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Spuren Februar 7, 2020, 19:57

Posted by Lila in Muzika israelit, Uncategorized.
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Ich höre gerade eine Sendung, die ich sehr schätze, „Kulturagent“. Heute interviewt Kobi Meidan den Musiker Ilan Virtzberg.

Er spricht ihn auf das große Trauma seines Lebens an. Als Virtzberg 17 Jahre alt war, nahm sein Vater sich das Leben. Die ganze Familie war zuhause, als der Vater sich erschoß. Virtzberg erzählt, daß das große Trauma im Leben seines Vaters sich beim Todesmarsch von Auschwitz aus ereignete. Damals war der Vater ein Junge, und er mußte weitergehen, auch nachdem sein Vater neben ihm erschossen wurde. Er ist gewissermaßen weitergegangen, die ganzen Jahre, hat eine Familie gegründet, gearbeitet, bis er nicht mehr konnte und nicht mehr weiterleben konnte.

Der Großvater in Auschwitz ermordet – der Vater ein Überlebender, der letztendlich nicht überleben konnte – der Sohn ein Künstler, der mit diesem vererbten Trauma weiterlebt. Ich weiß nicht, ob er Kinder hat, aber wenn, dann leben auch sie mit den Wunden und Narben weiter.

 

Weiter, weiter, weiter August 23, 2019, 13:09

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Mein liebster Radiosender ist Galey Zahal („Galatz„), der Armeesender, die haben nämlich wirklich immer interessante Leute vor dem Mikrophon, mit eigenen Meinungen. Um 13 Uhr fing die Sendung mit Nathan Datner und Odia Koren an. Kurze Ansage nach den Nachrichten, die ja heute wirklich schrecklich sind, dann Musik. Als die Sprecher wieder dran waren, sagte Datner (aus dem Gedächtnis zitiert): „wir hatten hier, während die Musik lief, einen richtigen Streit, sogar laut. Auch ich habe jahrelang gedacht, egal was ist, Anschlag, Tod und Leid, immer weitermachen, das ist der einzige Weg, das Leben muß weitergehen. Jetzt bin ich aber nicht mehr sicher. Nach den schweren Nachrichten von heute kommt mir unser Programm für heute komplett irrelevant vor, und ich möchte es nicht durchziehen“. Seine Kollegin sagte: „Man muß auch an die Familie denken, an die Menschen, die die Betroffenen kennen. Wie muß es für die sein, wenn sie hören, daß wir hier einfach so weitermachen.“ Die Verantwortliche für die Sendung, deutlich jünger als beide, meldete sich ebenfalls zu Wort und meinte, sie sieht nicht, was man sonst machen soll außer weiter senden.

Und da meinte Datner, „wir schließen jetzt das Programm, wir senden Musik, wir wollen nicht weitermachen und ich glaube, die Hörer verstehen das“, und seine Kollegin drückte ihr Beileid an die Familie aus. Beide klangen todtraurig.

Seitdem läuft traurige Musik, an der ja hier kein Mangel herrscht.

Ich war so dankbar für diesen Austausch, der so ehrlich war. Und ich habe auch weiter nachgedacht.

Es ist ja so in Israel, nach jedem Anschlag, egal wo, egal wie schwer, geht das Leben sofort weiter. Die Toten werden schnell beerdigt, die Leute von Zaka sorgen dafür, daß der Tatort so schnell wie möglich wieder zugänglich ist, und oft werden Einkaufszentren oder Geschäfte noch am selben Tag wieder eröffnet, Busse fahren wieder, man reißt sich zusammen und sagt: der Terror wird uns nicht davon abhalten, normal zu leben. Das Herz ist schwer, das Leben geht weiter.

Aber ich habe mir schon manchmal überlegt, eigentlich ist es unmöglich, denn man trägt das immer schwerer werdende Herz so durch die Jahre, und fast täglich, mindestens aber einmal die Woche, kommen neue Steine dazu. Wir müßten eigentlich innehalten und allesamt den Himmel anschreien und die Welt. Aber wer würde es hören?

