Leibgericht März 3, 2013, 17:00
Posted by Lila in Israelisches Essen.trackback
Bei uns sind immer bestimmte Gerichte en vogue, die die Kinder furchtbar gerne mögen, und die wir dann ganz oft machen müssen. Im Moment sind wir alle verrückt auf das aller-einfachste Essen der Welt: Gemüse (Paprika, Aubergine, Tomate, Blumenkohl, Zucchini) im Ofen mit etwas Olivenöl und ein paar Gewürzen schmoren lassen, auf dem offenen Backblech – am leckersten wird´s, wenn die Gemüse in ziemlich überschaubare Stücke bzw Scheiben geschnitten sind, die dann alle schön braun anschmurgeln können.
Das essen wir mit Tchina, das wir selbst anrühren. Roh-Tchina mit Wasser, Zitronensaft, Knoblauch und ein paar Gewürzen anrühren, fertig. Tchina ist auch zum Salat sehr lecker, und neulich habe ich damit Choumus hergestellt, das wird mir allerdings bisher bei jedem Versuch eine Nummer zu schwer. Muß ich mal in kleineren Portionen machen, damit ich mehr Kontrolle über die Konsistenz habe – so haben mich alle Püriermaschinen des Hauses angeknurrt wie feindselige Hunde.
Nächstes Mal mach ich ein Bild von unserem Ofengemüse mit Tchina. Es gibt überhaupt nichts Besseres als israelische Hausmannskost.
mir läuft das Wasser im Mund zusammen – ich kenne das ohne Tahini, aber dafür im Ofen beim Bäcker gebacken auf Patmos und keiner meiner Versuche, die Konsistenz mit meinem einfach nicht so hoch heizenden Privatbackofen hinzukriegen, sind bisher fehlgeschlagen und jetzt muß ich es also nochmal mit dem Backblech probieren, ob es die dünnere Schicht bringt.
Deutsche Haute Kusine scheint übrigens mehrheitlich der Meinung zu sein, daß Auberginen bißfest zu kochen sind, was ich bei unseren anderen Gemüsen durchaus mag, aber bei Auberginen für a bisserl mißgeleitet, um nicht zu sagen, kulinarisch verbrecherisch halte.
Frag‘ mal die Kids, was sie lieber essen – Hummus oder Technia.
Ich hab‘ bei Freunden die Erfahrung gemacht, dass die Jüngeren voll auf Hummus stehen, die „Alten“ (Generation 45+) Techina vorziehen. 🙂
Wie lustig, bei uns schmurgelt gerade Süßkartoffel vor sich hin 😉
Da muß ich als hier sonst meist stiller Blogleser doch auch mal „Yummy!“ sagen! 🙂 Bei uns gibt’s heute abend wieder ein leckeres Couscous-Gericht aus dem Jerusalem-Kochbuch von Tamimi & Ottolenghi. Ach ja, aber so köstliches Chumus wie letztes Jahr im Ein Gedi Kibbutz würde ich auch hier in Germanien mal wieder bekommen.
Bei uns ist das auch das einzige Gericht, was in der Familie die Generationen vereint. Ofengemüse, schön nach Art in Reihen sortiert wie bei „Kunst aufräumen“, Kräuter oder Halloumikäse drauf und dazu Techina und Brot. Witzig! Schnurzelt bei uns auch gerade im Ofen. Geht auch schön schnell vorzubereiten und dann Abends, wenn alle da sind zu braten.
Richtig, Haloumi ist lecker. Süßkartoffeln mach ich auch oft, mit Kartoffeln zusammen und Zwiebeln, einfach im Ofen gebacken – die Jungens picken die Süßkartoffeln raus, die Mädchen die Kartöffelchen, und alle sind zufrieden.
Ich futter jetzt die übriggebliebenen Gemüsestücke als Salat 🙂
Chumus kann man sehr gut selbst machen. Kichererbsen einweichen, Wasser wechseln, kochen, mit Tchina (echtem Roh-Tchina), Wasser, Zitronensaft, Knoblauch, Gewürzen, pürieren, ein paar Körner zurückhalten zum Verzieren, Paprika drauf oder Pinienkerne oder Petersilie. Schmeckt warm besonders gut. Ich muß noch an der Konsistenz arbeiten, wie gesagt, ich hab zu große MEngen auf einmal gemacht, das nächste Mal nehm ich nur ne halbe Tüte.
Das hört (liest) sich sooooo lecker an 🙂
Danke für den Tipp!!! Ich werde gleich morgen zur Tat schreiten, Gemüse und Kichererbsen (Dose) kaufen, Tchina ist noch im Kühlschrank….
Mit getrockneten Kichererbsen hatte ich bisher auch kein Glück, irgendwer hat mir den Dosentipp gegeben, das geht schnell und funktioniert prima!
Dose? Neee. Da murks ich lieber mit den getrockneten rum, bis ich den Dreh raushabe. Lecker schmeckt der etwas zu dichte auch 🙂
Aber Tchina ist köstlich. Ich erinnere mich noch genau an die wunderbare Zeit, in der ich all diese leckeren Sachen zum ersten Mal gekostet habe.
