jump to navigation

In die Ecke gestellt Mai 20, 2009, 20:51

Posted by Lila in Land und Leute, Presseschau.
trackback

Und wieder eine Boykottiert-Israel-Geschichte. Diesmal nicht aus den Niederungen der Supermarktwelt, sondern aus einem Milieu, dem man vielleicht anderes zugetraut hätte.

In Edinburgh findet ein Film-Festival statt. Da würde eine junge israelische Regisseurin gern hinfahren. Sie hat aber kein Geld dafür. Deswegen will die israelische Botschaft einspringen und bietet der Festival-Leitung an, die Kosten für ihre Reise zu übernehmen. (Warum das überhaupt per Festival-Leitung gehen muß – keine Ahnung.) (Und warum Haaretz erwähnen muß, daß der Film mit Politik nichts am Hut ist, weiß ich ebenfalls nicht.) (Aber die vielen Klammern muß ich mir unbedingt wieder abgewöhnen!!!)

Als der Regisseur Ken Loach hörte, daß er bei einem Festival dieselbe Luft einatmen muß, die auch durch die Lungen einer jungen Israelin gezogen ist, platzte ihm der Kragen, und er rief die Festivalbesucher zum Boykott auf. Wo man israelische Filme sieht und israelische Regisseure willkommen heißt, da glaubt man am Ende noch, daß Israelis ganz normale Menschen mit Träumen, Plänen und Gefühlen sind, ja kreativ geradezu! Nein nein, das würde den Kampf des palästinensischen Volks zunichtemachen. Das erfinde ich? Das erfinde ich leider kein bißchen.

„The massacres and state terrorism in Gaza make this money unacceptable,“ the Times quoted Loach as saying. „With regret, I must urge all who might consider visiting the festival to show their support for the Palestinian nation and stay away.“

So also sieht aktive Unterstützung für die palästinensische Nation aus: eine junge israelische Regisseurin boykottieren. Die hat das ganze Massaker ja zu verantworten. Sie soll sich nur schämen!

Und was tut die Festivalleitung? Sagt sie etwa: lieber Herr Loach, was bitte hat das eine mit dem anderen zu tun? und läßt die junge Frau teilnehmen? Aber nein, so weit geht die künstlerische Freiheit denn doch nicht, daß Israeli-Sein mit inbegriffen ist.

In a statement, festival representatives said that Loach spoke „on behalf of the film community, [and] therefore we will be returning the funding issued by the Israeli Embassy,“ the Times reported.

Ja, und die Tali Shalom-Ezer (wie kann man bloß SHALOM heißen! wenn man doch so kriegslüstern ist!), die kann zuhause bleiben und sich den Mund wischen. Edinburgh bleibt Israeli-rein.

Selten hat ein europäischer Israel-Hasser so deutlich ausgesprochen, daß die De-Humanisierung und Dämonisierung und Exklusion Israels den Zwecken der Palästinenser dient, daß das ihre Instrumente sind. Und daß sich in unter Kulturschaffenden kein Protest gegen ein solches Vorgehen regt, ist erschreckend, zeigt aber nur, wie weit diese De-Humanisierung bereits gelungen ist. Ein kleiner Trost, daß jemand von der Festivalleitung Tali privat hilft, doch noch nach Edinburgh zu fliegen.

Und auf der Haaretz-Seite finden sich gleich noch Links zu ähnlichen Geschichten:

Related articles:

Holland supermarkets boycotted on rumors of Israel donations

Heavily Jewish Brooklyn food co-op mulls ban on Israel produce

Ich weiß kein anderes Land, daß so systematisch und in allen Gebieten boykottiert und kaltgestellt wird. Mit welcher Leichtigkeit das geht, und wie der Rest der Welt darüber wegsieht oder glaubt, wir haben es ja selbst nicht anders gewollt mit dieser Gegenwehr… das finde ich erschreckend. Israelische Wissenschaftler, Studenten, Filmemacher, Tennisspieler, Ärzte , Geschäftsleute, Musiker  – potentielle Zielscheibe von jedem Jeck, der seinem Unmut über den Nahen Osten mit Boykottrufen Luft machen will.

Wo bleibt der öffentliche Protest gegen Ken Loach und seine brutale Kaltstellung einer jungen Künstlerin, nur weil ihm ihre Staatsangehörigkeit nicht gefällt?

In den Kommentaren finde ich eine Hilfestellung für den Protest:

The best way to respond to this nonsense is to express disagreement with the businesses who provide major funding for the Edinburgh Film Festival, including NEC and Kodak. A complete list of sponsors is at the film festival`s website:
http://www.edfilmfest.org.uk/support-us/honour-board
Go to their websites, get their address, and write to their head of marketing, expressing disagreement with the film festival`s actions and surprise that such companies would want to be part of such censorship.

Kommentare

1. Mr. Moe - Mai 20, 2009, 21:41

Wo bleibt der öffentliche Protest gegen Ken Loach und seine brutale Kaltstellung einer jungen Künstlerin, nur weil ihm ihre Staatsangehörigkeit nicht gefällt?

Vor allem ist es immer wieder beeindruckend, dass solche Aktionen trotz der weltweit operierenden und äußert einflussreichen „Israel-Lobby“ durchgeführt werden können…

2. willow - Mai 20, 2009, 22:26

Inzwischen erinnert mich das nur noch an die frühe Nazizeit… auch damals galten Menschen als mutig, fortschrittlich und visionär, wenn sie aktiv das Judentum bekämpften… Volkshelden.

Entschuldigung, mir ist gerade sehr übel…

3. Janina - Mai 20, 2009, 23:22

„In light of recent press reports and in the interests of clarity, the EIFF confirm the following:
The programmed film screenings of SURROGATE are unchanged. The filmmaker’s attendance at the EIFF is still anticipated and will be funded by the Film Festival from their own budget.“

Da frag ich mich doch, ob es für Herrn Loach weniger schlimm ist, dieselbe Luft wie seine israelische Kollegin zu atmen, wenn sie es jetzt durch umtriebige Machenschaften (garantiert mit Hilfe von CIA&MI5, die sind ja alle komplett unterwandert und fest in jüdischer Hand) geschafft hat, daß jetzt gutes Englisches Festivalgeld für ihre Reise bezahlt wird, statt bösem israelischen Geld?

Zumindest seinen potentiellen Oscar in ferner Zukunft kann sich Herr Loach jetzt abschminken – weiß doch jeder, daß Hollywood und die gesamte Filmindustrie auch unterwandert sind…

Zum kotzen.

4. yael1 - Mai 20, 2009, 23:40

http://www.nzz.ch/nachrichten/international/abbas_israel_arafat_hamas_fatah_1.2587822.html

Diese Meldung spricht dieser europäischen Boykottmentalität gegen Israel hohn.

Ich halte nicht viel vom Sohn von Abbas, aber er gibt wenigstens zu, selbstverständlich Handel mit Israel zu treiben.

Manchmal kotzt es einen nur noch an, in Europa zu leben.

5. Anne - Mai 20, 2009, 23:55

Ja, es kann einem nur alles hochkommen, wenn man das liest. Wenn es ’nur‘ Deutschland wäre, dann könnte man sagen, na gut/schlecht, hier haben eben viele nichts dazugelernt; das Land und die Leute kann und muss man als Jude oder Israeli eben zu vergessen suchen. Aber wie Du schon sagst und immer wieder zeigst, es kommt von so vielen Seiten. Letzten Endes erklären mir auch alle „Sündenbocktheorien“ dieses Phänomen nicht wirklich – ich begreife nicht, was eigentlich dahintersteckt. Ich finde es nur furchtbar und Furcht erregend.

6. Serenity Bob - Mai 21, 2009, 0:51

Was für eine traurige Geschichte.
Ich werde, auch wenn es schmerzt, meine DVDs mit Loach-Filmen entsorgen. Auch wenn man sich dabei auf dasselbe trübselige Niveau hinabbegibt.
Schade, schade. Dem Mann hätte ich echt was anderes zugetraut.

Gruß an Euch,
Bob

7. Chajm - Mai 21, 2009, 0:52

Ist aber nicht neu, weder von Ken Loach, noch von Edinburgh:
http://www.sprachkasse.de/blog/2009/05/21/edinburgh-und-ken-loach/

8. grenzgaenge - Mai 21, 2009, 11:33

es ist interessant. darueber hat der rabbiner am montag beim schiur gesprochen. eigentlich ging es um yom jeruschalaim. er hat gefragt was wir tun koennen und wusste keine andere antwort als dagegen anzuschreiben und position zu beziehen. letztlich hatte auch der rabbiner zweifel ob das eine wirkliche aenderung in der oeffentlichen meinung herbeifuehrt. auf der anderen seite waere es aber schlechter zu resignieren. wir finden viele beispiele in der thora aus denen hervorgeht das die lage des volkes israel bedroht bis aussichtslos war. letztlich hat sich aber immer eine wendung ergeben und das volk israel hat nicht „nur“ ueberlebt. wir koennen aus diesen wendungen auch lernen und hoffnung sammeln. gerade in dieser zeit. heute abend wird der grenzgaenger zu einer jom jeruschalaim party gehen. das wird bestimmt lustig. vielleicht dauert die party so lange das wir morgen frueh nahtlos zum morgengebet uebergehen koennen 🙂

9. zimtapfel - Mai 21, 2009, 12:55

Das ist echt übel! Ich mochte die Filme von Loach bisher ganz gerne, aber das hat jetzt wohl für immer einen üblen Beigeschmack.

Vielleicht als klitzekleinen Trost: Die Kartoffeln, die ich gestern gekauft habe und die in meinen Kartoffelsalat für morgen kommen, kamen aus Israel. 🙂

10. grenzgaenge - Mai 21, 2009, 14:15

@frau zimtapfel: cool. kartoffeln aus israel. weiter so 🙂

11. zimtapfel - Mai 21, 2009, 16:31

@grenzgänge: Jedenfalls solange es hier noch keine neuen gibt. Aber Avocados immer. Sowieso.

12. Barbara - Mai 21, 2009, 19:45

Musste gerade feststellen, dass ich weder Ken Loach noch einen seiner Filme kenne – finde ich allerdings nicht schade drum, wenn ich das hier lese!

13. willanders - Mai 22, 2009, 5:14

den Loach kenne ich nicht und will ihn auch nicht kennen!

14. Links 4 - Rainer Michael Rilke - Mai 22, 2009, 7:01

[…] Unglaublich: Bei einem Filmfest in Edinburgh, wird einer Israelischen Filmerin, die sich den Flug nach Schottland nicht leisten konnte und deshalb von der Botschaft unterstützt wurde, der Auftritt verwehrt. […]

15. migdalit - Mai 22, 2009, 8:10

… da kriegt man ja richtig Lust doch mal den Israel-Banner ausm Fenster zu hängen … *grrrr*

16. Ruth Spicker - Mai 22, 2009, 10:15

Soll ich nun wütend, beschämt, abgestoßen sein oder am besten Alles miteinander.
ES IST UNGEHEUERLICH!!!
So als seien Europäer die Weltpolizei, diese entscheidet wer ein Mensch ist, sein darf.
Zum Glück erwärmten mich die Leserzuschriften.
Was nützen eigentlich Vorträge gegen AS, entspr.Bücher und „Aufklärungsvideos“ in Schulen, dgl.mehr.
Ich mache jedesmal Halt beim Einkaufen, wenn isr.Waren angeboten werden. Leider ist das sehr selten, stattdessen gibt es desgleichen aus Ägypten, Libanon usw.
Aber vielleicht sind Tomaten und Kartoffeln auch verseucht, zu jüdisch, nebbich.
Shalom.