Ich höre die Traurigkeit übrigens auch in der Stimme von Meir Banai, der die nächste Stunde bei Galatz aufmacht, auch er kann sein normales Programm nicht machen. „Das Leben führt uns hin, wo wir es nicht geplant haben. Ach, wann werden wir hier in Ruhe leben können?“ Und er legt das Lied auf, das David Grossman für seinen Sohn geschrieben hat, gesungen von Yehuda Poliker, „Wie kurz ist hier der Frühling“

 

 

Kleine Zufälle Juli 16, 2014, 23:49

Posted by Lila in Muzika israelit, Presseschau.
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War es gestern abend in einer Diskussion im Fernsehen über Bibi, wo er Rückhalt hat (Yaalon, zuhause…) und wo nicht (Lieberman, Erdan, Danon…), als Rina Mazliach nebenbei einwarf: „…zuhause ist es schon länger etwas schwierig…“? Mir fiel die Bemerkung auf und auch, wie glatt alle darüber hinweggingen – Sara Netanyahu ist kein Gesprächsthema, außer, wenn wieder mal Gerüchte über sie hochkochen. Dann stürzen sich alle auf sie, kurz und heftig, und dann wird weitergemacht wie normal. Ich dachte mir so: lange nichts mehr von Sara gehört. Und auch: wie taktlos von Mazliach.

Und jetzt, um halb ein Uhr nachts, wird Sara telefonisch interviewt. Was für ein Zufall. Sie hat eine angenehme Stimme und erzählt von ihrer Arbeit als Schulpsychologin, wie auch sie mit der Situation fertigwird. Wenn man sie so hört, kann man nicht glauben, daß die Geschichten über sie wahr sind.

Sie hat auch ein Lied ausgewählt, ein schönes Lied, „Nacht im Süden“.

Als Gruß an die Menschen im Süden, die von Alarm zu Alarm leben.

 

Heute früh im Radio Juli 8, 2014, 19:19

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In den letzten Wochen haben wir uns angewöhnt, morgens die Nachrichten im Armeeradio zu hören (Galgalatz). Deren Slogan: wegen der Musik – galgalgalgalatz! Heute hatten sie wirklich schöne Musik.

Yehuda Poliker, Das Kind in dir

Kaveret, Kleiner Staat

(Hier hört man besser, aber auf dem oberen Clip sieht man die Gruppe – waren die mal jung!)

Moral, Moral, wir müssen sie aufrechterhalten.

 

 

Interview Juni 30, 2014, 13:51

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in der NZZ, mit Yali Sobol. Praktisch alle, die ich kenne, könnten jedes Wort unterschrieben. Sind wir eigentlich noch Meretz-Mitglieder? Seit wir aus dem Kibbuz weg sind, wohl nicht mehr. Aber sowohl meine Kollegen als auch Y.s Familie und Freunde – alles „Linke, die erwacht sind“, die grundsätzlich auf ihre Ideen von friedlichem Zusammenleben, guter Nachbarschaft und klarer Trennung von einem autonomen Palästinenser-Nachbarstaat  nicht verzichten wollen und können — die aber nicht sehen, wie das jetzt durchführbar ist.

Warum ist Israel nach rechts gerückt?

Der Hauptgrund ist das Scheitern des Friedensprozesses. Wir sind desillusioniert, und die Palästinenser sind es auch. Ich wuchs in einem Haus auf, in dem man an den Friedensprozess und an die Zweistaatenlösung glaubt. Aber ich bin nicht sicher, ob das noch in dieser Generation möglich ist. Als Mitglied der Friedensbewegung habe ich an vielen Demonstrationen teilgenommen. Ich hielt Banner hoch mit der Aufforderung, die Golanhöhen zurückzugeben. Wenn man aber sieht, was in den letzten zwei Jahren in Syrien passierte, muss man sich fragen: Was wäre geschehen, wenn wir den Golan tatsächlich an Syrien zurückgegeben hätten?

Was stellen Sie sich denn konkret vor?

