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Mein Bestes November 30, 2013, 19:23

Posted by Lila in Persönliches, Uncategorized.
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Im Moment ist bei mir eine hektische Zeit. Viele Nächte habe ich in der letzten Zeit durchgearbeitet, es ging nicht anders, der Perfektionismus würde mich sowieso nicht schlafen lassen, solange noch lose Fäden vom Tag raushängen. Da bleibe ich lieber wach und vernähe sie.

Meistens bin ich mir selbst gegenüber sehr kritisch und meckere an mir rum für die Dinge, in denen ich schwach bin. Selten genug passiert es, daß ich mal richtig zufrieden mit mir bin. Es fällt mir gar nicht so leicht, das auch auszusprechen. Aber ganz ehrlich, vor ein paar Tagen hatte ich eine echte Sternstunde.

Ich war zu einem Vortrag eingeladen, in einem Veteranen-Klub eines Kibbuz. In der Kibbuz-Bücherei war wohl das Buch über Klimts Portrait der Adele Bloch-Bauer ein Riesenerfolg, und die Vatikim (die ältesten Mitglieder, die „Veteranen“ eben) wollten in ihren wöchentlichen Kultur-Klub jemand einladen, der ihnen Klimt näherbringt. Da eine der alten Damen vor Jahren in einem meiner Kurse war (über Museen – war kein schlechter Kurs), schlug sie mich vor. Bis sie mich aufgespürt hatten, dauerte es ein bißchen, aber schon im Sommer machten wir den Termin für gestern abend ab.

Ich las das Buch (auf dem Kindle, Bilder brauche ich nicht), und ich habe mich eine Zeitlang ja mal sehr für Wien interessiert. Über den Umgang der Nazis mit Kunst weiß ich auch einiges. Kunst um die Jahrhundertwende kenne ich ebenfalls ganz gut. Porträts, besonders Frauenporträts, interessieren mich sowieso. Kurz, ich hatte ein solides Polster und genügend Zeit, um diesen Vortrag perrrrrfekt zu machen. Er war wirklich gewirkt wie ein festes, straffes Tuch. Kettfäden: der geschichtliche Kontext, die Lebensgeschichten der Protagonisten. Schußfäden: die Ästhetik Klimts, schlangenförmige Leiber, verführerische Augen, Gold, Mosaik-Formen und eine sehr raffinierte Art, die Realität zu stilisieren, ohne sie zu vernichten.

Jedes Bild, das ich gezeigt habe, diente dem zentralen Thema. Man hat ja erst nach einer Stunde, Vorlesung oder einem Vortrag genügend Abstand, um zu sagen: hm, es war doch eine Reihung von unverbundenen Teilen, ich habe es nicht geschafft, alles richtig zusammenzuschmelzen – oder aber zu sagen: ha, endlich hat es mal geklappt, das war ein Vortrag aus einem Guß.

Ich hatte eine Freundin vom Fach dabei, die ich dort vorgestellt habe, weil sie praktisch Nachbarin dieses Kibbuz ist und gerade Möglichkeiten sucht, selbst Vorträge zu geben. Ihr Feedback war mir sehr wichtig, und sie hat nicht nur aus Menschenfreundlichkeit gesagt, daß es exzellent war. Die alten Kibbuzniks, alle kultiviert, interessiert, weitgereist und polyglott, waren ein ideales Publikum und stellten intelligente Fragen.

Es ist für mich immer ein Erlebnis, diese alten Menschen in den Kibbuzim zu sehen. Vielleicht zittert ihnen der Kopf ein bißchen oder sie kommen mit einer Gehhilfe. Aber sie haben blanke Augen, Sinn für Humor und eine breite, oft auch tiefe Allgemeinbildung. Es war das reine Vergnügen. Der Klub ist wunderbar ausgerüstet, der Projektor war um Klassen besser als die, mit denen ich an der Hochschule operiere. Man sah jedes Goldkörnchen.

Eine Erinnerung an Kibbuz-Zeiten war für mich der Moment, als ich fragte: „also, wer von euch hat denn nun dieses Buch über Klimt gelesen?“, und die Hälfte die Hand hob. „Oh,“ meinte ich, „also doch nicht alle!“ „Nein,“ antworteten sie mir, „was meinst du, was für eine Warteliste das Buch hat“. Das ist so typisch Kibbuz. Es wird Jahre dauern, bis das Buch von Hand zu Hand gegangen ist, aber es selbst kaufen? Nein. Die Bücherei wird schon dafür sorgen, daß es irgendwann auch zum letzten Vatik gelangt.

Spurensuche November 28, 2013, 19:13

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Vorhin traf ich meinen Nachbarn zwei Häuser weiter. Er ist Italiener, Sportler und Trainer, und wir unterhalten uns oft. Ich fragte ihn nach Avia. Er erzählte mir von dem Tag, als sie starb.

Er saß mit seiner Tochter im Wohnzimmer. Die Tochter schlief auf dem Sofa ein, und er wollte ihr gerade eine Decke holen, als er die Katyusha hörte. Er zog seine Tochter auf den Fußboden, legte sich auf sie und brüllte einen italienischen Fluch. Er meint, damit hat er vermutlich die Katyusha abgelenkt, die direkt hinter seinem Haus aufschlug – und genau neben Avia. Avias Vater kam gerade mit dem Bus nach Hause. Er stieg aus dem Bus und die Katyusha schlug ein. Als der Bus weiterfuhr, sah er seine Tochter sterbend am Boden liegend.

Der Nachbar zeigte mir das Einschlugloch der Katyusha, das noch immer zu sehen ist. Es ist nur ein paar Meter von unserem Gartenzaun entfernt. Und ich wußte nichts davon.

Einstein-Tag November 28, 2013, 7:11

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Gestern habe ich nicht viel mitgekriegt von spontanen Trauerkundgebungen für Arik Einstein, aber mir fiel schon auf, daß den ganzen Tag seine Lieder im Radio liefen. Mit ein paar Freundinnen saß ich vorm Radio und wir staunten: wir kannten alle Lieder, konnten sie mitsingen, keines wurde den ganzen Tag über zweimal gespielt, und bei jedem dachten wir: also, das ist doch eigentlich das schönste.

Einstein1

Ich verbrachte den Großteil des Tags in einer Bücherei, und überall summten Menschen, die sich über Bücherreihen beugten, Lieder von Einstein. Die Beerdigung war wohl ein Großereignis, und in Tel Aviv und anderswo saßen die Leute auf der Straße, mit Gitarren, und sangen.  Es war auch der erste Chanukka-Abend, und die Chanukka-Kerze brannte gewissermaßen neben dem Seelen-Licht. Arik Einstein haben einfach alle geliebt .

Einstein2

Er wurde auf dem Trumpeldor-Friedhof in Tel Aviv begraben, wo eigentlich seit Shoshana Damaris Begräbnis kein Platz mehr war – es ist der Friedhof der Berühmten, mit ein paar sehr schönen Grabsteinen (die ich neulich noch in einem Vortrag gezeigt habe).

Vielleicht ist doch dieses mein liebstes:

Gute Nacht und Danke November 27, 2013, 0:23

Posted by Lila in Muzika israelit.
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für Liebeslieder

für Kinderlieder

für Parodien (in diesem Falle: der internationale Bibel-Wettbewerb)

für Lieder der Hoffnung

und für ein Lied für alle Abschiede.

Nun fliegt er selbst davon.

