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Und schwupps – November 23, 2012, 15:07

Posted by Lila in Presseschau.
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sind sie wieder dabei.

Ach, diese Israelis! Erschiessen einen Bauern!

Aber was fuer ein Bauer war das? So ein Bauer:

Oder war es nicht doch so ein Bauer:

Zweifellos haben sie sich zum Erntedankfest eingefunden.

A number of the Palestinians attempted to break through the border fence into Israel. IDF soldiers initially fired shots into the air, but when warnings were not heeded, shots were directed at the suspects‘ legs, according to th IDF.

One armed Palestinian was apprehended in Israeli territory after having crossed the fence and was returned to Gaza by soldiers, the IDF stated.

Damit waere dann der Waffenstillstand, den die Palaestinenser mit ihren paar Raketen und einer versuchten Grenzverletzung „weitgehend“ eingehalten haben, endlich gebrochen, nicht wahr?

Wie haben es die Palaestinenser eigentlich geschafft, trotz pausenloser und nachweislicher Luegengeschichten als ernstzunehmende Nachrichtenquelle zu gelten? Warum uebernimmt ein SPon-Reporter die Version der Palaestinenser und laesst sich damit einen Bauern aufbinden?

Haben sie es immer noch nicht kapiert?

 

Update zur Geschichte am naechsten Morgen:

Die deutschen Medien haben das Interesse laengst verloren, hier werden Einzelheiten bekannt.

Die Aegypter haben sich eingeschaltet. Ergebnis: die Hamas patrouilliert jetzt den Grenzzaun.

Kommentare»

1. Culatello - November 23, 2012, 16:35

„Wie haben es die Palaestinenser eigentlich geschafft, trotz pausenloser und nachweislicher Luegengeschichten als ernstzunehmende Nachrichtenquelle zu gelten? Warum uebernimmt ein SPon-Reporter die Version der Palaestinenser und laesst sich damit einen Bauern aufbinden?“

Also ich habe ja gehört, dass diese Teufel in Menschengestalt auch jüdische Säuglinge zerstückeln und ihre Olivenhaine damit düngen.

Höchste Zeit also, dem Ratschlag Gilad Sharons zu folgen und den ganzen Gazastreifen plattzumachen. Der Mann hat den Durchblick.

Halali, Israel !

2. Lila - November 23, 2012, 17:03

Sei doch einfach mal sachlich. Wenn Du immer noch nicht kapiert hast, dass Dein Wahnbild von den palaestinenserhassenden Israelis auf mich nicht zutrifft, dann bist Du allerdings ein hoffnungsloser Fall.

Aber selbst Du, unermuedlicher Streiter fuer die Palaestinenser, muesstest eigentlich schon gemerkt haben, dass sehr oft Informationen aus palaestinensischen Quellen schlicht gelogen sind. Bilder untergeschoben oder gefaelscht, Fakten verdreht, Zahlen unterschlagen oder uebertrieben.

Gewiss kommt so etwas als Versehen mal vor. Aber bei den Palaestinensern kommt es ein bisschen zu oft vor. Noch dazu sind es verstoerend oft bei Bildfaelschungen gerade Bilder von Kindern. Der Junge, der nach dem Schlachten Blut aufwischt – Kinder aus Syrien – die Exempel sollten Dir bekannt sein.

Und da meinst Du, auf mein Misstrauen palaestinensischen Informationen muessest Du mit einer Unterstellung antworten, als wuerde ich einfach anti-juedische Stereotypen umkehren und den Palaestinensern anhaengen?

Das ist wirklich einfach nur dumm. Als naechstes wirst Du mir vorwerfen, dass ich ein Bild von Baruch Goldstein neben dem Bett haengen habe. Geht’s nicht mal sachlich?

Setz Dich lieber mal mit der Informationspolitik der Palaestinenser auseinander. Deutsche Journalisten und Nachrichtengucker und Palaestinafreunde sind irgendwann mal die letzten, die den Mist noch ernstnehmen.

Oder nimmst Du lieber nicht zur Kenntnis, was Dir nicht in den Kram passt?

3. Yael - November 23, 2012, 17:06

Bist du ganz sicher, Lila, dass er doch kein Troll ist? Im Moment benimmt er sich jedenfalls so.
Soviel freche Unterstellungen hast du nicht nötig, dir anzutun.

4. Lila - November 23, 2012, 17:21

Kommt auf die Definition von Troll an.

Ich moechte, dass er mal sachlich zur Informationspolitik der Palaestinenser Stellung nimmt. Darum fuehre ich hier einfach mal eine Liste von Bildern auf, die er sich mal ansehen soll. Und dann soll er erklaeren, wie man ueberhaupt etwas ernstnehmen kann, dass die Palaestinenser von sich geben – das meiste ist gelogen.

Abu Mazen hat ja auch vor der UNO einfach frech gelogen und Fakten verdreht. Hat niemanden gestoert. Aber Bilder richten noch mehr Schaden an.

Warum also und zu welchem Zwecke benutzen palaestinensische Medien und Blogger schamlos Bilder von tragisch zu Tode gekommenen Kindern, um Israel als Kindermoerder anzuprangern, auch wenn die Kinder gar nicht durch Israel zu Tode gekommen sind?

http://www.jewishpress.com/blogs/muqata/fauxtography-un-employee-wages-media-war-against-israel/2012/03/12/

http://www.idfblog.com/2012/03/12/photos-gaza-aerial-strikes-proven-false/

http://honestreporting.com/more-honors-for-silwan-fauxtography/

http://elderofziyon.blogspot.co.il/2012/01/staged-photo-of-injured-arab-makes.html

http://www.theblaze.com/stories/is-this-photo-of-an-israeli-soldier-pointing-an-ak-47-at-a-palestinian-girl-real-or-fauxtography/

http://legalinsurrection.com/2009/01/abid-katib-palestinian-shoe-fauxtographer/

http://proisraelbaybloggers.blogspot.co.il/2011/10/fauxtography-101-more-photo-fraud-from.html

Es sind einfach zu viele, um sie alle aufzuzaehlen. Aber wenn ich es anmerke, denkt Culatello, ich bin blutruenstig. Seltsame Logik.

5. Yael - November 23, 2012, 17:30

Er ist schon so lange hier und es kommt ewig derselbe Schmonz. Wenn er dich als blutrünstig ansieht, ist es doch sinnlos. Tut dir das doch nicht an. Wozu? Er hat seine Meinung, gut, aber wer will immer wieder das gleiche unsachliche von dem lesen!

6. Culatello - November 23, 2012, 17:47

@Lila 4

Jewishpress, idfblog, elderofzion, proisraelbaybloggers —> diese websites würde ich nicht gerade als neutral bezeichnen.

Insofern KÖNNEN die Fotos, MÜSSEN aber nicht zwangsläufig echt sein.
Die Fotos auf diesen Seiten sagen über ihre Echtheit oder Unechtheit objektiv genausoviel aus, als wenn sie auf dem Palästina-Portal o. ä. zu sehen wären: nämlich garnichts.

Rein theoretisch (und das soll keine Unterstellung sein sondern nur eine potenzielle Möglichkeit) könnten sie sogar als „schlecht gemachtes palästinensisches Fake“ untergeschoben sein.

Und ja, ich hasse Pauschalierungen und Deine im Eingangsbeitrag getätigte Bemerkung IST eine Pauschalierung.

7. Culatello - November 23, 2012, 17:53

Nachtrag:

Natürlich sehe ich Dich nicht als blutrünstig an, der obige Beitrag hat aber schon eine aufstachelnde Wirkung.
Ein Anderer hätte sich vielleicht gewünscht, dass die Waffenruhe trotz der verschiedenen Zwischenfälle weiterhin halten möge.