Dann würde al-Kaida jetzt über Galiläa sitzen und nach Belieben auf die Kibbuzim und Städte schiessen. Da muss man in den Spiegel sehen und sagen: Es wäre ein schrecklicher Fehler gewesen, wenn wir die Golanhöhen zurückgegeben hätten. Wie kannst du deinem Glauben an Menschenrechte Ausdruck verleihen, wenn du von fundamentalistischen Organisationen umgeben bist, die dir dein Existenzrecht abstreiten? Da ist es eine fast logische Reaktion, nach rechts zu rücken. Insbesondere bei Menschen, die sich nicht besonders für Politik interessieren.

Die Musik von Sobols Band, Monica Sex, ist in Israel sehr populär – kennt so ziemlich jeder.

 

Nichts Neues Juni 19, 2014, 19:06

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von den drei Entführten, mein Herz ist schwer. Es gibt so viel Leid auf der Welt, keine Ahnung, wie Gott es aushält.

Gestern hat ein Kollege meines Mannes seinen Sohn begraben – einen jungen Menschen, der eine Hölle der Schmerzen hinter sich hatte, so starke Schmerzen, daß kein Mittel mehr half. Y. hat den Kollegen manchmal gefunden, wie er in einer Ecke stand und nur sein Gesicht an die Wand drückte vor Qual – wie wenig Brücken gibt es doch von Mensch zu Mensch, wir ahnen nicht, was andere durchmachen, Worte geben nur so wenig wieder, egal wie man sich bemüht. Die Welten von Schmerz, durch die andere gehen, durchdringen nur einen Teil unserer Membrane, vielleicht geht es nicht anders.

Wenn ich versuche, mich den Gefühlen anzunähern, die die Familien von Gil-Ad, Eyal und Naftali jetzt durchmachen, stoße ich an die Mauern meines Einfühlungsvermögens. Alle Krisen, die ich mit meinen Kindern durchgemacht habe (und es waren auch Grenzerfahrungen dabei), geben mir keinen Maßstab.

Ich denke an die Eltern von Verbrechensopfern, und alle Hüte der Welt reichen nicht aus, um eine Frau wie Sherri Mandell zu würdigen, die aus dem unaussprechlich bitteren Tode ihres kleinen Sohns keine Lehren des Hasses und Zorns und der Bitterkeit gezogen hat, sondern statt dessen zu seinem Gedenken, als sein Verdächtnis nur Gutes gestiftet hat.

Auch die Eltern der Drei bewundere ich über alle Worte. Daß sie noch lächeln, an andere denken, sich nicht abschotten, sich nicht zurückziehen von der Welt (wie es Aviva Shalit getan hat – jeder hat andere Wege, mit der Welt umzugehen), daß sie danken und um weitere Gebete bitten, daß sie die Welt an sich heranlassen und eine Art Alltag weiterführen — das sind Zeichen von großer innerer Stärke. Man sieht ihnen an, daß es auch der Glaube ist, der sie hält, aber es ist auch Charakter.

Was kann man tun? Die Bitten der Eltern würdigen, weiter beten, weiter hoffen, nicht gleichgültig werden, nicht vergessen, sondern die Jungen adoptieren, ihr Wohlergehen zu unserem Anliegen machen.

Ich hoffe, dieser Albtraum nimmt ein baldiges und gutes Ende, so weit es möglich ist.

Für Bilder der Aktivitäten von Zahal, mit Bildern, ist der Zahal-Blog eine gute Adresse. Ich guck immer drauf, weil ich hoffe, daß es Neuigkeiten gibt.

 

Träume der Anderen März 9, 2014, 8:43

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(Die Übersetzung ist etwas holperig, aber ich hab gerade keine Zeit, sie zu verbessern…)

Gute Nacht und Danke November 27, 2013, 0:23

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für Liebeslieder

für Kinderlieder

für Parodien (in diesem Falle: der internationale Bibel-Wettbewerb)

für Lieder der Hoffnung

und für ein Lied für alle Abschiede.

Nun fliegt er selbst davon.

Vater, Mutter Oktober 31, 2013, 16:46

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So viele hebräische Lieder über Vater und Mutter habe ich schon gehört… ach was, in allen Sprachen werden sie doch bestimmt so ausdauernd besungen. Das sind nun mal die fundamentalsten Beziehungen, und vielleicht die schwierigsten, und egal wie gut man sich löst – man trägt sie doch immer mit sich. Jeder auf seine Art.