Y. unterwegs November 26, 2013, 16:53

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Heute war er den ganzen Tag in einem Treffen, einer Art Weiterbildung oder Konferenz für Leute mit seinem Jobprofil. Im Radio hatte es geheißen, es bestehe die Chance auf Regen.

IMG_20131126_132601

 

Als er das hörte, mußte er mir natürlich sofort die Aussicht aus dem Fenster schicken, wo er gerade saß. Regen nicht in Sicht. Aber ach, der arme Mann, wo haben sie ihn nur hingeschickt?

Später kam dann ein Bild für meine Sammlung.

IMG_20131126_144848

 

So werden in Tel Aviv Häuser aufgehübscht. Gruseliger Gedanke, wie die Wände eigentlich aussehen. Wegen der sehr guten Lage wird LenyGroup diese Wohnungen für irrsinnige Mengen Gelds verkaufen können. Y.s Kommentar:

Our new apartment with 5/6 air direction.

Not ready yet.

It seem Leny nadlan doesn’t even know to put the sign straight.

Sorry my love . We have to stay in granot.

Das mit den Windrichtungen kapiere ich jetzt erst. Weil die Wohnungen entweder einen Boden oder eine Decke haben. Aber nicht beides.

Jetzt ist er aber unterwegs nach Hause, aus der großen feinen Welt.

Von Namen November 24, 2013, 22:07

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Das war mal ein interessanter Artikel: über russische Spätaussiedler, deren Namen geändert, eingedeutscht wurden.

Wir brauchten sowieso neue Urkunden. Alle Namen mussten aus dem Kyrillischen in lateinische Buchstaben übersetzt werden. Man war also ohnehin beim Standesamt. Ich kann mich selbst nicht daran erinnern, aber meine Eltern haben mir davon erzählt. Ihnen wurde von den Beamten gesagt, sie sollten die Namen ihrer Kinder eindeutschen lassen. „Jewgenij kennt man hier nicht“, hieß es. Und der Name meines Bruders Iwan klinge barbarisch. Man assoziiere das immer gleich mit Iwan dem Schrecklichen. So wurde ich Eugen und mein Bruder Johannes.

Das ist meiner Erfahrung nach ziemlich typisch für deutsche Standesämter. Weil der Name meines Zukünftigen nicht im Wasserzieher stand, konstatierte der Standesbeamte, daß das aber kein gültiger Name ist – noch ein Hindernis auf dem Weg zur Eheschließung. Die Bekannte, die während ihres Deutschland-Aufenthalts eine Tochter gebar und ihr den Namen Hagar geben wollte (der aus Bibel und Louvre jedem gebildeten Menschen bekannt sein sollte), weigerte sich der Standesbeamte – Hägar wäre ein Comic-Name und für Mädchen nicht geeignet. Peinlicher kann es eigentlich nicht werden.

Ein Eugen aus meinem Buch war kein Kind mehr, als er nach Deutschland kam. Er hat schon studiert und die Namensänderung komplett eigenständig durchgezogen. Er wollte einen deutschen Namen. Da ging es auch darum, dass man mit einem fremd klingenden Namen bei Prüfungen Nachteile haben kann.

Eigentlich ein Skandal. Ein Land, in dem sich die Menschen was drauf einbilden, daß sie so tolerant und menschenfreundlich sind. Ein Land, in dem unschuldige Neugeborene Cylyna-Angelyna und Justin-Dustbin genannt werden. Aber Jevgenij und Ljubov, das geht nicht. Das ist zu authentisch, das ist nicht cool-exotisch, das ist ja richtig fremdländisch, klingt so russisch. Das muß „normalisiert“ werden.

In Israel war es in früheren Generationen auch gebräuchlich, den Namen zu hebraisieren. Die Nachnamen, mit der nicht-jüdische Bürokraten Juden bedachten, als Nachnamen obligatorisch wurden, waren oft nicht gerade schmeichelhaft. (Salcia Landmann führt den Witz von dem Mann auf, der vom Amt kommt und seiner Frau eröffnet, daß sie ab sofort Familie Schweißloch sind. Oi Gewalt, ruft die Frau, was ist denn das für ein Name? Und der Mann sagt: du ahnst ja nicht, wie teuer mich das W zu stehen gekommen ist…)

Nachnamen wurden teils gekürzt, teils hebraisiert, teils beibehalten. So können aus Familie Rosenthal drei Familien hervorgehen: Rozental, Rozen und Vardi. Aus Goldberg wird Har-Paz oder Zahavi, aus Wolf Zeevi. Oder man geht einfach nach dem Klang.

Bei Nachnamen ist es also verwirrend. Und bei Vornamen geht es an die Identität. Meine Schwiegermutter hatte Glück, ihr jiddischer Name war leicht zu hebraisieren. Die klassischen jiddischen Namen „klingen“ einfach nicht im Hebräischen, und in den Anfangsjahren wollten sich viele von ihren Diaspora-Wurzeln distanzieren. Heute ist das nicht mehr so. Vielleicht ist einfach beim schwungvollen Über-Bord-Werfen zu viel Unwiederbringliches versunken?

Ich erinnere mich auf einmal an einen Dozenten namens Avi, der als Kind Arkadi hieß und in seinen künstlerischen Arbeiten viel mit dem Begriff Arkadien spielte. Er hatte wohl das Gefühl, daß er als Arkadi Zugang zu Arkadien hatte, aber als Avi eben nicht mehr.

Die Freunde meiner Kinder tragen äthiopische und russische Namen, arabische oder auch „internationale“. Es war irgendwann mal Mode, Kindern Namen zu geben, mit denen man „im Ausland“ nicht auffällt – Din, Li, Dorin, Shon. Denn mit Shraga, Rakefet oder Ofek ist man doch etwas, äh, gebunden. Eine Bekannte von mir heißt Ihl-ihl, die poetische Umkehrung von Lili, und ich frage mich manchmal, wie sie in Australien zurechtkommt, wo sie jetzt wohnt. Denn englisch transkribiert sieht Eel-Eel schon fast aus wie Aalsuppe.

Aber es ist überhaupt kein Problem mehr, in Israel Ilya oder Genia oder Vova zu heißen. Heute nicht mehr.

Es schockiert mich ehrlich gesagt, daß deutsche Standesbeamten immer noch wie kleine Könige über das Schicksal von Bürgern entscheiden. Sie vergeben Namen wie Eugen, bevormunden Eltern (s. Hägar) und Namen ändern ist erst recht fast unmöglich in Deutschland. Wo kämen man denn da hin, wenn jeder einfach so seinen Namen ändern könnte! Das hat es ja noch nie gegeben.

Hatten wir nicht neulich mal die Frage, woran man festmachen kann, daß Deutschland ein konservatives Land ist? Daran, daß Deutsche diese Absurditäten einfach so hinnehmen und noch verteidigen(!), daran z.B. erkennt man es.

In Israel ist man viel pragmatischer. Jeder kann seinen Namen ändern. Auch zurück von Ayala zu Hinde, von Arie zu Lev. Ich finde es manchmal verwirrend, wenn Freunde ihren Namen ändern, aber es ist überhaupt kein Problem. Ich kenne mehrere Frauen, die sich die weibliche Endung -a haben wegoperieren lassen, weil man sie heutzutage als altmodisch empfindet. Aus Liora wird Lior, aus Aviva Aviv. Wenn ich also eines Tages als Lil hier aufschlage, wißt Ihr, warum.