17. Peter - Mai 22, 2009, 11:34

Ken Loach ist Mitglied der Respect! Partei des britischen Baath/Hamas-Abgeordneten Galloway – da wundert einen nix mehr. Dort hat man bedenkenlos von Sadan Hussein Geld aus dem „oil for food“ Programm entgegengenommen. Soviel zu „massacres and state terrorism“…

Uebrigens kommt in den Lebensmittelgeschaeften in London frischer Basilikum (fast) ausschliesslich aus Israel. Bislang hat Galloway noch keinen Pesto-Boycott gefordert…

18. Peter - Mai 22, 2009, 13:48

Warum steht nicht einer hin und haut dem Idioten Ken Loach ein paar an die Löffel! Das ist die einzige Antwort auf so etwas!

19. Malte S. Sembten - Mai 22, 2009, 14:42

Ken Loach scheut sich aber nicht, seine Filme in Israel aufführen zu lassen (Israel-Premiere von „The Wind That Shakes the Barley“, seinem bislang aufwendigsten und „mainstreamigsten“ Film: 12. Okt. 2006). Ich hatte „The Wind That Shakes the Barley“ verpasst – damals zu meinem Missvergnügen, jetzt zu meiner Freude.

Was wohl in der „boykottierten“ Filmemacherin vorgehen mag – ausgeschlossen nur deshalb, weil die jüdische Israelin ist?

20. BUNDESPOPEL - Mai 22, 2009, 14:42

Dem Loach gehören paar saftige Backpfeifen. Verbal argumentativ ist bei dem NIX zu holen.

21. Lila - Mai 22, 2009, 14:49

Peter, Bundesopel….

😯

22. Gabi - Mai 22, 2009, 15:21

Ab heute boykottiere ich Produkte aus Edinburgh und Filme von diesem Herrn L…!

23. Malte S. Sembten - Mai 22, 2009, 15:25

»19. Malte S. Sembten – Mai 22, 2009, 14:42
Was wohl in der “boykottierten” Filmemacherin vorgehen mag – ausgeschlossen nur deshalb, weil die jüdische Israelin ist?«

Sorry, Ezer wurde gar nicht ausgeschlossen, lediglich das israelische Geld zur Finanzierung ihrer Reise nach Edinburgh wurde zurückgegeben, weil man nach der Intervention Ken Loachs kein Geld des bösen israelischen Staates mehr annehmen wollte. Wenn die Regisseurin sich nun die Anreise nicht mehr leisten kann, läuft das natürlich auf dasselbe hinaus.
Dennoch: Nicht die Teilnahme einer Israelin ist der Stein des Anstoßes (zumindest seitens der Festival-Leitung), sondern die „schmutzige“ israelische Staatsknete. Die Festival-Leitung hofft offiziell, Ezer möge dennoch kommen.

Siehe:

http://zionism-israel.com/israel_news/2009/05/anti-zionism-gets-ugly-and-petty-ken.html

Interessant auch:

http://www.sprachkasse.de/blog/2009/05/21/edinburgh-und-ken-loach

24. BeforeDawn - Mai 22, 2009, 16:02

Hier ein schöner Artikel aus der Daily Mail über Loach:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-388256/Why-does-Ken-Loach-loathe-country-much.html

Loach ist ein typisches Beispiel für Leute, die in den Sechzigern gemerkt haben, dass der radikale Sozialismus das ideale Mittel ist, das Bedürfnis nach Hass und Neid auszuleben und zugleich sich als moralisch überlegener Gutmensch fühlen zu können.
Und in dieses Lebenskonzept lässt sich auch der Antisemitismus wunderbar integrieren, denn die Palästinenser leben ja bekanntlich in Elend und Unterdrückung und die Israelis sind reich und mächtig.

Beneidenswert, wer, unbehelligt von der Realität, sich sein Leben in einem solchen Wahnsystem einrichten kann . . .

25. Frank - Mai 22, 2009, 18:30

Ken Loach ist überzeugter Antiimperialist. Und bei dieser Brut gehört Antisemitismus nun mal zum guten Ton. Das war in den 60ern schon so und hat sich bis heute nicht geändert. Schon faszinierend wie man sich über 50 Jahre so ein hochkomplexes Weltbild erhalten kann.

26. Hendrik - Mai 23, 2009, 0:46

Auch wenn ich mich damit unbeliebt mache und in diesem Tohuwabohu Präzision wohl nicht wirklich gefragt ist: Es geht Herrn Loach nicht um die Luft, die Tali Shalom-Ezer in Edinburgh atmen könnte oder darum „eine junge israelische Regisseurin boykottieren“. Es geht um die Penunze, die der Staat Israel dem Festival zukommen lassen wollte. Das macht es nicht besser, aber gerade beim Kritisieren und Aufregen habe ich es gerne genau.

(Warum die Botschaft das Geld nicht einfach der Dame selbst zukommen läßt, sondern via Festivalleitung …?)

@Serenity Bob („Ich werde, auch wenn es schmerzt, meine DVDs mit Loach-Filmen entsorgen“): Und du würdest auch weiterhin Wagner-Konzerte in Israel ablehnen?

27. En el festival de cine de Edinburgo los israelíes son indeseables « NUEVA EUROPA- Nueva Eurabia - Mai 23, 2009, 1:13

[…] from Rungholt considera que el problema del Director Ken Loach es que si al  festival acude una jóven Directora que respira su mismo aire y relata una […]

28. Yoram - Mai 23, 2009, 17:08

@ Lila: Ich bin ein wenig bekümmert das PI Dich einfach so zitiert. Würde mich freuen, wenn Du Dich von PI distanzieren würdest.

(Ich vermeide es bewusst einen Link direkt dorthin zu setzen.)

29. Lila - Mai 23, 2009, 18:33

Ich habe keinen Einfluß darauf, wer mich wo zitiert. PI hat mich jedenfalls nicht angepingt, bei mir ist kein Backlink eingegangen.

Muß ich jetzt hier Grundsatzerklärungen abgeben? Mein Blog zeigt, wofür ich stehe, und ich sehe keinen Anlaß, mich ausdrücklich von etwas zu distanzieren, womit ich nichts zu tun habe.

Warum meinst Du, mich darauf hinweisen zu müssen?

30. Yoram - Mai 23, 2009, 19:29

Nein, natürlich musst Du keine „Grundsatzerklärungen“ abgeben.

Der Grund warum ich der Meinung war Dich darauf hinzuweisen ist der: Ich finde es tut Deinem Blog nicht gut von Websites wie PI vereinnahmt zu werden – und ich finde es auch wichtig einen (Trenn-) Strich) zu ziehen.

Und Du hast sehrwohl etwas damit zu tun, wenn Du Dich nicht dagegen wehrst von PI zitiert zu werden.

Aber hey, es ist Dein Blog.

31. Mr. Moe - Mai 23, 2009, 20:06

@Lila:
Ist zwar eigentlich nicht relevant, aber sehe ich genauso. Mein Blog ist/war auch an einigen Orten verlinkt, bei denen ich mich frage, wie das zusammenpassen soll … 😉

32. Lila - Mai 23, 2009, 20:24

Yoram, da weißt Du anscheinend mehr übers Internet als ich. Wie soll ich mich dagegen wehren, zitiert zu werden? Wenn ich etwas veröffentliche, muß ich damit rechnen, „vereinnahmt“ zu werden (ich finde das Wort übrigens unangebracht, denn mein Blog bleibt mein Blog, egal wer mich zitiert – und ich entscheide, welche Backlinks ich setze. Andere halten es genauso).

Du würdest staunen, wo ich schon überall aufgetaucht bin. Manchmal kriege ich warnende Emails, „guck bloß nicht auf diese und diese Seite, wie du da zerrissen wirst“… 😆 .. und meist gucke ich auch gar nicht hin. Manche Leute, die hier trollen, haben ja eigene Blogs und verhackstücken mich da nach Herzenslust. Es sei ihnen gegönnt.

Wer sich ins Bloggen begibt, kann nicht so zimperlich sein. Ich guck da auch wirklich nicht hin und misch mich nicht ein. Ich habe ja auch keine extra Seite für die ärgsten Troll-Kunststückchen, die mir manchmal einlaufen. Obwohl da schon manche Kuriositäten zusammenkämen…

Ich habe mehr oder weniger große Schnittmengen mit allen möglichen Leuten, Blogs und Bewegungen. Ich kenne PI nicht gut genug um zu erkennen, wie groß unsere Schnittmenge ist. Es ist mir aber ehrlich gesagt egal. Das Internet ist groß, da ist Platz genug für alle, und wenn mir hier jemand ausfällig wird, lösche ich. Nach meinen Kriterien. Aber andere Blogs zensieren?

Ich halte mein Büchlein rein, andere sollen sich um ihres kümmern. Mir ging es um die Geschichte der Regisseurin, sonst nichts.

Außerdem kann ich mir nicht verkneifen zu bemerken, daß DU es warst, der bei PI den Link gesehen hat – vor mir. Und Du hast Dich entschieden, das hier öffentlich zu diskutieren. Wodurch Du PI die Leserscharen in die Arme treibst. (Scherz Scherz, ich hab doch gar keine Leserscharen, verglichen mit PIs eindrucksvollen Zahlen.)

33. Yoram - Mai 23, 2009, 21:43

Ok. Da habe ich wohl etwas falsch formuliert. Gegen das zitieren kannst Du nichts tun. Stellung beziehen schon. Tust Du ja auch sonst. Und wenn es Dir egal ist, kann ich persönlich das Schade finden, ändert aber nichts daran, das ich Dein Blog lese genauso wie ich PI lese. Aus zwei absolut unterschiedlichen Gründen: Dein Blog lese ich weil ich das was Du schreibst lesenswert, interessant und gut finde — und PI lese ich weil ich wissen will, was für ein Schwachsinn verzapft wird. Letzteres sollte ich vielleicht vermeiden.

34. Yoram - Mai 23, 2009, 21:53

Und um zu Deinem eigentlichen Beitrag zurückzukommen: Ich war beruhigt als ich sah, das Ken Loach keinen Film gemacht hatte, der mich in irgendeiner Weise berührte. Nope, keiner. Und ich schau viele Filme. Übrigens waren/sind die Einträge bei Wikipedia zu Ken Loach sehr unterschiedlich, je nachdem ob man sich den deutschen (nicht aktuell/unkritisch) oder den englischen (aktuell/kritisch) Eintrag anschaut …

35. Malte S. Sembten - Mai 23, 2009, 22:04

>>28. Yoram – Mai 23, 2009, 17:08
@ Lila: Ich bin ein wenig bekümmert das PI Dich einfach so zitiert.<<

Das geht doch besser – nämlich so: "Ich bin tief betroffen und auch ein Stück weit traurig, das (okay, ich verstehe jeden, der das Doppel-s vermeidet) PI … etc, pp."