Ich weiß wirklich nicht, ob es auch so viele deutsche Mutter-und-Vater-Lieder gibt. Allerdings habe ich ja immer Lacherfolge zuhause, wenn ich mal anfange, deutsche Kinderlieder zu singen.

„Die Mutter klopft das Fell ihm aus bis daß es trocken war“ (klopft mit der entsprechenden Handbewegung…)

„Was machen die Gänse am Martinstag, gi-ga-gick? – Man führt uns aus dem Stall hinaus zu einem fetten Martinsschmaus – gi-ga-gick, und bricht uns das Genick“

„Kleiner Schelm bist du, weißt du, was ich tu, ich steck dich in den Hafersack und bind ihn oben zu. Wenn du dann noch schreist, ach laß mich bitte raus, dann bind ich ihn noch fester zu und setz mich oben drauf…“

„Da kam ein junger Jääägersmann -simsalabasaladusaladim – der schoß den armen Kuckuck tot…“

„Gänsebraten, Gänsespeck, weiche Federn für das Bett – freun sich alle Kinder…“

„Der Hahn ist tot… er kann nicht mehr singen kockodi-kockoda…“

Irgendwie sehr gemütvoll, nicht wahr? Dazu noch Grimms Märchen von der Räuberbraut, der das tote Fingerchen in den Schoß springt, oder dem Blaubart, oder Fitchers Vogel… und der Daumenlutscher mit den blutenden Daumen und das verbrannte Paulinchen…

Ja, das kommt Menschen wie Y., die nicht von klein auf daran gewöhnt sind, merkwürdig und sehr komisch vor. Wir haben uns mal am Tisch unterhalten und diese Lieder gesammelt. Y. und die Kinder haben sehr gelacht. Y. fing an zu schmettern:  „kommt wir marschieren in Norwegen ein, in Griechenland und Schweden…“, woraufhin ich rief: „aber in Schweden sind wir nicht einmarschiert“ und er, „na schön – in Griechenland und Polen…“

Doch zurück zur israelischen Liedkultur, aus der mir ähnlich kernige Sicht der Welt nicht bekannt ist, aber vielleicht fehlt mir da ja einfach die Kenntnis. Fiel mir nur gerade so ein. Bestimmt singen heutige Mütter nur noch Lieder von Rolf Zuckowski, wo sich alle liebhaben. Dann mecker ich ja auch. Also vergeßt das. Wir reden ja auch nicht nur von Kinderliedern.

Gerade weil die Ima-Lieder so populär sind, fange ich mit dem Aba an. Wir fangen mit einem Kinderlied an und werden immer orientalischer – Vorsicht also, wer das nicht vertragen kann 🙂

Yaffa Yarkoni, Le aba sheli yesh sulam – Mein Papa hat eine Leiter

Was gibt es vom Papa zu erzählen? Er ist der Größte, hat die höchste Leiter, er kann Englisch, Französisch und sogar Mathe, aber wenn das Kind ihm was vorsingt, schläft er ein…

Eviatar Banai, Aba (hebräischer Text hier)

Shlomi Shabat, Aba

Sarit Hadad, Aba

Dudu Aharon, Aba, verzeih mir

Mir war gar nicht so klar, daß die Lieder an die Väter so fest in orientalischer Hand sind.  Es gibt sogar eine Fassung, die von Vater und Sohn gesungen wird – die mir beide kein Begriff sind, Ishai und Shir Levy. Das ist aber schon Hardcore.

Das einzige Lied, von dem ich mich richtig persönlich angesprochen fühle, ist von Miri Mesika.

Miri Mesika, Achshav ata choser bechasera – Und jetzt kommst du zurück

Wenn ich ein Lied für meinen Vater und mich wählen müßte – das wäre es. Nur daß mein Vater nie den Weg zurück in unser Leben gefunden hat.

Bei den Ima-Liedern fangen wir am besten auch mit einem Kinderlied an – dem Klassiker am Muttertag.