Ich kann nicht glauben, November 24, 2013, 17:32

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daß Frau Dachs für diesen Titel zuständig ist.

miesepeter

Der Artikel selbst ist differenzierter, auch wenn Dachs nicht erwähnt, welchen Eindruck die Bilder der Chameini-Rede von den tollwütigen zionistischen Hunden in Israel gemacht hat. Jeder weiß, daß man mit tollwütigen Hunden nur noch eins tun kann – sie töten.

s herrschen auch hier geteilte Meinungen, wie Dachs es richtig wiedergibt, ob Netanyahus Taktik der Zuspitzung so geschickt ist. Daß Lieberman schon von anderen Sicherheitspartnern als den Amerikanern fantasiert, halte auch ich für bedenklich.

Kerry und Obama haben den syrischen Knoten aufgedröselt, und mit ähnlichen Schritten wollen sie wohl jetzt den iranischen lösen. Ich glaube nicht, daß Teheran sich wie Assad darauf einlassen wird – ich glaube eher, sie machen den Pyönyang. Aber was weiß ich?

Die Überschrift jedenfalls, „spielt den Miesepeter“, ist eine glatte Frechheit. Die schadenfrohen, giftigen Kommentare tu ich mir gar nicht erst an. Grass trinkt sich bestimmt einen.

 

Update: ich habe mal nachgeprüft, für welche anderen Politiker die ZEIT das Wort „Miesepeter“ verwendet.

miesepeter 2

 

Ergebnis: kein anderer Regierungschef wird so genannt. Das Wort wird ansonsten für Sportler und allgemein für Mißgelaunte benutzt. Die abgrundtiefe Verachtung israelischen Bedenken gegenüber, die Weigerung, Netanyahus Argumente ernstzunehmen, spricht sich in diesen Titeln aus. Nein, ich bin keine Freundin Netanyahus und bedaure, daß er das Thema so hoch aufgehängt hat. Denn dadurch wird die Fallhöhe unnötig groß. Seine Reaktion war zu schnell, zu laut und zu vorhersehbar.

Trotzdem kein Grund für eine große deutsche Zeitung, die sich auf ihre wohldurchdachten Urteile was zugute tut, ihn Miesepeter zu nennen. Als wäre es aus reiner Willkür und schlechter Laune, daß Israel der iranischen Regierung nicht traut.

Welchen Grund gibt es, ihr zu trauen?

Israel und die Golf-Partner November 24, 2013, 17:15

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Obama:

„As we go forward, the resolve of the United States will remain firm, as will our commitment to our friends and allies – particularly Israel and our Gulf partners, who have good reason to be skeptical about Iran’s intentions,“ he said. 

Einen Moment lang dachte ich wirklich, Obama meint die Leute, mit denen er Golf spielt.

 

Nein, es sind Israel und die Golfstaaten, denen er zusichert, daß der Deal mit dem Iran sie nicht gefährdet… Na dann.

Was der SPon wegläßt November 21, 2013, 6:58

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Ja, der SPon berichtet über die Rede des Ayatollah Chameini zum Thema Recht auf Atomwaffen.

Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei zeigt sich im Atomkonflikt wenig kompromissbereit. Sein Land werde „keinen Millimeter“ seines Rechts auf Nutzung der Nuklearenergie aufgeben, sagte Chamenei am Mittwoch während einer Rede vor Zehntausenden Mitgliedern der iranischen Bassidsch-Milizen.

Zum Thema Israel äußert Chameini sich auch, der SPon verschweigt das.

Die Bassidsch-Milizionäre, die als Rückgrat des Regimes gelten, sahen das offenbar anders: Sie skandierten die Verwünschung „Marg Bar Amrika!“. Diese Parole lässt sich sowohl als „Tod den USA“ als auch „Nieder mit den USA“ übersetzen.

Daß sie auch „Tod Israel, Tod Israel“ brüllen, wird nicht erwähnt. Daß Chameini sagt, das zionistische Gebilde verschwinden muß und daß man Zionisten nicht als Menschen bezeichnen kann, wird ebenfalls nicht erwähnt. JPost hat die Zitate:

“Zionist officials cannot be called humans, they are like animals, some of them,” said Khamenei. “The Israeli regime is doomed to failure and annihilation,” he said.

The “Zionist regime” says things that “only bring humiliation on themselves,” he said, adding that it is a regime that “emerged through force, and no phenomenon that has emerged through force has continued to exist – and this regime will not continue to exist either.”

The allegations that Iran poses a threat to the world are the “words of enemies,” he said, referring to some countries, such as the “rabid dog of the region, namely the Zionist regime,” as quoted by Iran’s Tasnim News Agency.

Durch dieses Weglassen wird der Eindruck erzeugt, daß Israels Sorgen irrational und unbegründet sind.

Israels Regierung sieht sich von dem iranischen Atomprogramm in seiner Existenz bedroht. Premier Benjamin Netanjahu warnt daher seit Monaten entschieden vor einem Kompromiss mit der Führung in Teheran.

Der letzte Link führt zu diesem ganz besonders giftigen Artikel, natürlich von Raniah Salloum, die sich im SPon einer sicheren Plattform für die Verbreitung ihrer strikt anti-israelischen Parolen erfreut.

Atom-Verhandlungen mit Iran: Netanjahus Sabotage-Strategie

Der „geistliche Führer“ in Teheran redet über Israels Tod und Untermenschentum, und Netanyahu sabotiert eine Einigung des Westens mit dem Iran.

Es ist unglaublich, wie weit die Volksverhetzung durch Massenmedien gehen kann. Auch in der Tagesschau sieht es nicht anders aus. Eine Einheitsmeinung in allen deutschen Medien. Israel spinnt, stört und sabotiert. Und keiner protestiert dagegen. Häßliche Äußerungen der Iraner werden wegretuschiert.

Es sollte mich nicht schockieren, schockiert mich aber trotzdem.

 

Im Bus November 20, 2013, 17:52

Posted by Lila in Land und Leute.
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Nicht wenige meiner Alltags-Geschichten spielen sich in öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Auch heute hatte ich ein Erlebnis, das ich teilen möchte.

Ich saß direkt hinter dem Fahrer, als eine ältere Frau in den Bus stieg, mit vielen schweren Tüten beladen. Der Fahrer half ihr, die Tüten zu schleppen, und ich lud sie ein, sich neben mich zu setzen. Die Tüten machen mir nichts aus, meinte ich, und mit einem etwas zweifelnden Blick setzte sie sich neben mich. Wir waren von Tüten eingemauert, aber mich störte das wirklich nicht.

Die Frau sah mich von der Seite an und meinte: wo steigst du denn aus? mußt du vor Goren raus?, aber ich beruhigte sie: ich steige erst in Granot aus, du mußt mich nicht vorher rauslassen. Da war sie beruhigt und nach einer kurzen Pause fing sie an, mich auszufragen.

Wie lange wir denn schon in Granot wohnen, und in welchem Haus wir wohnen, und ob wir es gekauft oder gemietet haben, und wieviel Miete wir zahlen, und warum wir denn nicht gekauft haben, und lauter so Fragen, die sie aus reiner Neugier stellte. Ich würde natürlich einen wildfremden Menschen niemals sowas fragen, aber ich habe mich daran gewöhnt, daß Moshavnikim auf ihre Art und Weise genauso direkt fragen wie Kibbuznikim und daß diese Fragen als ganz normale Gesprächseröffnung unter Nachbarn gelten. Und Goren ist der Mutter-Moshav unseres Moshavs, d.h., es wurde als Erweiterung von Goren gegründet und die ersten Bewohner waren Söhne von Moshavniks aus Goren.