8. Yael - November 23, 2012, 17:55

Lila, es wird selten in Deutschland über gefakte Bilder oder Fernsehaufnahmen berichtet. Ich habe es diese Woche wieder das er mal erlebt, als RTL (kein! Sender der öffentlich-rechtlichen berichtete darüber) den Einspieler über einen angeblich verletzten Palästinenser, der kurz darauf wieder fröhlich durch die Gegend lief. gezeigt. Ich kann mich lange an derartiges in den deutschen Medien kaum erinnern.
Nur in einigen Blogs werden gefakte Bilder gezeigt. Und diese mit eindeutigen Beweisen.
Wer das wissen will, weiß es, wer nicht (q.e.d. wie hier), der will es gar nicht wissen.

9. Culatello - November 23, 2012, 18:02

Yael, ich weiß nicht, wie oft Du schon versucht hast, Lila vorzuschreiben, mich endlich zu sperren.
Wenn Lila meint mich sperren zu müssen, wird sie es schon tun.

Aber wenn Dir soviel an einer Sperrung gelegen ist, kann ich ja mal versuchen in Deinem Blog zu schreiben, dann kannst Du mich direkt wieder sperren und hast so deine Freude daran.
Mach ich doch gerne!

°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

@all

Im Übrigen mach ich jetzt mal wieder eine kleine Schreibpause, ist im Augenblick besser für alle Beteiligten.

Bis dann mal wieder!

10. Lila - November 23, 2012, 18:04

Ja, Jung, dann mach Dir doch mal die Muehe und guck nicht nur, welche Seiten diese Geschichten bringen, sondern klick mal rein. Die sind naemlich oft mit Links belegt. Klar, wenn so eine Luege auffliegt, dann ist es einfach, das Bild rauszunehmen.

In manchen Faellen gibt es auch eine komplizierte Erklaerung. http://manara1ram.blog.com/2012/03/12/my-story-with-the-israeli-propaganda/

Dass die Luege enttarnt wurde, ist natuerlich Propaganda, und eigentlich ist es egal, ob sie stimmt oder nicht, denn irgendjemand leidet ja immer unter den Israelis, und dann kommen weitere Links.

Das ist aber nur eine Luege unter vielen, die wohl jemand anders in die Welt gesetzt hat und die dann von palaestinensischen Bloggern geglaubt und weiterverbreitet wurde. Und auch nach der Korrektur zirkulieren die Bilder natuerlich weiter. (Hat etwa jemand Goldstones Korrekturen zur Kenntnis genommen?)

Aber Du glaubst im Ernst, hinter diesen Geschichten stecken pro-israelische Propagandablogger, die in muehseliger Kleinarbeit so tun, als waeren sie Khoolood Badawi, um dann eine Luege zu lancieren, und die dann selbst zu de-konstruieren? Das findest Du also leichter zu glauben, als die schlichte Tatsache, dass es jede Menge Luegen gibt, die von den Palaestinensern geglaubt werden, noch waehrend sie sie erzaehlen?

Ein typisches Beispiel hab ich hier selbst gebracht, die Bilder von den demonstrierenden Palaestinensern im „Black out“. Sieh Dir die lammfrommen Gesichter an, die sich ueber die Kerzen beugen, in unendlichem Schmerz, waehrend durch die Fenster das helle Sonnenlicht faellt.

Mein lieber Culatello, Du bist wirklich seltsam. Mir glaubst Du nicht mal, dass ich existiere, aber den Palaestinensern glaubst Du jedes Wort, egal wie absurd es ist.

Und dann haeltst Du Dich fuer den grossen Durchschauer, der den Durchblick hat 🙂

Uebrigens glaube ich inzwischen selbst auch gar nichts mehr und schicke Nachrichtenbilder erst mal durch google reverse image search. So auch das Bild von den „Bauern“. Um sicherzugehen, dass es kein Archivbild ist. Ist es nicht.

11. Lila - November 23, 2012, 18:10

„Ein anderer“ waere froh gewesen um diesen Waffenstillstand, aber ich, wie aus meinem Blog eindeutig hervorgeht, haette liebend gern eine Bodenoffensive gesehen, am besten mit gaaanz viel Blut.

Ja, schon klar, Culatello, ich bin durchschaut 🙂

12. Yael - November 23, 2012, 18:15

@Ach Schinken, ich habe Lila nie vorgeschrieben, Sie zu sperren. Aber Einbildung ist auch ne Bildung.
Bei mir hätten Sie keine Chance, weil ich keinen Wert auf Leute lege, die denken, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben.
Und duzen Sie mich nicht, ich suche aus, wen ich duze, Sie werden nie dazu gehören.

„Und ja, ich hasse Pauschalierungen und Deine im Eingangsbeitrag getätigte Bemerkung IST eine Pauschalierung.“

Sagte der Schinken mit dem Durchblick. :schlapplach: Eigene Nase fassen: Siehe Beitrag Nr. 9 „Ist es wirklich so schlimm“.

13. Yael - November 23, 2012, 18:17

„Im Übrigen mach ich jetzt mal wieder eine kleine Schreibpause“

Warum denn klein, wenns auch groß geht. 😀

14. shagy - November 23, 2012, 18:27

Lila lass dich nicht aus der Ruhe bringen,
leider haben die Gutmenschen nichts besseres zu tun als sich für die vermeindlich entrechteten und hungernden Gazabewohner stark zu machen.
Free Gaza gibts aber erst wenn die Islamistischen Terroristen Kapituliert haben, oder sich allesamt dem kollektiven Suizid geopfert haben.
So oder so die Erde wird Rot.

15. Lila - November 23, 2012, 18:29

Nein, Culatello aergert mich nicht, ich weiss auch nicht warum. Er will nur provozieren. Der ganze Konflikt nervt ihn, nicht nur ich. Das kann ich sogar nachvollziehen.

16. Yael - November 23, 2012, 18:35

Wen nervt der Konflikt nicht? Aber solange man/er Ursache und Wirkung immer wieder negiert, kommt eben das dabei heraus.
Schönes Wochenende.

17. Culatello - November 23, 2012, 18:37

„Mein lieber Culatello, Du bist wirklich seltsam. Mir glaubst Du nicht mal, dass ich existiere, aber den Palaestinensern glaubst Du jedes Wort, egal wie absurd es ist. “

Na gut, dann vor der Schreibpause zur Klarstellung noch dies:

1. wie kommst Du darauf, dass ich an Deiner Existenz zweifle, jetzt bin ich aber baff – oder sollte das jetzt ein ironischer Seitenhieb auf „gefakte“ Fotos Deiner Kinder sein 😉

2. ich habe oben extra geschrieben, dass ich den Palästinensern eben NICHT alles glaube.

Ich bin aber auch nicht so involviert wie Du, dass ich einer Seite Alles und der anderen Nichts glaube.
Ich entscheide von Mal zu Mal, ob ich etwas als glaubwürdig ansehe und oftmal leiste ich mir sogar den Luxus, GAR KEINE Meinung zu haben.
Warum fühlt ihr (Du und viele Deiner Kommentatoren) Euch eigentlich immer sofort auf den Schlips getreten?

Bei Dir als direkt Involvierte kann ich das noch eher verstehen als bei hier in Deutschland wohnenden Usern, die mich am liebsten mundtot machen würden.

Als Außenstehender versuche ich möglichst objektiv zu bleiben.

