe ich bei Paula gefunden.

Die Soldaten haben ihren Panzer mit den Kinderbildern und -briefen, die sie bekommen haben, beklebt.

Warum mich der SPon an Peter Frankenfeld erinnert… Juli 24, 2014, 23:05

Posted by Lila in Presseschau.
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… mit aller gebietenden Ehrfurcht vor Peter Frankenfeld und Lonny Kellner! ich hoffe, sie verzeihen´s mir. Ihr kennt doch „ein Ehepaar erzählt einen Witz“? Die Pointe kommt nie.

Genauso ist es mit dem SPon. Die Pointe lassen sie gern weg.

Die SPon-Schlagzeile:

Gaza-Krieg: Israelische Raketen töten Flüchtlinge in Uno-Schule

Der Artikel bleibt dann wenig überrraschend im Tenor:

Bei einem israelischen Raketenangriff auf Gaza hat es erneut viele Tote gegeben. Der Angriff hat nach palästinensischen Angaben einer von der Uno betriebenen Schule gegolten. Viele Menschen hatten in dem Gebäude Zuflucht vor den Angriffen aus Israel gesucht. Bei der Attacke sollen nun mindestens fünfzehn von ihnen getötet worden sein. Das berichteten die örtlichen palästinensischen Behörden am Donnerstag. Zudem seien mehr als 200 Menschen in der Ortschaft Beit Hanun verletzt worden, berichteten Rettungskräfte.

Der Sprecher des Palästinenserhilfswerks der Uno (UNRWA), Chris Gunness, schrieb auf seinem Twitter-Account ebenfalls von mehreren Toten und Verletzten in einem Uno-Gebäude. Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon sei entsetzt, teilte ein Sprecher mit. Unter den Toten seien auch Uno-Mitarbeiter. Seit Beginn der Offensive vor zwei Wochen sind bisher laut Uno allein 75 UNRWA-Schulgebäude getroffen worden.

Die israelische Armee rechtfertigte sich später, sie habe die Betreiber vor dem Beschuss gewarnt. Israel wirft der im Gazastreifen herrschendenHamas vor, immer wieder aus dicht bewohnten Vierteln die Armee anzugreifen und so den Tod von Zivilisten in Kauf zu nehmen.

Und wo ist die Pointe?

Sie findet sich in israelischen Nachrichtenquellen.

The Israeli military said it was reviewing the incident and suggested Hamas rockets may have been to blame.

„We can’t confirm that this is a result of errant fire. In any case, we do not target UN facilities,“ military spokesman Lt. Col. Peter Lerner said. Lerner said the military had urged the UN and the Red Cross to evacuate the school for three days leading up to the incident.

….

The IDF initially said it was looking into the incident, but later said rockets launched by Hamas had landed in the Beit Hanoun area during fighting with its forces, and that those rockets may be responsible for the deaths.

Elder of Zion hat mehr Informationen dazu, die Jerusalem Post ebenso.

Jetzt fragt man sich natürlich: warum geht der SPon-Schreiber unbesehen davon aus, daß palästinensische Quellen glaubwürdig sind, israelische Informationen aber nicht einmal im Konjunktiv erwähnenswert sind?

Wer hat je in einer deutschen Zeitung lesen können, daß es immer wieder zu Todesfällen im Gazastreifen kommt, weil eigene Geschosse fehlgehen? Niemand. Dabei passiert es regelmäßig.

Also – für den Beschuß der Schule und die Todesfälle gibt es zwei mögliche Erklärungen.

1. ein fehlgeleitetes Geschoß Israels, also ein Fehler, wie sie leider und tragischerweise immer wieder vorkommen (weswegen man es vermeiden sollte, einen Krieg anzufangen – die Hamas wurde wiederholt davor gewarnt und auch ihre Wähler), und

2. ein fehlgeleitetes (oder nicht fehlgeleitetes…) Geschoß der Hamas.

Hätte der SPon diese beiden Möglichkeiten nicht erwähnen sollen? Nein, er geht lieber davon aus (und erzählt es seinen Lesern so), daß die IDF mit Absicht Zivilisten tötet…. und durch die Narrenfreiheit, die die Medien der Hamas durch diese Berichterstattung gewähren, unterstützen sie diese Terroristen aktiv.

Sehe ich da ein Muster? Journalistischer punctum interruptum?

(Fairerweise: die FAZ berichtet wenigstens, daß aus der Nähe der Schule geschossen wurde und die Hamas die Flüchtlinge am Verlassen der Schule gehindert hat. Wesentlich differenzierter auch die Welt. Es scheint, als würde der populäre Riese SPon wirklich nur populistisch die Erwartungen seiner Leser befriedigen, wenn es um Israel geht – statt wirklich zu informieren.)