Ist das Chani Nachmias? Ima yekara li – Meine liebe Mama

Das ist doch wirklich nicht fair. Beim Kinderlied um den Papa geht es um groß, stark und klug – beim Lied für die Mama um Liebe. Sie hat mich lieb, ich hab sie lieb. Die Mama muß nichts bringen, nichts können, keine Leitern bis zum Himmel anstellen, sie ist auch so die liebste, beste. Tja. Die Erwachsenen-Lieder zeigen dann, daß auch das Verhältnis zum Vater ein emotionales und schwieriges ist.

Doch zurück zur Mutter. Ein paar klassikot zu Anfang.

Ohne das jiddische Lied von der jiddischen Mame geht es nicht – das war das Lieblingslied von Y.s Großmutter, die ihre geliebte Mutter im Warschauer Ghetto verlore und nie darüber wegkam. Der Name dieser Urgroßutter kehrt in der Familie in vielen Abwandlungen immer wieder. Als die Großmutter selbst starb, sangen ihre vier Kinder ihr das Lied über dem Grab.

Regine Zylberberg, Jidische Mame

Arik Einstein, Ima

Shula Chen, Ima

Ruhama Raz, Boi ima – Komm, Mutter

Amir Benayoun, Boi ima

Das ist die orientalische Interpretation. Überhaupt scheint jeder orientalische Sänger ein Lied für jedes Elternteil parat zu haben.

Dudu Aharon, Ima yekara – Liebe Mutter

Moshe Peretz, Ima

Maor Edri, Ima sheli – meine Mutter

Ethnix, Ima

Harel Moyal liebt seine Mutter.

Harel Moyal, Ima

Und auch Töchter besingen ihre Mütter.

Riki Gal, Ilu yacholit – wenn ich könnte

Sarit Avitan, Ima

Sarit Hadad, Ima

Meine Güte, was für eine Menge von Liedern an die Mutter! Nur shalom ist wohl beliebter als ima – ich verweise auf meine alte Sammlung zum Thema. Glaubt nur ja nicht, daß das schon alles war. Es gibt noch viel mehr, aber ich kann nicht mehr.

Als Digestif nach so viel Gefühl, Liebe, Dankbarkeit, Sehnsucht und unbewältigten Konflikten – Rami Heuberger und Keren Mor. „Die polnische Mutter“. Das legendäre Kammerquintett, vor 20 Jahren gesendet und doch unvergessen. (Wer Hebräisch versteht und einmal anfängt, sich in Szenen der Chamishia hakamerit zu verfangen, der nimmt sich am besten ein paar Stunden frei von der Welt.)

Ist was passiert? Warum rufst du an? Wo bist du? Sag schon, was ist los? Nu, wie geht es Etti? Und den Kindern? Warum rufst du aus dem Büro an? Ist was passiert?

Egal was er antwortet – der Sohn kann es nur falsch machen. Dann begeht er den Fehler zu sagen, er muß schnell weg, zur Beerdigung.

Was für eine Beerdigung? Was, die Mutter von dem und dem? Der Arme ist ja nun Waise, die Mutter war ja noch eine ganz junge Frau. Ja, 93 Jahre alt. So, und da hast du dich daran erinnert, daß du auch eine Mutter hast, hm? Und warum rufst du an? Nun sag schon – was ist los? 

Shana tova September 4, 2013, 19:05

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Heute im Radio gehört: Idan Raichels „Ba-laila“ („Nachts“) ist zum Song des Jahres gewählt worden. Na, dann kann es ja nur ein gutes Jahr gewesen sein, zumindest für die Hörer von Galgalatz. Möge das nächste noch besser sein. Und zwar für alle.

Und weil man von Idan Raichel nie zu viel haben kann – „Chalomot shel acherim“ („Fremde Träume“).

„Wovor hast du Angst?“

 

 

Macht mich neidisch! August 26, 2013, 20:54

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Shlomo Artzi in Berlin, bei den jüdischen Kulturtagen, in der Synagoge Rykestraße.

Heute wurde das hier in den Abendnachrichten gezeigt, auch ein (altes) Interview mit Artzi. Als Sohn zweier Holcoaust-Überlebender hat er sich die Reise nicht einfach gemacht.

