Ein Brief September 5, 2014, 6:49
Posted by Lila in Presseschau.trackback
Vor zwei Wochen traf eine Mörsergranate aus dem Gazastreifen ein Haus in einem Kibbuz. Eine Familie mit drei kleinen Kindern wohnte in diesem Haus. Der Älteste, ein vierjähriger Junge, spielte im Wohnzimmer in seinem Spielzelt, das die Eltern im Haus aufgebaut hatten, weil es draußen viel zu gefährlich war. Obwohl er gewöhnt war, bei Alarm schnell in den Schutzraum zu laufen, blieb ihm keine Zeit. Vor den Augen seiner kleinen Geschwister und Eltern starb er.
Das Geschoß, das ihn tötete, wurde aus einer Schule abgefeuert, in der unter Schutz der UNRWA flüchtende Zivilisten Zuflucht gefunden hatten. Eine Grundschule für Jungen. Die israelische Armee hatte diese Schule verschont, um die Zivilisten nicht zu gefährden, und diese Tatsache nutzten die Terroristen, um von dort aus Israel anzugreifen.
Eine halbe Stunde nach Daniels Tod rief Ban Ki Moon Netanyahu an, um ihm zu verkünden, daß er gerade einen Untersuchungsausschuß zusammenstellt, um israelische Kriegsverbrechen zu untersuchen.
Daniels Eltern haben nun einen Brief an Moon geschrieben, mit der Forderung, die Untersuchung auch auf die Hamas auszudehnen. Ausdrücklich betonen sie, daß auch das palästinensische Volk unter dem Terror der Hamas leidet (und nicht wenige Geschosse landen im Gazastreifen selbst).
Wer die palästinensischen Zivilisten auf dem Gewissen hat, ist eine skrupellose Führung, die sie bewußt in Gefahr bringt. Das ist für sie ein win-win: klappt das Patent mit den menschlichen Schutzschilden, wie beim Shifa-Krankenhaus, dann sind die dort versteckten „wichtigen Männer“ geschützt. Klappt es nicht, nun, dann wird die Welt mithilfe der Opferzahlen davon überzeugt, daß Israel blindwütig zuschlägt, gezielt Kinder anvisiert und einen Völkermord begeht. (Dabei werden auch ungeniert Kämpfer in Zivilisten umgefälscht, im sicheren Wissen, daß kein westlicher Journalist das nachrecherchiert, sondern nur ein paar Blogger, die man als Spinner abtun kann.)
Daß die UN damit kollaboriert, kann keinen überraschen, der verfolgt, wie diese Organisation Israel über Jahrzehnte hinweg behandelt. (Mehr zur UNRWA hier, zu tendenziösen Berichten hier.)
Den Ausschuß wird ein Mann leiten, der jetzt schon weiß, was das Ergebnis sein wird.
Der Tambal wurde neulich im israelischen Fernsehen interviewt und gab dort u.a. zum besten, daß er Netanyahu gern vor Gericht sehen würde, allein schon wegen der im Goldstone-Report aufgezählten Gräuel. Kleiner Haken: damals war Olmert israelischer PM und nicht Netanyahu (hinterher herrschte im Studio leichte Heiterkeit).
Wunderbar, nicht wahr? Nur Israel wird untersucht, niemand sonst. Das Untersuchungsergebnis steht fest, Netanyahu muß vor Gericht für Dinge, die er gar nicht zu verantworten hat, und die UNRWA bleibt weiterhin die einzige UN-Flüchtlingsorganisation für eine spezifische Gruppe Flüchtlinge mit besonderen Privilegien.
Und Daniels Eltern haben keine Antwort erhalten.
Erschütternd, entsetzlich erschütternd, ich finde keine anderen Worte hierfür. Und es steigt eine unbändige Wut in mir empor …
Es ist nicht zu fassen!
Unglaublich, dass erneut eine solche Farce des UN-Menschenrechtsrates gegen Israel ablaufen wird.
Hier ist ein Link, der mit Belegen über die antisemitischen und antiisraelischen Ansichten des William Schabas informiert:
http://www.ngo-monitor.org/article/william_schabas_head_of_new_un_gaza_commission_and_the_anti_israel_ngo_network
Lasst uns eine Petition auf Englisch starten!
https://www.change.org/
Irrsinn. Einfach nur Irrsinn.