Gerade heute früh hatte unsere Nachbarin, die wir morgens immer im Auto mitnehmen, uns davon erzählt, wie es ganz zu Anfang in Granot war, und welche Häuser die ersten waren. Ich höre immer gern solche Geschichten.

Die alte Frau erzählte mir, daß ihre Tochter eine der ersten war, die ein Grundstück in Granot kauften und sich dort ansiedelten. Damals kosteten die Grundstücke und Häuser sehr wenig. Und dann guckte sie mich an und meinte: bestimmt hast du schon den Gedenkstein für Avia gesehen – das war meine Enkelin.

Das traf mich nun gänzlich unvorbereitet. Avia? Ich mußte zugeben, daß ich den Namen nicht kannte, und keinen Gedenkstein für Avia. Ich bat sie, mir von Avia zu erzählen.

Da füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie sagte: Avia wurde von einer Katyusha-Rakete getroffen, in Granot. Sie war fünf Jahre alt.

Wir waren einen Moment ganz still und sahen uns nur an. Ich konnte nur stammeln: das ist ja entsetzlich, wo ist der Gedenkstein? Ich muß ihn sehen.

Die Großmutter erklärte mir, wo der Gedenkstein ist, aber ich glaube, ich werde mal meine Nachbarin danach fragen, ich habe die Erklärung nicht ganz verstanden, wollte aber nicht insistieren. Sie erzählte mir dann, wie gebrochen ihre Tochter bis heute über Avias Tod ist. Sie ist aus Granot weggezogen, sie konnte den Ort nicht mehr ertragen, wo eine Katyusha-Rakete ihr kleines Mädchen getroffen hatte. Sie wohnt noch immer in der Nähe, noch immer an der Grenze, aber nicht mehr in Granot.

Während wir von Tod und Trauer sprachen, fuhr der Bus durch die idyllische Landschaft. Neben uns die Berge, na ja, für hieisge Verhältnisse Berge, auf denen die libanesische Grenze verläuft. Man sieht von unten die Grenzstationen der Armee. Wir fuhren am Meer vorbei, an Rosh ha Niqra, durch Shlomi, durch diese ganzen Orte, die seit Jahrzehnten immer wieder, immer wieder, immer wieder beschossen werden. Seit 2006 ist es fast ruhig – drei oder vier „Ereignisse“, wie die Medien es nennen, aber die Gefahr ist nicht mehr allgegenwärtig.

In mir wuchs wieder mal ein ungeheurer Respekt vor diesen Grenz-Israelis, die wissen, daß ihre Nachbarn ihnen das Recht aberkennen, zu leben, wo sie leben, und die doch hier wohnen bleiben und mit der Angst leben, daß ihre Kinder oder sie selbst zu Opfern dieses Konflikts werden. Und wenn sie es werden, dann steht eine Notiz in der Zeitung, für alle anderen geht das Leben weiter, und die Angehörigen leben mit dem Verlust weiter wie mit einer Wunde, die sich nie schließt. Und niemand kennt die Namen der Toten mehr. Es war mir schrecklich, daß mir der Name Avia nichts sagte, aber ich konnte es nicht ändern.

Die alte Frau stieg in Goren aus. Der Busfahrer, der hier jeden kennt, half ihr mit den Tüten. Sie segnete ihn dafür und ging davon. Ich war kurz danach zuhause und suchte sofort im Internet nach Avia.

Es war gar nicht schwer, sie zu finden.

אביה, בת שמחה ויוסי, נולדה בישראל בי“ד באייר תשמ“ו (23.05.1986). ילדה חייכנית, חביבה ומלאת חיים, גדלה באושר עם שתי אחיותיה בישוב הקהילתי גרנות שעל גבול לבנון. הוריה היו ממקימי הישוב.

ביום שישי בצהריים, י“ז באדר א‘ תשנ“ב (21.02.1992), יצאה אביה עם חבריה לשחק ליד הבית בגרנות. טיל קטיושה שנורה מלבנון התפוצץ לידה, והיא נהרגה במקום.

אביה הייתה בת חמש וחצי שנים במותה. הותירה הורים ושתי אחיות.

Avia Elias, Tochter von Simcha und Yossi, wurde am 14. Iyar (23. Mai) 1986 geboren. Sie war ein fröhliches Mädchen, lieb und voller Lebensfreude, die mit ihren zwei Schwestern glücklich in der Gemeinschafts-Siedlung Granot aufwuchs, an der Grenze zum Libanon.

An einem Freitagmittag, den 7. Adar (21.Februar) 1992 spielte sie mit Freunden neben ihrem Elternhaus in Granot. Eine Katyusha-Rakete, aus dem Libanon abgefeuert, explodierte neben ihr und tötete sie auf der Stelle.

Avia war fünfeinhalb, als sie starb. Sie hinterließ Eltern und zwei Schwestern.

Ynet weiß ebenfalls von ihrem Tod. Es war wohl eine Vergeltungsaktion für Israels „Liquidierung“ vonHisbollah-Chef Abbas al-Mussawi, bei der auch Mussawis kleiner Sohn ums Leben kam. Der Anschlag auf die Botschaft in Buenos Aires war ebenfalls in Reaktion auf diese Liquidation, zu der Ehud Barak Shamir veranlaßte. Avia ist eine Fußnote im Kampf zwischen Hisbollah und Libanon, ein Span, der beim Hobeln fällt. Ich kann mir vorstellen, daß Shamir Barak fragte: und wenn die Hisbollah mit Raketen reagiert?, und Barak antwortete: das Risiko müsse wir eingehen.

Nur daß eben nicht Barak selbst das Risiko trug, sondern die kleine Avia, die zwischen den Häuschen von Granot spielen wollte.  Und Avias Familie, die seitdem mit ihrem Tod lebt.

Und wo war ich im Februar 1992? Ich erinnere mich genau an den Februar 1992. Primus war noch keine zwei Jahre alt, Secundus war zwei Monate alt. Ich sah keine Nachrichten und las keine Zeitung. Es war ein wunderschöner Winter, ich spazierte mit Kindern und Schwiegermutter durch den Kibbuz und interessierte mich für nichts außerhalb meiner kleinen Welt. Wie man halt nach einer Geburt so drauf ist, wenn die Welt auf die Größe eines Kinderzimmers zusammenschrumpft. Ich erinnere mich wohl an mehrere Katyusha-Tragödien aus dieser Zeit, aber nicht an diese.

Ich bin dankbar, daß die Großmutter mir von Avia erzählt hat, und werde den Gedenkstein finden, fotografieren und das Bild hier einstellen. Und wenn ich das nächste Mal Bus fahre, achte ich mal darauf, ob ich die alte Frau wiederfinde, und erzähle ihr, daß ich Avias Spuren gesucht und ihre Geschichte weitererzählt habe.

Die üblichen Verdächtigen November 19, 2013, 14:10

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Wie cool klingt es, wenn Claude Rainier hinwirft, „round up the usual suspects“. Wie mag sich das für die üblichen Verdächtigen selbst angefühlt haben?