Na, wer von Euch war dabei…????

Secundus zuhause – Musik im Haus Juli 1, 2013, 19:49

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Shote ha Nevua –  Kol galgal , das Geräusch des sich drehenden Rads

Ethnix – Du bist frei wie ein Vogel der Wüste

Idan Raichel Project – Rov ha shaot, die meisten Stunden

(falls die Kommentare aus Pakistan, Indien und Ägypten auf Youtube echt sind, freue ich mich!)

Und was für ein feiner Kerl Idan ist.

Idan Raichel kann man überhaupt nie genug haben, finde ich.

Idan Raichel Project – Mutter, Vater und der Rest

Idan Raichel Project – Balayla, in der Nacht

Harel Moyal – Zizulei paamonim, Glockenklang

 

Shlomo Arzi Juni 2, 2013, 20:34

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kann man gar nicht genug haben.

mit Nurit Galron.

Der Text ist schön, keine Übersetzung kann das täuschend schlichte Hebräisch wiedergeben. Ja, es war ein gutes Leben, wie die Optimisten sagen  – manchmal ein merkwürdiges Leben, wie die chinesischen Mystiker sagen. Chaim tovim – gutes Leben. Chaim musarim – merkwürdiges Leben. Im Hebräischen reimen sich ja sehr viele Wörter, weil die Anzahl der Endungen relativ überschaubar ist.

Sie weiß nicht, was in mir vorgeht.

Interessant, wie Shalom Chanoch und Shlomo Arzi zusammen das Lied live interpretieren. Das müssen gute Konzerte gewesen sein, wo sie gemeinsam ihre bekanntesten Lieder zusammen gesungen haben. Sie sind so verschieden, aber es ist immer schön zu sehen, wie sich Künstler gegenseitig respektieren und gegenseitig anregen.

Und hier machen sie dasselbe mit einem alten Lied von Shalom Chanoch, vielleicht sein schönstes – Du warst meine Jugendliebe. So ein trauriges Lied.

Ich wische dir die Tränen ab.

Der Mond.

Unter mediterranem Himmel. Immer wieder lieb, dieser Clip mit dem Sohn, der selbst längst erwachsen ist. Sie sind stolz aufeinander.

Und sie machen immer noch Musik zusammen, Vater und Sohn. Ich stelle es mir nicht ganz einfach vor, der Sohn von Shlomo Arzi zu sein. Noch dazu, wo er einfach den Namen Ben, Sohn, trägt.

Reumütig März 25, 2013, 15:39

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Die marokkanischen Nachbarn von gegenüber halten im Garten ein wahnsinnig lautes Karaoke-Seder-Aufwärm-Fest. Das Leben in einer marokkanischen Großfamilie hat auch Schattenseiten… stellen die Töchter fest, die ja ganz gern marokkanisches Essen hätten.

Eines der Lieder als Kostprobe.

Jetzt stellt Euch das als Familien-Karaoke vor.

Wochenanfang März 24, 2013, 9:13

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mit Shlomo Artzi.

Text ist hier:

According to the movement of the trains
you’ll be arriving soon
According to the glasses
the sun is in my eyes

According to the amount of policemen
a bomb will explode at any moment
According to the smiles of the soldiers
the train is about to arrive.

According to the movement of the world
everything is turning
According to the clouds
the rain will be coming soon

According to the movement of the legs
we’ll soon escape from here
According to the movement of the watches
Time won’t stand still

According to what I know
it’s the train of the night
You’re coming for two days
and I am not yet calm.

According to what I know
I bought you a ring
And I offer myself – if you’re clever
you’ll tell me ‚yes‘.

Chorus:
Tell me yes, tell me no,
But tell me something here!
According to the movement of the trains
I will soon – start to run towards – the train.

According to history
There will never be eternity here
According to the newspaper sellers
there’s no peace, just promises.

According to the amount of roughnecks
soon murder will occur here
According to the bulletin boards
Maybe there’ll be a tomorrow.

According to the sages
soon Moshiach will come
According to daylight savings time,
the nights are already terribly hot.