Ein dickes Dankeschön Juli 24, 2014, 20:54

Posted by Lila in Persönliches.
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an all die Menschen, die ich heute nachmittag in Köln gesehen habe. Ich war mit Quarta unterwegs und gar nicht darauf vorbereitet, eine nicht sehr große, doch unübersehbare Gruppe von Menschen zu sehen, alt und jung, die mit Israel-Flaggen und Plakaten für Israel demonstrierten.

Am liebsten hätte ich mir das Mikrophon geschnappt und mich bei allen dafür bedankt, daß sie sich für Israel und seine Darstellung in den Medien starkmachen. Denn das können sie nur, indem sie sich extra informieren – wer allein von der Darstellung in den Nachrichten, den Online- und Printmedien seine Meinung bildet, ohne tiefer zu graben, der kann keine gute Meinung von Israel haben. Daß diese Menschen es trotzdem haben, zeigt, daß sie alle sich die Mühe gemacht haben, das unvollständige Bild zu ergänzen.

Quarta war begeistert und machte Bilder, dann zuckelten wir weiter. Ein verwirrt aussehender älterer Herr saß in der Nähe des Doms mit einem häßlichen anti-israelischen Plakat, das behauptete, Israel hätte wohl die „Lizens“ zum Töten. Ich zischte ihm zu, daß man Lizenz mit Z schreibt. Wie froh war ich, daß Quarta vorher die pro-israelischen Demonstranten gesehen hatte. So nahm sie den Mann, der da allein rumsaß, nicht richtig ernst und meinte: „Mama, das ist bestimmt ein armer verwirrter Obdachloser, hätte der nen Hund gehabt, dann hätte ich ihm ein bißchen Geld gegeben“.

Also – ich hoffe doch sehr, daß ein paar meiner Leser in dieser Gruppe waren. Falls Ihr jemanden kennt, der dabei war oder oder in einer anderen Stadt ein Gegen-Zeichen zu den häßlicheren Anti-Israel-Demos setzt – sagt ihm danke in meinem Namen, und daß es WICHTIG ist.

Kleiner Hinweis an Ban Ki Moon Juli 24, 2014, 14:07

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Der Gute drückt beredt sein Entsetzen über das „Verschwinden“ der unter UNRWA-Schulen gefundenen Raketen aus. Wo mögen sie nur sein???

Guck mal hier, Ban:

oder auch hier:

oder vielleicht hier:

Das werden sie wohl gewesen sein…

Danke, Ägypten Juli 24, 2014, 14:01

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Ägypten hat zwei Angriffe auf Israel abgewehrt.

Einen Selbstmordattentäter.

The Egyptian army thwarted an attack against Israel on Wednesday night, killing a suicide bomber who ran towards the border near Kerem Shalom, Egyptian military sources said.

Und ein Fahrzeug voll Grad-Raketen.

The sources also said that the army destroyed a vehicle loaded with Grad rockets before they were fired at Israel.

The attack on the vehicle killed two individuals, taking place in the north Sinai town of Sheikh Zuweid near the border with the Gaza Strip.

Man kann nur hoffen, daß sie diese Schläge nach sorgfältiger juristischer Beratung getätigt haben. Sonst wird Navi Pillay auch den Ägyptern Verstöße gegen das internationale Recht vorwerfen – man muß schon sehr vorsichtig sein, wenn man sich gegen Terror verteidigt.

Doch Scherz beiseite – wir können den Ägyptern dankbar sein für die Kooperation und noch mehr für die Idee, die dahintersteht. Daß nämlich kein Staat Terroristen unterstützen sollte, egal wen sie aufs Korn nehmen.

Tageszeitung Juli 24, 2014, 13:31

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Der Kaffee bei meiner Mutter ist um Klassen besser als der zuhause, das macht das Frühstück wunderbar. Aber die Tageszeitung macht den Genuß wieder zunichte. Heute lasen die Nachbarn und Freunde meiner Mutter als Kommentar zur Lage einen Artikel von Joachim Zinsen mit der folgenden Überschrift:

Was zu kritisieren ist – Israel, der Gaza-Krieg und die Reaktionen darauf

Was zu kritisieren ist? Die Anspielung ist überdeutlich. Was gesagt werden muß. Grass läßt grüßen.

Zuerst setzt Zinsen sich scharf vom Gejohle gegen Israel ab.

Über den Charakter von Hetzparolen wie „Jude, Jude, feiges Schwein“ oder „Gestern angeblich Opfer, heute Täter“ erübrigt sich jede Debatte. Sie sind antisemitisch. Jeder, der solche Sprüche skandiert, propagiert Rassenhass, gehört gesellschaftlich geächtet.

Beifall von der falschen Seite schätzt der Israel-Kritiker nicht.

