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Assoziationen Juli 16, 2008, 21:04

Posted by Lila in Presseschau.
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Ich benutze wirklich nicht oft das Wort faschistisch, weil ich es für ungenau und mißbraucht halte. Es verleitet einen dazu, alle Arten von Gewaltherrschaft und -verherrlichung in einen blubbernden Topf zu werfen, umzurühren und den Trunk in Flaschen abzufüllen, die zu jeder Diskussion gereicht werden.

Doch das Spektakel heute… es war von der ästhetischen Klasse nicht mit Riefenstahl zu vergleichen, aber erinnerte doch fatal an den Blut- und Opferrausch von Regimes, die man gemeinhin faschistisch nennt. Ich wollte nicht zu spezifisch werden. Aber das Wort rutschte mir dann doch aus der Tastatur.

Doch der Hauptdarsteller selbst des Tages zeigt ganz deutlich, welche Antwort er auf die Frage „Lieblingsheld der Geschichte?“ geben würde…

Kommentare»

1. grenzgaenge - Juli 16, 2008, 22:28

ich denke deine assoziation trifft den nagel auf den kopf. schlimm das kuntar mit seiner meinung nicht alleine steht. weder in der arabischen welt noch anderswo.

2. migdalit - Juli 16, 2008, 22:50

… und ich verstehe und verstehe nicht wie man einen kindermörder feiern kann. vollkommen egal wie die umstände sind und ungeachtet jedes „befreiungskrieges“ und ähnliches …

3. heplev - Juli 16, 2008, 22:51

Das wird niemanden vom Hocker hauen. Schließlich können es die armen edlen Wilden nicht besser wissen. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall können sie nie etwas dafür.
(PS: Ich kann auch klauen – dieses Bild habe ich bei mir mit eingebaut.)

4. Same Shit, Different Asshole « Freunde der offenen Gesellschaft - Juli 17, 2008, 1:09

[…] Assoziationen « Letters from Rungholt Dieser Eintrag wurde von Daniel Fallenstein am Do, 17. Jul 2008 um 01:09 geschrieben, abgelegt […]

5. Heimo - Juli 17, 2008, 3:17

Nach diesen Ereignissen, diesen Bildern, schaute ich mich gerade auch ein bißchen in der libanesischen blogo-sphäre um – tatsächlich findet man da auch deutliche Distanzierung & Ablehnung zu dem öffentlichen Jubel um Kuntar z.B. im blog „Beirutspring.com“ -(http://www.beirutspring.com/) schreibt ein Mustapha: „Lebanes bloggers not happy with Kuntar Celebrations“
Da finden sich klare ablehnende Worte gegen den Kindermörder Kutan: „I cannot believe we are cheering for an animal that is being freed from Israeli prisons …We are cheering for a man who killed a 4 year old baby after killing her father in front of her ..You tell me he was retaliating ?? By killing innocent children & civilians you retaliate ??“
..“In short, many Lebanese, just like many foreigners just don’t “get” what there is to celebrate..“

6. Lila - Juli 17, 2008, 4:26

Danke, Heimo, ich habe mir dazu auch schon was notiert… es ist wichtig, nicht zu vergessen, daß es auch diese Stimmen gibt. Leider können sie es nicht wagen, sich offen zu äußern. Auch darin eine fatale Parallele. Die libanesische Gesellschaft, die so viefältig ist, hätte eigentlich Besseres verdient, und man kann nur hoffen, daß Nasrallah vor der endgültigen Übernahme und Gleichschaltung gestoppt wird. Auch wenn ich gerade nicht wüßte, von wem. UNIFIL jedenfalls scheint mir wenig geneigt, tatsächlich ihre Aufgabe zu erfüllen und die Hisbollah in Schranken zu halten.

Traurig, traurig.

7. NEB - Juli 17, 2008, 5:29

ein ausgesprochen haesslicher mensch,
wirklich auch ein widerwaertiges foto.
deutscher in asien wuenscht israel
weiterhin kraft und bestaendigkeit gegen
alle widernisse.