According to the amount of aaa
soon a meeting will occur
According to the amount of kisses
we’ll never be separated.

Secundus´ Abendmusik März 10, 2013, 9:20

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Wenn der Junge hier ist, bin ich so froh.

Ethnix, Ha-chaim kol kach yafim – Das Leben ist so schön

Er war auf einer „Kriegswoche“, einer regelmäßig abgehaltenen Woche, bei der unter Kriegsbedingungen trainiert wurde. Diesmal wirklich hart: in den abscheulichen Ostwinden eine Woche lang durch die Wüste laufen, nur mit kurzen Pausen, Tag und Nacht (insgesamt über die Woche verteilt haben sie nur sehr wenig geschlafen, und das auf dem nackten Boden), Secundus mit 35 Gepäck auf dem Buckel… die ganze Sani-Ausrüstung, Wasser und Essen… 100 km zu Fuß.

Mashina, Ba-rechovot shelanu – Auf unseren Straßen

(Idiotischer Clip, na ja, 80er Jahre halt 🙂 )

Er hat sich ausgeschlafen, aber er ist ganz vergnügt. Das war vermutlich, hoffentlich, seine letzte Übung dieser Härte.

Mashina, Tachzor, tachzor – komm zurück, komm zurück (das hab ich reingeschummelt, ist nun mal mein Liebstes von Mashina – besonders wegen Yossi Banai, der schon nicht mehr lebt und der ein viel größerer Sänger war als Yuval, sein Sohn, der Frontmann von Mashina )

Jetzt hört er Musik, und ich frage ihn, ob er Tips für meine Blogleser hat. Alles, was er vorschlägt, beantworte ich mit bescheidenem Stolz „ach, das Lied von Ninette hab ich letzte Woche schon verlinkt“, „Efrat Gosh – hab ich auch schon im Blog gehabt“, jawohl, ich kenne mich aus! und ich höre Secundus feixen. „Mama, du bist aber schwierig“.

Asaf Amdurski, Yekirati – mein Liebling

Trotzdem kommen wir noch auf ein paar Sachen, die noch nicht dabei waren.

Harel Moyal, Kmo ohavim – wie Liebende

Secundus ist ein Moyal-Fan der ersten Stunde – vor vielen Jahren hab ich meine Blogleser mal in Secundus´ Namen zu einer Abstimmung im Internet geschickt, als Moyal an dem israelischen Äquivalent einer Talentshow teilnahm. Moyal gewann tatsächlich, und Secundus war stolz. Das waren bestimmt die Stimmen aus Deutschland, die wir herangeschafft hatten! Oh, ganz bestimmt.

Yehuda Saado, Sadot shel irusim – Felder voll Iris

Ebenfalls bei dieser Talent-Sendung, nur ein paar Jahre später, gewann Yehuda Saado mit einem Lied voll Sehnsucht und Nostalgie. Sonst nicht unser Fall, der orientalische Sing-Stil, oder nur in kleinen Dosen, aber er sang das Lied mit echtem Gefühl. Wer es auf „ashkenasisch“ hören will, bitte, es ist für alle gesorgt.

Shlomo Arzi, Sadot shel irusim – Felder voll Iris

Shlomo Arzi und Dudu Tassa, Latet ve-lakachat – Geben und Nehmen

Mei Feingold, Raziti lashir – ich wollte singen

Morgen ist er wieder weg.

Tomer Yosef, Ka-elu milim – Solche Worte

Lauf deinen Träumen nach… März 5, 2013, 14:39

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Bet ha Bubot, Ki im lo … az bishvil ma? 

תן, תן לי את הכוח
תן, תן את האמת
אחרי הכול אני עדיין לומד

קח, קח את השנאה
קח את הספק
כדי שאוכל יותר להתאפק

כי אם לא, אז בשביל מה?

לא לא לוותר
לא לשקר
תפתח ת’לב תזכור להיזכר

תעמוד לבד ובגאון
אל תיכנע לקלות הדיכאון

כי אם לא , אז בשביל מה?
כי אם לא, אז מי אתה?