Ich muß auch mal hier andere Sachen hier reinstellen, Shakshuka, Majadra, Taboule, ein bißchen systematischer… ich mache ja nur so einfache Küche, und wenn ich dann bei all den Feinschmeckern in die Blogs gucke, denke ich mir: nie im Leben laß ich jemanden in meine Küche gucken!!! Aber andererseits, was ist leckerer als ein Salat, den mein Mann unnachahmbar köstlich macht…?
also den Bogen mit den selbstgekochten Kichererbsen, Schälerbsen, weißen Bohnen habe ich jetzt raus – erstens kaufe ich nur Müller’s Mühle, zweitens setze ich sie zusammen mit der richtigen Menge Wasser 2,5 fach näher an 3 als an 2 auf kleiner Flamme auf, beim Induktionsherd 2 oder 3 und dann lasse ich den Dingen ihren Lauf. Es dauert unendlich lange bis das anfängt zu kochen, doch dafür sprudelt nix über. Bei 3 schalte ich nachdem es kocht auf 2 zurück und dann probier ich hie und da mal. Den Dosenleuten trau ich nicht so richtig über’n Weg.
Silke und Lila,
habt ihr denn keine Probleme mit der harten Schale? Die will nämlich absolut nicht weich werden, zum Verzweifeln! Ich habe sogar schon die Kicherdinger nach dem Kochen beinahe einzeln abgepult, also zwischen Tüchern solange gerubbelt, bis die Schalen gelöst waren. Vielleicht habe ich es ja komplett falsch gemacht 😉 seufzzzz ! Werde mal deine Methode, Silke, probieren.
Lila, ich würde mich sehr über „einfache“ Rezepte aus deiner Küche freuen, Feinschmeckergedöns der Feinschmeckerblogs brauche ich nicht…. jedenfalls nicht bei der alltäglichen Küchenarbeit.
Du mußt die Biester erstmal mindestens 24 Stunden in Wasser legen. Wenn Du hartes Wasser hast, wie wir, tu ein bißchen Natron dran, macht das Wasser weicher. Ich koch sie nciht in Natron, denn ich finde, das schmeckt man durch, aber meine Freundin tut eine Prise Natron dazu.
Kochen ohne Salz! Davon werden alle Hülsenfrüchte hart, behauptet der Volksmund, ich hab es nie ausprobiert. Ich salz alles, was Hülsenfrucht ist, erst nach dem Kochen. Auch Linsen.
Ich hab meine letzte Ladung Kichererbsen laaange köcheln lassen. Warum die Schalen abrubbeln? Wird ja sowieso alles püriert für den Chumus…. reinigt bestimmt den Magen 🙂
Rika
also bei mir schwimmen ein paar zarte Schälchen/Häutchen danach im Wasser und zum Pürieren komme ich nie, ich esse die Biester immer schon aus’m Topf und friere den Rest portionsweise ein (kommt dann als ganze Teile wieder in irgendwelche risotto-ähnliche oder rattouille-ähnliche Gebilde). Und hart ist da nix.
Ich sehe auch den Sinn des Pürierens nicht so richtig ein, Tahine mag ich nicht besonders und im Ganzen schmecken sie so schön nussartig.
Apropos Tahine, da fällt mir ein, hat mal jemand probiert, die mit Öl und gemahlenen Mandeln zu pürieren? Sollte ich vielleicht mal checken, auch fetter Frischkäse müßte eigentlich was hermachen und da könnte ich mir sogar das Pürieren sparen, wenn ich ein paar Frühlingszwiebeln drüber streue.
Einweichen tue ich nicht, um mir das zu ersparen, habe ich schließlich Müller’s Mühle ihr’n Preis bezahlt.
Aber Achtung meine Küche ist die für den superfaulen Single – Dan Ariely hat die mal in nem Book-Talk so charakterisiert: das sind die Leute, die ihr Brot übers Spülbecken gebeugt essen, damit die Krümel keine Chance haben, irgendwo hinzuspritzen.
Hört sich sehr lecker an, das wird nachgekocht! 🙂
Shakshuka haben wir schon einige Male gemacht, besonders mein Veggy-Kind isst das sehr gern zum Frühstück. Ich bin gespannt auf dein Rezept. 🙂
Ich habe eigentlich kein richtiges Rezept, sondern schmeiße rein, was ich im Kühlschrank habe. Wenn Du schon weißt, wie man Shakshuka macht, dann kannst Du von mir nicht viel lernen….
Es schmeckt wirklich auch auf Brot sehr gut, am nächsten Tag, wie türkischer Salat.
Ich musste erst einmal googlen, was Tchina ist. Irgendein Hotel irgendwo scheint so zu heißen. Aha. Zum Glück gibt es Blogs, in einem fand ich die richtige Antwort. 🙂
„The other day, a few of us were having lunch at a Tel Aviv cafe. One of us was telling a story about her grandfather, originally from Russia, who can’t stand a few local foods, such as Tchina. A great wave of sadness washed over the table. ‚Life without tchina‘, mumbled another friend. ‚Fancy that. How sad‘.
Yes, we Israelis love our sesame.“
http://vegetableadventures.blogspot.de/2006/05/sweet-and-savory-sesame.html
Danke für die Tipps! 🙂
Das Gemüse musste allerdings heute noch warten…. die Enkel sind krank und ich habe meine Schwiegertochter zur Ärztin begleitet, zwei kranke Kinder und ein rappelvolles Wartezimmer voller Erkältungskopfer machen für eine alleine einfach zu viel Stress.
Aber morgen, morgen ist das Gemüse dran!!! 😉
Gericht probiert und für gut befunden! Auch Gäste haben es sehr geschätzt! Wird in Standard-Rezept-Katalog aufgenommen!
vielen Dank!