8. Separated at Birth: It’s Sometimes Too Easy Edition | Israellycool - Juli 17, 2008, 5:40

[…] to Lila for drawing my attention to this picture). Sphere: Related ContentSHARETHIS.addEntry({ title: […]

9. B.L.O.G. - Bissige Liberale ohne Gnade » Eine Impression von der Party - Juli 17, 2008, 10:36

[…] Hier findet sich ein Bild vom fetten Kindermörder Kuntar. Im Libanon und den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten von Tausenden als Held gefeiert. Auch der moderate Herr Abbas soll Kuntars Familie gratuliert haben. […]

10. Joachim Graf - Juli 17, 2008, 11:55

Das Widerliche an solchen Bildern ist, dass die Mörder auf beiden Seiten, die israelischen Mauerbauer, die Bombenschmeisser, die Raketenschiesser und In-Fremde-Lände-Einmarschierer jedes Mal Aufwind bekommen, wenn die andere Seite, mordet, mauern baut, Bomben schmeisst, Raketen schiesst oder irgendwo einmarschiert.
Da braucht es zwei korrupte Regierungen – eine in Israel, eine in Ost-Palästina, um wg. Rücken zum Wand mal wieder ausnahmsweise auf Frieden zu setzen…

11. Lila - Juli 17, 2008, 12:02

Weißt Du was, Joachim, es gibt so viele Orte im Internet, wo sich Leute rumtreiben, die Israel und die Palästinenser als moralisch gleichwertig betrachten – warum kommst Du ausgerechnet hier hin?

Den Bau eines Schutzzaunes nach Jahrzehnten des Terrors ist wohl kaum mit der wahllosen Bombardierung ziviler Bevölkerung zu vergleichen, wie Israel sie von den Golanhöhen, von der libanesischen Grenze und aus dem Gazastreifen seit seiner Gründung praktisch ununterbrochen erträgt. Wenn Du glaubst, wir üben angesichts der ständigen Aggression von allen Seiten aus keine Zurückhaltung, dann glaubst Du Lügen oder hast keine Ahnung. Oder beides.

12. koprax - Juli 17, 2008, 12:40

Zum Streiten gehören immer zwei Parteien!!!
Das Problem im Nahen Osten, speziell das zwischen Israel und Palästiner wird sich nicht durch Gewalt, Mauern oder Einfluss von Außen lösen. Es muss Transparenz, Verständnis und Vertrauen geschaffen werden.

13. Lila - Juli 17, 2008, 12:46

Richtig! Würden die Israelis sich endlich wehrlos abschlachten lassen, wäre Ruhe!

Immer dieses Bestehen auf Überleben, sehr nervig. Und noch dazu durch Gewalt, Mauern und Einfluß von außen! Wie gut, daß es so viele Deutsche gibt, die es besser wissen.

Transparenz, Verständnis und Vertrauen? So wie im Oslo-Prozeß, der geradewegs in die Intifada II geführt hat?

Ich wäre mir auch gern so sicher, daß es diese Werte sind und nicht die Vernichtung Israels, die sich Hamas, Hisbollah, Islamischer Jihad und der Iran auf die Flagge geschrieben haben.

Übrigens: wie siehst Du eigentlich Fälle von Mobbing und Bully-Verhalten? Beschuldigst dann auch das Opfer, oder gilt diese Regel nur für Israel?

14. Daniel Fallenstein - Juli 17, 2008, 13:22

Zum Streiten gehören immer zwei Parteien!!!

Wie von Lila angedeutet: Jeder Aussenseiter in der Schule, jedes Überfallopfer in Berlin-Neukölln würde mit gutem Grund widersprechen.

Sicher ist nur: Zum Bullshit gehören immer drei Ausrufezeichen.

15. Pierre Sanft - Juli 17, 2008, 13:37

Macht dieser wiederliche Typ tatsächlich den Hitlergruß?

Oder will (der Fotograf) nur die Assoziation zu Shoa wecken? Würde mich interessieren …

16. Mia - Juli 17, 2008, 13:41

Wie ekelhaft, dass es auch hier immer wieder Leute gibt, die sogar in einem Moment der Trauer wie dieser, die Gelegenheit ergreifen müssen, gegen Israel zu hetzen.

Mir wir übel.

Unterhalb unseres Hauses ist der Friedhof, auf welchem Eldad Regev gerade beerdigt wird.

17. Lila - Juli 17, 2008, 13:43

Pierre, der Photograph hat wohl kaum bewusst Assoziationen zur Shoah wecken wollen. Bei einem so perfekt choreographierten Ereignis können wir sicher sein, daß nur Hisbollah-affine Profis beteiligt waren. Ich glaube nicht, daß jemand im Libanon an die Shoah gedacht hat.

Kuntar wollte wohl einen besonders straffen und männlich-herben Gruß geben. Wie das bei der Hisbollah so üblich ist, s. hier.