Yoram, Sie hätten sich bei PI darüber beschweren müssen, daß Lila dort durch freches Zitieren kompromittiert wird. Und auch noch "einfach so" – ohne rot zu werden, gänzlich ungeniert! Die sanktionsbewehrte Forderung nach einer schriftlichen Unterlassungserklärung wäre ebenfalls angebracht gewesen.

Aber vielleicht will Lila ja tatsächlich eine eigene Rubrik einführen: "Wo überall ich abscheulicherweise zitiert werde, ohne es zu wollen, ohne gefragt zu werden und ohne mich dagegen wehren zu können." Viele Zuträger und Beschwerdeführer würden diese Rubrik im Nu füllen.

(Ja, PI ist mitunter grenzwertig – manchmal aber auch sehr gut -, doch zur Hebung des durchschnittlichen PI-Niveaus beizutragen, indem man dort mit einem vernünftigen Beitrag zitiert wird, ist imho kein Grund zur Kümmernis. Es war ja kein von Lila eigens für PI verfasster Originalbeitrag.)

36. Malte S. Sembten - Mai 23, 2009, 22:13

P.S.: Bei – *räusper* – PI war als Nachtrag zu lesen, dass die internationalen Proteste gewirkt haben und Tali Shalom-Ezer nun doch am Festival teilnimmt.

37. Lila - Mai 23, 2009, 22:31

Ich sehe mich jetzt einfach mal als Teil des „internationalen Protests“.

38. Yoram - Mai 23, 2009, 23:19

@ Malte S. Sembten: Nein, meiner Meinung nach ist PI nicht „grenzwertig“ sondern ganz klar rassistisch und selbst stolz darauf anti-islamisch zu sein. Und was Deine absonderliche Replik aussagen will ist mir schleierhaft, da Lila schon zu meinem Kommentar geantwortet hatte.

Aber da Du ja den Stil von PI in Deinem Kommentar perfekt immitierst bleibt mir nichts anderes Übrig als einfach still zu sein.

@ Lila: Du siehst glaube ich schon recht deutlich was für ein „Geist“ bei PI weht wenn Du Kommentatoren wie Malte in Dein Blog ziehst …

39. Lila - Mai 23, 2009, 23:43

Lieber Yoram, ich ziehe niemanden hier hin. Glaub mir, ich bin nach wie vor verblüfft, daß überhaupt jemand mitliest. Blogs sind vernetzt. Wem das mißfällt, der kann nach wie vor Zeitungen kaufen. Die gibt es noch.

Und es geht mir absolut gegen den Strich, in meinem Blog über andere Blogs zu reden. Das macht man einfach nicht. Hast Du ein Problem mit PI, wende Dich an sie, aber doch nicht an mich. Ich bin doch kein Blogwart.

Ich habe meines Wissens jedenfalls noch keine rassistische Parole durchgelassen. Wenn Du mir nachweisen kannst, daß in meinen Kommentaren eine auftaucht, schick mir ne Mail, und ich lösch das Zeug.

40. Klare Worte « grenzgaenge - Mai 23, 2009, 23:51

[…] 23 Mai 2009 at 23:50 | In Uncategorized | No Comments die blogg* IMA* hat ein machtwort gesprochen. wenn auch ein zaghaftes machtwort. aber lila hat recht. ausdruecklich […]

41. keine klaren worte « Guerrillaz - Mai 24, 2009, 0:29

[…] »[…] Und es geht mir absolut gegen den Strich, in meinem Blog über andere Blogs zu reden. Das ma… […]

42. Lila - Mai 24, 2009, 0:32

Was für ein Stürmchen im Wassergläschen 🙄 ……………

43. grenzgaenge - Mai 24, 2009, 0:47

🙂

LAILA TOV !!!

44. Lila - Mai 24, 2009, 0:53

Ich arbeite noch. Elendes Leben.

45. Malte S. Sembten - Mai 24, 2009, 1:14

>>38. Yoram – Mai 23, 2009, 23:19

@ Lila: Du siehst glaube ich schon recht deutlich was für ein “Geist” bei PI weht wenn Du Kommentatoren wie Malte in Dein Blog ziehst …<<

Ich bin zum Jahreswechsel 2008/09 auf "Letters from Rungholt" aufmerksam geworden, aber nicht durch jene vom gewissen Geist Durchwehten, sondern über AchGut. Die hatten Lilas Artikel "Eine Grundsatz-Erklärung" verlinkt. ("Die Kehrseite des Stereotpys vom bösen Haudrauf Avi Jedermann ist das Stereotyp vom guten Haudrauf Avi Jedermann. Eine bestimmte Sorte Israel-Freunde erwartet von Israel, genauer von der israelischen Armee Zahal, daß sie alle westlichen Frustrationen mit den Moslems, den Arabern, den Islamisten, den Jihadisten, wem auch immer, ausagiert und es ihnen mal richtig zeigt. Ohne humanistische Zimperlichkeiten, ohne Rücksichtnahme, ohne Ethos, ohne Moral. Immer feste druff, es wird schon keinen Falschen treffen. (…)")

Dieser Artikel hatte mich beeindruckt und in vielerlei Hinsicht erhellt und klüger gemacht. Seither lese ich Lilas Blog häufiger.

Auch zu obigem LfR-Artikel "In die Ecke gestellt" gelangte ich über AchGut ("Edinburgh bleibt judenrein").

46. Yoram - Mai 24, 2009, 2:40

@ Malte:
Wenn ich Dich in die PI Richtung verortet habe durch Deinen Satz

»[…] PI ist mitunter grenzwertig – manchmal aber auch sehr gut […]«

, Du aber garnicht in dieser Ecke stehen willst, OK. Aber auch wenn Du Deinen Weg hierher über AchGut (PI-Nähe) bzw. den wirklich sehr guten Artikel Lilas »Eine Grundsatz-Erklärung« erklärst, verstehe ich trotzdem Deinen (eigentlichen) Kommentar nicht.

Warum soll ich mich bei PI beschweren? Mir war in dem Kontext nur wichtig wo Lila steht — wo PI steht ist mir bekannt.

Aber offensichtlich ist es besser dieses »Wassergläschen« nicht anzurühren, man könnte ja nass werden 😉

47. Lila - Mai 24, 2009, 6:18

Was für ein Nudnik, ich weiß nicht, warum ich Dir überhaupt noch antworte.

Wenn fünf Jahre Bloggen nicht gezeigt haben wo ich stehe, dann ist jedes weitere Wort auch verschwendet.

Wer bist Du eigentlich, daß Du von mir Rechenschaft forderst? Meinst Du nicht, Du gehst ein bißchen zu weit? Ich finde, daß Du Dich komplett vergaloppiert hast.

Und mit dem Sturm im Wassergläschen meine ich den Blogeintrag, der sich über mich entrüstet. Wirklich, habt ihr keine größeren Probleme?

48. Israel, Scottish Films and Swedish tennis. What next? | Vlad Tepes - Mai 24, 2009, 8:16

[…] from Rungholt” comments aptly: “When the director Ken Loach heard that at the festival he had to share the same air that […]

49. willow - Mai 24, 2009, 10:01

Wobei es ja schon einen abseitigen Charme hat, wenn eine „Nazi-Seite“ sich gegen antisemitisch/antizionistisch motivierte Boycottaufrufe engagiert… 😉

PS: Wenn Islamkritiker Rassisten sind, trifft das auch auf Scientology-Kritiker zu? Antiklerikale? Oder gibt es eine Kommission, die das jeweils festlegt?

50. Yoram - Mai 24, 2009, 10:30

Lila, ich bin niemand der von Dir „Rechenschaft“ fordert. Wo hast Du das gelesen? Stellung beziehen ja, das hätte ich gut gefunden … und dann kam Malte … aber Du hast ja auch „Achse des Guten“ in Deiner Blogroll … ach Schwamm drüber.

Wenn Du Interesse an einem weiteren Austausch hast lass es mich wissen – per E-Mail oder hier, egal – und wenn nicht dann nicht, dann lese ich Dein Blog weiter wie bisher und bleibe stumm, wie die letzten 5 Jahre.

51. grenzgaenge - Mai 24, 2009, 11:14

ach, lila, du bringst es auf den punkt. wirklich. ich hoffe du hast heute einen guten tag !!

🙂

52. Malte S. Sembten - Mai 24, 2009, 14:32

@ Yoram:

Du darfst mich gerne in Richtung PI verorten, wenn das heißt, dass ich PI fast täglich lese, und zwar im Gegensatz zu Dir nicht, um mich am „Schwachsinn“ (#33) zu ergötzen, sondern an dem, was mir gefällt. Den Schwachsinn, den PI m. E. ebenfalls liefert, nehme ich als ungewollten Beifang in Kauf.
AchGut kann man selektiver konsumieren als PI. Man weiß vorher, was man nicht zu lesen braucht bzw. will und tut es dann auch nicht. AchGut ist weitaus vielfältiger und kontroverser als PI. Besondere PI-Nähe sehe ich bei AchGut nicht, auch wenn PI häufiger AchGut-Themen aufgreift (so wie jetzt ein Lila-Thema). Offenbar hast Du den Anti-PI-Beitrag von Hannes Stein („Politically Correct“) bei AchGut nicht gelesen, er hätte Dir gefallen (mir nicht).

Lilas Blog ist von völlig anderer Art als AchGut oder PI, er trägt die Handschrift einer einzigen, sehr klugen Verfasserin, ist rundum sympathisch, erweitert fast immer den Horizont, liefert keinen „Beifang“ und ist in meinen Augen nicht kontrovers. Niemand, der LfR kennt – auch ich nicht, der ich PI weder für rassistisch noch für nazistisch halte -, würde auf den Gedanken kommen, dass Lila/LfR PI irgendwie nahesteht. Dazu bedarf es wirklich keiner öffentlichen Distanzierung. Das ist so ein Wahn, zu glauben, jeder müsse permanent Stellung beziehen und seinen Standpunkt unterstreichen, um nicht (um Himmels Willen!) missverstanden und falsch „verortet“ zu werden. Dieser ständige Rechtfertigungsdruck gehört zum Gift der, nun ja: Political Correctness.

Würde allerdings Lila sich dessen ungeachtet direkt bei PI oder in ihrem eigenen Blog oder wo auch immer lauthals gegenüber PI verwahren, weil PI Lila zitiert hat, würde PI das aufnehmen – und dann wäre Lila im Nu da, wo sie zum Glück bisher nicht ist und wohl auch nicht sein will, nämlich in der erweiterten Kampfzone der Blogosphäre (erste Scharmützel haben ja schon eingesetzt). Und sie hätte die Wahl, ihre Energie für diese Gefechte zu vergeuden oder den Kassam-Beschuss hinzunehmen.

Sie hat die (m. E. kluge) Wahl getroffen, diese Wahl gar nicht erst treffen zu wollen.