Wer die Politik israelischer Regierungen gegenüber den Palästinensern scharf kritisiert, sieht sich schnell von Gestalten umgeben, mit denen er eigentlich nichts zu tun haben will. So ergeht es derzeit der Linkspartei.

Doch das ist nicht das einzige Problem, das ihn plagt.

Andererseits gibt es ein Phänomen, das ebenfalls fast jeder Kritiker der israelischen Politik schon erlebt hat. Macht er den Mund auf, schlägt die deutsche Israel-Lobby mit der Antisemitismus-Keule zu. Selbst wohlabgewogene Aussagen werden oft bewusst zu einer verkappten Form des Judenhasses uminterpretiert. Das Ziel ist offensichtlich: Zum einen soll vom Kern der Kritik abgelenkt und die öffentliche Debatte umgelenkt werden. Zum anderen sollen Kritiker eingeschüchtert werden.

Ob die wohlabgewogenen Äußerungen wirklich über jeder Kritik schweben und nicht doch Ressentiments füttern oder Äpfel mit Birnen vergleichen? Darf man das nicht untersuchen, ohne den Israel-Kritiker schwer zu kränken? Zinsen meint wohl, die gute Absicht reicht.

Um sich dann mit Wonne der Israel-Kritik zu widmen.

In diesem Spannungsfeld wird Kritik an der israelischen Regierung schnell zu einer Gratwanderung. Und doch ist sie berechtigt. Gerade jetzt, wo die Gewalt wieder einmal eskaliert. Ja, was die israelische Armee derzeit im Gaza-Streifen treibt, ist blindwütig und maßlos, hat mit Selbstverteidigung nichts mehr zu tun.

Blindwütig und maßlos? Was sind denn das für irrationale, emotional aufgeladene Adjektive, Herr Zinsen? Was die Armee dort „treibt“? Das nennt er wohlabgewogene Kritik, die man nicht kritisieren darf, ohne sofort als Keulenträger bezeichnet zu werden? Dann möchte ich Zinsen nicht in weniger wohlabgewogenem Vokabular erleben.

Weiß Zinsen nichts von der Schutzschild-Politik der Hamas, nichts von den Feuerpause-Angeboten der israelischen Regierung, nichts von den Warnungen an die Zivilbevölkerung? Ist er so weit von jedem militärischen Wissen entfernt, daß ihm überhaupt nicht klar ist, wie viele Opfer es bei blindwütigem und maßlosem Treiben der Armee gäbe? Dann wären die Zahlen nicht dreistellig, ja nicht einmal vierstellig. Doch, von der Schutzschild-Taktik weiß er, aber er glaubt es nicht. Er hält es für eine Lüge der israelischen Regierung.

Anders als Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ständig behauptet, ist dort die Zahl der palästinensischen Opfer nicht so hoch, weil die Hamas Zivilisten als lebende Schutzschilde benutzt. Nein, die Menschen in Gaza sterben, weil sie den Angriffen der israelischen Armee nicht ausweichen können.

Und warum können sie nicht ausweichen? Weil es keine Schutzräume gibt. Weil dank Terror die Grenzzugänge geschlossen sind. Weil Ägypten die Grenze ebenfalls nicht öffnet, obwohl Ägypten nicht von Raketen aus dem Gazastreifen betroffen ist. Doch für Zinsen gibt es nur einen Schuldigen.

Auf beiden Seiten herrschen Rassisten, die sich gegenseitig in die Karten spielen. Denn auch nach diesem Krieg wird es sein wie nach den vorherigen: Aus den Gräbern der Opfern wächst neuer Hass. Hass, der immer mehr Menschen in das Lager der Radikalen, der Nationalisten, der Unversöhnlichen treibt. Die Folgen sind absehbar: Der Strudel der Gewalt wird abertausende weitere Palästinenser in den Tod ziehen. Israels Blutzoll wird angesichts seiner gewaltigen militärischen Überlegenheit zwar niedriger sein. Doch das Land wird langfristig als demokratischer Staat nicht überleben.

Was soll man dazu noch sagen? Zinsen wäre glücklich, wenn er Israel den Status als Demokratie absprechen könnte. Weiter kann man die Äquidistanz nicht treiben. Den Bombenterror auf israelische Dörfer und Städte, die Tunnel, vorher die Bombengürtel – das alles ist ihm kein Wort wert.

Auf die Spitze treibt dann für die Leser der Aachener Nachrichten Valerie Barsig mit einem im Internet nicht auffindbaren Interview, ganzseitig präsentiert. Darin äußert sich ein linker, friedfertiger israelischer Musiker, der seit Jahren in Deutschland lebt, in den genehmen Formeln: beide Seiten… beide Seiten… beide Seiten… Um nur ja das bequeme Weltbild der AN-Leser nicht zu zerstören. Wie schräg es ist, eine gesetzlose Bande von Terroristen, die seit Jahren Zivilisten beschießen, und einen demokratischen Staat, der seine Bürger schutzen muß, moralisch gleichzusetzen, ist weder den Schreibern noch ihren Lesern richtig klar, da sie diese Routine nie hinterfragen.

