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Unertraegliche Spannung November 19, 2012, 14:17

Posted by Lila in Persönliches, Presseschau.
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So steht’s in Ynet:

Israel is ready for a ground invasion in the Gaza Strip but prefers a diplomatic solution, a senior official close to Prime Minister Benjamin Netanyahu said on Monday.

„We would prefer to see a diplomatic solution that would guarantee the peace for Israel’s population in the south. If that is possible, then a ground operation would no longer be required,“ the official told Reuters. „But if diplomacy fails, we may well have no alternative but to send in ground forces.“

Mein Secundus ist schon da, er hat gestern angerufen und gesagt, er hat sein Handy abgegeben und kann uns nicht sagen, wo er ist – als ob wir das nicht wuessten, wo kann er schon sein? Und wenn’s geht, meldet er sich wieder. Oh, und dass wir uns keine Sorgen machen sollen.

Aber abgesehen von Secundus – was ist richtig? Eine Bodenoffensive ist schrecklich. Und auch eine Bodenoffensive bringt nicht immer das gewuenschte Ergebnis. Was aber bringt dem Sueden Ruhe? (Sueden – der Begriff erweitert sich ein bisschen, aber fuer uns ist ja Haifa im Sueden). Was unterbindet den Raketenbeschuss sicher und dauerhaft, ohne den Gazastreifen in einen Friedhof zu verwandeln?

Wer weiss eine Antwort?

Kommentare»

1. Hein - November 19, 2012, 14:39

Eine Antwort ist leicht, nur keine realistische. Die Hamas müsste ihre Polit-Religion aufgeben und das Wohl der Menschen im Gaza-Streifen verfolgen. Da sie dies nicht tun wird, sondern im Gegenteil für Fanatiker-Nachwuchs sorgt, kann sich Israel nur wieder ein wenig Zeit erkaufen, wie seit 1948.
Noch ein unrealistischer Vorschlag: Die deutsche Bundeswehr stationiert ihre Patriot-Raketen auf israelischem Boden, zusammen mit den Holländern und den USA.

2. Silke - November 19, 2012, 14:50

die heutige Presseschau hat mich überzeugt, daß die Antwort ganz leicht ist – alles was es braucht, ist mehr Phantasie bei der israelischen Regierung und eine Umarmung des lieben Onkel Abbas

– daß lt. EoZ Fatah Kämpfer in Gaza zugange sind, ist natürlich so bedeutungslos, daß man es lieber nicht zur Kenntnis nimmt.

Jeder Klempner würde sich schämen, würde er so schlampige Arbeit abliefern wie diese professionellen Schreiberlinge. Die hochgradig verfälschende Zusammenfassung des Shimon Stein Interviews durch die Deutschlandfunk-Nachrichtenredaktion ist ein Paradebeispiel. Sie sagen nicht direkt die Unwahrheit, sie laden nur die Würfel (loaded dice)

Die NYT hat schon wieder 20 tote Kinder ausgemacht – Kinder sind in Gaza im Gegensatz zu z.B. Afrika alle unter 18.

will sagen, jeder der pauschal von Kindern ohne nähere Info spricht, schreibt mit geladenen Würfeln.

Qualitätsmedien nennen sie sich und wollen für sowas Geld!

3. Janina - November 19, 2012, 15:22

Na, dann freuen wir uns doch alle, daß der Guido zu Friedensgesprächen nach Israel fährt, wenn es einer reißen wird, dann ja sicherlich der Guido.
(…dem ich am Sonntag beim Frühstück in meinem liebsten Frühstückscafé – typisch Köln, niemand scherte sich um die Tatsache, daß der Außenminister da sitzt – schräg gegenübersaß und dachte, nein, auch ein Außenminister hat mal ein paar ruhige Minuten verdient, Du machst hier keinen Aufstand; hätte ich mal besser)

4. Culatello - November 19, 2012, 17:12

Eine Bodenoffensive ist für die Gazaner auch nicht schrecklicher als Luftschläge, bei denen mal eben ‚versehentlich‘ ein Wohnhaus bombardiert und eine gesamte 11 köpfige Familie ermordet wird. siehe hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-prueft-bombardierung-von-wohnhaus-in-gaza-a-868043.html

Da eine Bodenoffensive allerdings für die Israelis VIEL gefährlicher ist als ein Luftkrieg, wird diese niemals stattfinden.
Israelische Soldaten diesem Risiko auszusetzen wird sich kein israelischer Politiker leisten können.