Bei jeder Explosion im Libanon wird Israel automatisch verdächtigt, obwohl Selbstmord-Bomber und Doppel-Explosionen geradezu die geschützte Marke moslemischer Terroristen sind. (Um das Ausmaß der Gewalt zu begreifen, das sich in der Gegend täglich ereignet, lohnt es sich, den ganzen Artikel zu lesen – schockiert mich immer noch. 120.000 Tote in Syrien bisher, Millionen auf der Flucht – Zeit für Anti-Israel-Resolutionen, ganz klar.) 

Eine islamistische Gruppierung hat sich zu dem Anschlag bekannt.

A rebel group, the Direh al-Aasmeh (Shield of Damascus) brigade, claimed responsibility for the attack. A video distributed by the group, which is part of the Free Syrian Army, showed the building collapse completely.

Bei der Jerusalem Post heißt die Gruppierung anders. 

In a Twitter post, Sheikh Sirajeddine Zuraiqat, the religious guide of the Abdullah Azzam Brigades, said the group had carried out the attack. „It was a double martyrdom operation by two of the Sunni heroes of Lebanon,“ he wrote.

Doch egal wie – es müssen Zionistenknechte gewesen sein. 

„Whoever carries out such an attack in these sensitive circumstances, from whichever faction, knows directly or indirectly that he is serving the interests of the Zionist entity(Israel),“ Iranian ambassador Roknabadi said.

Auch die Hisbollah läßt die Gelegenheit dieses sunnitisch-shiitischen Gewaltakts nicht aus, um Israel zu drohen. 

Hezbollah official Ali Ammar said the attack would not deter the group, known by its supporters as the „resistance“.

„Whoever did this is a monstrous terrorist,“ he said. „The resistance message is that it will continue. It will continue in all its efforts to defeat Israel and defeat the terrorists.“

Trotz der eindeutigen Sachlage werden weiter in deutschen Kommentarspalten die üblichen Salbader die üblichen Verdächtigen verdächtigen. Wie gut, daß sie noch weniger Handlungsspielraum haben als Claude Rainier.

Von Prioritäten November 19, 2013, 12:43

Posted by Lila in Presseschau.
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Ismayil Haniya von der Hamas im Gazastreifen ist nicht gerade für eine positive Einstellung Israel gegenüber bekannt.

Doch seine kleine Enkeltochter, ein unschuldiges Baby, scheint ihm oder wenigstens seiner Familie doch wichtig genug zu sein, um sich pragmatisch zu entscheiden, sie in einem israelischen Krankenhaus behandeln zu lassen.

Obwohl dieses Bild aus einem palästinensischen Krankenhaus für meine Laien-Augen eine ganz normale Ausstattung zeigt, scheint die Behandlung in Israel doch besser zu sein. Ich habe selbst mein kleines Mädchen schwerkrank im Krankenhaus gesehen und kann mir vorstellen, was die Familie durchmacht. Daß Haniya selbst im Privatleben menschliche Empfindungen hat, ist immerhin beruhigend zu sehen. Sonst hätte er seinen Sohn wohl davon abgehalten, die kleine Amal nach Israel bringen zu lassen.

Ich wünsche der Kleinen gute Besserung. Es ist bitter, daß ich das nicht nur wünsche, weil es schrecklich ist, wenn Kinder leiden müssen, sondern auch, weil ich weiß, daß im Fall einer Verschlechterung ihres Zustands Israel die Schuld zugeschoben wird. Es ist leider so. Wenn israelische Ärzte die Kleine retten, wird keiner davon erfahren. Aber wenn sie, unberufen, sterben sollte? Wie der krebskranke Häftling, der in Israel behandelt wurde, frühzeitig entlassen wurde und schließlich starb, für die Palästinenser ein Opfer der bösen Zionisten war, so würde auch Amal zu einer Märtyrerin stilisiert.

Da kann man nicht sicher sein? Nein, ganz sicher nicht. Aber es ist schade, daß man sowas überhaupt denkt.

Nicht überlesen: die letzte Zeile. Tausende von Palästinensern kommen jedes Jahr nach Israel und werden dort behandelt.

 

En peu trop, non? November 16, 2013, 13:15

Posted by Lila in Presseschau.
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Bei Elder of Zion gefunden, dieser unerschöpflichen Schatzkammer. Es ist unglaublich.

Die Generalversammlung der UNO hat neulich an einem Tag nicht weniger als neun Resolutionen verabschiedet, die allesamt Israel verurteilen. Ja, es ist in der letzten Zeit eben so still und langweilig geworden in der Welt, da hat man eben Zeit, sich auf Israel zu konzentrieren, nicht wahr? Damit gibt man auch den Besserwissern wunderbar Munition, die sich darüber empören, daß Israel sich über sooo viele Resolutionen hinwegsetzt.

Die Resolutionen sind hier aufgeführt:

RESOLUTIONS ADOPTED ON NOVEMBER 14, 2013

Under Agenda Item 51 (United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East):

Assistance to Palestine refugees (A/C.4/68/L.12) – Vote: 164 Yes, 2 No, 6 Abstain
“Expressing grave concern at the especially difficult situation of the Palestine refugees under occupation, including with regard to their safety, well-being and socioeconomic living conditions…”

Persons displaced as a result of the June 1967 and subsequent hostilities(A/C.4/68/L.13) – Vote: 162 Yes, 6 No, 5 Abstain
“Reaffirms the right of all persons displaced as a result of the June 1967 and subsequent hostilities to return to their homes or former places of residence in the territories occupied by Israel since 1967…”

Operations of the United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East (A/C.4/68/L.14) – Vote: 164 Yes, 6 No, 3 Abstain
“Gravely concerned about the extremely difficult socioeconomic conditions being faced by the Palestine refugees in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, particularly in the refugee camps in the Gaza Strip, as a result of the continuing prolonged Israeli closures…”

Palestine refugees’ properties and their revenues (A/C.4/68/L.15) – Vote: 163 Yes, 7 No, 3 Abstain
“Reaffirms that the Palestine refugees are entitled to their property and to the income derived there from, in conformity with the principles of equity and justice…”

Under Agenda Item 52 (Report of the Special Committee to Investigate Israeli Practice Affecting the Human Rights of Palestinian People and Other Arabs of the Occupied Territories):

Work of the Special Committee to Investigate Israeli Practices Affecting the Human Rights of the Palestinian People and Other Arabs of the Occupied Territories (A/C.4/68/L.16) – Vote: 88 Yes,  8 No, 73 Abstain
“Deplores those policies and practices of Israel that violate the human rights of the Palestinian people and other Arabs of the occupied territories…”

Applicability of the Geneva Convention relative to the Protection of Civilian Persons in Time of War, of 12 August 1949, to the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and the other occupied Arab territories(A/C.4/68/L.17)  Vote: 160 Yes, 6 No, 5 Abstain
“Demands that Israel accept the de jure applicability of the Convention in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and other Arab territories occupied by Israel since 1967, and that it comply scrupulously with the provisions of the Convention…”

Israeli settlements in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and the occupied Syrian Golan (A/C.4/68/L.18) – Vote: 158 Yes, 6 No, 8 Abstain
“Reaffirms that the Israeli settlements in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem, and in the occupied Syrian Golan are illegal and an obstacle to peace and economic and social development…”

Israeli practices affecting the human rights of the Palestinian people in the Occupied Palestinian Territory, including East Jerusalem (A/C.4/68/L.19)– Vote: 156 Yes, 8 No, 7 Abstain
“Expressing grave concern about the continuing systematic violation of the human rights of the Palestinian people by Israel, the occupying Power…

The occupied Syrian Golan (A/C.4/68/L.20) – Vote: 159 Yes, 1 No, 11 Abstain
“The Israeli decision to impose its laws, jurisdiction and administration on the occupied Syrian Golan was null and void and without international legal effect and demanded that Israel, the occupying Power, rescind forthwith its decision…”

Variatio delectat, kann man da nur sagen. Syrien? Libyen? Ägypten? Saudi-Arabien? All diese Tugendmuster haben munter mitgestimmt. Natürlich auch meine lieben Deutschen. Wann hätte es je eine Anti-Israel-Resolution gegeben, die Deutschland nicht eifrigst mit unterstützt hätte? Denn man wird ja doch mal sagen müssen…

Resolutionen gegen palästinensischen Terror dagegen? Hmmm, sind wir gerade ein bißchen knapp dabei. Um es genauer zu sagen:

For by the end of its annual legislative session next month, the General Assembly will have adopted a total of 22 resolutions condemning Israel—and only four on the rest of the world combined. The hypocrisy, selectivity, and politicization are staggering.