Irgendwie empfinde ich das hier als Tanz auf rohen Eiern. Wenn man schon jedes Wort sich dreimal überlegen muss, ehe man es niederschreibt, ist’s nur noch anstrengend.
Uff, jetzt fang ich auch schon an, empfindlich zu werden – Schreibpause dringend angebracht.

Alles Gute und bis später mal.

18. Yael - November 23, 2012, 18:43

„Bei Dir als direkt Involvierte kann ich das noch eher verstehen als bei hier in Deutschland wohnenden Usern, die mich am liebsten mundtot machen würden.“

Niemand will Sie mundtot machen, aber mit Reaktionen muss man leben, ich auch und Sie auch. Natürlich ist Lila involvierter, aber viele hier sind Juden und/oder haben Familie und Freunde in Israel. Wenn man mitbekommt, dass seine Freunde beschossen werden, ist man sehr involviert.

19. willow - November 23, 2012, 19:18

Fundstück – Andrew Brehm:

Es ist eben alles schlimmer, wenn es von Juden getan wird.

Journalisten benutzen andere Worte, wenn sie Tätigkeiten von Juden beschreiben.

Menschen verteidigen sich, Juden rächen sich (oder führen „Vergeltungsschläge“ durch).

Menschen sind Einwohner von Dörfern und Städten, Juden sind Siedler in Außenposten.

Abbas ist moderat, Lieberman ist ein Ultranationalist.

Was in Gaza passiert sein könnte, ist Fakt. Was in Israel passiert ist, ist dies „nach israelischen Angaben“.

The PLO ist „säkular“, Israel ist fundamentalistisch-religioes.

Ein Hassprediger aus Gaza ist ein „muslimischer Geistlicher“, alle gläubigen Juden sind „ultraorthodoxe“, was immer das heißen mag.

Und Konflikte beginnen immer dann, wenn ein Jude mitschießt, aber nicht, wenn der Jude beschossen wird.

Und das Albernste ist, dass der aktuelle Konflikt damit endete, dass sich die im an Aegypten grenzenden, von Israel völlig umzingelten, in Gaza lebenden, unterdrueckten Araber in Tel Aviv gegen einen Omnibus verteidigten.

20. Lila - November 23, 2012, 19:20

Ich glaube der israelischen Seite auch nicht immer sofort alles – jeder kann sich irren, jeder kann ein Archivphoto fuer ein aktuelles halten, jeder kann ein paar Zahlen falsch interpretieren.

Aber ich habe in der Tat mehr Zutrauen zu israelischen Quellen, weil sie normalerweise auch nicht davor zurueckscheuen, wenig schmeichelhafte Bilder zu zeigen. Die Bilder des Soldaten, der einen gefesselten Palaestinenser in den Fuss schiesst – da wurde ein Prozess draus. Die israelischen Medien stuerzen sich geradezu auf solche Geschichten.

Ich weiss jedenfalls kein Beispiel fuer eine Geschichte, wo eine offizielle israelische Stelle ein gefaktes Bild bewusst benutzt haette. Normalerweise, wenn zwei Versionen einer Geschichte konkurrieren, stellt sich hinterher raus, dass die israelische die richtige war.

Und ob das heute frueh harmlose Bauern auf ihrem Acker waren, die auf einmal angeschossen wurden, das wage ich doch sehr zu bezweifeln. Im Gegensatz zu den SPon-Redakteuren weiss ich naemlich, wie streng die Regeln zu Eroeffnung des Feuers in der IDF sind. Klar, nicht alle Soldaten behalten kuehlen Kopf. Ich weiss aber auch, was einem Soldaten bevorsteht, der die Regeln bricht.

Aber auch die Bilder sprechen eine ganz andere Sprache.

Wer erinnert sich noch, als aus dem Libanon auf israelische Soldaten auf israelischem Territorium gefeuert wurde? Die deutschen Medien plapperten libanesischen Berichten nach, dass die Israelis libanesisches Territorium verletzt haetten, obwohl das eindeutig nicht stimmte. Korrekturen wurden nicht nachgereicht. (Doch, wurden sie – ich reiche selbst eine nach. Wie es in deutschen Medien war, weiss ich allerdings nicht. Update: SPon hat beide Versionen als gleich glaubwuerdig praesentiert – die israelische war die richtige. Hat mich damals schon geaergert.)

Damals galt es uebrigens als verstaendlich, dass die Libanesen auf eine GRenzverletzung mit Schiessen antworten.

Normalerweise, Irrtuemer und Fehler vorbehalten, ist auf die israelische Version Verlass.

Wer weiss noch, als die Moerder der Familie Fogel sich in ihrem Heimatort Awarta versteckten und ihre Tanten mit grossen, leidenden Augen in den Medien darueber klagten, dass sie aus purem Rassismus so genau unter die Lupe genommen werden? Israelische Linke fuhren sofort zu einem Solidaritaets-Besuch rueber. Kurze Zeit spaeter wurde die Wahrheit aufgedeckt. Die Dorfbewohner von Awarta spielen immer noch die Opferkarte – als ob sie nicht die Morde mit Feuerwerk begruesst haetten und die Wahrheit nicht wuessten.

Die Faelle sind zu haeufig, um Zufall zu sein.

21. Silke - November 23, 2012, 19:28

hat Culatello eigentlich auf meine Fragen zu seinen „so befriedet man“ Vorschlägen geantwortet? Nein? Oder etwa doch?

Wäre es nicht hübsch, er würde uns alle mal überraschen?

… und natürlich erinnere ich mich deutlich, daß Culatello Lila’s Echtheit angezweifelt hat. Entweder hat er ne Gedächtnisstörung oder wettet drauf, daß ich und andere eine haben.

Daß Lila ein Fake ist, ist ja in Anbetracht all der Leute hier auf dem Blog, die (für mich) glaubhaft versichern, mit ihr schon im richtigen Leben Zeit verbracht zu haben, mehr als wahrscheinlich. (sarc intended)

Elder of Ziyon arbeitet übrigens wieder an einer Synchronisierung der Infos aus palästinensischen Quellen i.e. lt. PCHR tote Zivilisten, die an anderer Stelle als „mujahid“ betrauert werden.

http://elderofziyon.blogspot.de/2012/11/two-more-of-fake-pchr-civilians.html

http://elderofziyon.blogspot.de/2012/11/the-first-fake-pchr-civilian.html

Ich wäre schon daran interessiert, von Culatello erklärt zu bekommen, daß und wie EoZ PCHR-fakes und/oder Hamas-fakes faked.

Vielleicht ist es ja ähnlich kompliziert und doch ganz real wie hier in der Einleitung so schön beschrieben. Ich finde kein Transcript, drum ist hier meins von dem, was ich meine::

„When As You Like It“ was first performed a boy actor was dressed up as a girl to play Rosalind the romantic lead. In the course of the play Rosalind then pretends to be a boy who then goes on to impersonate a girl.
http://www.bbc.co.uk/programmes/b01gvthw

Kann es sein, daß die gazanischen Spin Doctors bei Shakespeare klauen und hoffen, daß es mit der Verzauberung hinhaut?

22. Silke - November 23, 2012, 19:34

http://newsletter.cti-newmedia.de/index.php?site=artikeldrucken&nid=1300&sid=NA==&id=9698

und noch ein Todesopfer und dazu kommen all die, die Verletzungen davon getragen haben.

Und ja bei allem Mitgefühl für „normale“ Gazaner, die die der Angreifer zu verantworten hat, kommen bei mir zuerst.