Viele der Tatsachen, die ich hier im Blog erwähne, sind Menschen, die sich allein aus der Tageszeitung informieren, schlicht unbekant. Sie werden nicht erwähnt. Eine ganze Seite wird den freundlichen Phrasen eines linken israelischen Musikers gewidmet, doch genauere Informationen über das Tunnelsystem z.B. fehlen ganz. Auch die ständigen Alarme in Israel, die ich per Internet verfolge, bleiben in der Zeitung, die ich seit einer Woche lese, unerwähnt.

Kurz, es wundert mich nicht, daß die Menschen hier denken, was sie denken.

Ein Gegengift:

 

Die UNO und wir Juli 24, 2014, 12:17

Posted by Lila in Presseschau.
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1. Israel legt am Grenzübergang ein Feldlazarett für verletzte Palästinenser, besonders Frauen und Kinder, an – schon vor ein paar Tagen. Die Hamas hat dieses Lazarett natürlich beschossen. Elder of Zion erinnert daran, daß das nicht das erste Mal ist.

Unterdessen meint Navi Pillay:

Navi Pillay told an emergency debate at the UN Human Rights Council in Geneva that Israel’s military offensive had not done enough to protect civilians.

She also condemned Hamas for „indiscriminate attacks“ on Israel.

Israel launched its offensive on 8 July with the declared objective of stopping rocket fire from Gaza.

„There seems to be a strong possibility that international law has been violated, in a manner that could amount to war crimes,“ Ms Pillay said.

Was, bitte sehr, schlägt Pillay denn vor, sollen wir noch unternehmen? außer uns jahrelang ohne Gegenwehr beschießen zu lassen natürlich. Das ist wohl die einzige israelische Option, die mit dem internationalen Gesetz vollkommen in Einklang steht.

Das UN News Centre jedenfalls ist von atemberaubender Einseitigkeit der Darstellung. Israelische Zivilisten kommen dort nicht vor, hingegen gibt es ein Bureau of the Committee on the Exercise of the Inalienable Rights of the Palestinian People, das eifrig Statements herausgibt. Mehr zu diesem Komittee:

The CEIRPP is composed of 25 Member and 24 Observer States. The Member state are Afghanistan, Belarus, Cuba, Cyprus, Guinea, Guyana, India, Indonesia, the Lao People’s Democratic Republic, Madagascar, Malaysia, Mali, Malta, Namibia, Nicaragua, Nigeria, Pakistan, Senegal, Sierra Leone, South Africa, Tunisia, Turkey, Ukraine and Venezuela.[4] The observers at the Committee meetings are Algeria, Bangladesh, Bulgaria, China, Ecuador, Egypt, Iraq, Jordan, Kuwait, Lebanon, Libya, Mauritania, Morocco, Niger, Qatar, Sri Lanka, the Syrian Arab Republic, the United Arab Emirates, Viet Nam and Yemen, as well as the African Union (AU), the League of Arab States (LAS), the Organization of the Islamic Conference (OIC) and Palestine.

Ein anti-israelischer Block, der verläßlich Resolutionen produziert, deren Menge in keinem Verhältnis zu allen anderen von der UNO unter die Lupe genommenen Konflikte steht.

 

2. Seit Jahren warnt Israel davor, daß die Hamas in UNRWA-Schulen, Krankenhäusern und Moscheen Raketen lagert und sie von dort abschießt. Die UNO hat das nonchalant übersehen, sich über Israel empört, wenn sich Israel gegen den Beschuß gewehrt hat (unter aktiver Mithilfe der internationalen Medien) und hat, als diesmal Raketen unter einer UNRWA-Schule entdeckt wurden, diese hastig an die lokalen Behörden, sprich die Hamas übergeben.

Doch nachdem auch von einer zweiten Schule bekannt wurde, daß dort Raketen gelagert wurden, konnte Ban Ki Moon nicht länger die Augen zudrücken. Er ist empört. Worüber?

„Die Verantwortlichen haben damit Schulen zu möglichen Angriffszielen gemacht und die Leben von unschuldigen Kindern, Uno-Mitarbeitern und Schutzsuchenden in Gefahr gebracht“, sagte der Generalsekretär.

Der Möglichkeit, daß diese Raketen auf Dana aus Nir Am abgefeuert werden, steht der Generalsekretär offensichtlich gelassen gegenüber.

Das ist nicht das erste Mal, daß er so offen zeigt, an wem ihm gelegen ist und an wem nicht.