Es ist schockierend ohne Ende (aber leider nicht mehr wirklich überraschend, und schon allein deswegen schokiert es noch viel mehr, das zu lesen).
so sind se, die Juden….
einfallsreich und Gott-geschützt !
Ist zwar Off-Topic zu diesem Text, aber ich habe gerade entdeckt, dass die Enführung der 3 Jungs im Juni wieder sehr unterschiedlich dargestellt wird.
Entdeckt zuerst hier:
http://orf.at/#/stories/2244517/
Dann bei NYT gesucht und das gefunden:
Publiziert vor 12 Stunden:
Publiziert vor 8 Stunden (kann ich leider noch nicht lesen):
Bei YnetNews liest man es jedoch anders:
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4567877,00.html
Dieses Gerede über Proportionalität ist gequirlter טינוף. Bei militärischen Aktionen ist das Ziel ja nicht, Todesfälle auf der eigenen Seite „angemessen“ zu „vergelten“, sondern darum, den Feind zu weiteren Angriffen unfähig zu machen – ein Ziel, das die Zahal offenbar verfehlt hat, weil sie eben Zivilisten schonen wollte.
Die besondere Ironie dabei ist, dass ausgerechnet ein Brite hier von Proportionalität redet. Als es im Zweiten Weltkrieg darum ging, Hitlerdeutschland unschädlich zu machen, haben gerade die Briten einen טינוף auf Proportionalität gegeben und deutsche Städte systematisch in Schutt und Asche gelegt, ob sie dies dem Ziel näher gebracht hat oder nicht.
Eine passende Antwort darauf wäre
כיִש מיּנע ייִדישע תוחעס.
(vielleicht habe ich das jetzt sogar richtig geschrieben, wer sich auskennt, möge mir bitte eventuelle Fehler verraten)
Man sollte auch noch darauf hinweisen, dass virtually no casualties grenzenloser Zynismus ist. Das heißt nämlich, dass für Herrschaften wie Herrn Schabas einzelne Todesopfer „so gut wie gar keine“ sind. Man kann doch einem Mörder nicht zugute halten, dass er ein schlechter Schütze ist und dass er bei dem Versuch, anderleuts Kinder vorsätzlich zu töten, meistens danebenschießt und gelegentlich auch die eigenen Kinder trifft!
Der Punkt ist doch, dass die palästinensischen Todesopfer von Protective Edge nicht getötet wurden, weil sie Palästinenser waren, sondern weil sie sich in der Nähe von militärischen Anlagen aufhielten respektive dort aufgehalten wurden. Die wenigen israelischen Todesopfer hingegen waren selbst Ziel der Angriffe. Wenn UN diesen Unterschied nicht anerkennen will, weist sie das als antisemitische Organisation aus, was auch schon daras deutlich wird, dass UNRWA mit HaSSmas kooperiert, oder sollte ich sagen, kollaboriert.
Oh, pardon, der Mann ist ja Kanadier. Jedenfalls ist er Untertan Ihrer Majestät, aber auch das ist im Grunde egal. Jedenfalls redet er Blödsinn, und darauf kommt es an.
Zu #3
Liebe Verenea,
mach es und teile mir mit wo ich unterschreiben kann. Da bin ich sofort dabei.
Initiieren kann ich das wegen Internetunfähigkeit leider nicht.
Herzlich, Paul
Zu #3
Lieber Georg,
schließe mich Deiner Meinung an.
Wütend,
aber trotzdem
Herzlich, Paul
@8 Dante „Der Punkt ist doch, dass die palästinensischen Todesopfer von Protective Edge nicht getötet wurden, weil sie Palästinenser waren, sondern weil sie sich in der Nähe von militärischen Anlagen aufhielten “
Mit Protective Edge wurde kein einziger Palästinenser getötet, weil damit keine Missiles abgeschossen wurden. Protective Edge ist eine reine Verteidigungswaffe; sie wurde entwickelt, um damit feindliche Raketen herunterzuholen, bevor diese ihr Ziel erreichten.
Vorsicht, Mißverständnis-Alarm.