53. Yoram - Mai 24, 2009, 15:59

@ Lila: Ist wirklich schwierig als Nudnik ruhig zu bleiben, sorry. 😉

@ Willow: Nein, Islamkritiker sind nicht automatisch Rassisten — im Fall von PI-Lesern (zumindest die in den Kommentaren dort sich zu Wort melden) offensichtlich schon. Selbst allen Schreibern von PI Rassismus vorzuwerfen wäre wahrscheinlich falsch. Und es gibt einen großen Unterschied zwischen Islamkritik und Anti-Islamismus; aber eine Islamkritik wie bei „Achse-Des-Guten“ wandert sehr nah am Anti-Islamismus — z.B. durch die provokanten Äusserungen von H. Broder …

So wie der Antisemitismus kann auch der Rassismus überall vorkommen — auch bei Scientology-Kritikern und Antiklerikalen; selbst jüdische Bewegungen sind nicht davor gefeit: JDL /Kahane Chai

Aber das lässt keinen Umkehrschluss zu. Somit sind Islamkritiker nicht Rassisten, genauso wenig wie Scientology-Kritiker, Antiklerikale, Atheisten, Scientologen, Juden, Christen, Moslems, etc. Rassisten sind; Verallgemeinerungen sind so gut wie immer unpassend und falsch.

54. Joram - Mai 24, 2009, 18:37

@Lila

damit es klar ist. Ich bin es nicht. Ich heiße wirklich Joram. Mit „J“ . Und ich nötige niemanden epes zu tun was er von sich selbst nicht tun möchte.

PI ist wie es ist. Manche lesen es heimlich, so wie sie die BILD – Zeitung lesen. Wie sagt man das? Politisches pornogucken? Politisch koscher ist das nicht, aber manche tun das trotzdem. Ganz heimlich.
Und die Begründung ist abenteurlich: Um zu wissen was für Schwachsinn BILD Zeitung schreibt.
Man kann auch anders. HMB liest BILD ohne sich zu schämen, dazu zieht zusammen mit Kai Diekmann nacht durch Kreuzberg und isst in dortigen Imbißbuden Dönner und Falafel. Und was ist so schlimm dabei?

Also bei manchen ist der Hang zur Übertreibung echt zu sehr ausgeprägt.

Grüße
Joram (der mit „J“)

55. CK - Mai 24, 2009, 19:29

@Yoram: Die Achse des Guten ist ja auch einer der besten deutschsprachigen Blogs überhaupt. Ich selber wurde dort mal publiziert. Mit PI haben die nichts zu tun.

Und wenn Islamkritik für Dich schon rassistisch ist, dann gute Nacht.

Von PI distanziere ich mich aber gerne präventiv, allerdings genauso von Linken, die- wenn jemand die „Religion des Friedens“ mit seiner Kritik angeblich beleidigt- denjenigen gleich zum Nazi machen, der etwas gegen „kulturelle Bereicherung“ einzuwenden hat, egtl. sind die (noch) viel schädlicher für unsere Freiheit als Stefan Herre und Co.

56. lalibertine - Mai 24, 2009, 20:47

Meine Güte, wasn hier los? Ist doch normal, dass man auch mal von Leuten zitiert/verlinkt wird mit denen man nix zu tun haben will. Ich hab letztens auch mal Beifall von PI gekriegt. So what?
PI ist schlicht ein Naziladen. Israel mögen sie da nur deswegen, weil sie es für die Speerspitze im Kampf gegen die islamischen Horden halten, die per Fortpflanzungsholocaust die christlichen Abendländer totpoppen wollen. Manchmal schleimen die PIs deswegen bei den Pro-Israel-Bloggern rum. Einfach ignorieren oder auch mal laut „Husch, ab ins Körbchen“ sagen, das reicht schon.

57. Zitate! « abseits vom mainstream – heplev - Mai 24, 2009, 21:00

[…] weit geht die künstlerische Freiheit denn doch nicht, daß Israeli-Sein mit inbegriffen ist. Lila, Letters from Rungholt, 20.05.09 über den Ausschluss einer israelischen Regisseurin von einem Filmfestival in Edinburg. (Man fragt […]

58. Lila - Mai 24, 2009, 22:27

Walla, das wußte ich alles gar nicht, ich kannte die vorher kaum und hab auch jetzt keine Zeit gehabt, mehr als den Artikel über das Filmfestival nachzulesen. Ich hab auch meist keine Zeit, meinen Kommentatoren hinterherzulesen, auch wenn sie einen Blog verlinken, bin einfach zu sehr in Hektik im Moment, so doof das ist. Von der deutschen Bloglandschaft hab ich keine Ahnung, ich komm ja gar nicht dazu, meine Blogroll nachzulesen und von den ganzen Beharkereien zwischen Blog Y und Blog X halte ich eh nichts. Wem das Spaß macht, der mag sich gern balgen, ich mach das ungern.

Wenn PI wirklich so ist, wie Lalibertine sagt, dann frage ich mich tatsächlich, wieso Yoram denkt, es ist überhaupt nötig, daß ich mich davon distanziere. Finde ich nach wie vor erschreckend. Yoram, ich will Dich nicht kränken… aber Du scheinst nicht verstehen, was mich an Deiner Forderung entsetzt, ich soll mich von NS-Inhalten distanzieren. 😯

59. grenzgaenge - Mai 24, 2009, 22:49

was ist denm hier los ? also wirklich. es ist halt wirklich so (das wurde ja schon mehrfach gesagt) das man nie und nimmer beeinflussen kann bei wem man zitiert wird. ist halt so. mich interessiert diese frage gar nicht mehr. ich weiss das ich mich unbeliebt mache, aber kann es sein das manche menschen zu viel vor dem pc sitzen ? den grenzgaenger eingeschlossen ? ich fand es ganz toll heute viele, viele, stunden ohne pc zu verbringen und mit ganz realen menschen ganz praktisch den geburtstag meiner schul zu feiern. ich habe mir wirklich, wirklich, wirklich, vorgenommen weniger am pc zu sitzen. ich muss (wieder) lernen das es einen unterschied zwischen dem virtuellen und dem realen leben gibt 🙂

60. grenzgaenge - Mai 24, 2009, 23:15
61. Yoram - Mai 24, 2009, 23:51

@ Joram:

«Ich heiße wirklich Joram. Mit “J”. […]»

So what? Ich heiße wirklich Yoram. Mit „Y“. Ich glaube schon das es nicht weiter schwierig ist uns auseinander zu halten, oder?

PI mit BILD-Zeitung vergleichen ist garnicht so schlecht — beide haben in ihrem „Manifest“ festgeschrieben gegen Antisemitismus und Pro-Israelisch zu sein. Damit hört’s dann aber auch (fast) auf. Wobei, die Nähe zwischen Diekmann und Broder erklärt sich ja da fast von selbst. Ja, auch wenn mittlerweile Broder das von sich weisen würde, es gab mal eine Zeit da war er schon fast auf „Du“ mit Herre (PI). Momentane Schnittmenge: der Grenzbereich zwischen Anti-islamismus und Islamkritik …

@CK

… und ein Ausspruch von Broder – zum Thema Arabisch an allen Schulen der Stadt (Kopenehagen) als zweite Fremdsprache einzuführen – wie gerade jetzt:

»[…] Demnächst werden die Abstinenzler zum Saufen angehalten, damit die Alkis sich nicht augegrenzt fühlen.«

… mag man zwar auf den erste Blick schmunzeln — doch der Satz birgt mehr als nur ein einfachen Vergleich in sich: er ist gegen Moslems gerichtet. Wer dafür noch eine Erklärung braucht, … ach genug davon und von der „Achse des Guten“.

Mittlerweile geht’s mir mit Anti-Islamismus genauso wie mit Antisemitismus/Philosemitismus: Meine Nase riecht den Sch***s bevor ich um die Ecke schauen kann. Und dann gibt’s noch die eindeutigen Klassiker: Wenn mich Jemand fragt ob mein Großvater auch mit Diamanten gehandelt habe, ich auch so Geil auf Geld sei oder der Nachbar mir erzählt, das er überlege nach Israel auszuwandern, weil „die Moslems jetzt hier überhand nehmen und er ja auch als Christ in Israel willkommen wäre“ — oder die Nachbarn meines Großvaters in Netanja, Juden die vor Jahrzehnten aus Schweden nach Israel eingewandert sind, sagten „das die „Arabs“ ja jetzt auch in ihrer alten Heimat (Schweden) überhand nehmen und das man mal gründlich hier wie dort aufräumen müsste.“

Und nein, um dem vorzubeugen: der letzte Absatz zielte in keiner Weise in die Richtung von LfR bzw. Lilas digitalem Wohnzimmer.

@ Lila: Ich würde nie im Leben darauf kommen von Dir etwas zu „verlangen“ — schon garnicht das Du Dich von Nazi-Seiten distanzierst … wäre ja kompletter Schwachsinn.

Eben weil PI — auch wenn es praktischer wäre — keine Nazi-Seite ist. Rechts, Konservativ, Pro-Amerikanisch, Pro-Israelisch und ganz Stolz darauf: Anti-Islamisch. Wenn Du Dir die zusätzliche Mühe machst, die Köpfe dahinter zu finden, wirst Du auch jüdische „Mitstreiter“ finden: man folge den „Web 2.0“ Wegen von PI in Richtung Facebook zum Beispiel.

Das eigentliche Problem bei PI ist aber der Umgang mit den Kommentaren — und da muss Herre wohl auch ganz gute Anwälte haben: einige der Kommentare sind ganz knapp an der Volksverhetzung dran; aber nur knapp — und, das ist dabei das wichtige, es sind halt nur die Kommentare die so Extrem sind — die eigentlichen Artikel sind nur der Zunder für’s Kommentar-Feuer. Aber es wird wohl auch seinen Grund haben warum es kein Impressum gibt …

… Ok, bin schon still.

62. Anne - Mai 25, 2009, 0:37

Langsam packt mich ja die Neugier, was PI eigentlich bedeutet…

63. Manfred - Mai 25, 2009, 3:12

@ Lila: Was lalibertine über PI erzählt, ist Quatsch mit Soße. Im radikalliberalen bis antideutschen Blogosphären-Spektrum ist es einfach seit einiger Zeit Mode, die rechte Islamkritik mit Verleumdungskampagnen zu überziehen. Ein Beispiel habe ich hier auseinandergenommen:

http://www.korrektheiten.com/2009/03/15/linker-mccarthyismus/

Anscheinend müssen solche Leute sich bei den Mainstreamlinken dafür entschuldigen, dass sie für Israel sind, und um bei ihren antisemitischen Genossen als „richtige“ Linke oder Liberale durchzugehen, verunglimpfen sie dann eben Andersdenkende als Nazis. So wie die FDP-Spitzenkandidatin es vorgemacht hat, deren Verständnis von „liberal“ lautet, dass jeder, der gegen die Ideologie namens „Liberalismus“ ist, hors-la-loi gestellt gehört.

64. Lila - Mai 25, 2009, 5:57

Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, was in D. vorgeht, merke ich gerade. Wer ist denn die FDP-Spitzenkandidatin?

PI stößt anscheinend auf einiges Interesse. Werde ich mir bei Gelegenheit näher angucken, damit ich mir eine eigene Meinung bilden kann. Scheint ja eine echte Bildungslücke zu sein, die ich da habe.

Was Kommentatoren angeht: das ist allgemein ein bißchen ein Problem. Ich zB hätte diese Diskussion hier von Anfang an ersticken sollen, habe es aber nicht getan, obwohl sie weder erfreulich noch konstruktiv ist. Und wo grundsätzlich Kommentare nicht moderiert werden, tja, da tauchen dann seltsame Dinge auf. Ich habe hier in diesem Kommentarstrang 😯 hingesetzt, als mir Kommentare mit tätlichem Vorgehen gegen Loach übertrieben vorkamen – manche Leute meinen sowas ironisch, andere meinen es ernst.