Silke - November 23, 2012, 19:48

er ist kein Troll, er ist ein Hit and Run Verleumder

23. flx - November 23, 2012, 19:49

Yael, man kann aber auch trotz Familie und Freunden in Israel Dinge kritisch hinterfragen, ich zumindest versuche das. Ich finde es auch in Ordnung, wenn Culatello das tut, denn ich habe dabei nicht das Gefühl, dass es antisemitisch oder antiisraelisch motiviert ist (ich habe aber auch nicht explizit darauf geachtet, was er so schreibt).
Generell ist es schwer Kritik in Israel/ im Bezug auf Israel zu üben und das ist nicht mal unbedingt auf die Palästinenser bezogen. Ich weiß nicht, ob Sie mal in Israel waren, Yael, und wenn ja, ist Ihnen vielleicht nicht aufgefallen, dass es dort einige Probleme gibt. Ich hatte neulich mal etwas über die Diskrimierung der Drusen geschrieben und genauso werden auch viele andere diskriminiert, ob nun Drusen, Araber, Jeminiten oder Yair Lapid. Das sind Dinge über die man reden muss, aber stattdessen kommt dann eine Meute, die einen als Nestbeschmutzer sieht.

Silke - November 23, 2012, 19:51

IDFBlog ist eine offizielles israelische Nachrichtenquelle – Culatello bezichtigt also die israelische Regierung der Lüge

Im Unterscheiden-Können ist er wirklich einsame Klasse.

24. Lila - November 23, 2012, 19:53

Ueber Diskriminierung habe ich mir neulich die Pfoten wund geschrieben 😦

Aber dass Yair Lapid diskriminiert wird, ist mir neu. Er kam mir immer vor wie die Charles James Fox, der als Kind in die Sahneschuessel gesetzt wurde. Seit ich in Israel bin, ist er staendig im oeffentlichen Auge, jede seiner Lebensaeusserungen wird berichtet, zu allem hat er eine Meinung, und alles, was er wollte, hat er erreicht. Bisher.

Wenn Yair Lapid diskriminiert wird – dann werden wir es alle 😦

25. Silke - November 23, 2012, 19:59

und schwupps

Deutschlandfunk Nachrichten von 18:00 Uhr – NACHRICHTEN!!! nicht Kommentare Nachrichten! – das was der müde Mensch am Abend auf der Heimfahrt gesagt bekommt:

Hamas wirft Israel Verletzung der Waffenruhe vor – ein Toter bei Grenz-Zwischenfall

Nach einem Zwischenfall an der israelisch-palästinensischen Grenze wirft die radikal-islamische Hamas Israel eine Verletzung der Waffenruhe vor. Sie kündigte an, Ägypten als Garanten der Feuerpause zu bitten, in Jerusalem zu intervenieren. Nach Angaben aus Gaza wurde ein Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen. Mehr als 20 weitere seien verletzt worden. Das israelische Militär bestätigte, dass Warnschüsse auf Demonstranten am Grenzzaun abgegeben worden seien. Bereits gestern hätten mehrere hundert Palästinenser versucht, die Sperrzone zu durchbrechen. Die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen war am Mittwochabend vereinbart worden. Sie sieht einen Stopp aller Angriffe sowie Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand vor.

26. Jakobo - November 23, 2012, 20:10

Auf ynetnews ist es absolut ueblich die hamas version zu posten. und die wird dann als hamas version ausgewiesen genauso wie wie ein idf kommentar auch als idf kommentar, ein regierungs kommentar als regierungskommentar usw ausgewiesen wird.

das ist einfach guter journalismus.

in anderen medien findet man dann genau dieselbe hamas position ohne dass die ausgewiesen wurde als einzige version.

J

Silke - November 23, 2012, 20:11

fix

OK Du kümmerst Dich um die Dinge, die in Israel nicht perfekt sind. Um welche Imperfektionen in anderen Ländern kümmerst Du Dich sonst noch?

27. Silke - November 23, 2012, 20:17

auch Yaakov postet ein „schwupps“

http://yaacovlozowick.blogspot.de/2012/11/home-made-rockets.html

und noch einmal Etgar Keret im New Yorker, ein Schriftsteller, gibt’s soviel ich weiß auf Deutsch, den ich sonst nur als sehr scharfen Kritiker der Israelis kenne:

http://www.newyorker.com/online/blogs/books/2012/11/pastrami.html

Beides natürlich genau das, was Väter sich für ihre Kinder wünschen.
(sarc alert)

28. Silke - November 23, 2012, 20:21

solche Interviews sind auf Deutschlandfunk normal im Sinne von häufig

0:51 – „Well, the incident regarding the bus occurred before the cease-fire took place – Look, I think we have to put this in its proper perspective…“

http://elderofziyon.blogspot.de/2012/11/how-easy-is-it-for-palarab-to-lie-on-cnn.html

aber wenn ich Culatello folge, ist das Video natürlich ein Fake, ein gefaktes Fake oder der Fake eines gefakten Fake – wer glaubt schon CNN (oder dem Deutschlandfunk)

29. Silke - November 23, 2012, 20:24

und mich schwuppt derzeit ganz fürcherlich, was in Ägypten los ist

als Friedenswünscherin hänge ich vollkommen in der Luft, wenn ich versuche, die Frage zu beantworten, wer ist auf meiner Seite?

30. Silke - November 23, 2012, 20:34

und hier kriege ich noch mehr zu Ägypten, doch keine Antwort, wer besser den Frieden mit Israel garantiert:

The Obama administration may face some tough choices. A pragmatic working relationship with Morsi might make a lot of sense even if he turns out to be bent on establishing himself above the law, but the many Wilsonians in the administration who have supported the Arab Spring in the belief that it was a genuine democratic upsurge will be deeply disappointed. President Obama has linked himself closely to both Turkish Prime Minister Erdogan and Egyptian President Morsi, arguing that the embrace of democratic Islamists is a way to promote democratic change and strengthen America’s relationships in the Middle East.

But what if Erdogan and Morsi turn out not to be very democratic? Will the United States have sold out some reliable if unattractive old friends in exchange for equally unattractive new people who are also less reliable?

The Middle East continues to perplex.

http://blogs.the-american-interest.com/wrm/2012/11/23/protests-erupt-in-egypt-as-morsi-claims-wide-ranging-powers/

31. flx - November 23, 2012, 21:31

Lila, sorry, vielleicht habe ich nicht gesehen oder schon wieder vergessen, was du über Diskriminierung geschrieben hast. Natürlich war das mit Yair Lapid ein Spaß mit Blick auf die allwöchentliche Wiederholung von Yair Lapid Melech.

Silke, welche Rolle spielt das? Muss ich noch beweisen, dass ich mich noch für 20 andere Länder interessiere, bevor ich etwas zu Israel sagen darf? Lächerlich! Ich weiß nicht, was dieser Versuch soll mich in irgendein Licht zu rücken, aber wenn du es wissen möchtest. Ich interessiere mich sehr für die USA und Israel, weil ich dort Familie habe und mir die Länder am Herzen liegen und es mich traurig macht zu sehen, wenn dort etas schief läuft. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass wenn ich außer Deutschland einen Lebenspunkt habe, dieser eindeutig in Israel liegt. So viel zu deiner merkwürdigen Frage.

32. Yael - November 24, 2012, 18:16

@flx

leider spinnt mein PC, jetzt muss ich alles neu schreiben.