On January 18, 2009, United Nations Secretary General Ban Ki-Moon said „for the sake of the people of Gaza, I urge in the strongest possible terms Hamas to stop firing rockets.“

Wundert sich noch jemand, daß die UNO für Israel vollkommen irrelevant geworden ist? Die inflationäre, reflexartige, blinde und einseitige Verurteilung Israels durch die UNO hält seit Jahrzehnten an und sollte jedem vernünftigen Menschen zu denken geben. Das ebenso reflexartige und blinde Vertrauen, das die UNO bei vielen genießt, halte ich jedenfalls für vollkommen unverdient. Es ist an der Zeit, die Autorität dieser Organisation kritisch zu hinterfragen und offenzulegen, wie solche Äußerungen zustande kommen und wer im Hintergrund welchen Einfluß auf wen ausübt. Denn Zufall kann das nicht sein.

Dana erzählt aus ihrem Leben in Kibbuz Nir Am Juli 24, 2014, 0:15

Posted by Lila in Persönliches, Qassamticker (incl. Gradraketen).
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Neuneinhalb Minuten, die man sich nehmen sollte.

Quelle: Elder of Zion, wer sonst. Er hat auch andere sehr interessante Videos verlinkt. Und er hat Danas Video von Israellycool, wo man auch alte Aufnahmen von ihr sehen kann. Seit Jahren geht das so.

Wenn Ihr also das nächste Mal irgendwelchen Quark hört, daß diese Runde mit dem Mord an den drei Jugendlichen angefangen hat…. wißt Ihr es besser. Es hat mit der ersten Mörsergranate angefangen, die nach der Räumung des Gazastreifens gefallen ist. Oder mit dem ersten Geschoß überhaupt.

Richard Kemp Juli 23, 2014, 19:59

Posted by Lila in Presseschau.
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ist in Israel – zu einem Solidaritätsbesuch gekommen.

Col. Richard Kemp, who commanded British ground troops in Afghanistan, refutes the claim that Israel has committed war crimes.

“The British forces fought against the Taliban for many years in Afghanistan,” Kemp said. “They use human shields. They attempt to lure us to kill their civilian population. It’s a common theme among Islamist extremist groups in this world.”

“Everything I’ve seen would suggest to me that Israel is not committing a war crime,” he said. “Far from it. Israel is going further than most other countries in this world, going to prevent the loss of civilian innocent civilian life.”

“The people that are committing the war crimes are Hamas who fire rockets into Israeli civilian population indiscriminately and who also use their own people as human shields,” he continued. “That is a war crime.”

“Hamas wants the Israeli Defense Force to kill their children, their women, that’s what they want to happen,” he said. “They want to get the propaganda; they want to get the publicity, the sympathy and the pity of the world to by getting the Israelis to kill their population. That’s exactly what their tactic is.”

Former IDF spokesperson Avital Leibovitz said Hamas deliberately put Palestinian civilians in harm’s way during the intense fighting in Shebalia.

“We are trying to do everything we can in order to make sure that civilians are evacuated from the area,” he said. “However, as we’ve seen from Hamas time and time again through, the Ministry of Interior is forbidding their civilians. It’s really tragic, he’s forbidding them from leaving those areas and we find ourselves in very tough situations.”

Er weiß, wovon er redet. Er sagt, die britischen Streitkräfte haben großes Verständnis für die IDF, da sie ähnliche Szenarien kennen.

Eine Beschreibung der Aufgabe, Juli 23, 2014, 19:20

Posted by Lila in Presseschau.
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die die IDF erfüllt, findet sich in diesem Artikel. Der erste Teil ist emotional – das Gefühl der israelischen Zivilisten, die Soldaten (jedermanns Kinder) beschützen zu müssen statt umgekehrt sich von ihnen beschützen zu lassen. Aber dann kommt eine ziemlich genaue Beschreibung der ungeheuren Aufgabe: von Haus zu Haus zu gehen, zwischen Sprengfallen und Scharfschützen, um Tunneleingänge aufzufinden. Diese Tunnel führen in Kibbuzim und Dörfer. In ihnen sind Betäubungsmittel und Handschellen untergebracht – für die Entführungsopfer, auf die die Hamas hoffte.

Hoffentlich hält Euch das Englisch nicht vom Lesen ab.

The prime danger, the second half of the terror strategy that has required us to send our troops into Gaza, has turned out to be Hamas’s cross-border tunneling, the scale of which was not publicly known until the last few days. Labor Party leader Isaac Herzog spoke Tuesday of the “unimaginable” mega-terror attack Hamas is believed to have been planning — sending hundreds of terrorists swarming through those tunnels to massacre Israelis in the Gaza-envelope kibbutzim and moshavim. Netanyahu said Sunday that the intended Hamas attacks on kibbutz kindergartens, homes and dining halls would have been “catastrophic.”