Achse des Guten dagegen kenne ich, und wenn ich auch mit dem Lesen nicht hinterherkomme, habe ich noch nie den Eindruck gehabt, daß dort Rassisten am Werk sind. Überhaupt finde ich die Leichtigkeit, mit der man sich gegenseitig des Rassismus bezichtigt, übertrieben und schädlich. Ich bin immer dafür, solche Worte genau zu benutzen. Rassist ist jemand, der an menschliche Rassen glaubt, und daran, daß Angehörige verschiedener Rassen sich deutlich und qualitativ voneinander unterscheiden, und der deswegen Angehöriger bestimmter Rassen anders behandelt als andere oder sie anders behandelt sehen will.

Auch ich habe vor dem radikalen Islam Angst und glaube nicht, daß es sinnvoll ist, blind vor irrationalen Forderungen zu kapitulieren, nur weil man kein eigenes Profil hat oder radikale Islamisten als „edle Wilde“ betrachtet und an sie nicht dieselben rationalen Kriterien anlegt wie an den Dorfpfarrer. Ich finde, blindes Einknicken vor isalmistischen Forderungen grenzt oft an Rassismus, eben weil es davon ausgeht, daß „die“ ja eh nicht zu rationalem Dialog und Kompromiß imstande sind, und es gar nicht erst fordert.

Aber ich traue mir zu, den Unterschied zu erkennen zwischen einem politischen Mißtrauen solchen radikalen, jeder Argumentation unzugänglichen Ideologien gegenüber, und einem allgemeinen Ressentiment gegen alles, was arabisch oder moslemisch ist. Ich wäre auch da mit dem Wort „Rassismus“ vorsichtig, weil es eigentlich eine ungenaue Metapher ist, denn auch wer dieses Ressentiment verspürt, glaubt deswegen noch nicht automatisch, daß es sich bei Arabern um eine biologische Rasse handelt.

Aber abfällige Bemerkungen und spöttische Ausdrücke aller Arten kann ich nicht leiden. Ich finde, es wirft kein gutes Licht auf jemanden, wenn er seine politischen Gegner als so oder so bezeichnet. Egal wer es ist und um wen es geht. Ich sage weder Dossim noch Bullen, noch Musel oder Palis oder arabushim. Ich bin altmodisch und finde das geschmacklos. Wenn ich Respekt einfordere, muß ich ihn auch selbst schenken, das ist doch selbstverständlich.

Ich hoffe auch, es ist aufgefallen, daß ich mit dem Antisemitismus-Vorwurf vorsichtig bin. Nicht jeder, der Schauermärchen über Israel glaubt und vage hinter allem Ungemach der Welt „die Juden“ vermutet, ist ein voll ausgewachsener Antisemit mit geschlossenem Weltbild. Oft ist es nur Unwissenheit. Ich nehme das Wort zu ernst, um es auf jeden „Israel-kritischen“ Kommentator anzuwenden. Antisemitismus ist sowieso ein ebenso ungenauer Begriff wie Rassismus. Daß es Antisemiten gab und gibt, die sich selbst so bezeichnen, ist ein weiterer Grund, mit dem Wort vorsichtig zu sein.

Es gibt Anti-Judaismus, es gibt Anti-Zionismus (der irrigerweise davon ausgeht, daß Juden sich als Rasse begreifen – obwohl dieses Wort für die Selbstdefinition des jüdischen Volks keine Rolle spielt), es gibt „wohlmeinende Israelkritik“, es gibt Anti-US-Ressentiments, und es gibt eine unklare Angst vor der jüdischen Weltverschwörung, und viele andere seltsame Auswüchse. Ich finde, es lohnt sich, sie auseinanderzuhalten und ihre ideologischen Grundlagen genauer zu definieren, als sie alle in den Riesenpott Antisemitismus zu schmeißen.

Wenn es etwas gibt, das ich nicht leiden kann, dann ist es das leichtsinnige Rumwerfen mit schweren Begriffen wie Nazi, Rassist, Antisemit, die man sich endlos gegenseitig um die Ohren schlagen kann, ohne daß man argumentativ auch nur einen Schritt weitergekommen ist. Und ebensowenig kann ich es leiden, wenn mir die „wohlmeinenden Israelkritiker“ unterstellen, ich hätte sie als Antisemiten bezeichnet, noch ehe ich den Mund aufgemacht habe. Ich habe meines Wissens die Antisemitismuskeule, die berüchtigte, noch nie eingesetzt und sehe sie auch wesentlich seltener in Gebrauch, als ihre Bekämpfer behaupten.

Übrigens habe ich noch nie begriffen, was Ihr eigentlich mit Antideutschen meint, und ich bin nicht sicher, daß ich wissen will, was damit gemeint ist 🙂

Mir sind diese ganzen innerdeutschen Häkligkeiten ferner als der Mond und ich nehme ausdrücklich nicht den geringsten Anteil daran. Ich möchte mich von keiner Seite vereinnahmen lassen, und ich glaube auch nicht, daß mich jemand vereinnahmen kann.

Und Yoram, ich nehme Dir übel, daß Du mich in eine Diskussion verwickelt hast, mit der ich nichts zu tun habe und an der ich auch kein Interesse habe. Daß Du innerblogosphärische Konflikte unheimlich ernstnimmst, heißt noch lange nicht, daß ich es auch tun muß.

65. Joram - Mai 25, 2009, 9:33

@Lila

PI ist eine von den meisten „angeclickten“ deutschsprächigen Webseiten. Nur kaum jemand will sich dazu bekennen sie besucht zu haben. Das erinnert mich an die Beliebtheit der pornographischen Webinhalten in den islamischen Ländern (wenigsten nach der Googlestatistik). Kaum spricht man dort darüber und „genießt“ die Inhalte heimlich. Ergebnis ist gleich.
Verlogenheit.
Ich frage mich auch manchmal, wass ist so rassistisch dabei zu schreiben, dass in Hannover innerhalb von zwei Wochen zwei muslimische Frauen (eine aus Kosovo und eine aus Tschetschenien) von ihren Ex-Ehemännern wegen der verletzten Ehre getötet wurden?
In der hannoverschen Tageszeitung gab es größe Artikel darüber und die Kulturkreis der Mörder wurde ausdrücklich erwähnt. Ist das auch rassistisch?
Dass die Kommentare zu solchen Artikeln dann an die Volksverhetzung vorbei schrammen, ist eine ganz andere Geschichte. Aber das hat mit den Lesern von PI und deren Gesinnung zu tun und nicht mit den Artikeln die dort verlinkt oder publiziert werden.
Übrigens, man muss die Kommentare nicht lesen. Und wenn man sie liest und man doch sich darüber aufregt, dann tut man was falsches.
Die Kommentare von Hagalil sind auch manchmal grenzwertig. Und? Soll man jetzt Hagalil meiden weil dort Uri Avnery´s schockierende Artikeln zu lesen gibt und auch dort Guy mit Serdal ihr Unwesen treiben?

66. Yoram - Mai 25, 2009, 12:26

Lila, es tut mir aufrichtig leid, das ich Dich und Deine Website in eine Diskussion verwickelt habe du Du nicht wolltest. Weitere Kommentare erspare ich Dir, weil sie eigentlich nur weiteres “ Öl ins Feuer gießen“ wären — und mehrheitlich an/gegen andere Kommentatoren gerichtet wären.

Abschließend (meinerseits) nur noch so viel: meiner Meinung nach gibt es die »Blogosphäre« nicht, da dies voraussetzen würde, das sie in sich geschlossen und unabhängig ist. Diese »Online«-Welt ist mitnichten unabhängig; im einfachsten Fall ist sie ein Spiegel und im besten/schlimmsten Fall ist Sie die Erweiterung der »realen« Welt …
… ändert aber natürlich nichts daran, das dies hier Dein »virtuelles« Wohnzimmer ist.

Also: Macht’s gut und vielen Dank für den Fisch.

67. CK - Mai 25, 2009, 14:06

@Manfred: Ob Silvana Koch-Mehrin so liberal ist, sei in der Tat mal dahingestellt, aber sieh Dir doch das Niveau der Kommentare auf PI an. Beispiel: „Sehr gut, sehr gut, das sollten wir auch machen. Jeder Deutsche und jede Deutsche die einen Muselmanen heiratet verliert die deutsche Staatsbürgerschaft und wird ausgewiesen.“ Eklig!

Stefan Herre selbst scheint mir gar nicht mal so ein übler Kerl zu sein, aber er muss sich fragen lassen wieso er sowas zulässt. Bei uns im Blog würde sowas jedenfalls rigoros gelöscht werden. Als Blogbetreiber ist man auch für Kommentare der Gäste VERANTWORTLICH!!! (Sogar juristisch, moralisch sowieso.)

@Joram: Und ja, ich klicke PI oft auch aus reiner Neugierde an, ich geb’s zu.

@Lila: Sehr guter Beitrag! Bzgl. Antideutsch: http://antifaessen.blogsport.de/images/Antideutsch.pdf

@Topic: Bzgl. Ken Loach: „Während des Wahlkampfs um die französische Präsidentschaft 2007 unterstützte Loach Olivier Besancenot, den Kandidaten der trotzkistischen Ligue Communiste Révolutionnaire (LCR, Revolutionär-Kommunistischer Bund).“ (Quelle: Wicky) Wer diesen antikapitalistischen und antizionistischen Milchbubi-Demagogen ernsthaft als Kandidaten für so einen wichtigen Posten unterstützt, ist ohnehin bekloppt und nicht der Rede wert.

68. willow - Mai 25, 2009, 18:34

Übrigens habe ich noch nie begriffen, was Ihr eigentlich mit Antideutschen meint, und ich bin nicht sicher, daß ich wissen will, was damit gemeint ist

Mit „antideutsch“ werden heutzutage keineswegs die MenschInnen der „Nie wieder Deutschland“ oder auch „Deutschland verrecke“ Fraktion bezeichnet, ganz im Gegenteil! Mit dieser Keule wird seltsamerweise auf (im weitesten Sinne) Linke losgegangen, die sich (im weitesten Sinne) *nicht* israelfeindlich oder gar israelfreundlich äußern – insbesondere, wenn sie zwar (im weitesten Sinne) Links sind, aber Deutschland nicht grundsätzlich und in jeder Form ablehnen. Iss schon komisch…

Übrigens finde ich es putzig, daß man sich nach Ansicht Einiger hier schon durch das Lesen der Bildzeitung als Nazi outet… und erst Recht als CDU oder FDP-Wähler. Irgendwie sollte an den Schulen wohl intensiver erläutert werden, was es mit „Demokratie“ und „Meinungsfreiheit“ auf sich hat – es sei denn, wir haben schon wieder die Meinungsfreiheit der DDR „Jeder kann frei seine Meinung äußern – solange sie der offiziellen Parteilinie entspricht!“. Und wenn PI als „rassistisch“ und „rechts“ abgekanzelt wird wegen der dort nicht gelöschten grenzwertigen Kommentare – dann müssen Spiegel und Zeit regelrecht faschistische Blätter sein, betrachtet man die *veröffentlichten* (!) Kommentare zu „Israelthemen“…

69. Malte S. Sembten - Mai 25, 2009, 19:41

>>64. Lila – Mai 25, 2009, 5:57
Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung, was in D. vorgeht, merke ich gerade. Wer ist denn die FDP-Spitzenkandidatin?<<

Gemeint ist Silvana Koch-Mehrin, aber die ist nur die FDP-Spitzenkandidatin bei der anstehenden Europawahl. Der eigentliche FDP-Spitzenkandidat ist seit Jahren Guido Westerwelle. Laut aktuellen Umfragen hat er gute Chancen auf den Posten des nächsten deutschen Außenministers.
Durch große Israel-Freundlichkeit ist die FDP bisher nicht aufgefallen.