Wie kommen Sie darauf, dass ich nicht kritisch hinterfrage?
Ich war einige Monate in Israel, deswegen habe ich ja Freunde dort und kann daher einigermaßen mitreden.
Diskriminierung gibt es in jedem Land, an Israel ist diesbezüglich nichts spezielles. Daraus eines zu machen, ist das was ich unfair finde und was leider in deutschen Blogs zu oft passiert. Jedes Land hat seine Idioten, wie haben hier auch genügend davon.
Culatello ist ein Fall, bei dem Israel eigentlich immer schuld hat, daher misstraue ich ihm, wie jedem, der so schreibt. Sein Zynismus, den er hier wieder mal deutlich zeigte, widert mich an.

Silke - November 24, 2012, 18:40

war es nicht Culatello, der hier mal eine Liste der widerlichsten einseitigen 1000x debunkten Anschuldigungen gegen Israel gepostet hat?

Wenn er angeblafft wird, macht er immer ganz schnell wieder einen auf Schafspelz.

Und meine Fragen mit denen ich hoffte, mehr über seine Konfliktlösungsvorschläge zu erfahren, hat er nicht geantwortet.

Hit and Run – Hit and Run

33. Silke - November 24, 2012, 18:55

dradio hat mir heute auch eine Freude gemacht –

in der ersten Hälfte eines Beitrags habe ich erfahren, wie dick Freund Abbas und Haniye jetzt sind. Abbas habe ihm gratuliert und sich so über ihr Gemeinsames geäußert, daß ich da kein Blatt Papier mehr zwischen schieben könnte.

im zweiten Teil des gleichen Beitrags wurde ich aufgeklärt, wie stramm „rechts“ die israelische Öffentlichkeit ist.

Und an anderer Stelle habe ich gehört, daß Netanyahu’s Block in den Pollls gefallen ist – genau wie Lila uns die wahrscheinlichen öffentlichen Reaktionen erklärt hat. Ich mag mir gar keinen Pundit suchen, der mir erklärt, warum seine Voraussage nicht eingetreten ist. Die haben jetzt vermutlich alle einen „inneren …“ vor Hoffnung, daß Netanyahu die Wahl verlieren möge. (Ich finde, soweit man das in Echtzeit von außen sehen kann, daß er gut gepokert hat.)

Ach und zum Vorfall an der Grenze – da ist doch wahrhaftig einer zu Schaden gekommen, der NUR eine palästinensische Fahne in den Zaun stecken wollte. Also ich hätte da als Soldat vermutet, daß in und mit der Fahne ne Portion Sprengstoff kommt und ich dann den Ärger und die Gefahr mit nem Loch im Zaun habe.

Ach und natürlich hat mir dradio nur die Hamas Version des Vorfalls mitgeteilt. Die wissen ja immer gleich, wie’s war, während die ehrpusseligen Israelis vermutlich noch investigieren.

Das mag schlechte PR sein, aber ich find’s sehr vertrauensbildend und drum, würde ich wetten, würde ich immer drauf wetten, daß IDF-Infos stimmen. In London gibt’s vermutlich solche Wetten. Ob ich da reich werden könnte?

Und noch was, über 40 % der Gazaner sollen unter 18 sein – und die sind bis zum Alter von 17 Jahren und 364 Tagen alles Kinder. Ich glaube das können nicht mal die berühmten jüdischen Mütter verwirklichen.

Und es ist nicht erstaunlich, daß hier die Alterslinie bei 14 gezogen wird?
http://en.wikipedia.org/wiki/Demographics_of_the_Palestinian_territories#Age_structure

34. flx - November 24, 2012, 20:07

Yael, mein Fehler. Da hatte ich in Ihre Involvierung zu viel hineininterpretiert.

Nun, ich hatte den Eindruck, dass hier sowieso viele Leute sind, die Israel gegenüber positiv eingestellt sind, daher schreibe ich hier auch kritischere Sachen, als wenn ich mit jemandem diskutieren würde, der Israel ablehnt. Ich glaube, Lilas Blog tötet meinen Beschützerinstinkt ab (und nein, natürlich braucht Israel meinen Schutz nicht).
Ich würde aber widersprechen, dass Israel kein spezieller Fall ist. Man hat zwei große Bevölkerungsteile, die im besten Falle miteinander gut auskommen sollen. An manchen Stellen funktioniert es, aber im Allgemeinen ist die Ablehnung gegenüber einander viel zu groß. Man müsste viel mehr aufeinander zu gehen und zwar beide Seiten, da ist es mit „Alan, alan“ nicht getan. Viele lernen zwar Arabisch in der Schule, aber nach Jahren ist alles, was man noch weiß „Wakiif walla batuch“ (vielleicht kann Lila ihre Kinder fragen, ob das stimmt). Mir tut es für Minderheiten leid, die sich gerne integrieren würden, aber dazu nicht ermutigt werden. Lesen Sie mal etwas über die wenigen arabischen Soldaten in der IDF. Die Drusen hatte ich an anderer Stelle schon mal erwähnt.

35. vered - November 24, 2012, 20:46

Zurück zum Thema: Israel soll palästinensischen Bauern erschossen haben
Aber was fuer ein Bauer war das? Wohl ein Raketen-Bauer.

36. Lila - November 24, 2012, 20:59

flx, da stimme ich vollkommen zu. Auch mein Mann sagt schon seit Jahren, dass viel zu wenig ueber die Kultur des Nahen Ostens gelehrt wird (was sich in den letzten Jahren bessert). Und dass nicht alle Arabisch koennen, ist wirklich eine riesige Luecke. Arabisch ist Wahlfach – ich finde es ueberhaupt ein Unding, dass nur eine Sprache fuers Abi Pflicht ist, und wuerde Arabisch sofort zum Pflichtfach erklaeren.

Neulich war eine Reportage ueber arabische Soldaten bei der Armee, und da waren wirklich traurige Geschichten von Nicht-Integration dabei.

Da bleibt ueberall noch viel, viel zu tun. Jeder terroristische Anschlag, jeder Gewaltakt, legt weitere Barrieren des Misstrauens zwischen die Bevoelkerungsteile. Das ist sehr bitter.

Und ich selbst? War heute zur Vernissage einer ehemaligen Studentin eingeladen, Araberin, sogar ganz in der Naehe hier, einer sehr begabten und ausserdem witzigen Studentin – und konnte aus Gesundheitsgruenden nicht hin!!! Dabei habe ich mich einen Monat lang darauf gefreut. Bestimmt waren sehr viele arabische Kuenstler da. (Ich hab drei Vernissagen verpasst im letzten Monat, sehr aergerlich.)

Ich weiss, dass ich wirklich privilegiert bin, weil ich jeden Tag privat und bei der Arbeit Araber treffe, meine Kinder Arabisch gelernt haben und mein Mann immer noch ganz gut Arabisch kann. Ich habe auch eine arabische Nachbarin, zu meiner grossen Freude Christin wie ich. Meine Kinder sind seit dem Kindergarten mit arabischen Freunden aufgewachsen.

Es muesste ueberall so sein wie bei uns im Norden. Selbstverstaendlicher Umgang ohne Misstrauen, ohne Aengste. Das gehoert eindeutig zu meinen Zukunftstraeumen dazu. Dass man sich gegenseitig als Bereicherung empfindet, nicht als Bedrohung.

Ich fuehle mich jedenfalls in Yirka oder Kfar Yassif genauso wohl wie in Nahariya, und die Leute sind mir nicht fremd. Wenn wir es nicht schaffen, dass alle Israelis gleich viel wert sind und das einander auch spueren lassen, dann verspielen wir das Schoenste, das das Land hat. Der Arzt aus Taibe in dem Video, das ich gestern oder vorgestern verlinkt habe, ist genau deswegen so sauer auf die Medien, die nicht genau sagen, dass der Terrorist von Tel Aviv eben nicht aus Taibe war (und ich nehme an, er ist auch sauer auf den Terroristen selbst). Ein Idiot verspielt Vertrauen, und das trifft dann alle.