Five times in recent days, trying to use those tunnels before the army finds them, well-armed terror gangs have made their way through — entering them from beneath homes in the Gaza neighborhoods a few hundred yards from the border, and emerging inside Israel. An estimated 20 Hamas gunmen have been killed in the subsequent confrontations; so have six IDF soldiers. Kibbutzim and moshavim close to Gaza have been placed on shutdown for long hours while the army made sure there were no more killers on the loose. Troop deployments on the Israeli side have been significantly bolstered.

But those are defensive measures. The real battle is taking place in those Gaza border neighborhoods — Shejaiya, Beit Lahiya, Beit Hanoun and others — where thousands of Israeli solders are searching, house to house, for the tunnel entrances. Dozens of openings have been found — multiple entrances to the underground passages that also have multiple exits on the Israeli side. Time after time, Hamas gunmen have sought to surprise the Israeli soldiers by rising out of the earth from these openings, and firing. They’ve been largely unsuccessful. Ten Hamas gunmen were shot dead attempting the feat from one tunnel opening inside a mosque on Sunday, military sources said — just one of numerous such incidents.

Israel says some 210 Hamas fighters have been killed; more than 20 have been captured and are providing intelligence on the tunnels.

But Israel is paying a heavy price. Soldiers have been killed in booby-trapped buildings. Six, maybe seven died when their armored personnel carrier was hit by an anti-tank missile in Shejaiya. They are fighting off kidnap attempts. They report being charged by Gaza children as young as 13 wearing suicide-bomber belts laden with explosives. The losses are mounting. “We’re in a war,” said Col. Uri Gordin, commander of the Nahal Brigade, on Tuesday.

Hamas is using every dirty trick in the book. Everybody now knows what Israel has said for years — that Gaza’s terrorist government hides its rockets in schools, fires from next to mosques, buries its ammunition under homes, sets up its command and control centers in hospitals. We all now also know that when its rockets are found in schools run by UNRWA (the United Nations Relief and Works Agency), UNRWA gives them back to Hamas (and the US keeps on funding UNRWA).

Most despicably, Hamas warned civilians in Shejaiya not to heed Israeli pleas to leave the area — from where over 150 rockets have been fired, and numerous tunnels dug — ahead of the bitter fighting that has raged there since Saturday night; hence the awful scale of civilian casualties. The Hamas fighters, meanwhile, were lying in wait underground, preparing to ambush the Israeli ground forces.

Hamas is still resisting calls for a ceasefire. Why would it stop, when its popularity is high among Gaza residents for its “resistance” to hated Israel, and when it cares not a whit for the fate of those self-same Gazans? A hundred dead Israelis, even at the price of thousands of dead Gazans, would constitute victory in its eyes. Why stop, when it is being urged on by tens of thousands of demonstrators around the world — some suffering a surfeit of passion and a deficit of common sense, some consumed by hatred for Israel?

Sprengfallen und Scharfschützen haben schon Opfer unter den Soldaten gefordert. Die Häuser sind bis oben hin mit Waffen, Munition und Sprengstoff gefüllt.

Keiner nimmt uns diese Arbeit ab. Ich sehe keine deutschen Nachrichten, aber ob so genau berichtet wird, was die Soldaten tun, weiß ich nicht. Es ist eine Mammut-Aufgabe, die Menschenleben rettet.

Gespräch mit Secundus Juli 23, 2014, 14:48

Posted by Lila in Persönliches.
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Er ist noch nicht eingezogen, kennt natürlich viele, die dort sind. Auch unter den Gefallenen waren welche, die er kannte. Er sagt, „keiner freut sich über die Zivilisten, die dort sterben, aber wir haben keine Wahl“. Ich zog ihm die Namen der Kibbuz-Soldaten aus der Nase, die im Moment in Gaza sind. Ich hätte es mir denken können: es sind sämtliche Jungens aus Tertias alter Klasse. Klar, die Mädchen haben im Frühling den Wehrdienst (zwei Jahre) beendet, aber die Jungens sind alle im dritten Jahr, fast alle mit wichtigen Funktionen, ausgebildet oder Offiziere.

Gebete für alle, auch für die Unschuldigen auf der Seite der Palästinenser, die einen Albtraum erleben – aber bitte auch für meine Freundinnen, mit denen ich im Babyhaus gesessen und gestillt habe, und die jetzt für ihre Jungens fürchten. Nicht nur daß ihnen etwas zustößt – obwohl das natürlich die drängendste Angst  ist – aber auch, daß sie bei der Konfrontation mit unverhülltem, brennendem Haß, der ihnen dort begegnet, Schaden nehmen.