70. Lila - Mai 25, 2009, 19:46

Na, da bin ich ja beruhigt. Westerwelle ist auch mir ein Begriff.

Israel-Freundlichkeit ist für mich kein Kriterium, Fairness reicht schon.

71. lalibertine - Mai 25, 2009, 20:19

Bei den kleinen grünen Fußbällen erfährt man mehr über PI und ihre Kooperation mit den Antisemiten von Pro Köln.
http://littlegreenfootballs.com/article/33479_How_Do_You_Say_Liar_in_German

Ich lese PI übrigens regelmäßig. Fällt unter Feindaufklärung.

Wie gesagt: Ich wurde von denen auch schon mal beklatscht. Kein Grund graue Haare zu kriegen.

Ich bin weder antideutsch noch links. Aber für bestimmte Leute sind alle links, die nicht mit einem Haufen bierseliger Rechtsextremer gegen das Errichten von Moscheen demonstrieren wollen. *grusel*

@Willow: Irgendwie verstehe ich Deinen Kommentar jetzt nicht. Du bist für Meinungfreiheit, bist aber dagegen, dass ich meine Meinung frei äußere? *confused*
Du weißt aber schon, dass das Recht der Meinungsfreiheit sich gegen den Staat richtet, sprich es dem Staat untersagt wird, seine Bürger für ihre Meinung abzustrafen. Was Du willst, ist das niemand Kritik an Dingen übt, die gut findest. Das ist verständlich. Mit Meinungsfreiheit hat es aber nix zu tun. Aber das weißt Du glaube ich auch, oder? 😉

72. Joram - Mai 25, 2009, 20:34

@Willow

„Und wenn PI als “rassistisch” und “rechts” abgekanzelt wird wegen der dort nicht gelöschten grenzwertigen Kommentare – dann müssen Spiegel und Zeit regelrecht faschistische Blätter sein, betrachtet man die *veröffentlichten* (!) Kommentare zu “Israelthemen”…“

das stimmt, diese Gagas, die sich im Kommentarbereich bei der SPON, WELT und ZEIT tummeln machen mich sprachlos.
Man denkt, dass die Mehrheit der Daitschen meschugge geworden ist. Natürlich das stimmt nicht. Nicht jeder Deutscher ist israelfeindlich/Hamasfreundlich und fühlt sich dabei innerlich genötigt seine Meinung bei SPON oder ZEIT kundtun.

Allerdings bin ich von Kommentaren bei Hagalil ebenfalls schockiert, wenn ich die Politik des dortigen Admins sehe.
Serdal und Guy Bollag genießen volle Narrenfreiheit, Du bist als Antisemit bzw. Islamophob von irgendwelchen Dummköpfen beschimpft. Die Polemik mit Serdal wird von Admin als „rassistische Hetze“ gecancelt. Ich schaue mir dieses Zirkus nicht mehr an. Schade um meine Nerven. Ich warte nur dass sich Herr Parsa zu den beiden Clowns Serdal und Guy gesellt. Dann haben wie eine Clownstrojka bei Hagalil.

73. Parsa Kakashanian - Mai 25, 2009, 20:39

Der Blog von diesem Manfred spricht Bände. Hier zeigt sich tatsächlich, dass die Rassisten versuchen im Fahrwasser der Islamkritik wieder hoffähig zu werden. Besonders eklig, wenn sie das ganze mit einer Solidarität mit Israel garnieren. Aber gut, auch hier gilt: niemand kann sich aussuchen, wer mit einem solidarisch ist. Armes Israel.

Unseren antideutschen Freunden sei nur geraten sich im Sinne der Ideologiekritik von diesen rechten *Froinden* abzugrenzen. Der Feind meines Feindes ist eben nicht mein Freund.

74. Lila - Mai 25, 2009, 20:47

Besen, Besen sei´s gewesen. Ich bitte darum.

75. Joram - Mai 25, 2009, 20:49

@parsa

G´tt sein Dank, Sie sind ein wahres Israel Freund. Ohne Sie würde Israel schon längst untergehen.

76. Lila - Mai 25, 2009, 20:52

In die Ecke, Besen!!!

77. Malte S. Sembten - Mai 25, 2009, 21:00

>>70. Lila – Mai 25, 2009, 19:46
Na, da bin ich ja beruhigt. Westerwelle ist auch mir ein Begriff.

Israel-Freundlichkeit ist für mich kein Kriterium, Fairness reicht schon.<<

Stimmt. Mehr als Fairness gegenüber Israel darf man objektiv nicht verlangen. Diesbezüglich kann ich die FDP derzeit nicht einschätzen (Jamal-"Heute-sind-wir-alle-Hamas"-Karsli ist ja nicht mehr in der FDP). Ich fürchte aber, Fairness gegenüber Israel (vor allem, wenn es nicht nur Worte, sondern Taten braucht) hängt bei der FDP zu weiten Teilen von Außenhandelskriterien ab.

78. Lila - Mai 25, 2009, 21:04

Ich weiß es nicht, ich kenne die FDP nicht. Und Faineß ist keine Minimal-, es ist eine Maximalforderung. Finde ich. Vielleicht hab ich einen zu emphatischen Fairneßbegriff.

79. Parsa Kakashanian - Mai 25, 2009, 21:08

@ Joram

Nee, bitte nicht soviel Verantwortung. Ich allein werde den islamistischen Horden nie und nimmer standhalten können… Der Allmächtige flüstert mir gerade, Sie wären der Retter Israels!

@ Lila

Bibi Blocksberg?

80. Parsa Kakashanian - Mai 25, 2009, 21:12

Die Vorgängerorganisation der FDP – die Deutsche Demokratische Partei – wurde in der Weimarer Republik übrigens als „Judenpartei“ diffamiert. Also bitte ich um ein bisken mehr Verständnis für die Freien Demokraten. Ich mag sie ja auch nicht, aber ohne sie würde mir was fehlen. Meine ganzen schwulen Freunde hätten dann ihr politisches Biotop verloren…

81. Lila - Mai 25, 2009, 22:07

79. Disney 😀

82. Lila - Mai 25, 2009, 22:19

Und was die FDP angeht: ich kann nicht sagen, daß ich sie nicht mag. Vielleicht ist mir ihre heutige Ausprägung zu sehr auf Wirtschaft beschränkt – aber die klassischen liberalen Tugenden wie individuelle Verantwortung, Zivilcourage, soziale Beweglichkeit und Toleranz bewundere ich. Inwieweit dieser Wertekern in der Partei heute eine Rolle spielt (fast hätte ich „zum Tragen kommt“ geschrieben – nen Shneqel ins Phrasenschwein 🙂 ), kann ich nicht beurteilen. Aber die Partei ist nicht so wichtig.

Je älter ich werde, desto schwerer kann ich verstehen, wie jemand ein Parteiprogramm unterschreiben kann. Ich habe wechselnd große Schnittmengen mit fast allen demokratischen Parteien, und auch wo ich sie nicht habe, kann ich ihre Argumente oft einsehen. Das muß die elende Altersweisheit sein, wenn man erkennt, daß auch auf der anderen Seite des Zauns Menschen leben, die das Beste wollen. Na ja, oder die Zäune verschieben sich. Ich war noch nie ein Gruppenmensch, aber jetzt bin ich es noch weniger.

Und darum beurteile ich Menschen nicht nach ihrer Parteizugehörigkeit, weder hier noch in Deutschland. Mir ist ein feiner Mensch einer Partei auf der anderen Seite des Spektrums lieber als ein fieser Möpp mit ähnlichen Ansichten wie ich. (Was verstehe ich unter einem feinen Menschen? Klug, integer, redlich, sieht mehrere Seiten eines Problems, entscheidet sachbezogen, läßt sich nicht unter Druck setzen, hält sein Wort und verspricht nichts, was er nicht halten kann. Sucht keinen Konflikt, aber scheut ihn auch nicht, wenn er unausweichlich ist. Parteizugehörigkeit: minor point.)

83. grenzgaenge - Mai 25, 2009, 22:20

@lila: ich muss dir mal was sagen: ich bewundere dich. wirklich. ganz ohne zynismus. ich bewundere deine geduld nicht nur kommentare zu veroeffentlichen. sondern auch noch darauf einzugehen. das ist wirklich eine spitzenleistung. respekt !

84. CK - Mai 25, 2009, 22:24

@Yoram: Nur eins noch, auch wenn Lila sicher die Schnauze bereits voll von so Debatten hat: Ich stimme Broder mit dem Satz vollkommen zu. Es ist an erster Stelle die Pflicht der Einwanderer die hiesige Sprache zu lernen, nicht umgekehrt. Die Araber haben also dänisch in diesem Fall zu lernen. Von mir aus kann gerne jede Fremdsprache der Welt als freiwillige Wahl-Option in Schulen angeboten werden (wobei das nicht unbedingt dann steuerfinanzierte Staatsschulen sein müssen, weil ich keinen öffentlichen Sinn darin sähe, wenn die Einheimischen arabisch lernen, jedenfalls nicht in Dänemark oder Deutschland, Israel wäre ne andere Sache und da ist ja eh m.W. bereits so), aber NICHT als Zwang. In Dänemark ist dänisch die Landessprache.

85. Lila - Mai 25, 2009, 22:24

Dann sag mir mal, was ein Shneqel ist. Kleiner Check für Israel-Kundige 🙂

Du weißt es bestimmt.

86. Lila - Mai 25, 2009, 22:46

Broder formuliert genauso provokant und überspitzt, wenn er über Israel spricht. Das ist sein Stil, manchmal glaube ich, da kommt er gar nicht raus. Ich finde seine Metaphern mal spritzig, mal geschmacklos, mal oszillierend zwischen beidem. Auf die Dauer schwer zu lesen, weswegen ich ihn in kleinen Dosen genieße. Und, wie ich immer sage: er klingt oft so erbittert oder griesgrämig, daß ich sofort den Drang verspüre, ihm mittels Tasse Kaffee und einem Bütterken die Laune aufzuhellen. Ich nehme mal an, daß er die pessimistische, zynische Weltsicht nur zum Schreiben pflegt.

Und was Arabisch in Dänemark angeht: da stimme ich mit CK überein. Ehrlich gesagt gibt es bestimmt Sprachen, die in Dänemark gelehrt werden sollten, bevor Arabisch dran ist. Vielleicht habe ich Fräulein Smilla zu ernst genommen, aber wie wäre es mit Inuit? Wäre Dänemark konsequent zweisprachig, Dänisch und Inuit, nicht mal eine Option? Israel ist fast durchgehend viersprachig. Meine Kinder lernen Arabisch, womit ich sehr zufrieden bin. Mir tut es immer leid, daß ich es nicht kann, aber vielleicht lerne ich es ja noch.