Auch die Aktionen der tag-mechir-Banden waren ganz uebel, weswegen von Peres bis zu juedischen Nachbarn alle sich mit den Opfern solidarisierten.

Auf Hebraeisch sagt man: ein Idiot wirft einen Stein in den Brunnen, und hundert Weise koennen ihn nicht wieder rausholen.

in den Brunnen des Zusammenlebens sind leider schon sehr viele Steine gefallen im Laufe der Jahre.

37. Lila - November 24, 2012, 21:01

Vered: er soll ja eine Hamas-Flagge auf den Zaun gepflanzt haben. Vielleicht dachte er, die waechst an, und im Maerz kann er dann ganz viele Flaeggchen ernten?

Silke - November 24, 2012, 21:31

lila und fix

Ihr tappt beide in die Falle, daß Ihr die umgekehrt erfolgende Diskriminierung ausblendet.

Das mag zu Zeiten der Feudalherrschaften so gewesen sein – heute ist das entschieden vielschichtiger und meine „Vertreibung“ von meinen beiden geliebten türkisch dominierten Einkaufstraßen und die Mütter im Arzt-Wartezimmer, die ihre Kleinkinder daran hinderten, mit mir zu flirten (diese Blicke) haben mich das gelehrt.

Während des Mavi Marmara Unglücks habe ich gelernt, daß Israelis Welt-Groß-Meister der Selbstbezichtigung sind und offenbar nie mal Pause machen, um zu warten, ob die andere Seite auch was flüstert.

Seitdem glaube ich grundsätzlich keiner israelischen Selbstbezichtigung mehr unüberprüft – was die im Nach-Mavi-Marmara abgelassen haben, war einfach so etwas von strohdumm, wer da angefangen hätte, Blogs zu lesen, hätte total vergessen, daß da doch was mit irgendwelchen Türken (Paramilitärs mit abtrainierter Tötungshemmung IMHO) und Messern und abgesägten Relingen und evtl. geklauten Revolvern und Mordabsichten usw. usw. war.

Um es ganz krass zu sagen, sie äußern sich gern so, wie mißhandelte Frauen, die meinen, ja wenn sie die Kartoffeln nicht hätten zerkochen lassen, dann hätte er …

38. Lila - November 24, 2012, 21:45

Es gibt integrierte arabische Buerger in Israel, und zwar gar nicht knapp. Du findest sie, wenn Du Befragungen liest, wer von ihnen einen palaestinensischen Pass beantragen wuerde 🙂

Ausserdem findest Du sie in Krankenhaeusern, vor Gericht, in Schulen und ueberall.

Es gibt auch welche, die sich nicht integrieren wollen.

Und eben auch welche, die sich integrieren wollen, aber denen es nicht gelingt.

Und da muss man sich schon ueberlegen, wie man ihnen helfen kann.

Darueber, wie schwierig das ist, habe ich auch schon oft genug geschrieben.

Die meisten arabischen Orte haben arabische Buergermeister. Woran es liegt, dass viele dieser Orte keine oder unzulaengliche Buergersteige haben, ist Thema endloser Diskussionen. Stellt der Staat nicht genuegend Geld dafuer zur Verfuegung, oder fliesst es in andere Projekte, oder hat der Buergermeister Probleme, Steuern einzutreiben, so dass Projekte liegen bleiben? Jeder Fall liegt anders.

Ist es Diskriminierung, wenn in Nazareth der arabische Buergermeister die Sirenen-Anlage ausschaltet, um die Gedenkminute am Tag der Gefallenen nicht mitmachen zu muessen, und dann bei Beschuss von der Hisbollah Menschen getoetet werden, die mit Sirene haetten gewarnt werden koennen? Ich meine, in diesem Falle ging es nicht um Diskriminierung, sondern fahrlaessige Torheit.

Aber mir geht der Hut hoch, wenn ich sehe, dass ein Beduinendorf einen Soldatenfriedhof hat, doch keine vernuenftige Klaeranlage.

Und was machen die arabischen Knesset-Abgeordneten unterdessen? Engagieren sich fuer Palaestina. Ist ja auch so viel bequemer.

Die Probeme haben viele Gruende, und in den letzten Jahren hat sich viel getan, gerade hier im Norden. Sehr viele Strassen sind neu gebaut worden, viel Infrastruktur, und das kommt auch den arabischen Orten zugute. Gerade im Sueden und Norden, die immer ein bisschen zu kurz kamen, leben eben viele Araber, so dass manche Diskriminierung sie nicht als Araber, sondern als Bewohner der „Peripherie“ traf.

Und so gut, wie das Hebraeisch der meisten Araber ist, die ich kenne – so gut sollte eigentlich auch das Arabisch der Israelis sein. Nicht nur wegen der arabischen Israelis, sondern damit sie ohne Uebersetzung verstehen koennen, was die Nachbarn sagen – ob es nun Mursi, der Koenig von Jordanien, oder Nasrallah ist. Viele juedische Israelis koennen es, es ist fuer viele Teil ihrer kulturellen Identitaet, aber viele eben nicht. Drum wuerd ich ein Pflichtfach draus machen. Geschichte des Nahen Ostens und Arabisch.

39. Jakobo - November 24, 2012, 22:10

Behind the scenes.. das haette ein B-Movie werden koennen:

Auch auf den einen achten der sich staendig mit dem ruecken zum zaun aufstellt und weglaeuft. Gleich ganz an anfang. Kinder auch mitgebracht und die frauen halten sich schon mal die zwiebel unter die augen.

J

40. flx - November 24, 2012, 22:11

„Ihr tappt beide in die Falle, daß Ihr die umgekehrt erfolgende Diskriminierung ausblendet.“

Sowas kann man doch nur sagen, wenn einen das Zusammenleben der Menschen dort kein Stück interessiert. Ich habe explizit geschrieben, dass diese Ablehnung gegenseitig ist. Es ist mir bewusst, aber es ist nicht der Idealzustand. Stell dir bitte mal vor, du bist ein arabischer Moslem, der aber aus Überzeugung zur Armee geht. Es ist zwar möglich, aber du bekommst keinen Respekt für deinen Dienst, den du nicht mal leisten müsstest. Stattdessen wird dir misstraut oder es werden Witze auf deine Kosten gemacht und das obwohl dich sowieso schon alle deine arabischen Nachbarn deswegen meiden. Man ist total in der Mitte gefangen und es wird einem nicht leichter gemacht. Hier ein Zitat vom im Moment höchstrangigem muslimisch-arabischem Offizier in Zahal
“My uniform, my rank, my officer’s card – these are my VIP ticket into Israeli society, they protect me. When I take off my uniform and go back to being a regular citizen, I will once again have to deal with the fact that I am an Arab citizen in the State of Israel.”

Lila hat völlig recht. Arabisch müsste Pflicht sein. Mein Arabisch ist leider sehr schlecht, aber wann immer ich Zeit habe, arbeite ich daran. Wenn man dann in Israel ist, kann man mit vielen Leuten auch in ihrer Muttersprache sprechen. Ich denke, dass ist dann auch ein Ausdruck von Respekt. Man sollte nicht vergessen, dass Arabisch immerhin die zweite Landessprache ist.

41. Lila - November 24, 2012, 22:26

In den Nachrichten waren bei uns auch Bilder, wie sie den Zaun aufschneiden wollen.