Sie sind im Kibbuz aufgewachsen, einer heilen Welt, und haben gelernt, daß die Menschen gut sind oder sein können, und daß man Konflikte mit Worten löst, nicht mit Gewalt. Daß man sich in andere hineinversetzen muß, um sie zu verstehen und um echte Lösungen zu finden. Im Gazastreifen gelten die umgekehrten Regeln. Das ist bitter.

Ein Teil dieser Jungen hat im Privatleben Tragödien erlebt – der eine hat einen krebskranken Vater, ein anderer hat als kleiner Junge beide Eltern verloren und ist bei seinen Großeltern aufgewachsen.

Hoffen wir, daß sie alle, alle gesund zurückkehren.

Lesetipps Juli 23, 2014, 12:24

Posted by Lila in Bloggen, Presseschau.
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Ihr habt ja bestimmt sonst nichts zu tun…. aber ich möchte ein paar Texte, die ich gestern abend gelesen habe, weiterempfehlen. Wenn Ihr weiteren Lesestoff findet, könnt Ihr ihn in den Kommentaren hinzufügen. Ich schalte frei, wenn ich dazu komme – also bitte keine ungeduldigen Mails, falls es mal was dauert.

Interessant – ein Artikel in der Süddeutschen fragt, wo wohl die Waffen alle herkommen, die im Nahen Osten von Terroristen genutzt werden.

Ich hingegen frage mich schon länger, wo die ganzen zornigen jungen Männer herkommen (nicht nur im Nahen Osten), und wovon sie leben, wenn sie Steine oder Raketen werfen, schießen oder Allahu akbar schreien. Bisher habe ich nichts dazu gefunden.

Elder of Zion hat immer sehr gute Links – auch heute, ich hab sie noch nicht alle gelesen, aber guckt sie euch einfach mal an. Sehr viel Material, gut ausgewählte Ausschnitte. Auch seine Überlegungen zu den Opferzahlen sind lesenswert.

Über die Berichterstattung:

Melody Sucharewicz:

Israel entwickelt Raketen um seine Bevölkerung zu schützen – die Hamas hält nicht viel von Heimatschutz, schon gar nicht auf Kosten des Jihads. Sie zwingt ihre Bevölkerung daher, die Raketen zu schützen.

Ergo, in Israel wurde bisher ein Zivilist getötet – im Gazastreifen hunderte. Und das verleitet den einen oder anderen Schöngeist zu brilliant-unlogischen Schlußfolgerungen; zum Beispiel, dass Israel der Agressator in diesem Konflikt sei.

Nach dieser Logik sollte Israel besser die Raketen auf seine Städte niederprasseln lassen und möglichst viele seiner Zivilisten opfern, um den langersehnten Frieden zu erleben.

Über israelische humanitäre Hilfe für Gaza-Bewohner – ein Thema, das in deutschen Zeitungen nicht vorkommt:

The Tower und der Tagesspiegel.

Über die Kosten des Tunnel-Wahnsinns: The Tower stellt ein paar Links und Fakten zusammen.

While the Gaza Strip remains mired in poverty — the 2011 per capita income was $1,165 — Hamas is thought to have sunk more than $1 million into the excavation and maintenance of every tunnel.

Da macht das Steuerzahlen doch richtig Spaß, nicht wahr?

Und jetzt zu Deutschland.

Über die Demos, bei denen offen zutage tritt, was ich schon lange geahnt habe:

Alexander Kissler:

Warum sind die westlichen Gesellschaften so wenig abwehrbereit gegenüber dem alten Gift des Antisemitismus? Erstens reicht die besonders in Deutschland so stolz zelebrierte „Aufarbeitung“ doch nicht bis in jene Regionen von Hirn und Herz, wo die Keime des Bösen sprießen. Der schlimme Verdacht gegen die Juden als heimliche Herren der Welt, denen letztlich alles zuzutrauen sei, hält sich wacker. Zweitens gibt es keine Konzepte wider die in einer Migrationsgesellschaft eben ansteigenden antijüdischen Stereotype des Islam. Und drittens war man wohl auch auf dem linken Auge blind. Nicht erst die perverse Eskalation bei einer Demonstration der „Linken Jugend“ (NRW) in Essen, wo Antisemiten die Hamas feierten und „Adolf Hitler“ skandierten und im Medium angeblicher Friedensliebe Schmähkritik gegen Israel vorgetragen und schließlich ein Häuflein Gegendemonstranten durch die Straßen gejagt wurde, zeigt: Der Antisemitismus von links ist genauso unappetitlich und geistlos wie der Antisemitismus von rechts.