Ob dieser Hisbollah-Ritus eine Huldigung an Hitler ist? Denkbar ist es, denn die Ähnlichkeit ist beklemmend. Vielleicht verirrt sich ja mal jemand her, der mehr über die symbolische Sprache der Hisbollah weiß.

18. Lila - Juli 17, 2008, 13:47

Oh Mia, es ist zu traurig. Der arme Vater Regev, er sieht vollkommen gebrochen aus. Seine Jungens müssen sehr auf ihn aufpassen, daß er nach diesen unmenschlichen zwei Jahren nicht zusammenbricht. Ach, und Noam Shalit. Wie er die seelische Kraft findet, zu den Begräbnissen zu gehen, währen das Schicksal seines Sohns auf Spitz und Knopf steht, weiß ich nicht.

Ja, wer Israel so richtig haßt, dem ist es egal, ob wir heute jemanden begraben. Wir zählen nicht als normale Menschen, sind bombende, menschenfressende Dämonen.

Ich hatte schon so viele Israel-Hasser und -Beschimpfer hier, ich bin heute weniger nett als früher.

19. Mia - Juli 17, 2008, 14:04

Ach Lila, ich sehe auch gerade die Übertragung des Begräbnisses.

Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sein muss, zwei Jahre lang auf einen Sohn und Bruder zu warten, immer im Unklaren darüber gelassen werden, ob er noch lebt oder nicht, um ihn dann schliesslich beerdigen zu müssen.

Die Grabreden der Brüder eben waren herzzerreissend.

Wenn die Leute das nur sehen könnten! Ein ganzes Land, das um zwei seiner Söhne trauert. Ein ganzes Land, das zwei Jahre lang gewartet und gehofft hat.

Wie sehr hoffe ich, dass wenigstens Gilad Shalit lebend heimkehren wird.

20. Lila - Juli 17, 2008, 14:08

Ich sehe das mit meinen Söhnen.

Ich wünschte, die Reden von Miki Goldwasser und von Ofer Regev würden in ganzer Länge in den Zeitungen abgedruckt, vielleicht würde sich ja ein Grabpinkler mal schämen. Oder geht das nicht?

21. Mia - Juli 17, 2008, 14:16

Daran ist doch niemand interessiert.

Ich habe heute mit meiner Mutter in der Schweiz telefoniert. Sie war schockiert darüber, wie positiv die Hizbollah dargestellt wird, wie viel Sympathie da vorhanden ist.

Was soll ich sagen? Mich überrascht da gar nichts mehr.

22. Georg - Juli 17, 2008, 17:17

Wie schlimm muss es für dich sein, selbst hier in deinem Blog von solchen Vollidioten wie Graf und Korpax angemacht zu werden. Nein, nein, ich sage das bewusst so drastisch, denn wovon man keine Ahnung hat, schreibt man nicht großkotzend. Graf und Korpax sollten sich mit der israelischen Geschichte einmal auseinandersetzen, statt der palästinensischen Propaganda zu erliegen – obwohl, wenn sich jemand bereits im fortgeschrittenen Alter (wie Graf) befindet aber immer noch nichts weiß, dann muss ich davon ausgehen, dass er nichts wissen will bzw. absichtlich hier hetzt.

Wie lange schreibst du nun in deinem Blog schon? Man kann es doch nicht deutlicher lesen als bei dir, man kann doch nicht mehr tun als es den Leuten direkt ins Gesicht zu schreien – warum wollen sie nicht hören, nicht verstehen – warum reden und agieren sie immer noch und immer wieder gegen Israel? Warum darf sich Israel nicht selbstbewusst wehren, warum herrscht in weiten Kreisen der Bevölkerung immer noch der Antisemitismus im neuen Namenskleid als Antiisraelismus bzw -zionismus vor? Wie kann man Leuten wie Graf und Korpax begegnen? Ich persönlich bewundere dich ob deiner Ruhe, Lila, wenn ich hier zuhause solche Leute treffe, kann ich nicht ruhig bleiben. Obwohl es falsch ist, errege und ereifere ich mich jedes Mal.

Aber noch mal, würde ich, wie du, als Rheinländerin in Israel leben und läse solche dummen Posts in meinem eigenen Blog – ich würde vor Verzweiflung weinen. Ich kann mir kaum etwas enttäuschenderes vorstellen, es täte schlichtweg weh.
Drum sei dir als kleiner Trost bewusst, es gibt im deutschen Rheinland auch andere, die denken wie du, denen liegt das Wohl Israels am Herzen.

Viele Grüße und bleibe stark!

23. Lila - Juli 17, 2008, 17:32

Na ja, ich sollte mich nicht beklagen, wer bloggt, hat Leser, die er sich nicht aussuchen kann.