22 Resolutionen, die Israel verdammen. Vier reichen für den Rest der Welt. Das ist die Generalversammlung der UNO, die wohl nichts Übles sieht, es sei denn, die Palästinenser behaupten es von Israel.

In der Kette dieser Abstimmungen wurde einer Übersetzerin wohl etwas seltsam zumute, und sie meinte:

“I think when you have… like a total of ten resolutions on Israel and Palestine, there’s gotta be something, c’est un peu trop, non? [It’s a bit much, no?] I mean I know… There’s other really bad shit happening, but no one says anything about the other stuff.”

Peinlich, peinlich! Die arme Frau entschuldigte sich sofort. Denn sie hatte nicht bemerkt, daß ihr Mikrophon eingeschaltet war und alle es hören konnten.

In der Tat. Es passiert wirklich üble Scheiße in allen möglichen Orten auf der Welt, aber niemand sagt etwas dazu. Zumindest nicht in der Generalversammlung der UNO.

22 Resolutionen gegen Israel, vier gegen den Rest der Welt. En peu trop, non?

(In den deutschen Medien wird sich diese Geschichte nicht wiederfinden, da bin ich sicher. Sie könnte ja noch jemanden zum Nachdenken über diese hehre Institution bewegen, oder? Oder gar zum Nachdenken über den deutschen UNO-Botschafter, der sich auf Seiten Syriens und des Sudan gegen Israel stellt… )

Eine Bekanntschaft im Bus November 15, 2013, 15:31

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Schon länger grüßen wir uns, ohne uns zu kennen. Er ist ein alter Herr mit weißem Rauschebart, weißem Haar, schwarzer Kipa, immer ordentlich mit Schlips und Anzug. Der ganze Bus grüßt ihn voller Ehrfurcht, einmal bat ihn eine Frau um seinen Segen vor einer Operation, und er scheint alle zu kennen. Er ist der Rav eines kleinen Orts, in dem fromme Juden und Beduinen wohnen.

Heute setzte er sich neben mich und wir kamen sofort ins Gespräch. Ich weiß nicht, wie es kam, aber noch bevor der Bus aus dem Busbahnhof kurvte, sprachen wir schon über Judentum, über Thora und Arbeit, und es dauerte nicht lange, da erzählte ich ihm, warum ich nicht konvertiert bin. Er fragte mich nach meinem Namen, schüttelte mir dann herzlich die Hand und sagte, „ich bin Yaakov, sehr angenehm, dich kennenzulernen, Lila“, und als ich erstaunt auf unsere Hände guckte, nickte er und sagte: „ich halte nichts davon, sich von anderen Menschen abzusondern“, und das Gespräch ging weiter, bis er aussteigen mußte. Ich kann und möchte keine Einzelheiten erzählen, aber es war ein erstaunliches und ehrliches Gespräch.

Auf dem Weg zur Tür mußte er mehrmals Leute begrüßen und sich nach ihrer Gesundheit erkundigen, auch von mehreren Beduinen, und alle, Juden wie Beduinen wie auch ich, sagten respektvoll: shabat shalom, kvod-ha-rav. Nur der Busfahrer rief ihm hinterher: shabat shalom, sabale. Das „Großväterchen“ war aber nicht despektierlich gemeint, und meine neue Bekanntschaft winkte ihm zum Abschied zu.

Versprochen ist versprochen November 15, 2013, 14:54

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Zurückgenommen, in die Hölle gekommen.

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Das ist unser Stamm-Parkhaus in Nahariya. Der Eingang zur Zahnklinik ist ausgeschildert.

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So sieht es dann drinnen aus. Es sind einfache Rigips-Wände eingezogen, die Patienten warten jeweils vor dem Behandlungszimmer auf dem Flur. Der Boden ist, wie man sieht, ein Epoxy-Belag samt Parkboxen und Pfeilen. Bemerkenswert auch die interessante Gestaltung der Decke.

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Ein Blick in das Zimmer, in dem ich heute behandelt wurde. Genau über dem Behandlungsstuhl – ein Sprinkler. Ich hatte viel Freude daran, mir auszumalen, was für Gesichter wir alle machen würden, wenn aus irgendeinem Grund die Sprinkler-Anlage genau jetzt anspränge.

Es ist so leer auf den Bildern, weil ich noch vor Öffnung der Zahnklinik schon da war – zu Betriebszeiten ist es brechend voll, wie stets. Nicht überraschend: fast alle Ärzte, Ärztinnen, Dental-Hygienikerinnen und Sprechstundenhilfen, sind arabischer oder russischer Herkunft. Ich hätte die Bilderserie auch nennen können: wo Ljubush und Yussuf arbeiten.

(Ljubush hat mir heute übrigens starken Tee mit Zucker gemacht, weil ich nach einer Stunde kopfunter fast ohnmächtig geworden wäre – zum ersten Mal in meiner Karriere.)

Überwältigt von der Erinnerung November 14, 2013, 21:41

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Nachdem ich die beiden alten Einträge aus der Armeezeit der Jungens verlinkt hatte, habe ich sie mir nochmal durchgelesen, und auch die verwackelten Filmchen angesehen. Auf einmal kam das ganze Gefühl wieder zurück. Vielleicht stärker als in dem Moment, als ich es erlebt habe. Ich kapiere ja jetzt erst langsam, daß diese sehr schwere Zeit vorbei ist – die Jungens werden miluim machen müssen, Primus hat seinen ersten schon hinter sich, und wenn chalila ein Krieg kommt, werden sie auch dabei sein. Aber die reguläre Dienstzeit ist für beide vorbei. Und bei einem wichtigen, aber nicht-kämpfenden Dienst wie Tertias ist die nagende, bohrende Sorge nicht da. Es waren gewissermaßen dauerhafte, durch nichts zu beruhigende Zahnschmerzen der Seele, die wir in diesen Jahren hatten.

In Momenten wie einem solchen Festakt kulminieren die Gefühle. Während die Jungens in Bahad 10 waren, konnte ich ja beruhigt sein. Ich war ja immer so in Sorge. Y. hat sich gern darüber lustig gemacht, als wäre er nicht in Sorge. Ich weiß noch, wie ich die Flugzeuge anguckte, die über Bahad 10 wohl ihre Schleife in Richtung Ben Gurion machen, und Y. meinte: „na, da hast du ja was Neues, worum du dir Sorgen machen kannst – daß ein Flugzeug über Bahad 10 abstürzt“. Sehr witzig, lieber Mann!