Aber in Dänemark? Als Option schön und gut, aber erste Priorität sollte sein, daß die Araber in Dänemark dänisch lernen. Ich hab ja auch Ivrit gelernt, das müßte ja zu schaffen sein.

Wenn ich höre, daß es in Deutschland Hauptschulen gibt, an denen Kinder ausgelacht werden, wenn sie Deutsch sprechen, gefällt mir das nicht. Aus allen möglichen Gründen – man soll überhaupt niemanden auslachen, Wissen ist besser als Nichtwissen. Und ich finde auch, es ist ja wohl kaum eine brutale, unerfüllbare Forderung, wenn man von Einwanderern fordert, die Sprache des neuen Lands zu lernen. Sprache ist Identität. Und ich spreche aus Erfahrung – es ist alles andere als einfach, tagein tagaus mit drei Sprachen zu jonglieren, von denen zwei nicht meine Muttersprache sind.

Wenn ich kein Ivrit könnte, dann wäre ich mental hier nie angekommen. Ich kenne russische Alt-Neueinwanderer, die in einem russischen Ghetto leben, alte Jemenitinnen, denen die Enkelkinder übersetzen müssen. Sie tun mir leid. Das ist kein Grund zum Stolz, das ist traurig.

Ich weiß über die Geschichte weiter nichts, aber kann mir jemand sagen, was zuerst war: eine Forderung arabischsprechender Einwanderer nach so einer Regelung, oder der Wunsch der Dänen selbst danach?

87. Yoram - Mai 25, 2009, 23:13

@Lila: Auch wenn ich sagte das ich weg sei … Shneqel = 2-Sheqel Münze?

@CK: Lass uns entweder aufhören oder woanders weiter diskutieren … Vorschläge? Bei Dir? Bei John Doe?

88. Yoram - Mai 25, 2009, 23:34

Es ging um die zweite Fremdsprache — zusätzlich:

»[…] Nach Angaben des Bürgermeisteramts sprechen zehn Prozent aller Schüler der dänischen Hauptstadt Arabisch als Muttersprache. Ab dem kommenden Schuljahr soll in Kopenhagen zudem auch Spanisch neben Deutsch und Französisch als zweite Fremdsprache unterrichtet werden.«

[Quelle: GoogleNews/AFP]

… und je nach Angebot kann man in Deutschland z.B. als zweite Fremdsprache Russisch, Italienisch, Spanisch oder auch Arabisch oder Türkisch wählen.

Aber: mir ging es um den Satz von Broder. Nur so als Erinnerung: Alkoholismus ist eine Krankheit — und mit seinem Satz verglich er die Arabisch sprechende Minderheit mit einer Krankheit; zusätzlich ist im Islam der Alkohol absolut verboten, das noch dazu.

89. Malte S. Sembten - Mai 26, 2009, 0:19

>>85. Lila – Mai 25, 2009, 22:24
Dann sag mir mal, was ein Shneqel ist. Kleiner Check für Israel-Kundige.<<

Ich rate mal: klingt wie "Schekel".

Gegenfrage: Was ist "soziale Beweglichkeit" (# 82)? Da könnte ich auch nur raten.

90. Malte S. Sembten - Mai 26, 2009, 0:37

Ach ja: Ich würde sehr gern Arabisch beherrschen. Aber leider kann ich noch nicht einmal Französisch. Außer Französisch wüsste ich so einige Fremdsprachen, die ich Arabisch als zweite Fremdsprache (nach Englisch) vorziehen würde. Vor allem lerne ich ja eine Fremdsprache, um mich im Ausland verständigen und fremdsprachige Literatur im Original lesen zu können.
Die Dänen hingegen sollen Arabisch lernen, um in ihrem eigenen Land in einer fremden Sprache kommunizieren zu können. Das ist das Perverse daran. Broders Vergleich ist spaßig, aber nicht pointiert, denn er trifft den perversen Kern der Sache nicht recht.

91. Malte S. Sembten - Mai 26, 2009, 0:41

>> 84. CK – Mai 25, 2009, 22:24
Es ist an erster Stelle die Pflicht der Einwanderer die hiesige Sprache zu lernen, nicht umgekehrt. Die Araber haben also Dänisch in diesem Fall zu lernen.<<

Ich würde sehr gern Arabisch beherrschen. Aber leider kann ich noch nicht einmal Französisch. Außer Französisch wüsste ich so einige Fremdsprachen, die ich Arabisch als zweite Fremdsprache (nach Englisch) vorziehen würde. Vor allem lerne ich ja eine Fremdsprache, um mich im Ausland verständigen und fremdsprachige Literatur im Original lesen zu können.
Die Dänen hingegen sollen Arabisch lernen, um in ihrem eigenen Land in einer fremden Sprache kommunizieren zu können. Das ist das Perverse daran. Broders Vergleich ist spaßig, aber nicht pointiert, denn er trifft den perversen Kern der Sache nicht recht.

92. Parsa Kakashanian - Mai 26, 2009, 1:07

Solche weltfremden Vorschläge kommen meist von übermotivierten Gutmenschen – so gut wie nie aus dem Kreise der „Migranten“ selbst, die meist fortschrittlicher sind, als der „einheimische“ Normalbürger annehmen möchte.

In Deutschland gab’s ja auch mal die abstruse Forderung, die armen „Migranten“kinder doch nicht mit der Schwernissen deutscher Geschichte zu belästigen, schließlich haben ja ihre Vorfahren auch nicht den Holocaust verbrochen.

93. Manfred - Mai 26, 2009, 1:42

@ Parsa Gagashanian:

Zu faul, mehr als drei Zeilen zu lesen, keine Ahnung, jede Menge Meinung, und die auch noch mit Vorurteilen betoniert – Denken könnte ja zu beunruhigenden Ergebnissen führen. Typen wie dich kann ich wirklich leiden.

94. Lila - Mai 26, 2009, 5:59

Der Shneqel: ja, eine Abkürzung für „shnei shqalim“ oder umgangssprachlich „shnei sheqel“, also die neue 2-Sheqel-Münze. Sie ist erstaunlich gut entworfen, mit einem Granatapfel auf der Rückseite.

Erinnert irgendwie an alte Sheqel-Münzen, aus der Zeit des jüdischen Aufstands gegen Rom.

95. Heimo - Mai 26, 2009, 7:38

habe auch noch nie von PI gehört, obwohl in Deutschland lebend – dann kann sie wohl auch nicht so wichtig sein – ich dachte immer PI wäre die Zahl des Kreises, obwohl ich mich an die Kommastellen hinter der 3 auch nicht mehr so genau erinnern kann –
aber nach Lektüre dieses Stürmchens im Wasserglas mit all den widersprüchlichen Infos über Pi , bin ich auch neugierig geworden PI mal zu begutachten um mir mein subjektives Urteil zu bilden – (vielleicht erfahr ich ja auch den Rest der Zahl hinter dem Komma) – böswillig könnte man ja geschickt gesetzte Werbung vermuten.

Von Loach hatte ich mal 1970 in London in a small cinema den Film ‚Kes‘ gesehen. Er war schön, sozialkritisch & ein wenig bedrückend – die Sehnsucht nach Freiheit verkörpert in Kes dem Falken, der einem kleinen Jungen aus dem Vorstadt-Arbeiter-Milieu Lichtstrahl ist, wird brutal zerstört durch eben das Milieu aus dem der Junge ein Fenster aufstossen will – soweit der Film, den ich damals auch gut fand..
Loach hat sich später wohl verrannt in seinem sozialkritischen Kontext, in dem er in extrem-linker Utopie dem in diesen Kreisen üblichen Schwarz-Weiß-Bild von Gut & Böse verfallen ist & in diesem Fall nur die Palästinenser als die unterdrückten Indianer wahrnimmt .

Diese Loaches gibt es auch vereinzelt in meinem Freundes-Bekanntenkreis, die mich heftig angehen, wenn ich mich pro-israelisch äußere – meist stelle ich fest daß sie relativ uninformiert sind, aber schon unendlich viele Informationen in sich aufgesogen haben, die Israel als Apartheid-Regime schlimmster Sorte darstellt, das wohl nur im Sinn haben palästinensische Frauen & Kinder zu ermorden & jede detaillierter information meinerseits als rechte Propaganda abtun – nur wenige sind empfänglich für Details & weitere Information – kaum jemand weiß um die Vertreibung von Juden aus den arabischen Ländern, um den tiefen Anitsemitismus in islamischen Ländern, der einem Friedensprozess keine Chance je geben kann, wenn nicht seine Wurzeln offengelegt & ausgerissen werden können – also so eine Art humanistischer ‚Aufklärung‘, die wohl in diesen Ländern bislang noch nicht stattgefunden hat – allerdings habe ich auch schon erlebt, daß Freunde nach einigem Disput, von ihrer ursprünglichen vorbehaltlichen Meinung abgewichen sind & begannen auch die andere Seite zu sehen – ‚the worst case‘ war eine Freundin bei der ich ein palästinensischen Pamphlet liegen sah – ich schaute mir das an – den Textinhalt weiß ich nicht mehr genau, aber es zeigte 2 Bilder (Fotos) – wie Palästina aussah in der Zeit vor 48 – ein blühendes fruchtbares Land – dann wie Palästina-Israel heute aussieht – das Foto zeigte eine Wüste. – Jeder mit einem Mindestmaß an Information hätte diese absurde Verzerrung sofort erkennen müssen – sie hingegen nicht – ich holte dann etwas aus & erzählte über die Entstehung Israels, das britische Mandat, den verwirklichten Plan aller arabischer Nachbarländer zu versuchen, die Juden ins Meer zu schmeißen – sie meinte dann; „so genau wollte ich das auch nicht wissen“ – ihr un-diskutables, un-diskutierbares Vorurteil trägt sie noch immer in ihrer kleinen Handtasche mit sich rum –
das Urteil steht fest, aber man will keine Details..

96. CK - Mai 26, 2009, 8:22

@Malte: So isses.

@Yoram: Na, wenn das so ist mit der Schule, ist ja alles okay. Das ging aber aus dem verlinkten, französischen Text so nicht heraus, womit er und ich wohl beide darauf hereingefallen sind.

Auf Deine Interpretation mit dem Alkohol wäre ich so im Leben nicht gekommen. Vlt. weil ich selber den Begriff „Alki“ oft im spassigen Sinne benutze. Also ich bin mir fast sicher, dass Broder den Islam NICHT bösartigerweise als Krankheit darstellen wollte. Man kann auch überempfindlich reagieren und überall gleich Xenophobie wittern.

Für mich ist das Thema nun beendet, falls Du aber nochmal allg. über die Achse des Guten und Deine Probleme mit ihr reden willst, schick mir einfach ne Mail an meine Spamadresse chrklein(at)gmx.net und ich antworte Dir von meiner wirklichen Adresse zurück.