Aber warum überhaupt eine Bodenoffensive, wo doch die Luftschläge bequem und risikofrei im Gazakessel platziert werden können?
Am besten bombardiert man natürlich nachts, aber eigentlich ist es auch egal, ob es hell oder dunkel ist: die Insassen können doch eh nicht abhauen.

Ist doch praktisch wie Angeln im Forellenzuchtbecken….

5. grenzgaenge - November 19, 2012, 17:54

Ach, Lila, manchmal bin ich mir meiner Meinung nicht mehr sicher !

6. Stefanie - November 19, 2012, 18:11

Die politisch und militärisch Verantworlichen in Jerusalem werden sich noch mehr die Frage stellen, als wir das tun. In deren Haut möchte ich nicht stecken und ich könnte mir gut vorstellen, dass der Begriff Wahlen in deren Köpfen nur noch ganz im Hinterstübchen rumgeistert. Verantwortung zu haben kann viel Freude machen und Befriedigung bringen. Hier vermute ich aber ganz stark, es ist eine Last, die kaum noch Schlaf ermöglicht. In deren Haut möchte ich jetzt nicht stecken.

Dir alles Liebe und Kopf hoch, wir schon alles werden!

7. Jakobo - November 19, 2012, 20:34

„wenn es einer reißen wird, dann ja sicherlich der Guido.“

Ja genau.. wenn in der naechsten Zeit jemand hilflos an einer kreuzung in tel aviv vor einer kaputten ampel steht und nicht weis was er machen soll…..

„….dann ja sicherlich der Guido.“ 🙂

J

8. Marlin - November 19, 2012, 20:56

HAHA, Janina. 🙂 Das wäre sicher spannend geworden.

Ja, eigentlich müsste man fast alle dort umerziehen, dann könnte es gelingen. Oder nur weniger korrupte Leute installieren? Aber die dürften sich nicht lange halten..

9. Paul - November 19, 2012, 22:08

Also, liebe Lila, die Antwort ist ganz einfach.
Ich kenne auch ein Land, das diese Anrwort gerne hört und auch gerne befolgen würde. Nur leider gehören zum Frieden schließen zwei Parteien. Was willst Du machen, wenn die andere Partei die Antwort weder hören noch befolgen will.

Ich will hier diesen oft zitierten Satz: „Was würde passieren wenn….“, nicht wiederholen.

Für die Hamas ist das ein heiliger Krieg, ein Religionskrieg. Wir werden uns damit abfinden müssen, dass sie sich erst geschlagen geben, wenn sie ganz am Boden liegen, wenn keines ihrer Kinder mehr am Leben ist.

Die Hamas hat nicht nur den Hitlergruß von den Nazis übernommen, sondern auch deren Durchhalteparolen. Wann haben die Nazis aufgehört zu kämpfen?

10. Paul - November 20, 2012, 12:02

Zu 4 Culatello, schön das Du wieder da bist.

Da hat es doch die Israelische Bevölkerung viel leichter.

Die Hams zielt mit Ihrern Raketen nicht direkt auf Wohnhäuser. Es ist nur zufällig, wenn diese getroffen werden.
Die Wirkung der Raketen ist auch nicht so gewaltig wie die der Israelis, weil sie nicht durch Secundärexpolosionen von Munitionslagern in Wohnhäusern unterstützt werden.
Die Israelis bkämpfen mit ihren Luft-Boden-Raketen, das sind keine Bomben, wie immer geschrieben wird, auch gezielt Raketenabschussorte, Munitionslager, Waffenfabriken also militärische Ziele. Das ist natürlich besonders verwerflich.
Die Hamas istviel humaner. Bisher habe ich noch von keinem Raketeneinschlag in israelischen Militäreinrichtungen gelesen. Auch die Aufmarschräume der IDF bleiben völlig unbekämpft. Das nenne ich doch eine ritterliche Kriegsführung. So gehört sich das auch.
Was machen dagegen die Israelis?
Sie bekämpfen gezielt militärische Einrichtungen der Hamas. Das ist aber Pfui!

Ach so, mein lieber Culatello, sie schreiben von Bombardierung. Israel hat schon mehr als 500 (Ich weiß die genaue Zahl nicht. Es waren sicherlich eher mehr.) Luftangriffe auf Gaza geflogen. Ergoogeln Sie sich doch mal, wie deutsche Städte nach solchen Bombardierungen ausgesehen haben.
Was meinen Sie wie Gaza aussehen würde, wenn Israel es bombardieren würde?