Ich weiss wirklich nicht, was das soll.

Die Zusammenarbeit an der Grenze funktioniert mit den Libanesen in letzter Zeit gut (sie haben mehrere auf Israel gerichtete Raketen abmontiert), mit Jordanien sowieso, und mit Syrien gibt es jetzt Probleme, seit sie im Buergerkrieg sind. Mit den Aegyptern wird es jetzt hoffentlich wieder besser.

Und die Hamas will ja jetzt auch von ihrer Seite aus die Grenze freihalten.

42. Jakobo - November 24, 2012, 22:30

Also der eine in dem video will einen rueckenschuss provozieren. er stellt sich nicht gut an dabei

Silke - November 24, 2012, 23:49

eine Horde wild gewordener Jugendliche schaffen es immer irgendwie, die Ernsthaften als überreagierend darzustellen. Dabei hätte ich, wäre ich israelischer Soldat in der Lage voll das Muffensausen, weil nun mal aus solchen sich den Anschein von Spaß-Horden gebenden Mobs ganz leicht ein es blutig meinender hervorbrechen kann.

Ich habe gelesen, es gibt arabische Schulen in Israel. Ist da Hebräisch Pflicht?

Ist in franco-belgischen Schulen flandrisch Pflicht und umgekehrt oder eignet man es sich dort einfach an, wen und weil man es braucht.

Wir haben jetzt wieviel Prozent Türken, ab wieviel Prozent ist Türkisch Pflicht?

Stimmt es, daß Israelis aus arabischen Ländern ein viel größeres (und aus ihrer Sicht vermutlich nicht ganz unbegründetes Vorurteil gegenüber Arabern haben?)

Die Aussage des arabischen Offiziers kann ich auf der Stelle umdichten. (Er klingt wie eine von den alle Männer sind böse Feministinnen.) Solange ich das Sprachrohr meines Chefs war, war ich wer und die Tatsache, daß ich eine Frau bin, spielte nicht wirklich eine Rolle. War ich auf mich selbst gestellt, sah das ganz anders aus. Also erzählt mir nix übers mit zweierlei Augen betrachtet werden.
Kennst Du die vermutlich immer noch andauernde Geschichte von dem diskriminierten oder auch nicht diskriminierten pakistanischen (?) hohen britischen Polizisten? Ein Bilderbuchstück. Sie haben gegen ihn ermittelt und nix gefunden, ergo Weiße diskriminieren. Dann ist er doch endlich erwischt und wohl auch verurteilt worden und nicht wegen Peanuts. Hat sich irgendeiner für die üppig gestreuten Diskriminierungsvorwürfe entschuldigt? Nicht daß ich’s mitgekriegt hätte. Shit happens, aber soweit ich’s mitkriege entschuldigt sich immer und ausschließlich nur die eine Seite und das habe ich langsam dicke.

Wie war’s als der Carmel brannte und offenbar allüberall Imitatoren es auch mal probieren wollten? Ein lautes mea culpa der arabischen Bevölkerung? Nein, aber wenn es Schmierereien an Moscheen gibt, dann entschuldigt sich die israelische Regierung.

Wie konfrontativ sich die armen Diskriminierten gern verhalten, wird jedenfalls in meinen Gegenden immer sehr gern ausgeblendet und verschwiegen. Wenn einer schneller ist mit dem Opfer schreien, kann er ja nur recht haben, nicht wahr?

Einmal vertrat ich meinen Chef in einer Baustellenabschlussbesprechung. Mit allen anderen (männlichen) Teilnehmern hatte ich über 2 oder 3 Jahre hervorragend zusammengearbeitet und sie hatten mir Letters of Reference galore zukommen lassen. Doch kaum betrat ich einen Raum, in dem ich gendermäßig nix zu suchen hatte, mußte ich erst einmal eine Menge „was will die denn hier“-Ablehnung ausblenden, um mich überhaupt zu trauen, den Mund aufzumachen und das Summary der Personalabteilung abzuliefern. In anderen Kontexten konnte Frau-Sein allerdings auch rundum vorteilhaft sein. Ich bin ziemlich sicher, daß sich die meisten Männer, wären sie von einem Mann „verwaltet“ worden, viel konfrontativer aka kompetitiver verhalten hätten. Mütterliches Gehabe hat eben was Besänftigendes 😉

43. Silke - November 25, 2012, 0:00

fix
richtig, ich interessiere mich nicht für das Zusammenleben der Menschen dort – es geht mich nämlich überhaupt nix an

Ich interessiere mich ausschließlich für das Wohlergehen/den Bestand des STAATES Israel und das weil ich seit vermutlich mehr als 60 Jahren immer wieder platt vor Bewunderung bin über das, was „die“ da auf die Beine gestellt haben.

Ich habe mal einen wunderschönen Pullover gestrickt und meine Mutter pflegte immer zu sagen:

hach, der ist wirklich schön, wie schade, daß Dir da ne Masche gefallen ist (ich hatte ne Strickmaschine benutzt). Die Masche war an ner Stelle gefallen, an dem sie ein Unkundiger mit der Lupe suchen müßte, doch das war ihr nicht wichtig. Wichtig war ihr, das Ethos der Selbstkritik hochzuhalten.

44. Jakobo - November 25, 2012, 0:13

„Wir haben jetzt wieviel Prozent Türken, ab wieviel Prozent ist Türkisch Pflicht?“

vor 10-15 jahren gab es noch keine probleme zwischen tuerken und juden.

J

45. Lila - November 25, 2012, 0:18

An allen arabischen Schulen, die ich kenne, wird Hebraeisch unterrichtet, und alle Araber, die ich kenne, sprechen exzellentes Hebraeisch. Entweder vollkommen akzentfrei oder mit einem leichten arabischen Akzent, aber grammatisch korrekt. Manche arabischen Studenten haben bei schriftlichen Arbeiten auf Hebraeisch Probleme mit dem Satzbau, aber den haben die Neueinwanderer und ich auch 🙂

Eine Sprache ist immer mehr als eine Sprache. Wer eine Sprache so gut versteht wie die die arabischen Israelis Hebraeisch, der versteht auch die Sorgen, Anspielungen, den Humor, die widergespiegelte Geschichte.

Darum glaube ich, dass es sehr wichtig ist, Arabisch zu verstehen und arabische und islamische Kultur zu kennen. Ich habe im Studium Kurse ueber islamische Kunst nehmen muessen und habe davon sehr viel gelernt. Leider habe ich einen Teil vergessen, aber ich erkenne immer noch die verschiedenen Schriften wie nasschi und kufi.

Ich gebe in den Hausarbeiten, die mir Studenten abliefern muessen, immer die Wahl zwischen verschiedenen Fragen. Darunter auch die Moeglichkeit, einen kuenstlerischen Gegenstand aus ihrer eigenen Umgebung und Kultur vorzustellen, zu beschreiben und zu erklaeren. Ich habe schon sehr schoene Arbeiten ueber Stickereien auf Frauenkleidern, Gebetsteppiche und aehnliche Dinge bekommen. Natuerlich auch von Juden und Christen. Manchmal denke ich, eigentlich muesste ich diese Dinge auf einer Webseite veroeffentlichen, damit nicht nur ich was davon habe.