97. Malte S. Sembten - Mai 26, 2009, 12:11

@ Lila:

mein Posting #90 könnte eigentlich gelöscht werden, weil identisch mit #91 von mir. Das Doppelposting kam zustande, weil meine Kommentare zu diesem Zeitpunkt nicht im Kommentarbereich erschienen. Auch Yorams Kommentare ##87/89 konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sehen.

98. Malte S. Sembten - Mai 26, 2009, 12:15

Aua … #97 sollte ebenfalls gelöscht werden, sorry. Ich stellte fest, dass er an „Lisa“ gerichtet ist und versuchte ihn aufzuhalten, was nicht gelang, wie ich nun sehe.

Ich verwechsle ständig Lila mit Lisa, weil „Lizas Welt“ (ja, mit „z“) einer meiner Lieblings-„Anti-Anti-Zionisten-Blogs“ ist.

99. willow - Mai 26, 2009, 13:00

@Lalibertine

Natürlich, Meinungsfreiheit „betrifft“ in erster Linie der Staat. Aber wenn z.B. der gesellschaftliche Druck so stark ist, daß man sich vom Springerverlag „distanzieren“ muß, entsprechende Publikationen nur heimlich konsumieren darf, oder eben „zur Feindbeobachtung“, dann läuft irgendetwas falsch.

100. lalibertine - Mai 26, 2009, 20:30

@willow: Du bildest Dir da was ein. Sei froh, dass Du lesen kannst was Du willst. Nicht alle Menschen auf der Welt können das von sich behaupten. Man sollte solche Zustände nicht herbeireden.

101. grenzgaenge - Mai 26, 2009, 22:11

zu springer verlag: ich bekenne mich ganz offen dazu ein abo fuer die zeitung „die welt“ zu haben 🙂

102. grenzgaenge - Mai 26, 2009, 22:12

ansonsten muss ich gestehen das ich nicht alle kommentare gelesen habe. irgendwie fehlt mir die noetige geduld und ich habe mir heute schon die finger in meinem blogg wundgeschrieben. zu einem anderen thema. schawuot.

103. Rika - Mai 27, 2009, 11:29

Pst… nicht weitersagen, bitte!
Ich lese heimlich in Wartezimmern und wenn keiner guckt das „Goldene Blatt“ und muss sagen, dass das meinen Horizont ganz ungemein erweitert, hätte ich ansonsten doch gar keine Ahnung, was sich bei den wirklich Wichtigen in der Gesellschaft so tut, bei alten Adligen und neuen Reichen, bei Hinz und Kunz und Hans und Franz! Dumm nur, dass die Gebildeten das für die absolute Unbildung halten, ich aber doch so gerne zu den Gebildeten gehören möchte und deshalb das Goldene eben nur ganz, ganz heimlich lesen kann. Mit der deutschen Bild(ungs)zeitung geht es mir ganz ähnlich…
Ist wirklich ein Problem!
Und pfui, wie kann man nur einen Blog wie PI lesen, da könnte ich ja gleich bei den Rechten anheuern, gell?
Nein, so läuft das eben nicht und darf es auch nicht laufen!

Wir führen eine Debatte um Rechts und Links ohne eine genaue Kenntnis oder Vorstellung darüber, was denn eigentlich „die Mitte“ ist, von der aus man die Angaben in die jeweiligen Richtungen beurteilen könnte, welche Werte und Normen, ethische Grundsätze und Prinzipien sind für die Mehrheit der Bevölkerung auf der Basis des GG verbindlich, welches Wirtschaftssystem haben wir vor Augen und an welchem Menschenbild orientieren wir uns eigentlich?
Wir sind gerade in einem Prozess der Neu- oder Umorientierung, die alten Zuweisungen stimmen noch aber gleichzeitig nicht mehr, weil andere Faktoren ins Spiel gekommen sind, die es so vor 50 – 60 Jahren noch nicht zu bedenken gab im Deutschland der Nachkriegszeit. Die Bevölkerungsstruktur macht einen dramatischen Wandel durch, da taugen die alten Zuordnungen nicht mehr oder sind unzureichend.
Bei vielen Auseinandersetzungen der letzten Zeit stelle ich mit zunehmender Irritation fest, dass Übergänge fließend sind, es eben keine klaren Festlegungen und Grenzen gibt, dass sowohl bei Rechten wie bei Linken Positionen anzutreffen sind, die meinem Demokratieverständnis ziemlich widersprechen – und zunehmend linke Faschisten mit Wonne und Gebrüll auf die vermeintlichen und/oder tatsächlichen Rechten dreinschlagen, dass es nur so knallt …

Ich stimme mit Willow darin überein, dass zwar Meinungsfreiheit in erster Linie ein Grundrecht ist, das von den Verfassungen demokratischer Staaten garantiert wird, aber in der Praxis durch die unbegrenzte Möglichkeit der Meinungsäußerung immer wieder von Gruppen missbraucht wird, um einerseits Menschen zu diskreditieren, die andere Meinungen vertreten oder um für die eigene, nicht mit der Mehrheitsmeinung übereinstimmende Überzeugung mit Macht Gehör und Akzeptanz einzufordern.

Und wenn Meinungsfreiheit nicht zu einem Totschlagargument verkommen soll, müssen wir neu lernen und hören welche „Meinungen“ im Land kursieren und uns mit ihnen auseinandersetzen OHNE sie in die berühmten Ecken zu stellen oder in die (passenden???) Schubladen zusortieren.

104. Parsa Kakashanian - Mai 27, 2009, 20:08

@ Rika

Du darfst natürlich PI lesen, dich auch dazu bekennen. Meinetwegen kannst Du auch die Junge Freiheit lesen…ohne die jetzt mit PI gleichzusetzen. Etwas lesen heisst ja noch nicht, etwas auch meinungstechnisch zu goûtieren.

Daran dass PI – auch jenseits irgendwelcher rechts-links-Debatten – rassistische und kulturalistische Ressentiments bedient, ändert dies allerdings nichts. Es gibt auch in Deutschland einen demokratischen Konsens, der von der Öffentlichkeit auch stetig überprüft wird. Wenn ein Politiker einer im Bundestag vertretenen Partei die auf PI vertretenen Sichten (jedenfalls einen großen Teil davon) sich zu eigen machen würde, dann wäre seine Karriere beendet. Eine Haiderpartei gibt es in Deutschland noch nicht. Und ich fände es auch gut, wenn dies so bleiben würde – und man jenseits aller Diffamierungen Andersdenkender auch weiter differenzieren möge zwischen sinnvoller und konstruktiver Islamkritik und Rassimus.

@ Manfred

Ihr Blog bedient rassistische Ressentiments. Sie schreiben zum Parteiwechsel der Berliner Abgeordneten Canan Bayram:

„Was lernen wir daraus? Dass in absehbarer Zeit jede Bundes- oder Landesregierung, zu deren parlamentarischer Mehrheit türkischstämmige Abgeordnete gehören (und das werden in Zukunft immer mehr werden), eine Regierung auf Abruf sein wird, weil die Loyalität solcher Abgeordneter weder ihrer Partei noch unserem Land gilt.“

Ersetzen Sie mal „türkischstämmig“ (als ob es irgendwas zur Sache täte, welcher Herkunft diese Abgeordnete ist!) durch jüdisch oder afrikanisch. Sie bedienen rassistische Ressentiments. Das ist ekelhaft.

105. Rika - Mai 27, 2009, 21:51

„Sie bedienen rassistische Ressentiments. Das ist ekelhaft.“

Es ist doch wirklich gut, wenn es jemanden gibt, der die Zurodnung Rassist – Nichtrassist perfekt beherrscht.
Es macht das Leben so unkompliziert einfach, herrlich schwarz und weiß, dann weiß man wer gut und wer böse ist …

DANKE, dass du, Parsa Kakashanian hier die ehrenvolle Aufgabe übernommen hast…

Lila, entschuldige bitte, dass ich mich damit in deine Angelegenheiten einmische … hach, ich kann es einfach nicht lassen!

106. Lila - Mai 27, 2009, 23:03

Nein nein, das ist schon okay. Aber ich schließe diesen Fred jetzt, er ist schon längst völlig vom Thema abgekommen, und am liebsten würde ich einfach einen Teil der Kommentare löschen. Das wird ja unlesbar.

107. Manfred - Mai 28, 2009, 20:27

@ Parsa Gackershanian:

Danke, dass Sie die Richtigkeit meines Kommentars Nr. 93 bestätigen. Das wäre aber doch nicht nötig gewesen!

108. Parsa Kakashanian - Mai 29, 2009, 20:56

@ Manfred

Ihr unterschwelliger Rassismus gehört gebrandmarkt.

109. willow - Mai 29, 2009, 22:32

@Parsa:

Natürlich ist der Islam eine Rasse…. natürlich. Völlig klar. Genauso wie Katholizismus, Scientologyismus, Nationalsozialismus, Stalinismus und Maoismus. Alle, die sich dagegen auch nur ansatzweise kritisch äußern sind (mindestens!) unterschwellige Rassisten!

PS: Haben sie tatsächlich „gebrandmarkt“ gesagt? Naja, LTI scheint bei allen Anhängern totalitärer Systemen angesagt…

110. Parsa Kakashanian - Mai 30, 2009, 9:48

@ Willow

Lesen bildet. Manfred sprach davon, dass „türkischstämmige“ Abgeordnete per se keine Loyalität zu Deutschland hätten. Erstens ist dies absurd, und zweitens wird hier von der ethnischen Herkunft auf eine bestimmte politische Einstellung geschlossen – und dieses Argumentationsmuster ist in der Tat rassistisch. Es erzeugt zudem Ressentiments.

Aber statt dies erkennen zu wollen, verteidigen Sie es auch noch. Die Islam-Kritik integriert die ganz normalen Rassisten und Hetzer. Bravo!

111. Lila - Mai 30, 2009, 11:24

Wie wäre es, wenn Ihr das bei Manfred diskutiert? Mir ist nicht bewußt, daß es in meinem Blog irgendwo um türkischstämmige Abgeordnete des Bundestags geht.

Parsa, Du tummelst Dich in vielen Blogs, die Dir gegen den Strich gehen. Du kannst mich gern unter die ganz normalen Rassisten und Hetzer subsummieren, gegen die Du so gern ankämpfst. Deine Art, jedes Thema in die von Dir gewünschte Richtung zu ziehen, gefällt mir nicht, und Deine Polemik noch weniger.

Wie wäre es, wenn Du Deinen eigenen Blog aufmachtest, statt hier Streit zu suchen?

112. Mr. Moe - Mai 30, 2009, 11:35

Wie wäre es, wenn Du Deinen eigenen Blog aufmachtest, statt hier Streit zu suchen?

Nach meiner Rechnung bist du die vierte, die das vorschlägt. 😉

113. Lila - Mai 30, 2009, 11:36

Vier ist meine Glückszahl 😀

114. Malte S. Sembten - Mai 30, 2009, 11:40

>>106. Lila – Mai 27, 2009, 23:03
Nein nein, das ist schon okay. Aber ich schließe diesen Fred jetzt.<<

Anfangs fragte ich mich, was "Fred" heißt (Thread?).

Inzwischen frage ich mich, was "schließen" heißt.

115. Lila - Mai 30, 2009, 11:42

Bekenne mich schuldig. Jetzt ist aber Schluß!!!


Sorry comments are closed for this entry