Immerhin siehst Du, daß ich außer einem echten Bergtroll mit Schnuufnase niemanden stillmoderiere. Was reinkommt, geht durch die Moderationsschlaufe und ich veröffentliche es. Ehrenwort, nur der ausgewiesene Troll bleibt im Netz hängen.

Und ich muß auch sagen, wenn ich diese Reaktionen lese: Irael hat gepennt. Das kann einfach nicht sein, daß die dümmsten moralischen Pseudo-Gleichsetzungen mit einer Selbstverständlichkeit akzeptiert werden, als wäre das palästinensische Narrativ wahr und richtig. Wir haben über Jahrzehnte hinweg diese Propagandamaschine heißlaufen lassen, und dürfen jetzt eigentlich nicht klagen, wenn wir uns die Finger dran verbrennen.

Darum ist das der Zoll, den ich entrichte, und ich entrichte ihn ja gern, an anderen Tagen.

Es sind hier ja schon Hunderte durchgezogen, haben ihre Fragen gestellt und Antworten bekommen, waren damit unzufrieden und sind weitergezogen.

Ich hab ja nicht mal ein FAQ, ich antworte jedesmal von Null, wiederhole mich, blättere endlos nach Links etc, alles Handarbeit und altmodisch. Denn jeder Leser ist ein Mensch mit seinen persönlichen Fragen. Ich gehe mal davon aus, daß die meisten es ja ehrlich meinen, daß sie ja ehrlichen Herzens vor Empörung auf Israel brennen und keine Ahnung haben, daß sie eingeseift werden.

Ich meine, was kann eine deutlichere Einseifung sein als diese Bilder-Aktionen? trotzdem glaubt man den Palästinensern einfach.

Oh, und jeder Leser kommt wieder neu und denkt, so, jetzt hat er mich aber überrascht, und sowas hat überhaupt noch nie jemand vorgebracht. Wer liest schon Archive? Ich selbst ja auch nicht. Das gehört zum Bloggen dazu….

Was das Rheinland angeht: vivat, crescat, floreat!

24. Verbrochenes · He´s got the look - Juli 17, 2008, 17:43

[…] Mehr zum Thema bei den üblichen Verdächtigen. […]

25. Rika - Juli 18, 2008, 14:50

Ich bin heute auf einen Artikel gestoßen, der sich einer anderen Assoziatioskette bedient, die mich einfach nur sprachlos macht:

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/meinung/kommentare/?sid=c9c9e152b1dee516b9c6e7a972bfb68f&em_cnt=1368584

26. Rafael - Juli 18, 2008, 14:50

Hallo, in Kommentar 17 stellst Du die Frage:

„Ob dieser Hisbollah-Ritus eine Huldigung an Hitler ist? Denkbar ist es, denn die Ähnlichkeit ist beklemmend. Vielleicht verirrt sich ja mal jemand her, der mehr über die symbolische Sprache der Hisbollah weiß.“

Die Deutsche Botschaft in Israel jedenfalls schreibt in ihrem Medienspiegel über einen Artikel, in dem es um Hisbollah-Kämpfer geht, die den Hitlergruß zeigen. Dort wird von der Botschaft das Wort Hitlergruß, also nicht römischer Gruß, Fahnengruß oder Hisbollah-Gruß verwendet. Dass lässt schon darauf schließen, dass der gestreckte Arm der Islamisten eine bewusste Huldigung an den Nationalsozialismus ist.

Klicke, um auf MS__160408,property=Daten.pdf zuzugreifen

Mehr über die ideologischen Beziehungen zwischen Islamisten und Nationalsozialisten erfährt man in diesem Buch:

„Feindaufklärung und Reeducation“, Untertitel „Kritische Theorie gegen Postnazismus und Islamismus“ von Stephan Grigat (Verlag „ça ira“)

Oder bei der Wehrsportgruppe Hoffmann – deutsche Nazi-Terroristen, die vom Libanon aus operieren.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrsportgruppe_Hoffmann

27. Rafael - Juli 18, 2008, 14:52

Der Smiley war nicht beabsichtigt.

28. Hitlers kleiner Scherge feiert Kindsmord | DER MISANTHROP - Juli 18, 2008, 17:54

[…] Samir Kuntar übrigens schon gratuliert.5 Lindwurm – Grüße / Letters from Rungholt – Assoziationen [↩]Spiegel [↩]israel matzav – Kuntar gives Nazi salute; Al-AP says he […]


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