Gideon Böss über (Magen, schweig stille) Konstantin Wecker:

Konstantin Wecker ist ein Feinschmecker-Antifaschist. Er bekämpft nur den Faschismus und Antisemitismus, den man mit Hitlergruß, Drittem Reich und blond und blauäugig verbindet, mit dem Judenhass von Deutschen, deren Vorfahren aus der Türkei oder dem Westjordanland stammen, gibt er sich nicht ab. Das ist einfach nicht der Menschenhass, den er bekämpfen will. Er hat die falsche Hautfarbe und die falsche Religion.

Jasper von Altenbockum in der FAZ:

Auch in Deutschland flogen jetzt Steine auf Synagogen und antisemitische Parolen hinterher, die sich nicht mit der üblichen nahöstlichen Kriegslüsternheit entschuldigen lassen. Es ist offener Rassismus, und jeder Deutsche, der „integriert“ ist, weiß das und versteht, warum der israelische Botschafter sich an das Jahr 1938 erinnert fühlt. Dennoch ist es eine „Kultur“, über die gerne hinweggesehen wird, wenn wieder einmal leichtfertig vom Zauber einer multikulturellen Gesellschaft geschwärmt wird. Der Antisemitismus ist aber nur eine Seite der Barbarei, die anderen firmieren unter religiösem Fanatismus aller Art. Das gilt nicht nur für den Islam; es ist allerdings nicht zu übersehen, dass seine arabischen Spielarten besonders davon infiltriert sind.

Die Frankfurter Rundschau berichtet:

Ein Polizeisprecher sagte, in den Auflagen für pro-palästinensische Kundgebungen werde künftig verboten, zu Gewalt gegenüber Juden oder Israel aufzurufen.

Untersagt werden demnach auch Parolen wie das in den vergangenen Tagen skandierte „Jude, Jude, feiges Schwein“, „Tod Israel“ oder „Tod den Israelis“. Die Berliner Staatsanwaltschaft hatte die Parolen geprüft, dann aber entschieden, dass diese nicht den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllten.

Wie beruhigend!

In der FR auch: der israelische Botschafter.

Seit März 2012 bin ich Botschafter des Staates Israel in Deutschland. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich in diesem Land Zeuge solcher hasserfüllter, volksverhetzender und antisemitischer Erscheinungen in aller Öffentlichkeit werden würde, hätte ich es wohl nicht für möglich gehalten.

Siebzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sind in den Straßen Berlins und in vielen anderen Städten in ganz Deutschland tatsächlich wieder Aufrufe zur Vernichtung des jüdischen Volkes zu hören. Und die Demonstranten flüstern nicht. Laut und deutlich und unüberhörbar verkünden sie ihre Parolen. Sie stehen auch nicht irgendwo abseits. Sie versammeln sich direkt vor der Gedächtniskirche in Berlin oder in der Innenstadt von Gelsenkirchen. Dort rufen und schreien sie – unter den Augen hilfloser oder teilnahmsloser Passanten.

Ja selbst die ZEIT, die sonst ja gern ihr unreflektiert Israel-feindliches Süppchen stocht oder simmert, zeigt sich gar peinlich berührt, führt Beispiele für aus dem Ruder gelaufene „Israel-Kritik“ an und zitiert Experten:

„Es gibt so viel Gewalt in der Welt. Der blutige Krieg in Syrien, die Schreckensherrschaft von Isis, der Konflikt in der Ukraine. Auch hier sterben sehr viele unschuldige Zivilisten. Doch was treibt die Menschen auf die Straße: wenn Israel seine Bevölkerung gegen massenhafte Raketenangriffe der Hamas verteidigt. Ich will das Leid der Menschen in Gaza nicht relativieren. Ich bin auch für einen Waffenstillstand. Ich glaube aber, die Empörung hat damit zu tun, dass das Thema tiefer geht. Das sind oft auch tief verankerte Ressentiments gegen Juden, die da mitspielen. Und das finde ich erschreckend“, sagt Kindler. Antisemitismus-Forscher Benz stimmt ihm zu: Menschen, die antisemitische Ressentiments hegen, nähmen gern die Politik der israelischen Regierung zum Anlass, „um einmal seinem Herzen, seinen feindschaftlichen Gefühlen gegen den Juden so richtig Luft zu machen“, sagt Benz.

Wobei Benz schon mal dazu neigt, Antisemitismus kleinzureden. Nicht gerade ein Alarmist.

Und zum Schluß zurück zu Israel: die Gefallenen-Liste.

Und noch drei Links, wo man sich schnell Informationen holen kann, die in deutschen Medien nicht vorkommen, weil sie nicht ins Narrativ passen: Ynet Breaking News für Kurznachrichten, Times of Israel für längere Artikel, und wer Hebräisch versteht, der kann bei Mako die Channel-2-Nachrichten sehen und Artikel lesen. Google Translate hilft beim Übersetzen.