Also, für die Dauer des Kurses war ich relativ beruhigt. Keine Gebiete, keine Grenze, sondern ein Ausbildungslager im Zentrum Israels, interessanter Unterricht statt gefährlicher oder langweiliger oder gefährlicher UND langweiliger Einsätze, Zimmer mit Bad statt Zelte. Die Jungen haben ein neues Ziel vor Augen. Die Ausbildung zum Sanitäter ist nicht leicht, der spätere Einsatz auch nicht,  und es ist eine Auszeichnung, dafür ausgewählt zu werden.

Das Gelöbnis bedeutet, daß diese Phase vorbei ist. Die frisch ausgebildeten Sanis haben ein Wochenende zuhause, danach kehren sie zu ihrer Einheit zurück – nach Hebron, Har Dov, an die ägyptische, syrische, libanesische oder jordanische Grenze. Denn es sind combat medics, also Sanitäter in kämpfenden Einheiten, die überall die Nase mit drin haben. Und die ganze Sorge ist wieder da – wo ist der Junge, was macht er?

Muß er einen alten Mann behandeln, der bei der Verhaftung seines Enkels in Ohnmacht gefallen ist? Eine arabische Familie nach einem Verkehrsunfall versorgen, wo acht nicht angeschnallte Grundschulkinder tot oder schwerverletzt zwischen den Felsen liegen? Oder zwischen arabischen und jüdischen Autofahrern schlichten, die sich gegenseitig die Schuld für einen Unfall geben? Muß er eine tote ältere Siedlerin aus dem Auto am Checkpoint bergen, die dort an Hitzschlag beim Warten gestorben ist?

In einem arabischen Dorf mitten in der Nacht prüfen, ob in einer Gruppe Verdächtiger einer die Wunde hat, die verrät, daß sein Opfer sich gegen ihn mit einem Taschenmesser verteidigte, als er versuchte, sie zu ermorden? Muß er Mordopfer zudecken und abtransportieren? Schockierte Überlebende behandeln? Einen Terroristen, der nach einem Mordversuch durch eine israelische Kugel verletzt wurde, erstversorgen? Muß er zwei arabische Jugendliche aus den Trümmern ihres Autos bergen, um ihren Tod festzustellen, während um ihn herum ein ganzes Dorf wütend brüllt, daß er die beiden auf dem Gewissen hat? Muß er einen Soldaten versorgen, dem bei einem Streit mit einem anderen Soldaten der Kiefer mit einem Stahlhelm zertrümmert wurde?

Alles das ist meinen Söhnen passiert. Da schläft man als Elternteil keine Nacht. Oder man stellt sich den Laptop auf einen Stuhl neben dem Bett, auf Ynet breaking news, und wenn man aufwacht, guckt man schnell, „ma kara„, was los ist. Das ist praktischer als das Radio, das die Eltern von Soldaten früher die ganze Nacht neben dem Bett stehen hatten.

Ja, bei so einem Festakt des Übergangs steht man einer Menge anderer Eltern, die genau, genau, genau dasselbe mitmachen. In allen brennt diese fanatische, irrsinnige, unerklärliche, alles andere überwältigende Liebe, die man für den eigenen Nachwuchs hat, und die durch die Sorge eine ganz unbeschreibliche Schärfe erhält. In allen Eltern kämpfen die widerstrebendsten Empfindungen. Wir schicken die Kinder in Gefahr – dabei ist unser erster Impuls, uns vor die Gefahr zu stellen, die Kinder zu schützen. Besonders für die Väter, die wie Y. selbst Jahrzehnte in kämpfenden Einheiten gedient und miluim gemacht haben, ist das fast unerträglich – Zivilist zu sein und vom eigenen Nachwuchs geschützt zu werden.

Wenn man in dieser Menge steht, wo alle dasselbe fühlen, diese überwältigende, wilde Mischung aus Sorge, Liebe, Stolz, auch Einsicht in die bittere Notwendigkeit des Diensts, Angst um die Zukunft, Bitterkeit über die Lage, Trauer über die verlorenen Jahre aller Generationen von Israelis – dann kann man sich von den anderen gar nicht emotional abkoppeln. Alle suchen nach ihrem eigenen Chaimke, und während alle gleich gekleidet sind, sich halbwegs gleich bewegen, suchen sich Eltern und Kinder gegenseitig mit den Augen.

Um der Kinder willen, die stolz und sachlich sind und sehr kompetent und keinerlei Grund für elterliche Sorge sehen, tun die Eltern auch ganz forsch. Man will die Kinder ja nicht erschrecken mit der Urgewalt des Elterngefühls, von dem die Kinder keine Ahnung haben. Die Mütter verbergen, daß sie am liebsten den kleinen Purschen am Wickel packen und die Höhle schleppen würden, die Zähne bleckend gegen alle Welt, und  die Väter verbergen, daß sie gern voranmarschieren würden, auch sie die Zähne bleckend gegen alle Welt,  alle tun ganz locker und ach ja, so interessant war der Kurs und nett sehen die alle aus hier! So, und da drüben ist dein Zimmer! Nett, das mal zu sehen!

Aber wenn die Kinder die Eltern nicht sehen, sondern vorbeimarschieren und die uralten Märsche aus den Lautsprechern dudeln, dann schreien die Eltern aufgeregt. Auf dem Filmchen hört man, wie sie rufen – hine, hine! Da ist er! Guck mal! Da! Hine hu! Das ist er! unser Chaimke!

Es ist der glatte Wahnsinn, und ich bin so froh, daß das hinter uns liegt. Falls Quarta nicht in eine kämpfende Einheit geht, wie sie es vorhat. Wie ich es aushalten würde, ein Mädchen in dieser Situation zu wissen – denken wir nicht daran.

Die Armeezeit der Söhne ist vorbei, beide sind auf dem Weg in die Selbständigkeit, Sorge hat man immer und ich habe mir sagen lassen, daß das nie aufhört. Aber die seelischen Zahnschmerzen am Rand des Unerträglichen, die man trotzdem erträgt, und die ich eine Zeitlang für beide Söhne ertragen habe – dem Himmel sei Dank, die sind weg.

Wenn man sagt, daß die Armee die Israelis zusammenschweißt, dann stimmt das. Aber auch Armee-Eltern zu sein, das schweißt zusammen. Ich bin kein Mensch, der in Mengen aufgeht, sondern ich fühle eher Fremdheit, fast immer und überall… aber auf der Tribüne von Bahad 10 war ich niemand auf der Welt ähnlicher als den anderen Eltern auf der Tribüne von Bahad 10.

Danke an die Leserin, November 14, 2013, 19:48

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die mir diesen Artikel aus der FAZ sandte.

Mehr als 500 verletzte Syrer wurden in diesem Jahr schon in Israel behandelt: Im kleinen Feldlazarett der Armee gleich hinter der Waffenstillstandslinie auf dem Golan, gut 300 in den Krankenhäusern von Safed, Naharija und anderen israelischen Kliniken. Der Strom der Verletzten reißt nicht ab.

….

Am israelischen Grenzzaun existieren nach Angaben der israelischen Armee mehrere „Zugangspunkte“. Sie sind keine offiziellen Übergänge, sondern öffnen sich für Hilfsbedürftige auf der Grundlage eines „Gentlemen’s agreement“. Mit moderner Überwachungstechnologie können die israelischen Soldaten schon aus größerer Entfernung erkennen, wenn sich Verletzte dem Zaun auf den Golanhöhen nähern, die Israel 1967 von Syrien erobert und später annektiert hat.