Protective Edge ist seltsamerweise der internationale Name für Zuk Eytan – ich weiß auch nicht, wer das ausgekocht hat. Amud Anan ist ja tatsächlich eine Wolkensäule und Oferet Yezuka ist Gegossenes Blei, aber wieso Zuk Eytan (der starke Fels) als Protective Edge in den Zeitungen herumspukt, weiß ich nicht.
Dante jedenfalls meinte die Palästinenser, die bei dieser Runde des Konflikts gestorben sind, also Zuk eytan.
Du hingegen, Vered, meinst Kipat Barzel – Iron Dome – die Eisenkuppel, unser geniales Abwehrsystem.
Ich hatte als Studentin lange Listen von Wörtern in drei Sprachen:
Strebebogen – flying buttress – tomcha doah
Joch – bay – travee
Säule – column – amud
Pfeiler – pier – omna………..
Ich glaube, das brauchen wir für die ganzen kriegerischen Wörter auch. Invey zaam, Chomat magen, Sheleg… wer denkt sich nur diese poetischen Namen aus???
Vielen Dank, Lila. Sorry für den Schnitzer – es gab gar zu viele Übersetzungen für Tzuk Eytan. Irgendwo habe ich Fester Fels gelesen und nicht mitgekriegt, dass in den deutschen Medien Tzuk Eytan ausgerechnet Protective Edge heisst. Nu, es ist halt nicht leicht, Poesie zu übersetzen:-).
Der Brief im Wortlaut:
http://www.botschaftisrael.de/2014/09/05/brief-an-uno-generalsekretaer-ban-ki-moon-von-den-eltern-des-getoeteten-daniel-4/
Ein sehr erschütternder Brief.
Und kein Haß auf die Palästinenser – sondern noch Empathie mit den Palästinensern, die selbst unter der Hamas leiden.
Was für eine Anklageschrift gegen die UN diese ganze UNRWA im Gazastreifen ist.
Und doch gilt diese Organisation nach wie vor als Hort der Gerechtigkeit, FAirness und Objektivität.
Unter ihrem Schutz wurden die Geschosse abgefeuert, die hüben und drüben töten können und getötet haben.
tuches schreibt man wie auf hebräisch, תחת
Lila,
einige Informationen auf die Du die Schlussfolgerungen Deines Posts stützt sind sachlich falsch, bei anderen kann man, finde ich, andere Kontexte herstellen, als Du es tust:
+ William Schabbas sagt in dem Youtube Video „primer face there is evidence for disproportionality …”, was zwar so ähnlich klingt wie ‚Unverhältnismäßkeit ist offensichtlich bewiesen‘ aber, soweit ich das verstehe, auf juristisch aber einfach bedeutet „es gibt einen Anfangsverdacht für Unverhältnismäßgkeit“ (der nun zu untersuchen ist).
+ Schabbas hat im israelischen Fernsehen über dieses Netanjahu-Zitat gesprochen, gefallen ist es allerdings bei einer Diskussion in New York, in einem anderen Kontext.
+ Laut der IDF war zu dem Zeitpunkt als Daniel Tregerman von einer Granate aus Gaza getötet wurde, der Generalstabschef Benny Ganz zu Besuch im Kibbutz Nahal Oz. Die ursprüngliche Aussage, dass der Beschuss aus einer UNRWA-Schule kam, hat die IDF revidiert.
+ Die UN-Kommission solle „ALLE“ Menschen- und Kriegsrechtsverletzungen während des letzten Konfliktes untersuchen, also auch die Verbrechen der Hamas und anderer Terrororganisationen. Es wird sich zeigen, was dabei raus kommt.
Beziehe ich diese Aspekte in meine Interpretation Deines Textes ein, so wird er für mich vom rationalen Logos zu einem – exzellent erzählten – Mythos. Es mag sein, dass Deine Botschaft „wahr“ ist, auch wenn sie sich nicht auf sachliche Argumente stützt. Doch das ist eine andere Geschichte …
Mein Titelvorschlag für Deinen Post wäre daher:
„Das Gleichnis von den vereinten, israelhassenden Nationen und dem ermordeten Kind“
Ein sehr erschütternder Brief.
… woher nehmen jene Eltern diese unglaubliche Kraft? Es ist wohl Liebe; wahrhaftig selbstlose Liebe!
Nun steht der Brief auch auf haGalil: http://www.hagalil.com/archiv/2014/09/06/daniel/