Y. sagt immer, Nahost-Studien muessten an der Schule Pflicht sein.

Ob das mit den orientalischen Juden stimmt, weiss ich nicht – verallgemeinern ist schwierig, und die meisten Israelis haben inzwischen gemischte Vorfahren. Aber soweit ich weiss, waehlen orientalische Juden eher konservativ und viele haben ein gespanntes Verhaeltnis zu Arabern. Andererseits fuehlen sie manchmal Anhaenglichkeit – wie nach dem Tod von Koenig Hassan, als marokkanische Juden um ihn trauerten.

Es gibt auch Ashkenazim, die mit Arabern gar nichts anfangen koennen und sie fuer primitiv halten – und die orienalische Juden fuer nicht sehr viel besser halten.

Einige orientalische Saenger haben auch Erfolg in arabischen Laendern gehabt, Zehava Ben ist dafuer ein Beispiel.

Und angeblich werden Ritas persische Lieder auch im Iran gehoert.

Es ist sehr schwer, ueber solche diffizilen Dinge zu verallgemeinern. Bei den meisten ist es wohl eine Ambivalenz wie bei den europaeischen Juden im Verhaeltnis zu Europa. Jeckes sind stolz auf ihre deutsche Herkunft, gleichzeitig distanzieren sie sich. Juden aus allen Laendern bringen die Kultur mit, von der sie sich doch als Juden getrennt gehalten haben.

Y.s Grosseltern jedenfalls hatten eine romantische Vorstellung von Arabern, die sich dann doch beruhigt hat, als sie die Araberaufstaende miterlebten. Trotzdem schuettelt Y. den Kopf, wenn er die alten Aufzeichnungen aus dem Kibbuzarchiv liest – wie seine Grosseltern und ihre Freunde ganz naiv davon ausgingen, dass sich die Araber selbstverstaendlich der Revolution des Proletariats anschliessen wuerden. Sie blendeten den Konflikt, der die Araber damals beschaeftigte, einfach aus. Nebenwiderspruch?

Eindeutig war fuer sie die Klassenfrage das Problem, und sie schoben ihren arabischen Nachbarn, mit denen sie ein sehr gutes Verhaeltnis pflegten, aehnliche Interessen unter.

Y.s Grosseltern lernten Arabisch, hielten Kontakt zu den Nachbarn in den arabischen Doerfern und glaubten, dass mit gutem Willen und allgemein verbreitetem Sozialismus alle Probleme geloest werden koennten.

Orientalische Juden kamen mit wesentlich weniger ideologischem Ballast hier an, ihr Zionismus war praktisch, nicht mit theoretischen Diskussionen aus Berlin, Kiev oder Warschau ueberladen. Aber auch da kann man nicht verallgemeinern.

Silke - November 25, 2012, 1:13

Stickereien auf Frauenkleidern, Gebetsteppiche und aehnliche Dinge bekommen. Natuerlich auch von Juden und Christen. Manchmal denke ich, eigentlich muesste ich diese Dinge auf einer Webseite veroeffentlichen, damit nicht nur ich was davon habe.

Stickereien auf Frauenkleidern – oh ja bitte!!!!!

Trotzdem schuettelt Y. den Kopf, wenn er … liest, … dass sich die Araber selbstverstaendlich der Revolution des Proletariats anschliessen wuerden.

Ich schüttelte kürzlich den Kopf, daß Sebastian Haffner Anfang 1940 die Befreiung Deutschlands von Hitler&Co. von außen für unerlässlich hielt und gleichzeitig meinte, es wäre vielleicht gut, ihnen danach ein paar Kolonien zuzugestehen. Sebastian Haffner, dem es einerseits im Alter von 33 Jahren nicht an moralischer Ernsthaftigkeit mangelte, hatte nix gegen Kolonien an sich …

Wer will da noch was sagen gegen die, die an’s Proletariat glaubten. Viel ehrbarer geht’s ja wohl kaum.

Ich habe eine Yin und Yang Haltung zu allumfassenden/allerklärenden (oder weitgehend so) Glauben aller Art – mit hat seine Nachteile, ohne ist auch nicht besser. Ich denke mir, es ist wie in nem Clan – mit Oberhaupt iss nix, aber ohne geht’s auch nicht. (Ich meine damit nicht, unser aller Alltag durch den wir alle mit ganz viel Glauben und sehr wenig Wissen manövrieren müssen)

Eindeutig war fuer sie die Klassenfrage das Problem

da folge ich den „Alten“, ich glaube, daß die Klassenfrage immer noch das Problem ist, nur vermutlich bliebe ich davon unberührt, wenn ich in einer Clan ähnlichen Struktur ganz erträglich lebte. Denn dann würde ja jedes Aufwerfen der Klassenfrage bedeuten, daß ich zwar die Große Freiheit gewinne, aber den Schutz der Gemeinschaft verliere oder mindestens das fragile Gefüge des gibst Du mir, geb ich Dir gefährde (wenn ich ganz ketzerisch gestimmt bin, dann sage ich, wir werden heute in Sachen Klassenfrage ebenso eingeseift wie die Gläubigen früherer Zeiten, die aufs Jenseits verwiesen wurden. Unser Jenseits ist der jederzeit mögliche Erwerb überwältigenden Prestiges und sagenhaften Reichtums. Und all die Leute wie ich und vermutlich auch Du, die mit ihrem vergleichsweise bescheidenen doch für ihre Bedürfnisse ausreichend komfortablem kleinen Leben rundum zufrieden sind, die werden medial irgendwie als Mangelwesen (Ehrgeiz, Drive, Initiative, Kreativität) dargestellt.

Waren nicht die Mehrzahl der frühen Proletarier Entwurzelte/Migranten (in die Städte)/Unbeheimatete?

Silke - November 25, 2012, 1:21

Jakobo

ich bin keine Jüdin, drum weiß ich das nicht, ich weiß nur, daß es ziemlich schlagartig einen Punkt gab, wo der türkische Gemüsehändler was auf’m Kopf trug, seine Töchter in diesen gräßlichen Mänteln im Supermarkt rumliefen und alle Welt mit Verachtung betrachteten, ich mich auf meiner Frankfurter Lieblings-Einkaufs-Straße (in Hanau geschah das Gleiche) unwillkommen fühlte. Mit meinen türkischen Kollegen blieb’s so, wie’s immer war, netter als im Durchschnitt.

War das die Folge von Mölln & Co.‘) – und falls ja, fing das mit Juden zeitgleich an oder ging da was anderes ab?

*) war das DIE Gelegenheit für all die Closet Fundamentalists sich zu outen? Ich kann mir gut vorstellen, daß da alle Angst bekamen, aber damals habe ich gar keine Verbindung zwischen der auf einmal feindlichen Blickerei und den Ereignissen hergestellt. Das frage ich mich erst jetzt im Rückblick, ob es das war.

46. Jakobo - November 25, 2012, 15:47

Silke,

freundschaften gab es wenige, aber die begegnungen waren
einfach relaxter und mit mehr gegenseitigem respekt, man hat einen
draht zueinander gehabt was bestimmte dinge betrifft.

feindliche blicke habe ich nicht erlebt. mit arabern gab es mehr misstrauen, aber mit tuerken gab es keine probleme. eher ein leben
und leben lassen.

J

47. Yael - November 25, 2012, 17:39

zu 34

ich stimme dir zu. Natürlich ist Israel in der Beziehung als spezieller Fall, weil zwei Völker Anspruch auf ein Land stellen und das Misstrauen durch Kriege und den Terror sehr groß sind. Jedoch finde ich immer noch, dass Diskriminierungen in Israel nicht anders sind, als in anderen westlichen Ländern.
Das Misstrauen und die Ängste dort sind durch die Ereignisse sehr schwer abzubauen. Ich weiß nicht, ob das jemals gelingen wird.


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