Schreiben Sie doch mal, lieber Culatello, ob Sie das, was Sie schreiben, wirklich glauben.
Das müssen Sie wohl, denn sonst wären Sie ein großer Lügner. Das traue ich Ihnen nicht zu.
Mir ist nur unklar, warum ein Mensch wie Sie, so auf die Propagandalügen der Hamas hereinfällt?
Nun gut, Sie sind nicht der Einzige.
Ob das nun für oder gegen Sie spricht, müssen Sie selbst entscheiden.

Na dann: so long (ich kann aber kein Englisch) und gute Besserung.

Abschließend noch eine Frage:
Warum unternimmt die Hamas keine Bodenoffensive?
Bin auf Ihre Antwort gespannt.
Schreiben Sie nur nicht, dass es humanitäre Gründe sind, die die Hamas davon abhalten.

Silke - November 20, 2012, 12:55

gestern hat mir die Botschaft mitgeteilt, daß Peres den französischen Außenminister in seiner Residenz empfangen habe – wieso traut der sich da hin und uns Guido erst, wenn Hamas nicht mehr ballert? Fürchtet er, mit seinem vorher Besuch die Hamas aufzuwerten?

(spaßig gemeinte Frage)

Silke - November 20, 2012, 13:04

meine soziale Ader treibt mich, was für Culatello’s Blutdruck zu tun. Drum hier einen Text von Avi Issacharoff, der mir aus den verschiedensten Gründen sehr gut gefallen hat, nicht zuletzt wegen seines ungebrochenen Willens Analysen/Voraussagen zu äußern. Und nein, das meine ich nicht abwertend. Wäre ich mittendrin, ich würde es ohne die Glaskugel auch nicht ertragen können. (Schön, daß der New Yorker Issacharoff bringt, der so garnicht zu den anderen Schlauen da passt).

November 16, 2012
FROM GAZA TO TEL AVIV
Posted by Avi Issacharoff

Read more: http://www.newyorker.com/online/blogs/newsdesk/2012/11/from-gaza-to-tel-aviv.html#ixzz2Cl9X6bAa

Und weil ich gerade dabei bin, unten noch einen mich zutiefst berührt habenden Bericht von Shimona.

Extremely Loud and Incredibly Close

11. Janina - November 20, 2012, 14:05

Der Guido, mit seiner weltmännischen, sprachgewandten Art, hat ja nicht nur, quasi im Alleingang, den Frieden nach Libyen gebracht, der wirds sicherlich auch überall sonst richten – grade er als Deutscher 😉

12. Wolfram - November 20, 2012, 17:30

Ach, Paul – du hast doch sicher nur übersehen, daß zumindest die Syrer wenigstens versucht haben, eine militärische Anlage der IDF zu treffen (das Zielwasser war wohl alkoholisch und damit vom Q’uran verboten…), und die Rakete, die sich gen Jerusalem verirrt hat, sollte auch das Verteidigungsministerium treffen.
(Und der Angriff auf den Jeep, mit dem das Faß so zerrissen wurde, daß es überläuft, der hat sogar ein militärisches Ziel getroffen.) Die x-hundert anderen Raketen, das war Kollateralschaden.
zynics/off

Und dabei soll ich eine Predigt erarbeiten über das Ende von Jes. 65… ’seufz‘

13. Jakobo - November 20, 2012, 17:48

„Der Guido, mit seiner weltmännischen, sprachgewandten Art, hat ja nicht nur, quasi im Alleingang, den Frieden nach Libyen gebracht, der wirds sicherlich auch überall sonst richten – grade er als Deutscher“

Deutscher hin oder her.. denn kannst du doch nicht mal allein zum milchholen schicken. wie dann erst in den nahen osten?

ich seh ihn schon vorm mir: “ he.. heeee Sieee, sie haben mich angerempelt!! hoeren sie? ja genau.. das ist unverschaemt.. dieser unfreundliche kerl ist jetzt glatt weitergegangen… schlimm…“

J

14. Eine Bilanz ? « grenzgaenge - November 22, 2012, 19:27

[…] weil er die Bodenoffensive nicht durchgeführt hat. Da sind Stimmen, wie die von Lila, die berechtigte Angst vor einer solchen Operation hat. Überhaupt, die Soldatenmütter. Welche Ängste müssen Frauen im […]


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