שים הכול בצד לא להתכחש
ותדאג טוב טוב לא לפספס
רק לקוות ולבנות תקוות
תמיד תרוץ אחרי חלומות

כי אם לא, אז בשביל מה?
כי אם לא, אז מי אתה?

Gib, gib mir die Kraft

Gib, gib die Wahrheit

Schließlich lerne ich noch

Nimm, nimm den Haß

Nimm den Zweifel

Damit ich mich besser beherrschen kann

Denn nicht – wozu dann [das alles]?

Nicht, nicht aufgeben

Nicht lügen

Öffne dein Herz, vergiß nicht, dich zu erinnern

Steh stolz allein

Gib der Verführung der Depression nicht nach

Denn wenn nicht – wozu dann [das alles]?

Denn wenn nicht – wer bist du dann?

Laß alles beiseite, streit nichts ab

Achte darauf, nichts zu verpassen

Nur hoffen und auf Hoffnung bauen

Lauf immer deinen Träumen nach

Denn wenn nicht – wozu dann [das alles]?

Denn wenn nicht – wer bist du dann?

WordPress kann Hebräisch nicht leiden, weil das die Zeilenrichtung verwirrt… macht nichts

Musik März 3, 2013, 12:50

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Ein bißchen Musik, überwiegend weibliche Stimmen, für einen schönen Wochen-Beginn.

Karolina, Af echad lo ba li – Keiner kommt

Banot Nechama, So far

Efrat Gosh, Tamid kshe ata ba – Immer wenn du kommst

Dana Berger, Chamimut cholefet – Vorübergehende Wärme

Ninette Tayib, Hi yodaat – Sie weiß

Keren Peles, Im ele ha-chaim – Wenn das das Leben ist

Miri Mesika, Achshav at chozer be chazera – Und jetzt kommst du zurück

Yehudit Ravitz, Bach lo nogea – Dich berührt es nicht

Miriam Toukan und Inbal Avnaim, Lamouni la ghara meni (tunesisches Arabisch, hab ich leider keine Übersetzung von gefunden, ist ein Lied von Ishtar)

Saar Badishi, Af echad lo roäh – Niemand sieht es

Asaf Avidan Februar 18, 2013, 16:53

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in einem Remix des deutschen DJ Wankelmut – diese Fassung mochte Asaf anfangs nicht, sagt er selbst, aber dann hat er akzeptiert, daß er damit für ein internationales Publikum interessant wurde.

Er hat eine Stimme, wie ich sie noch nie vorher bei jemandem gehört habe. Das ist die originale, viel intimere Fassung.

Ich kannte ihn natürlich überhaupt nicht, aber ein Porträt im Fernsehen hat meiner Unwissenheit abgeholfen. Leider nur auf Hebräisch, aber das verstehen ja manche Leser… dort wird auch erzählt, daß er seine Karriere als Synchronsprecher für Kinderfilme angefangen hat. Die Reportage ist von Ilan Lukacz, der sich im Laufe der Jahre zu einem ganz interessanten Journalisten entwickelt hat.

Asaf Avidan ist ein Einzelgänger, sensibler Junge, einer, der bei der Armee fast zugrundegegangen wäre, und später Krebs hatte. Er hat einiges durchgemacht und das merkt man seiner Musik an. Schön, daß auch solche unangepaßten Talente Erfolg haben. Wobei Wankelmut ihm dabei geholfen hat, auch wenn er den Remix gemacht hat, ohne Asaf zu fragen. Asaf meint, er hat davon gelernt, daß er sein Werk loslassen muß, wie ein Kind, das man in die Welt schickt.

Es wird interessant, ihm in zwanzig Jahren zuzuhören.

 

Abschied Februar 17, 2013, 22:01

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Weit sehen, klar sehen

Shmulik Kraus war nie einer meiner Lieblingssänger, aber natürlich ein israelisches Urgestein. Er war sehr krank, die ganzen letzten Jahre waren wohl sehr schwer.

Wie sich das Rad dreht.

Mit Josie Katz – schlechte Klangqualität, aber ein goldener Klassiker. Shuv – gib mir einen Moment, mich wieder an dich zu gewöhnen.

Heute ist er gestorben.