„Wenn sie bei uns in der Klinik ankommen, steht ihnen die Angst ins Gesicht geschrieben. Dann sind sie überrascht, wenn wir sie auf Arabisch ansprechen und freundlich begrüßen“, sagt Amer Hussein. Der israelische Araber leitet die Notaufnahme in Safed.

Die Hilfsbereitschaft im bisherigen Feindesland hat sich längst herumgesprochen. Einem Schwerverletzten heftete sein syrischer Arzt einen Brief an die Kleidung. Auf dem blutverschmierten Stück Papier beschrieb er Behandlung und Medikation, versehen mit einem freundlichen Gruß an die israelischen Ärzte.

Für Klinikchef Oscar Embon markierte dieses kurze Schreiben einen Wendepunkt. „Das las sich schon fast so wie ein normaler Brief unter Kollegen. In Syrien hat sich herumgesprochen, dass wir jedem helfen, egal woher er stammt und was er zuvor gemacht hat. Mittlerweile kommen sie lieber nach Israel als zum Beispiel nach Jordanien“, sagt der Klinikchef. Auch Kämpfer werden behandelt. Einer hatte bei seiner Ankunft noch eine scharfe Granate in der Tasche. Die Notaufnahme musste erst einmal geräumt werden.

….

Oft seien mehrere komplizierte Operationen nötig, dazu teure Prothesen. Die Behandlungskosten für die syrischen Patienten belaufen sich nach Embons Worten mittlerweile auf umgerechnet knapp zwei Millionen Euro. Die israelische Regierung hat Unterstützung in Aussicht gestellt, aber Embon rechnet damit, dass sie höchstens für ein Drittel der Kosten aufkommt. Dafür bringen Israelis immer wieder Spielzeug, Kleidung und Süßigkeiten vorbei.

„Uns fällt es oft schwer, die Patienten ziehen zu lassen“, sagt Harari. Israelische Soldaten holen sie in der Klinik ab und bringen sie an die Grenze. Alle wollten wieder nach Hause zurück, sagt ein israelischer Armeesprecher – auch wenn in Syrien ihre Genesung ein Geheimnis bleiben muss.

In den Kommentaren ist die Stimmung gemischt – Anerkennung mischt sich mit Mißtrauen.

Ich kann u.a. aus den Geschichten meines Sohnes, der ja bei den ersten Aufnahmen von Verletzten und dem Aufbau des Feldlazaretts dabei war, bezeugen, daß es alles wahr ist. Israel hilft und fragt nicht danach, wer die Hilfe braucht.

Erinnert Ihr Euch an die alte Geschichte von den Gelöbnissen meiner Söhne (Links hier und hier)? Hätte Assad es über sich gebracht, wenigstens einen kalten Frieden mit uns zu schließen, könnte Israel noch viel mehr Menschen helfen.

 

Ein Geschenk für die Palästinenser November 14, 2013, 19:21

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So nennen Sariya Ofers Mörder ihre Tat. 

The two Palestinians suspected of the murder of Col. (res.) Sariya Ofer last month in the Jordan Valley confessed in their interrogation they killed the Israeli as an „Eid al-Adha gift for the Palestinian people and to Hamas prisoners,“ the Shin Bet stated on Thursday.

Ich warte nun auf deutlichen Protest von den Empfängern dieses Geschenks – daß für sie nämlich ein Geschenk zu einem religiösen Feiertag anders aussehen sollte als die blutbeschmierte Leiche eines Mannes auf der Schwelle seines Hauses. Denn wenn dieser Protest nicht kommt – was sollen wir dann von einer Religion denken, die mit Menschenopfern Feste begeht…?

Und der Mörder von Tomer Hazan, einem weiteren Opfer der „Terrorwelle auf Privatinitiative“, die uns seit Beginn der Friedensverhandlungen begleitet?

The inmate reportedly told his brother they should carry out a „Gilad Shalit 2.“ Nur a-Din told his brother he didn’t care how his release was catalyzed: „Kidnap a soldier, kill him – it doesn’t matter – as long as I get out.“

Abscheulich.

(Warum weder diese Aussagen noch der Mord an Eden Atias ihren Weg in die deutschen Medien finden, die doch jedes angebaute Gästeklo in Ramat Shlomo treulich melden – ich weiß es nicht, kann es mir nicht denken oder besser: möchte es mir nicht denken.)

Tomer Hazan ז“ל

Sariya Ofer ז“ל am Tag seiner Hochzeit

Gedenken November 14, 2013, 7:10

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Edens Mutter nimmt Abschied von ihrem 19jährigen Sohn.

Wann wird Edens Mörder freigelassen, unter Applaus der westlichen Medien, als „vertrauensbildende Maßnahme“ oder „Vorleistung Israels“? Wie wäre es, wenn die Palästinenser mal ein paar Maßnahmen oder Vorleistungen vorlegen, nämlich auf solche Morde endlich zu verzichten?

Ich habe gestern in einem Vortrag Melnikovs Brüllenden Löwen gezeigt, das Denkmal für die Toten von Tel Hai, außerdem das Denkmal von Alexander Zaid in Tivon. Tel Hai war 1920 , Zaid wurde 1938 ermordet. Lange vor der Staatsgründung, lange vor dem Sechstagekrieg. Seitdem gab es kein Jahr ohne Mord, Krieg und Terror von Arabern gegen Juden.

Hätte jedes Opfer ein Denkmal bekommen, wäre im Land für nichts anderes mehr Platz.

Avraham Melnikov, Der brüllende Löwe, zur Erinnerung an die acht Gefallenen von Tel Hai

David Polus, Alexander Zaid 

Fassungslos November 13, 2013, 20:27

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Schon wieder ein Mord. Heute früh, während ich im Bus saß und zur Arbeit fuhr, wurde auf einer anderen Linie, von Nazareth nach Afula, ein Soldat ermordet. Der Soldat war erst 19 Jahre alt, vor zwei Wochen wurde er zur Armee eingezogen und war noch in der Grundausbildung. Er schlief im Bus. Neben ihm saß ein 16jähriger Palästinenser, der ohne Aufenthaltsgenehmigung in Israel war. Mehrere seiner Verwandten sitzen wegen Terror und Mord in israelischen Gefängnissen. Aus Rache dafür hat er den schlafenden Soldaten mit einem Messer förmlich abgeschlachtet.

Seine Verwandten in israelischen Gefängnissen haben Menschenleben auf dem Gewissen. Das Fernsehen zeigt Archivaufnahmen von einem dieser Verwandten. Der Journalist fragte ihn: bereust du? Er schüttelt fest den Kopf und sagt: NEIN!

Am Busbahnhof in Afula demonstrieren jetzt ein paar Leute gegen die Freilassung von Terroristen und Mördern als Teil eines politischen Deals. Es ist wirklich eine abartige Logik, die hinter solchen Freilassungen steckt. Abu Mazen läßt sich jubelnd mit solchen Leuten photographieren, und am nächsten Morgen sitzt er wieder mit Zippi Livni und faselt von Frieden. Die Hetze gegen Israelis geht unvermindert weiter bei den Palästinensern. In den Schulen, in den Medien, in den Familien.

Seit die sog. Friedensgespräche aufgenommen wurden, samt Freilassung Dutzender verurteilter Mörder,  gibt es alle paar Wochen so einen Mord.

Heute nacht wird Eden Atias beerdigt.